Meerforellenangeln am Limfjord
Das unbekannte Meerforellen-Revier in Dänemark
Schon mal den Limfjord befischt? Jedes Jahr fahren tausende deutsche Angler an dänische Reviere, um auf Meerforellen zu angeln. Die Zieldestinationen sind häufig die gleichen. Besonders beliebt sind die Inseln Als, Fünen, Langeland und Mön. Neben dem eigentlichen Ziel, möglichst schöne Meerforellen zu fangen, erhoffen viele von uns sich auch leerere Strände. Also weniger Angler als an der deutschen Küste. Dies ist teilweise nur bedingt der Fall, da nun mal auch andere Meerforellenangler zu den besonders heißen Phasen auf die genannten dänischen Inseln oder das Festland zwischen Flensburg und Kolding fahren. Warum daher nicht mal abseits der bekannten Pfade fischen?
Nachdem wir vor 2 Jahren erfolgreich den recht unbekannten Mariagerfjord befischt haben, ging es im Oktober für einige Tage an den Limfjord, ganz im Norden Dänemarks, den sicherlich noch weniger Meerforellenangler auf dem Zettel haben. Der Limfjord bietet unzählige wunderschöne Spots, wenige Angler und viele Meerforellen.
Wissenswertes über den Limfjord:
Ein Fjord? Ein See? Ein Fluss? Der Limfjord ist es ein Sund, also eine Meerenge, zwischen Thyborøn im Westen an der Nordsee und Hals im Osten an oder Ostsee. Die Wasserfläche von 1500qm² und 1000km Küstenlinie ist schon beeindruckend. Der Salzgehalt des Limfjords sinkt je weiter man sich von der Nordsee in Richtung der Seitenarme bewegt und variiert je nach Windlage. Besonders bekannt ist der Sund für Miesmuscheln und die letzten dänischen Austernbänke. Für uns ist natürlich das anglerische Potential interessant. In den Limfjord münden unzählige Aufstiegsbäche und ‑Flüsse, die für ihre großen Meerforellen bekannt sind, wie zum Beispiel die Karup Å und Trend Å. Das große Mefos durch den Limfjord ziehen ist also logisch. Auf genau diese hatten wir es abgesehen.
Bevor es für mich zum Angeln an ein unbekanntes Revier geht, versuche ich im world wide web so viele Informationen wie möglich zu sammeln. Vor der Reise an den Limfjord gestaltete dies sich auf deutschen Seiten recht schwierig. Allerdings gibt es ein großartiges Angebot von verschiedenen dänischen Seiten, die den anglerischen Einstieg am Limfjord erleichtern. Hier ein paar Quellen, die Ihr Euch ansehen solltet:
Angeln am Limfjord — Apps statt Angelführer
Auf den offiziellen Webseiten der Region Destination Himmerland, Destination Limfjorden und Visit Nordjylland findet Ihr diverse Informationen rund um eine Reise an den Limfjord. Hier gibt es Input zu Sehenswürdigkeiten, Aktivitäten, Unterkünften und natürlich auch Infos zum Angeln.
Für das Meerforellenangeln selber findet Ihr eine äußerst ansprechende Plattform mit der Seite Meerforelle Limfjorden. Neben Verweisen zu Angelshops, Bootsverleihen etc. werden Euch hier dutzende Angelspots angezeigt (siehe folgender Screenshot). Jede dieser Angelstellen wird kurz beschrieben, skizziert zu welcher Jahreszeit und Windrichtung sich dort am besten fischen lässt und wo man parken kann. Via Google Maps kann man sich praktischerweise direkt zu den Spots navigieren lassen.
Vor Ort nutzten wir die App Fishing in Denmark. Auch hier sind unzählige Spots und Schutzzonen eingepflegt. Besonders anglerfreundlich sind die Drohnenaufnahmen und der Wasserstandsverlauf, den Ihr am Limfjord im Auge behalten solltet. Erhöhtes Wasser fischt sich an den meistens Spots besser.
Angelschein für den Limfjord
Für den Limfjord braucht man nur den allgemeinen dänischen Angelschein, dieser lässt sich ganz einfach über Fisketegn.dk beziehen. Wobei Personen unter 18 Jahren und Rentner keine Lizenz benötigen. Alle anderen Angler zahlen je nach Zeitraum einen äußerst fairen Betrag. So kostet eine Tageskarte derzeit gute 5,-€, eine Wochenkarte 17,50€ und eine Jahreskarte für Dänemark 25€.
Limfjord — Angeln im Herbst (Oktober)
Nach einer viereinhalbstündigen Fahrt aus Hamburg kamen wir an einem Nachmittag Mitte Oktober am Limfjord, genauer gesagt in Virksund Strand, an. Beim Aussteigen aus dem Auto fielen mir direkt diverse Pilze im Garten ins Auge, die sich nach genauerer Betrachtung als Steinpilze, Maronen und Birkenpilze herausstellten. Für mich als Pilz-Fan ein sehr schönes Willkommensgeschenk, das am nächsten Abend mit einem Steak vom Grill auf dem Teller landen sollte.
Step by step folgten die anderen Jungs, die beim Trip dabei waren. Unser Podcast Mann Christoph, Sebo und mit etwas Verspätung auch Dennis, der für Fotos und ein Video zuständig war. Unser Haus, das Ihr Euch bei Feriepartner angucken könnt, verfügte über eine Menge Komfort. So gab es unter anderem eine Sauna und die am besten ausgestattete Küche, die ich jemals in einem Ferienhaus gesehen habe. Das allerbeste war allerdings die Lage, so fuhren wir am nächsten Morgen keine 5 Minuten an den ersten Spot ein paar hundert Meter nördlich von Virksund Strand. Auf dem kurzen Weg dahin, sprang ich regelmäßig aus dem Auto und sammelte noch schnell einige Steinpilze, die überall am Wegesrand standen.
Die erste Meerforelle am Limfjord
Der erste Spot den wir befischten war Virksund. Die Stelle sah vielversprechend aus, zunächst hatten wir tieferes Wasser in Wurfweite, das nach einer kleinen Landspitze in einen großen Flachbereich überging. Steiniger und lehmiger Boden wechselte sich ab und es gab überall kleinere Blasentangfelder, in Kombination mit dem erhöhten Wasserstand, ein vielversprechender Spot. Im Vorfeld des Trips lasen wir, dass die Meerforellen im Limfjord im Schnitt sehr flach stehen und häufig direkt unter der Rutenspitze beißen. So nahmen wir uns vor, häufiger als sonst vom Ufer zu fischen oder maximal knöcheltief im Wasser zu stehen. Ich lief mit der Fliegenrute vorweg, jeweils im Abstand von cirka 30m folgten dann Christoph und Sebo. Letzterer hatte noch nie eine Meerforelle gefangen, was wir bei dem Trip an den Limfjord natürlich ändern wollten.
Wir starteten am Ende des Schongebietes und fischten uns dann in nördliche Richtung durch. Nach einigen Minuten hatte Christoph den ersten Biss, der die Anspannung natürlich steigen ließ. Leider folgte in der nächsten Stunde kein weitere Kontakte, so dass wir zurück zum Auto gingen, um einen neuen Spot weiter westlich anzusteuern. Hierbei scheiterten wir zunächst an unserem eigenen Anspruch einen Stelle zu befischen, die nicht in den dänischen Apps und Webseiten eingetragen war. Wir fanden in der sehr dünn besiedelten Region zwar einen unechten Elefanten in Lebensgröße, ein einsames Waldhaus an dem frisch geschossene Rehe hingen, jede Menge Steinpilze, aber keinen geilen Weg ans Wasser. Nach einigen Sackgassen parkten wir schließlich an einem Waldweg und begannen uns in Richtung Wasser durchs Unterholz zuschlagen. Weiter über ein Feld und eine kleine Steilküste herunter. Zack, schon waren wir am Wasser und ganz sicher an einem Spot, der sehr selten befischt wird. Soweit man blicken konnte, war kein Mensch zu sehen. Die Euphorie einen so jungfräulichen Spot, komplett vor uns alleine zu haben, wurde kurze Zeit später mit einsetzenden Starkwind und Regen Wind im wahrsten Sinne verwässert. Das Dreckswetter hielt zum Glück nicht allzu lange an und es ging für mich nicht nur noch darum die Wurfschnur irgendwie hoch in die Luft und dann vom Wind rauszubekommen. Während ich noch einen Flachbereich fischte und gerade auf der Suche nach der ersten Vertiefung war, schrie Christoph cirka 100m das erlösende Wort — Fisch! Sebo und ich machten uns auf den Weg, um den Fisch zu dokumentieren. Als wir ankamen, hatte Christoph die Meerforelle allerdings schon wieder released, da sie untermaßig war und schnell wieder schwimmen sollte. Christoph hatte die Forelle vorab an der Oberfläche gesehen und mit einem Savage Gear Sandeel (sollte man immer dabei haben) angeworfen.
Meerforellen gefunden? Christoph und Sebo fischten die kleine Bucht zwischen 2 “Sandnasen” mit einer etwas tieferen ersten Rinne und ausführlich aus. Ich ging währenddessen ums Eck und fand eine vom Ufer abgehende ausgeprägte Strömungskante, die richtig schön eingetrübt war. Da der komplette restliche Bereich deutlich klareres Wasser und weniger Strömung aufwies, war ich mir sicher hier einen Hotspot gefunden zu haben. Komischerweise hatte ich hier keinen Biss. So fischte ich mich langsam wieder in die Richtung der anderen. Christoph und Sebo hatten in der Zwischenzeit noch diverse Kontakte auf Wobbler und den Sandeel. Auch Sebo hatte mehrere Chancen auf seine erste Mefo. Leider stiegen 2 Forellen wieder vor den Füßen aus.
Und ich so? Ich fragte mich, warum ich mit der Fliege nicht ein Biss bekam. Wenn die Spinnrute besser performt liegt dies meistens an der Einholgeschwindigkeit. Daher versuchte ich von nun an durchgehend maximal schnell zu fischen (allzu flott ist das bei mir eh nicht). Kurze Zeit später bekam ich tatsächlich den ersten zaghaften Anfasser, der leider nicht hängen blieb.
Meerforellen hatten wir zwar gefunden, aber so richtig Lust hatten sie leider nicht. Wir angelten noch etwas weiter, bekamen aber keine Kontakte mehr und verließen dann dieses schöne, einsame Fleckchen Limfjord und gingen zurück zum Auto.
Als nächstes fuhren wir In Richtung der Landspitze Lundo. Hier befischten wir für cirka 30 Minuten einen Spot mit ordentlich Wind und Welle. Für die Spinnrute keine schlechten Bedingungen, einen Fischkontakt gab es allerdings auf die Schnelle nicht und so ging es weiter die Landzunge hinauf. Dort angekommen mussten wir leider feststellen, dass super viel Kraut im Wasser war. So brachen wir nach ein paar Würfen ab und sparten uns den weiteren Weg zur Jelse Odde. So landeten wir am späten Nachmittag wieder an dem Spot, den wir schon am Morgen befischt hatten. Zur Dämmerung hin, wollten wir diesmal allerdings noch weiter nördlich im Flachwasser befischen.
Nach einem kleinen Fußmarsch dauert es auch nicht allzu lange bis ich mich mit der Spinnrute mit einem schnell geführtem Spybait entschneidern konnte. Bei der ca. 40cm langen Mefo verzichtete ich auf ein Fangfoto und setzte sie zügig zurück. Kurze Zeit später war Sebo dran. Im Sonnenuntergang konnte er seine allererste Mefo auf einen kleinen, flachlaufenden Twitchbait fangen. Bei einem angedachten Erinnerungsfoto zeigte sich die Forelle allerdings wenig kooperativ und landete auch wieder schnell in den Fluten. Die Story dazu gibt es aber im Instagram Archiv.
So hatten wir uns am ersten Tag alle entschneidert, allerdings noch nicht ein Fischfoto geschossen. Halb so wild, da wir ja noch ausreichend Zeit hatten. Den Abend ließen wir bei einem Bierchen, Steinpilzen, Steak und einem Kaminfeuer ausklingen. Ein “Matchplan” mussten wir für den folgenden Tag nicht machen, da wir uns mit Arved Michelson treffen sollten, mit dem uns Visit Denmark connected hatte.
Meerforellenangeln auf der Insel Fur
Arved befischt den Limfjord seit vielen Jahren und bietet Meerforellen Guidings an. Für uns hatte er sich ein paar Stunden Zeit genommen und wollte uns dabei Angelstellen auf der kleinen Insel Fur zeigen. Auf dem Weg zur Fähre, die zu dieser Jahreszeit kostenlos nach Fur übersetzt, erlebten wir einen wunderschönen Sonnenaufgang und ärgerten uns ein wenig, dass wir bei dieser extremen Morgenröte nicht schon im Wasser standen.
Nach einer kurzen Begrüßung mit Arved ging es zum ersten Spot im Nordwesten der Insel. Arved hatte den Spot Knudshoved in den letzten Tagen bereits befischt und war sich absolut sicher, dass wir dort Meerforellen fangen würden. Wir parkten die Autos kurz vor dem Brauhaus und waren fast direkt am Strand. Bevor es zur Landspitze ging, warfen wir unsere Köder auf ein kleines Riff. Das Meerforellen vor Ort waren wurde schnell klar, da jeder von uns buckelnde Fische an der Oberfläche ausmachen konnte. Beisswillig waren diese Forellen allerdings nicht und so ging es weiter zum eigentlichen Hotspots. Auch hier konnten wir direkt wieder Forellen an der Oberfläche ausmachen, die Spannung stieg.
Keine 10 Meter neben mir raubte plötzlich mindestens eine Forelle im flachen Wasser. Ich warf meinen Megabass FX9 direkt dorthin, wo die kleinen Beutefische sprangen und bekam sofort ein Biss. Im Drill schaute ich zu Sebo rüber und sah, dass auch er eine Meerforelle am Band hatte. Wir standen also mitten im Fisch.
Warum dort so viele Forellen waren wurde mir noch im Drill klar, da meine Meerforelle zwei Futterfische ausspuckte und noch zwei weitere neben meinem 9cm großen Wobbler im Schlund steckten. Es waren offensichtlich viele kleine Heringe vor Ort. Während ich gerade meine gefräßige Forelle fotografierte, hörte ich Christoph rufen, der zwischen Sebo und mir stand. Seine Rute war krumm, es war offensichtlich, dass dies ein besserer Fisch war. So machte ich mich auf den Weg zu ihm und konnte zu diesem schönen Fisch gratulieren.
Nach einer kurzen Überlegung ging auch diese Forelle wieder zurück. Wir klatschten noch mal ab und fischten weiter, mittlerweile konnte ich auch Arved überzeugen mitzuangeln. Zu viert fingen wir noch einige kleinere Forellen bevor der Spuk dann vorbei war und die Fische offensichtlich weitergezogen waren.
Gleiches galt für uns, da Arved uns noch weitere Ecken der Insel zeigen wollte. Alternativ hätte man natürlich warten können bis die Meerforellen wieder vorkommen. Auch in den folgenden Tagen konnten wir feststellen, dass die Fische in größeren Trupps unterwegs waren und man diese “nur” abpassen musste.
Als nächstes ging es zur Steilküste an der Nordseite Furs. Nachdem wir ein paar Minuten diesen herrlichen Ausblick genossen, zogen wir weiter, da das Wasser kaffeebraun war. Die Ruten holten wir erst wieder bei Færker Odde raus, nachdem wir Arved verabschiedeten hatten. An der Südseite der Landzunge Strecke machten wir Strecke. Hier roch es bei guten Bedingungen gerade zu nach Meerforellen, daher überraschte es nicht, dass ich Christoph nach kürzester Zeit dabei beobachten konnte, wie er quasi beim Herausheben seines Sandeels eine Forelle unter der Rutenspitze fing.
Auch bei mir zuppelte es in regelmäßigen Abständen und ich konnte einige Meerforellen landen. Am erfolgreichsten waren Würfe, die ich fast parallel zum Ufer einholte. Die Fische standen kurz unter Land und ich fing die meisten Forellen keine 10 Meter vor mir. Auffallend war, dass die Mefos eine schnelle Einholgeschwindigkeit mochten. An meiner kleinen Mefo-Kombo nutze ich eine 2500er Certate mit einem Schnureinzug von nur 72cm, so dass ich richtig Gas geben musste. Wenn der Speed nicht gereicht hätte, wäre eine 4000er Rolle meine Alternative.
In diesem Spot fingen wir alle unsere Meerforellen, allerdings schienen nur kleinere Fische am Platz zu sein und so zogen wir weiter und fuhren eine weitere Stelle südlich der Insel Fur bei Junget Strand an. Auch hier gab es ein paar kleinere Forellen. Da der Nachmittag schon fortgeschritten und wir am nächsten Morgen zusammen mit Dennis für die Videoaufnahmen bereits zum Sonnenaufgang im Wasser stehen wollten, machten wir langsam Feierabend und ließen den Abend in unserem schmucken Häuschen ausklingen.
Limfjord: überall Meerforellen
Am Abend als wir den “Matchplan” für den folgenden Tag machten, resümierten wir, dass man offensichtlich fast überall am Limfjord Meerforellen fangen kann. Die Frequenz war gut, mit den größeren Fischen taten wir uns allerdings schwer. So entschieden wir am nächsten Morgen wieder nach Fur, genauer gesagt nach Knudshoved, zu fahren. Hier hatten wir die größte Fischaktivität wahrgenommen, mit Mitte 50cm einen schönen Fisch gefangen und wussten, dass mit den kleinen Heringen ordentliches Futter vor Ort war, das große Meerforellen mögen.
Ab diesem Tag war Dennis aka Hejritter mit der Kamera dabei. Das entsprechende Video könnt Ihr Euch am Ende des Artikels ansehen. Die integrierten Instagram Strories und viele weitere findet Ihr auf unserer Instagram Seite im Story Archiv.
Noch in der Dunkelheit standen wir an der Fähre nach Fur und waren somit vor dem Sonnenaufgang am Spot. Wie das halt so ist, wenn die Kamera dabei ist, war der Sonnenaufgang nicht ansatzweise so beeindruckend, wie am Vortag. Insgesamt waren die Bedingungen etwas anders, mehr Wind und Welle aber weiterhin eine gute Wassertrübung. Daher stiegen wir froh gesonnen ins Wasser und machten die ersten Würfe. Raubende oder buckelnde Meerforellen konnten wir bei dem Wellengang nicht ausmachen. Es wurde allerdings schnell klar, dass Fische am Platz sind, da Sebo innerhalb kürzester Zeit zwei Forellen fing. Ich experimentierte kurz mit den Ködern, landete dann aber auch bei einem Durchlaufblinker und fing anschließend bei schneller Köderführung auch meine erste Meerforellen des Tages. Es folgten noch ein paar weitere kleinere Mefos, bevor der Trupp offensichtlich weitergezogen war.
Während Sebo und Christoph auf den nächsten Trupp warteten, angelte ich mich Fisch suchend nach Nordosten durch. Da die Silbersuche innerhalb der einer Dreiviertelstunde erfolglos blieb, fischten wir uns langsam zum Auto zurück. An einem kleinen Riff gab es 2 weitere Meerforellen, die wieder kleine Heringe ausspuckten. Da Futter und Forellen auf der gesamten cirka 500m langen Strecke bis zum Parkplatz waren, hätte man auch durchaus den kompletten Tag dort verbringen können.
Als nächstes fuhren wir einen Spot im Südosten der Insel an. Hier fanden wir ein perfekt gelegenes Shelter, das ich Euch in einem Insta Reel detaillierter vorstelle. Hier lässt es sich wunderbar kostenlos mit Blick aufs Meer übernachten. Im folgenden Bild der Spot aus der Vogelperspektive. Mich seht ihr oben am Bildrand, während ich die erste Rinne einer kleinen Bucht ausfische. Hier gab es die erste Meerforelle auf Fliege bei diesem Trip für mich, die sich eine beschwerte, schnell gefischte Baitfisch-Imitation schmecken ließ.
Nach einer Mittagspause mit Blick aufs Meer ging verließen wir die Insel Fur und fuhren nach Søndre Thise Strand. Geschätzt war es die zehnte Angelstelle, die wir ansteuerten und wir hatten noch nicht einen anderen Meerforellenangler gesehen, schon erstaunlich.
Die Theorie, weshalb wir diesen Spot auswählten war, dass wir geschützt vom mittlerweile starken Westwind fischen wollten und dabei trotzdem bewegtes Wasser, sprich Strömung wollten. Beides fanden wir hier, zudem war der Boden hier schlammiger als an vielen anderen Ecken. Daher war das Wasser eingetrübter, was uns sehr gut gefiel. Über die nächsten 2 Stunden sollten wir an diesem Spot eine fantastische Frequenz erleben. Sebo, Christoph und ich, wir fingen alle unsere Meerforellen. Teilweise sogar mehrere in wenigen Minuten. Dazu hatten wir noch Bisse und einige Nachläufer bis an die Füße. Einige Forellen verrieten sich auch durch ihre Aktivität an der Oberfläche, die wir dann gezielt anwerfen und fangen konnten. Es machte richtig Spaß! Einziges Manko war die Durchschnittsgröße, auch hier war leider keine Forelle über 45cm dabei, weshalb wir keinen Fisch gezielt entnahmen.
Allerdings verangelte ich an diesem Spot und später weiter nördlich am Sundsøre Strand jeweils eine Forelle um die 40cm mit einem großen Einzelhaken. Danach war ich mir nicht mehr so sicher, ob Einzelhaken schonender sind als Drillinge. Schreibt Eure Meinung dazu gerne in die Kommentare.
Am nächsten Tag hatten wir komplett andere Bedingungen. Der Westwind hatte sich in der Nacht gelegt, es bewegte sich kein Lüftchen mehr und der Wasserstand war rapide gefallen. Der Plan war es daher Bereiche zu befischen, die etwas Strömung haben müssten. Außerdem wollten wir noch mal eine andere Region des Limfjords probieren. So fuhren wir an diesem Tag zunächst nach Landal Rønbjerg, Næsbydale, Dyk Ertebølle und noch einen Spot südlich von Ertebølle.
In Landal Rønbjerg teilten wir uns eine Stunde Zeit, um Fische zu suchen. Ich beangelte mit der Fliege ein Riff südlich des Hafens. Steine, Muscheln, Vertiefungen, Rinnen — wie so viele Spots am Limfjord sah dieser Bereich super interessant aus und birgt bei anderen Bedingungen sicherlich auch Meerforellen. Bei diesem niedrigen Wasserstand ohne Strömung verließ mich aber schnell der Mut und wir zogen weiter. Wir stellten das Auto auf einen Parkplatz vor dem Næsbydale Badehotel ab und gingen einen kleinen Pfad zwischen den Hügeln zum Wasser hinab, bei dem uns ein paar neugierige Schafe begleiteten. Am feuchten Nass angekommen, sahen wir endlich den ersten Angler. Es war ein freundlicher Local, der davon berichtete, dass es ein super Spot sei, er diesem Morgen schon einige Forellen gesehen hatte, aber noch keine am Band hatte.
Auch wir sahen zügig Aktivität an der Oberfläche und probierten es zunächst mit schnell geführten Spinnködern, zunächst ohne Erfolg. Wenn Meerforellen am Platz sind, sie aber extrem zickig sind, muss man sich etwas einfallen lassen. Manchmal sind sicher vermutlich wirklich unfangbar, häufig funktioniert aber der eine oder andere Trick. So konnte ich in Situationen wie diesen zum Beispiel schon mit kleinen Gummis am Jig Mefos zum Biss überreden. Ein anderes Mal war es ein hart gejiggter Line Thru Sandeel, der mir anstatt Nachläufern ein paar gute Fische brachte. Und was man immer probieren kann ist “klein und extrem schnell”. Da ich nur eine 2m lange Spinnrute dabei hatte, kam Sbiro + Meerforellenfliege nicht in Frage. Daher nahm ich den kleinsten Spinnköder, den ich dabei hatte und kombinierte ihn mit einem Tangläufer als Springerfliege. Keine 5 Minuten Später hatte ich den ersten Kontakt und kurz danach die erste Meerforelle des Tages in der Hand, die sich natürlich den Tangläufer geschnappt hatte. Zufall? Nein, kurz danach folgte nämlich die Bestätigung in Form einer weiteren Forelle. So legte ich auch den anderes Jungs eine Springerfliege nah. Es gab noch 2 weitere Kontakte, aber dann nahm die Fischaktivität ab und wir beschlossen nach Ertebølle Strand zu fahren, ein Spot den uns auch Arved ans Herz gelegt hatte.
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Ertebølle scheint ein bekannter und beliebter Strand zu sein, da wir hier über die folgenden Stunden einige Angler kommen und gehen sahen. Der weitläufige Spot läd gerade zu zum Meerforellenangeln ein, da man einerseits äußerst bequem ans Wasser kommt und sich einem verschiedene Spots und attraktive Untergründe bieten. Während Sebo und Christoph schon mal loslegten, quatschte ich mich mit einem freundlichen Dänen fest, der in der Nähe aufgewachsen ist und ein eine kleine Anglerhütte direkt am Strand besitzt, sehr sympathisch.
Nachdem wir uns verschiedet hatten, guckte ich mir den Spot noch einmal aus und sah die Strömung an einer Stelle aufs Ufer treffen. Es war so ein Moment in dem man einfach wetten würden, dass dort Meerforellen unterwegs sind. So dauerte es nicht lange, bis ich mich an diesem Spot mit einem Durchlaufblinker entschneidern konnte. Leider verschob sich die Strömung anschließend. Ich versetzte etwas und sah nach einigen Würfen diverse Forellen, die meinem Blinker hinterher schwammen. Zunächst sah ich 3 Stück, denen nochmal 8–9 Fische folgten. Ein Fisch startete eine Attacke blieb allerdings nicht hängen. Nicht schlimm, da die Beobachtung an sich schon ziemlich geil war.
Da wir schon den ganzen Tag unterwegs waren wurde es Zeit für eine Stärkung. Ertebølle ist dafür prädestiniert: Es gibt Tische und Bänke direkt am Parkplatz und dazu einen herrlichen Ausblick. Bei einer Wurst vom Skotti Grill und einem dänischen Kaltgetränk genossen wir den Moment und realisierten wie schön es am Limfjord ist. Als Zugabe konnten wir 2 “Angler” mittleren Alters beobachten, die in Wathose auf einen Stein kletterten und mit ihren Meerforellenblinkern vertikal herunterangelten. Interessant mit anzusehen. Ob diese beiden Herrschaften uns die dicken Forellen weggefangen hatten?
Apropos dicke Meerforelle: Am letzten Spot des Tages, in den letzten Minuten unserer Reise an den Limfjord, konnten wir außerhalb der Wurfweite eine richtig große Forelle springen sehen. Natürlich gibt es große Fische am Limfjord, schließlich müssen die 70+Fische ja durch den Limjord um in die Auen zu gelangen, wir haben es in diesen Tag aber leider nicht geschafft eine davon zu überlisten. Wir müssen wohl noch mal wiederkommen.
Fazit:
Wir hatten eine richtig gute Meerforellen-Reise an den Limfjord. Die Spots übertreffen sich sowohl an äußerlicher Schönheit, als auch an interessanter Struktur unter Wasser, mit allem was das Meerforellen(angler)-Herz begeht. Fische gibt es am Limfjord genug, so konnten wir an fast jedem Spot mindestens eine Meerforelle fangen. Die Anzahl an Forellen war gut, allerdings war die Durchschnittsgröße überschaubar. Hier müssen wir beim nächsten Trip nachbessern. Hervorzuheben sind die wenigen Angler, die uns über den Weg liefen. Wer beim Meerforellenangeln gerne ganze Strände für sich alleine hat, dem können wir den Limfjord wärmstens ans Herz legen.
Hier die Eindrücke der Reise an den Limfjord im Video Format:
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