Bevor es in diesem Beitrag allgemeine Infos und Tipps zu Wathosen gibt, möchte ich ein paar Erfahrungswerte mit Euch teilen:
Meine erste Wathose, die ich hauptsächlich zum Meerforellenfischen in den kalten Monate nutze kostete 80,- €, war aus Neopren und leistete mir mehrere Jahre zuverlässige Dienste. Besonders komfortable war sie allerdings nicht und so stieg ich auf eine recht günstige atmungsaktive Wathose um, die deutlich bequemer und natürlich viel leichter war. Leider musste ich diese Watbüx bereits nach wenigen Monaten umtauschen, da Nähte undicht wurden. Das neue Modell war auch nicht besser: Bei einem meiner besten Meerforellen Tage ever (sehr viele und auch große Fische, die von morgens bis abends bissen), musste ich je Stunde für 15 Minuten aus dem Wasser, die Wathose ausziehen und mich kurz aufwärmen, da ich einen kompletten Wassereinbruch hatte und ich durch das 6 Grad kalte Wasser regelmäßig Krämpfe bekam.
Für die nächste Wathose gab ich 350,- € aus und war mir ziemlich sicher, das dieses Modell mich über einige Jahre begleiten wird. Pustekuchen, da auch die schnell undicht wurde. Ich schickte ich sie an den Hersteller zurück und kaufte mir das Modell aufgrund der eindringlichen Empfehlung des Verkäufers ein zweites Mal, da ein DaF Mefo Event in Dänemark anstand und ich zwingend eine Wathose brauchte. Sowohl die vom Hersteller reparierte, als auch das zweite Modell, waren binnen kürzester Zeit wieder am Schritt kaputt. Da ich keine Lust mehr auf Experimente hatte und endlich ein zuverlässiges Produkt wollte, gab ich die beiden Hosen in Zahlung und legte noch ein paar hundert Euro für eine Simms G4 (ein Link zu ADH) drauf. Diese leistet mir seit über 3 Jahren beste Dienste.
Anscheinend grenzt es Raketenwissenschaft eine atmungsaktive Wathose aus Polyester herzustellen, die bezahlbar ist und einen über viele Angeltage begleitet. Meine persönliche Meinung ist mittlerweile daher, das man sich je Häufigkeit und Intensität der Nutzung, Größe des Geldbeutels etc. entweder für eine sehr hochwertige atmungsaktive Wathose entscheidet (da gibt es gefühlt nur 2 Hersteller) oder eine günstige Neopren Wathose kauft, mit dem Wissen, das sie nicht so komfortable ist und vermutlich auch recht regelmäßig ersetzt werden muss.
Im Folgenden findet Ihr grundsätzliche Infos zu Wathosen, die Euch evtl. die Entscheidung beim Kauf einfacher machen.
Was ist eine Wathose?
Bei der Wathose handelt es sich um eine wasserdichte Hose, die mit Füßlingen oder Stiefeln verbunden ist. Sie geht meistens bis zur Brust und wird mit Schultergurten fixiert, dass ein herunterrutschen vermieden wird. Mit ihr kann man im Wasser laufen ohne Nass zu werden. Gerade beim Angeln, kann man dadurch erfolgsversprechende Stellen erreichen, die man vom Ufer aus nicht beangeln kann. Somit ist sie ein Hilfsmittel, um seine Chancen auf einen guten Fang zu steigen.
Welche Materialien gibt es bei Wathosen?
Neopren:
Wathosen aus Neopren sind unter Anglern sehr beliebt. Sie bieten gerade in kälteren Jahreszeiten eine gute Wärmeisolation, sodass man längere Zeit im kalten Wasser verbringen kann. Das Material ist zwischen 4 und 8 Millimeter stark. Wenn du eher im Winter unterwegs bist empfiehlt sich eine dicke und im Sommer die dünnere Variante.
Hier eine günstige Neopren Wathose, die einen gutem Ruf hat:
PVC (Polyvinylchlorid):
PVC ist das Material, mit dem alles begann. Wathosen die daraus gefertigt sind haben innen einen Gewebestoff, der von außen mit PVC versiegelt ist. Sie sind nicht atmungsaktiv, und haben eine geringe Wärmeisolation. Somit sind sie gerade in den kälteren Jahreszeiten nicht zu empfehlen, es sei denn, du trägst darunter geeignete Thermo-Unterwäsche. Heutzutage werden diese Modelle eher in der Fischzucht und Berufsfischerei verwendet.
PE (Polyester):
Wathosen aus Polyester haben einige Vorteile. Durch seine Materialeigenschaften hat es ein geringes Gewicht, ist schnell trocknend und sehr wetter- und formbeständig. Deshalb haben gute Wathosen aus PE oftmals auch ihren Preis, der sich aber wegen der Funktionalität rechtfertigt. Sie werden gerne von Anglern benutzt, die schon ihre Erfahrungen mit den anderen Materialien gemacht haben.
Atmungsaktive Wathosen findet Ihr beim größten Angelshop der Welt oder beim Fachhändler, wie zum Beispiel ADH. Hier der Besteller von Amazon:
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Wofür verwende ich eine Wathose?
Die Wathose wird verwendet, um an Angelspots zu kommen die man vom Ufer aus nicht erreichen kann. Meistens geht es hierbei um das Spinn- und Fliegenfischen, jedoch nutzen auch Karpfenangler dieses Hilfsmittel, um die Montagen besser an einem Futterplatz ablegen zu können. Weitere Einsatzgebiete sind in der Fischzuckt, z.B. um Teichanlagen abzufischen oder abzulassen. Man kann sie aber genauso zum Reinigen der heimischen Poolanlage nutzen. Zusammenfassend kann man sie überall da einsetzen wo gewöhnliche Gummistiefel nicht mehr ausreichen, um die Füße trocken zu halten.
Watschuhe: Der Unterschied von Filz- und Gummisohle
Eine normale Gummisole mit Profil ist gut, wenn man sich mit der Wathose beim Spotwechsel auf befestigten Wegen oder Straßen fortbewegen will. Hier ist der Vorteil, dass sie eine hohe Abriebfestigkeit mit sich bringen. Wenn man jedoch im Wasser ist, weißt die Filzsohle der Gummisole klar die Grenzen auf. Die Gummisohle ist im Vergleich deutlich rutschiger als die Filzsohle. Gerade wenn man in Gewässern mit rutschigen Steinen unterwegs ist, geht die Empfehlung klar zur Filzsohle. Der Nachteil ist die Haltbarkeit, wenn man auch mal eine Straße zum nächsten Spot entlanglaufen muss. Hier ist die Filzsohle deutlich anfälliger und nutzt sich schneller ab. Mittlerweile kann bieten einige Hersteller auch die Möglichkeit sich Spikes in die Sohle zu schrauben. Erfahrungswerte habe ich hiermit leider noch nicht.
Welche Größe ist empfehlenswert?
Egal welche Wathose du für dich in Frage kommt, nimm sie eine Nummer größer als deine normale Schuhgröße. Es ist unangenehm, wenn Du im kalten Wasser unterwegs bist und die Schuhe drücken. Außerdem werden die Füße viel schneller kalt, da kein Platz für eine wärmende Luftschicht bleibt. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass das absolut an die Substanz geht. Gerade in der kalten Jahreszeit ist es auch zu empfehlen dickere Socken und Thermounterwäsche zu tragen. Hier solltet Ihr definitiv über lange Merino Unterwäsche nachdenken!
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Was ist bei der Pflege zu beachten?
Wathosen sollen nach dem Gebrauch von Verunreinigungen gesäubert werden. Hierfür nimmt man klares Wasser und reibt den Schmutz und die Flecken mit einem Schwamm oder einer weichen Bürste gründlich ab. Anschließend muss sie getrocknet werden, am besten hängt man die Hose dafür an den Stiefeln an einer Wäscheleine auf. So kann auch das evtl. eingetretene Wasser gut ablaufen und die Hose von innen trocknen. Wenn diese Schritte getätigt wurden, verstaut man die Wathose an einem trockenen und bestenfalls dunklen Ort bis zum nächsten Einsatz auf.
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