Meerforellenangeln im Frühjahr 2017
Angeln auf Meerforellen in Ostholstein
Jedes Jahr aufs Neue fahren Dennis und ich im Frühjahr für einige Tage zusammen an die Ostsee, um auf Meerforellen zu angeln. Diesmal wurde eine Unterkunft in Heiligenhafen, im Landkreis Ostholstein gemietet. Viele Meerforellenangler zieht es ja nach Dänemark, aber auch unsere deutsche Ostseeküste bietet uns viele schöne Strände mit tollen Meerforellenbeständen. Gerade in Ostholstein, können ohne lange Fahrten, viele verschiedene Spots in der Hohwachter Bucht, der Lübecker Bucht, der Neustädter Bucht oder auf Fehmarn erreicht werden. Und genau deswegen wurde auch Heiligenhafen als Ausgangspunkt gewählt, zentraler kann man nun wirklich nicht mehr an den heißen Stränden untergebracht sein.
Makelloser Überspringer auf Polar Magnus
Freitagmorgen wurde als erstes ein Spot in der Hohwachter Bucht angefahren. Direkt vorm Parkplatz wurden gleich zu Anfang die ersten aktiven Meerforellen ausgemacht. Doch leider interessierten sie sich so rein gar nicht für unsere, am Sbirolino angebotenen, Fliegen.
Also weiter zur nächsten vielversprechenden Stelle, einer Landspitze mit einem vorgelagertem Riff, quasi ein Hotspot wie aus dem Bilderbuch. Die Bedingungen waren eigentlich perfekt, leicht angetrübtes Wasser, ordentlich Strömung und Sonnenschein. Jetzt mussten also nur die Meerforellen mitspielen. Zunächst tat sich nicht viel, bis auf einmal bei mir, wie aus dem Nichts, eine richtig große Meerforelle, auf meine Polar Magnus, einstieg. Nun begann ein heißer Tanz auf Biegen und Brechen, mit wilden Fluchten, die die Bremse zum Kreischen brachte und der ein oder anderen Pirouette an der Oberfläche. Hätte ich in dem Moment ein Blutdruckmessgerät umgehabt, wäre es wohl sicherlich explodiert, Extremsport! Der Drill einer großen Meerforelle ist immer etwas ganz Besonderes, da können Hechte und Zander nicht mithalten. Das ganze Szenario dauerte eine gefühlte Ewigkeit, bis Dennis dann schließlich die Forelle gleich beim ersten Kescherversuch sicher einnetzen konnte.
Da lag sie nun im Kescher, eine wirklich makellose, richtig fette, blitzblanke, große Meerforelle. Der Traum eines jeden Watanglers! Nun war die Freude natürlich riesengroß und wir ließen unseren Emotionen freien Lauf und feierten diesen tollen Fang. Immer wieder schön solche Momente mit guten Freunden zu teilen, die einem den Fang auch gönnen können, unbezahlbar!
Nach der obligatorischen Fotosession und einer ausgiebigen Pause ging es zurück ins Wasser. Zunächst bekam Dennis nach kurzer Zeit einen guten Kontakt auf seine Wurmfliege, doch leider stieg der Fisch sofort wieder aus. Kurz darauf bekam er zu allem Übel noch einen guten Nachläufer, der direkt vor seinen Füßen wieder abdrehte. Während Dennis sich noch ein wenig ärgerte, war auf einmal wieder meine Rute krumm. Da der Fisch parallel zum Ufer und gegen die Strömung gedrillt werden musste, fühlte er sich zunächst deutlich größer an, als er dann letztendlich war. Kurz vor der Landung konnten wir jedoch erkennen, dass es sich zudem auch noch um einen recht schlanken, 50 bis 55cm großen Absteiger handelte, der natürlich umgehend nach der Landung schnell released wurde.
Jetzt ging es zurück in die Unterkunft, um zu sich zu stärken und eine kleine Siesta abzuhalten, ehe es am späten Nachmittag zu einem anderen Spot ging, um dort in den Abend zu fischen. Auch dieser Spot, auf der Ostseite, in Nähe des Fehmarnsund gelegen, sah auf den ersten Blick ziemlich heiß aus. Blasentangfelder und große Steine gepaart mit guter Strömung sollten doch noch die ein- oder andere Meerforelle bringen. Aber Pustekuchen, nicht einen Biss bekamen wir bis zur Dunkelheit. Egal, es lagen ja noch zwei weitere Tage vor uns. Jetzt wurde erst mal der Ausnahmefisch von heute Morgen mit dem ein- oder anderen Drink gefeiert!
Viele Angler wenig Meerforellen
Der Samstag verlief nicht so gut für uns. Durch den, über Nacht deutlich aufgefrischten Nordwestwind, konnten wir den Spot von Freitagmorgen leider nicht befischen. Also ging es wieder rüber auf die Ostseite, an einen Spot, an dem wir schon immer mal wieder ganz gut gefangen haben. Als wir um 8 Uhr am Spot ankamen, waren schon sechs andere Angler vor Ort. Also erst mal eine einigermaßen abgelegene Stelle gesucht und rein ins Wasser. Ziemlich schnell konnte ich mich dann auch mit einer kleinen Mefo entschneidern. Es kamen nach und nach immer mehr Angler, so dass wir gegen 11 Uhr insgesamt 19 Angler zählten. Das war uns dann zu viel, das war ja wie beim Heringsangeln. Also ging es erst mal zum Chinesen essen und dann nachmittags wieder an den Erfolgsspot von Freitagmorgen, in der Hoffnung, dass die Bedingungen sich nun ein wenig gebessert haben. Und das hatten sie zum Glück! Wir hatten zwar noch gut angetrübtes Wasser und eine ordentliche auflandige Welle, aber soweit fischbar. Am Abend, während eines atemberaubenden Sonnenuntergangs, konnte Dennis sich dann mit zwei Grönländern entschneidern.
Flotte Meerforellen zum Abschluss
Nun war auch schon unser letzter Tag angebrochen. Nach einem ziemlich langen Fußmarsch, erreichten wir am frühen Morgen ein sehr vielversprechendes Riff, an einem weiteren Spot in der Hohwachter Bucht. Es dauerte eine gute halbe Stunde, bis der erste Fisch bei Dennis einstieg. Eine schöne blanke Endvierziger Meerforelle. Kurz drauf konnte ich eine minimal kleinere Trutte landen. Das fing ja schon mal gut an, doch so sollte es leider nicht weitergehen. Auf voller Wurfweite stieg der nächste Fisch bei Dennis ein. Diesmal sogar ein richtig Guter, der sofort in die Bremse ging und Schnur nahm, doch leider war das Ganze nach zirka fünf Sekunden wieder vorbei. Das Fluorocarbonvorfach war gerissen. Hoffen wir mal, dass der Fisch die Fliege schnell ohne große Probleme loswird. Danach war Dennis natürlich erst mal fix und fertig. Bis auf einen Kontakt bei mir, tat sich auch nichts mehr, so dass wir gegen Mittag entschieden Feierabend zu machen.
Fazit: Das war mal wieder ein schönes Wochenende mit einem guten alten Freund, mit dem man sich blind versteht, viel lachen kann und kein Fischneid aufkommt. Darauf kommt es an und genau so soll es auch sein! Jeder konnte seine Fische fangen und als I‑Tüpfelchen gab es auch noch einen tollen Ausnahmefisch. Das nächste Mal ist Dennis wieder an der Reihe. Auffällig war, dass gerade am Wochenende echt Massen an Anglern an der Ostsee unterwegs waren, wenn man das mit unseren Anfangszeiten 2006 vergleicht, hat man das Gefühl, dass Meerforellenangeln ein wahrer Szenesport geworden ist. So viele Angler laufen einen beim Zanderangeln an der Elbe nicht über den Weg.
Beste Grüße
Sascha
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Meerforellenfliegen
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