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DaF TripsFangberichte SüßwasserHecht

Hechtangeln am Vänern

Als Hen­drik Chris­toph und mich frag­te, ob wir Lust hät­ten mit ihm nach Schwe­den an den Vänern zum Hecht­an­geln zu fah­ren, waren wir schnell begeis­tert. So ein rie­si­ges Gewäs­ser klang nach einer gro­ßen Her­aus­for­de­rung. Mit Tho­mas war unse­re Trup­pe schnell kom­plett und so ging es Ende April letz­ten Jah­res an den Vänern. Bis auf Hen­drik, der den See schon eini­ge Male befischt hat­te, kann­ten wir ande­ren das Groß­ge­wäs­ser nur von You­Tube For­ma­ten und Erzählungen.

Am Tag der Anrei­se hol­ten die drei mich in Ham­burg ab. Der Mul­ti­van war bereits gut gefüllt, so dass wir etwas Tetris spie­len muss­ten, um das rest­li­che Tack­le und Kla­mot­ten im Auto unter­zu­brin­gen. Im Nach­hin­ein betrach­tet hat­ten wir alle selbst­ver­ständ­lich viel zu viel Kram, haupt­säch­lich Köder, mit. Zehn Stück hät­ten gereicht.

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Auf­grund mei­ner Grö­ße nahm ich bequem auf dem Bei­fah­rer­sitz platz, wäh­rend die bei­den Jungs hin­ter mir leicht geknickt neben dem gan­zen Gerödel in ihren Sit­zen saßen. Zum Glück hat­ten wir uns für eine beque­me Rent­ner­an­rei­se ent­schie­den. Wir muss­ten von Ham­burg nur nach Kiel fah­ren, um dort auf die Fäh­re zu stei­gen, die uns über Nacht nach Göte­burg fuhr. Nach einem Abend­essen und ein paar Kalt­ge­trän­ken, ver­zo­gen wir uns in unse­re Kojen und wach­ten am nächs­ten Mor­gen recht frisch und mun­ter auf.

Nach dem Anle­gen über­stand Chris­toph den Alko­hol­test der schwe­di­schen Poli­zei, der selbst­ver­ständ­lich nur für unser Auto anstand, mit Bra­vour. Und so fuh­ren wir ganz ent­spannt die rest­li­chen zwei Stun­den bis nach Åmål. Hier war­te­te ein abge­le­ge­nes Haus direkt am See auf uns, vor dem zwei Boo­te am Steg lagen.

Hechtangeln am Vänern
Die Vänern Crew

Infos zum Vänern

Infos von Wiki­pe­dia: Der Vänern (auch Vänern­see, Väner­see) ist ein See im Süd­wes­ten Schwe­dens. Mit einer Flä­che von 5.519,1 km² (10x mehr als der Boden­see) ist er der größ­te See des Lan­des, der größ­te der Euro­päi­schen Uni­on und nach zwei Seen in Russ­land der dritt­größ­te See Euro­pas. Der Vänern liegt 44 Meter über dem Mee­res­spie­gel und hat eine mitt­le­re Tie­fe von 27 Metern (maxi­ma­le Tie­fe: 106 Meter). Sei­ne Küs­ten­li­nie beträgt etwa 2000 Kilo­me­ter. Der See hat außer­dem meh­re­re Schä­ren­gär­ten und dadurch ins­ge­samt etwa 22.000 Inseln. Mehr als genug für ein gan­zes Angler-Leben.

Wäh­rend der letz­ten Eis­zeit stand der Vänern mit dem Meer in Ver­bin­dung, was bis heu­te Aus­wir­kun­gen auf sei­ne Flo­ra und Fau­na hat. So gibt es zum Bei­spiel eine sich repro­du­zie­ren­de Popu­la­ti­on von Wild­lach­sen im Vänern. Es leben 35 ver­schie­de­ne Fisch­ar­ten in ihm. Eine davon ist “Sik­lo­ja”, die klei­ne Marä­ne, des­sen Aus­se­hen und Grö­ße man mit sei­nen Ködern unbe­dingt imi­tie­ren soll­te, wie wir bei der Rei­se feststellten.

Haus am Vänern See beim Hechtangeln

Das erste Hechtangeln auf dem Vänern

Am Haus ange­kom­men räum­ten zwei von uns die Sachen weg, wäh­rend die ande­ren Sprit hol­ten und ein­kauf­ten. Die Ter­ras­se mit Blick auf den See glich dabei einem gut sor­tier­ten Angel­la­den. Wer sich das gan­ze in beweg­ten Bil­dern anse­hen möch­te, soll­te bei Insta­gram die Vänern High­lights che­cken.

Nach einer kur­zen Boots­ein­wei­sung, mach­ten wir die Ruten final fer­tig und zogen uns hecht­fein an. Unser Aus­gangs­punkt war das nörd­li­che Tös­se Archi­pel, von wo aus wir zu unse­ren Tages­trips star­te­ten. Die Land­schaft war herr­lich: Klei­ne Inseln, viel Wald und immer wie­der Buch­ten mit Schilfgürteln.

Auf so einem gro­ßen Gewäs­ser gibt der Wind vor, wann man wo fischen kann. Da wir wenig Wind hat­ten, die Vor­her­sa­ge für die nächs­ten Tage aber weni­ger gut aus­sah, war der Plan im offe­nen Was­ser vor den vor­ge­la­ger­ten Inseln zu angeln, hin­ter denen man sich bei Wind gut ver­ste­cken kann. Dies soll­ten wir an den win­di­gen Tagen noch häu­fig genug machen.

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Bei Enten­teich und Sonn­schein ver­set­zen wir die Boo­te etwas und such­ten die Hech­te. Wäh­rend Chris­toph und Tho­mas näher an den Inseln fisch­ten, fuh­ren Hen­drik und ich in Rich­tung einer span­nen­den Struk­tur vor einer Insel­ket­te. Auf dem Weg dort­hin sahen wir auf dem Echo­lot einen rie­si­gen Bait­fisch­schwarm und die ers­ten Hecht-Sicheln.

Die nächs­ten zwei bis drei Stun­den ver­brach­ten wir damit, gro­ße Gum­mi­sch­lap­pen, ger­ne auch mit der Maus vor­weg, zwi­schen 22–35cm rund um den Bait­fisch­schwarm zu wer­fen. Lei­der ohne jeg­li­chen Kon­takt. Auf dem Rück­weg zum Haus fuh­ren wir noch ein paar ande­re Spots an, an denen es immer­hin die ers­ten vor­sich­ti­gen Bis­se gab. Einen Hecht fing kei­ner von uns. Der Start der Angel­rei­se an den Vänern war also etwas ernüchternd.

Erwartungshaltung für die Hechtfänge am Vänern

Im Vor­feld der Rei­se hat­te uns sowohl Hen­drik, als auch ande­re Leu­te aus dem Dunst­kreis — u.a. Tur­nier­ang­ler, die die Pre­da­tor Tour am Vänern gefischt hat­ten — bereits deut­lich gemacht, dass das Hecht­an­geln am Vänern nor­ma­ler­wei­se kein Fre­quen­z­an­geln ist.

Wenn man zur rich­ti­gen Zeit die fla­chen Buch­ten befischt, kann es durch­aus sein, dass man zwei­stel­lig Hech­te am Tag fängt, dass sind dann aber eher die klei­ne­ren Ver­tre­ter um die 60–70cm, auf die wir es nicht abge­se­hen hat­ten. Wenn man gro­ße Hech­te am Vänern fan­gen möch­te, sind die Pla­teaus der ers­te Anlauf­punkt. Hier kann man dann mit drei, vier Fischen am Tag schon sehr zufrie­den sein.

Bootsangeln in Schweden
Ein Spot war schö­ner als der andere

Meterhecht im Sprung

Am nächs­ten Mor­gen hat­te sich das Wet­ter geän­dert. Wind und Regen begrüß­ten uns beim mor­gend­li­chen Kaf­fee auf der Ter­as­se mit Blick auf den See. Zunächst ver­such­ten wir raus auf den gro­ßen See­teil zu fah­ren, muss­ten auf­grund der Wel­len aber lei­der abbre­chen und fuh­ren statt­des­sen in geschütz­te Berei­che des Tös­se Archi­pels. Hier hat­ten wir noch aus­rei­chend Wind und Wel­le und somit bes­te Hechtbedingungen.

Hen­drik, der bereits eini­ge Male zum Hecht­an­geln am Vänern war, steu­er­te ziel­si­cher einen hei­ßen Bereich an. Durch das Schilf am Ufer und vie­le alte Pflan­zen unter Was­ser war der Spot auf jeden Fall etwas fürs Auge. Wir hol­ten die Jerk­baits raus und fisch­ten die Bucht inten­siv aus.

Aus dau­er­te kei­ne 20 Minu­ten bis Hen­drik einen rich­tig guten Fisch im Drill hat­te. Der Hecht war zwi­schen 1,05m und 1,10m lang und hat­te eine kräf­ti­ge Sta­tur, die er lei­der in die Luft kata­pul­tier­te und dabei eini­ge Meter vom Boot ent­fernt den Jerk abschüt­tel­te. Scha­de, aber trotz­dem geil, dass wir so schnell einen gro­ßen Hecht zu sehen beka­men. Auch weil wir so wuss­ten, dass in den fla­chen Buch­ten jeder­zeit ein Meter­hecht bei­ßen kann.

Erster geiler Hecht der Vänern Tour

In den nächs­ten Stun­den bean­gel­ten wir eine Bucht nach der ande­ren, die bei­den Boo­te waren dabei immer ein gutes Stück aus­ein­an­der, um die Fische schnel­ler zu fin­den. Kon­takt hiel­ten wir via Funkgerät.

Fürs ers­te gab es kei­ne wei­te­ren Bis­se. Am frü­hen Nach­mit­tag steu­er­te Hen­drik eine Bucht an, in der er “noch nie geschnei­dert hat”. Das soll­te so blei­ben, aller­dings muss­ten wir erst­mal her­aus­fin­den, was die Fische woll­ten, die super trä­ge am nur 2–4m tie­fen Grund stan­den und nicht bereit waren, sich nach oben zu bewegen.

Wir zogen uns mit dem Bug­mo­tor lang­sam die Schilf­kan­te ent­lang und war­fen in alle Rich­tun­gen, als Hen­drik direkt vor dem Schilf auf einen sin­ken­den Jerk im Barsch­de­kor einen guten Biss bekam. Drill und Lan­dung ver­lie­fen geschmei­dig und so konn­te Hen­drik den ers­ten Fisch der Vänern Tour in der Hand hal­ten. Rich­tig stark, dass es gleich so ein gei­ler Hecht war.

Meterhecht beim Angeln am Vänern
Gejerk­ter Meter­hecht vor der Schilfkante

Ich konn­te mich kurz danach mit einem klei­nen Hecht auf Spin­ner­bait ent­schnei­dern. Nach­dem wir die nächs­te Stun­de kei­nen Biss hat­ten, ent­schie­den wir uns, den Spot etwas ruhen zu las­sen und spä­ter wie­der­zu­kom­men. So mach­ten wir etwas Stre­cke und hat­ten in einer ande­ren Bucht, die noch fla­cher und krau­ti­ger war, ein kurz­wei­li­ges Angeln mit klei­nen Hech­ten. Im Anschluss befisch­ten wir kurz die Stei­ne eini­ger Inseln. Auch hier kamen 1–2 Hech­te raus, bevor es wie­der in die Bucht ging, in der wir wei­te­re gute Fische ver­mu­te­ten. Kei­ne 20 Minu­ten spä­ter ließ Hen­drik mit einem 90+ den nächs­ten schö­nen Fisch folgen.

Jerkbaitangeln am Vänern in Schweden
Ein rich­tig Hübscher

Code geknackt

Der Hecht kam wie­der auf den glei­chen, recht schnell sin­ken­den Jerk, den man lang­sam auf cir­ka 3m fischen kann. Spä­tes­tens jetzt war es Zeit sich zu fra­gen, was den Jerk in dem Moment fän­gi­ger als ande­rer Köder gemacht hat. Die Eigen­schaf­ten des fan­gen­den Jerks waren: Zügi­ges Sin­ken, Ras­seln, aggres­si­ves Dekor, lang­sa­me Füh­rung in Grundnähe.

Hen­drik hat­te sei­nen fän­gi­gen Jerk noch mal in einer lang­sam sin­ken­der Ver­si­on dabei. In 3–4m Tie­fe wür­de ich nor­ma­ler­wei­se nie auf die Idee kom­men, einen Jerk zu beschwe­ren. Hen­drik und ich hat­ten aber den Ein­druck, dass die guten Fische nicht bereit waren, sich auch nur einen Meter vom Grund weg­zu­be­we­gen. So beschwer­te ich den Jerk mit einem 5g Blei­ge­wicht. Kur­ze Zeit spä­ter bekam auch ich den ers­ten vor­sich­ti­gen Kon­takt. Kei­ne drei Wür­fe spä­ter blieb der Fisch dann hän­gen. Ein fet­ter Meter+ der offen­sicht­lich noch nicht gelaicht hatte.

Vänern: Hechtangeln mit Jerkbaits
Wuch­ti­ger Meterhecht 

Yes, wir hat­ten den Code gekackt: Ganz lang­sam gelei­er­te Jerks mit Ras­seln in aggres­si­ven Far­ben nah am Grund brach­ten uns gute Fische, wäh­rend es auf gejerk­te Jerks und alle ande­ren Köder nicht einen Kon­takt gab. So gab es noch wei­te­re Fische bis 1,09m, den ihr auf dem fol­gen­den Bild seht. Offen­sicht­lich ste­hen frisch abge­laich­te Hech­te und die, die es noch vor haben, eini­ge Zeit in den glei­chen Buch­ten zusam­men. Spannend.

Laich Hecht äm Vänern
1,09m, die man ihm nicht ansieht

Nach die­sem gelun­gen ers­ten gan­zen Tag fuh­ren wir völ­lig ent­spannt erst gegen 22.00 Uhr zurück zum Haus. Daher war es nicht ver­wun­der­lich, dass wir nach Tack­le aus­räu­men, Essen kochen, Pod­cast auf­neh­men und Bier trin­ken erst gegen 3 Uhr im Bett waren.

Zurück zur Bucht

Am nächs­ten Tag ging es daher erst um 9 Uhr aufs Was­ser. Selbst­ver­ständ­lich hat­ten wir uns wie­der die Bucht vor­ge­nom­men, in der eini­ge gro­ße Hech­te stan­den. Da es bei Chris­toph und Tho­mas am Vor­tag noch nicht so rund lief, lie­ßen wir ihnen den Vortritt.

Hen­drik und ich fisch­ten auf den Weg dort­hin eini­ge ande­re Berei­che ab. Es gab ein paar Hech­te auf Jerks, aber eine gute Fre­quenz hat­ten wir nicht. Als wir dann irgend­wann an der Bucht des Vor­ta­ges anka­men, erfuh­ren wir von den ande­ren bei­den Jungs, dass bei ihnen auch nicht viel ging. Tho­mas hat­te einen mut­maß­lich gro­ßen Hecht kurz dran, stieg aber wie­der aus.

Wir stell­ten unser Boot ca. 100m neben die ande­ren Jungs und mach­ten die ers­ten Wür­fe. Ich pro­bier­te es mit der Flie­gen­ru­te und Hen­drik zunächst mit dem Erfolgs­kö­der des Vor­ta­ges. Irgend­wann wech­sel­te er auf Gum­mi und bekam einen rich­tig schwe­ren Fisch ans Band, der sich nach 10 Sekun­den aber wie­der ver­ab­schie­de­te. Ärgerlich.

Die Hech­te waren also immer noch da, bis­sen aber noch spit­zer als am Vor­tag und irgend­wann gar nicht mehr. Also mach­ten wir Stre­cke und fokus­sier­ten uns auf das Befi­schen von Steinen.

Strukturen und Angelspots zum Hechtangeln am Vänern

Ganz grob las­sen sich die Spots am Vänern, die wir befischt haben, in 3 Kate­go­rien ein­tei­len: Buch­ten, Stei­ne und Pla­teaus. Das Frei­was­ser ohne Struk­tur in der Nähe haben wir kaum befischt. Das ist ver­mut­lich etwas für die wär­me­ren Monate.

  • Buchten

Im Früh­jahr rund um die Laich­zeit sind geschütz­te Buch­ten zwi­schen 0,5 und 4m Tie­fe immer einen Ver­such wert, gera­de wenn es dort alten Pflan­zen­be­wuchs / Kraut gibt. Die Hech­te kön­nen sich in den Pflan­zen gut tar­nen und von dort ihre Atta­cken star­ten. Außer­dem erwär­men sich die dunk­len, fla­chen Berei­che schnel­ler, wenn die Son­ne scheint und las­sen die Hech­te akti­ver wer­den. Gut geeig­net sind Buch­ten mit einer schützenden Insel davor.

Die jewei­li­ge Bucht soll­te man gut aus­an­geln. Wenn man dort einen Hecht fängt, sind da noch wei­te­re Fische. Ande­re Buch­ten sind dage­gen wie leer­ge­fegt, hier muss man dann auch in den nächs­ten Tagen kei­ne Zeit verschwenden.

  • Steine

Die Ufer des Fest­lands und der unzäh­li­gen Inseln sind in den aller­meis­ten Fäl­len stei­nig. Häu­fig fal­len die Ufer schnell ab, so dass man mit dem Boot bereits auf 6–8m Tie­fe steht, wäh­rend man fast ans Ufer wer­fen kann. Ers­te Köder­wahl sind hier Shads und Aale mit 15–30g Gewicht, die man lang­sam die Stei­ne herunterfischt.

  • Plateaus

Pla­teaus sind Untie­fen irgend­wo im Nir­gend­wo. Also stei­ni­ge Struk­tu­ren, teil­wei­se mit­ten auf dem See, bei denen es, zum Bei­spiel vom 40m Tie­fe schnell bis auf 6–8m, teil­wei­se sogar auf 2–3m rauf geht. Hier lohnt es sich, sowohl die Kan­ten der Pla­teaus, als auch die flachs­ten Stel­len auf dem Pla­teau zu befischen.

Der wei­te­re Tag ver­lief in Sum­me ziem­lich zäh, wir hat­ten wenig Kon­tak­te und muss­ten uns jeden Fisch schwer erar­bei­ten. Pure Eupho­rie ist anders, wie man auf dem fol­gen­den Foto sieht.

Vänernhecht
Klei­ner, hüb­scher Esox

In Sum­me kamen ein paar Fische raus, es war aber ziem­lich mau. Daher ent­schie­den wir uns irgend­wann ein Bier auf­zu­ma­chen und im Son­nen­un­ter­gang 20min zurück zum Haus zu schlep­pen. Es soll­ten die ein­zi­gen 20min des Trips sein.  Zurück am Haus kamen dann dicke Steaks auf den Grill und ein ordent­li­cher Schluck Rot­wein in den Hals. Hen­drik hat­te näm­lich am nächs­ten Tag Geburts­tag und wir woll­ten etwas reinfeiern.

Schleppfischen am Vänern
So auf­re­gend fin­den wir Schleppfischen

Vänern PB zum Geburtstag

Am nächs­ten Mor­gen mach­te sich Eupho­rie breit, als wir bei Son­nen­schein den Hebel auf den Tisch leg­ten und bei vol­ler Fahrt 45min quer über den Vänern bal­ler­ten. Das Wet­ter war end­lich so gut, dass wir zunächst Pla­teaus mit­ten auf dem See befi­schen konn­ten, bevor es dann wei­ter nach Eken­äs gehen sollte.

Am Pla­teau ange­kom­men, spra­chen wir uns noch kurz mit Kum­pels von Hen­drik ab, die eben­falls mit zwei Boo­ten unter­wegs waren. Wir ver­teil­ten uns und fisch­ten zunächst die Kan­ten der Untie­fe ab, die in der Spit­ze von 40m Tie­fe auf 3m anstieg. Es dau­er­te nur gute 20 Minu­ten bis der ers­te Fisch im Boot war. Der Fisch war cir­ka 85cm und hat­te eine gro­ße Wun­de an der Sei­te, die ver­mut­lich von einem deut­lich grö­ße­ren Hecht kam.

Wei­te­re 20 Minu­ten spä­ter bekam auch ich den ers­ten rich­tig har­ten Biss kurz vorm Boot, als ich gera­de ein Sam­ple einer 80g schwe­ren DaF Rute fisch­te. Der fühl­te sich rich­tig schwer an, war aber nach kur­zer Zeit ab. Zu mei­nem Ent­set­zen muss­te ich fest­stel­len, dass sich der Snap auf­ge­bo­gen hat­te. War­um ich zu dem Zeit­punkt an der leich­ten Rute einen Zan­der-Snap mon­tiert hat­te, weiß ich sel­ber nicht — sel­ber Schuld.

Wir angel­ten noch etwas wei­ter, folg­ten dann aber den ande­ren Boo­ten, die am Pla­teau kei­nen Fisch fin­gen. Mit­ten auf dem gro­ßen Teich zu ste­hen, fühlt sich an wie Frei­was­ser­an­geln, auch wenn man zwi­schen­durch den Grund sah. Das war nicht jeder­manns Sache und so fisch­ten die ande­ren Jungs bereits Struk­tu­ren und einen ganz fla­chen Bereich ein paar Kilo­me­ter weiter.

Die Vänern-Hechte eskalieren

Als wir dort anka­men, sahen wir umge­hend, wie auf einem ande­ren Boot ein Hecht gefan­gen wur­de. Der Spot sah mega aus, er war nur 2–4m tief, so dass wir über­all den Grund sehen konn­ten. Chris­toph und Tho­mas hat­ten in der Zwi­schen­zeit gefangen.

Schwedischer Hecht
So hübsch sind die Vänern-Hechte

Kur­ze Zeit spä­ter fiel bei Hen­drik und mir der Start­schuss für eine unver­gess­li­che Ses­si­on. Wir erleb­ten in den fol­gen­den Stun­den unser bes­tes Hecht­an­geln am Vänern. Ich mach­te mit einem guten Meter­fisch den Anfang, der im glass­kla­ren Was­ser nur weni­ge Meter vorm Boot biss.

Meterhechte in Schweden fangen
Der ers­te Meter­hecht des Tages

Nur weni­ge Minu­ten spä­ter war dann Hen­drik dran. Er bekam auf einen 18cm Shad einen zünf­ti­gen Ein­schlag. Der Hecht gab rich­tig Gas — die Vänern Hech­te haben rich­tig Power — und leg­te eine wil­de Flucht nach der ande­ren hin. Zum Glück war der Fisch gut gehakt, so dass ich ihn leicht keschern konn­te. Es folg­te der ein oder ande­re Jubel­schrei, geball­te Fäus­te und eine Umar­mung. Was für ein wun­der­schö­nes Geburtstagsgeschenk! 

Hechtangeln am Vänern
1,11m lan­ges Geburtstagsgeschenk

Der Spot war groß und die akti­ven Hech­te schie­nen über­all zu sein, denn auch auf den ande­ren Boo­ten wur­de gefangen.

Thomas Klefoth Angeln am Vänern
Tho­mas mit einem makel­lo­sen Esox

Als dann irgend­wann etwas Ruhe ein­kehr­te, ver­set­zen wir das Boot eini­ge hun­dert Meter und such­ten einen ande­ren Bereich nach akti­ven Fischen ab. Der Spot sah ähn­lich aus, in 2–3 Drif­ten beka­men wir aber kei­nen Kon­takt. Daher fuh­ren wir wei­ter an eine klei­ne, auf Gar­min Boating App sehr span­nend aus­se­hen­de Struk­tur, die an Tag noch nicht befischt wurde.

Hier ging das bun­te Trei­ben nach kur­zer Zeit wei­ter. Ich bekam auf mei­nen lang­sam geführ­ten Gum­mi­fisch den nächs­ten Ein­schlag. An die­sem Tag war ein­fach jeder Biss knüp­pel­hart. Der Fisch gab an der Z‑Plus ordent­lich Gum­mi und so war ich mit­ten im Drill etwas irri­tiert als Hen­drik sein klin­geln­des Tele­fon zück­te (Mut­ti woll­te zum Geburts­tag gra­tu­lie­ren). Kurz dar­auf lag der nächs­te Meter­hecht im Kescher. Genau so hat­ten wir uns das Hecht­an­geln am Vänern erhofft.

DaF Trip zum Hechtangeln an den Vänern
Der nächs­te Meterhecht 

Hen­drik und ich wech­sel­ten uns wei­ter mun­ter ab, denn kurz dar­auf war er wie­der dran: Zunächst folg­te ein wei­te­rer Meter+ Hecht sei­nem Köder bis kurz vor das Boot. Wir sahen ihn und er uns, was den Hecht danach ver­mut­lich in vie­len Momen­ten vom Fres­sen abge­hal­ten hät­te. An die­sem Tag aber nicht, so schep­per­te er beim Unter­hand­wurf danach direkt auf den Köder.

Großer Hecht Vänern
Der furcht­lo­se Nachläufer-Hecht

Die Vänern-Hech­te blie­ben wei­ter­hin sehr aktiv, die Beiß­pha­se dau­er­te an. Sie gip­fel­te dar­in, das Chris­toph, Hen­drik und Tho­mas inner­halb eines Wur­fes alle einen Biss hat­ten, und dabei zwei 90er rauskamen.

Vänern Hechte verhalten sich wie Meerforellen

Zwi­schen­durch hat­te ich immer mal wie­der auf die Wet­ter App geschaut und mich dar­auf gefreut, dass am spä­ten Nach­mit­tag etwas Wind auf­kom­men soll­te. Bis dahin hat­ten wir näm­lich kom­plet­te Wind­stil­le, spie­gel­glat­tes, glas­kla­res Was­ser. Nor­ma­ler­wei­se schlech­te Bedin­gun­gen zum Hecht­an­geln. Daher dach­te ich, dass es bei auf­kom­men­den Wind nur noch bes­ser wird.

Das Gegen­teil war der Fall. Sobald das Was­ser etwas kraus wur­de gab es kei­nen Biss mehr. Die Hech­te hat­ten das gro­ße Fres­sen ein­ge­stellt. Es wirk­te so, als wären die Fische nur zur wärms­ten Pha­se des Tages aktiv, so wie Meer­fo­rel­len im Win­ter. Uns war es egal, wir hat­ten einen fan­tas­ti­schen Tag!

Der Wind bestimmt am Vänern die Spots

Am nächs­ten Tag hät­ten wir ger­ne noch mal die Spots des Vor­ta­ges gefischt, aber der Wind mach­te uns wie­der einen Strich durch die Pla­nun­gen. Daher ent­schie­den wir uns ein paar ande­re Ecken aus­zu­kund­schaf­ten und zunächst auch ein biss­chen auf Barsch und Zan­der zu angeln. Zan­der fin­gen wir kei­ne, hat­ten aber immer­hin zwei Fehl­bis­se. Bis auf einen 40er Twitch­bait Barsch bei Hen­drik gab es nur sonst nur klei­ne Exem­pla­re. Daher fokus­sier­ten wir uns wie­der auf das Hecht­an­geln am Vänern.

Barsch aus dem Vänern
Rau­ben­de Bar­sche an der Ober­flä­che wur­den umge­hend angeworfen

Hechte an den Steinen

In den nächs­ten 1–2 Tagen ver­brach­ten wir recht viel Zeit damit, die Stei­ne der Ufer und Inseln abzu­an­geln. Hier nut­zen wir haupt­säch­lich Gum­mi­fi­sche zwi­schen 18 und 22cm mit Gewich­ten um die 20g. Die Big­baits blie­ben meis­tens in den Boxen, da es auf klei­ne­re Köder deut­lich mehr Kon­tak­te gab. Wenn es Bis­se gab, waren die­se meis­tens super hart. Vie­le Berei­che waren aller­dings fisch­le­er. So muss­ten wir uns jeden Hecht hart erarbeiten.

Einen Tag hat­te ich bis zum Abend nicht einen Kon­takt, obwohl ich durch­ge­hend gewor­fen habe. Aus Ver­zweif­lung mach­te ich mir dann irgend­wann einen 16cm Gum­mi im Barsch-Dekor in den Snap, um mich wenigs­tens zu ent­schnei­dern, was zum Glück auch recht schnell gelang. Da es danach lang­sam däm­mer­te über­leg­ten wir zurück zum Haus zu fah­ren oder noch einen aller­letz­ten Spot zu befi­schen. Ihr ahnt die Entscheidung.

An der letz­ten Stel­le des Tages hat­ten wir schon ein­mal rund­her­um gewor­fen, als es auf einen ganz lang­sam geführ­ten Shad Teez dann noch noch einen äußerst zar­ten Zup­fer gab. Der Hecht hat­te sich vor­sich­tig rein­ge­hängt und leis­te­te selbst an der 80g Z‑Plus kaum Wider­stand. Zu unser Über­ra­schung knack­te der Fisch die Meter­mar­ke und der Tag war geret­tet. Eine Stun­de vor­her war ich noch Schneider.

Erfahrungen und Tipps zum Angeln am Vänern
Fürs Durch­zie­hen belohnt worden

Am fol­gen­den Tag taten wir uns mit Hen­drik Kum­peln zusam­men. Achim betreibt das Angel­zen­trum “Hecht­freun­de Müns­ter­land” (er hat mitt­ler­wei­le alle DaF Ruten bei sich im Laden­ge­schäft) und war schon diver­se Male zum Hecht­an­geln auf dem Vänern und hat vie­le Berei­che des Sees geplot­tet. Er fuhr bei gefähr­li­chen Stel­len vor­weg und die ande­ren Boo­te in der glei­chen Linie hin­ter­her. So konn­ten wir noch eini­ge span­nen­de Stel­len des Vänerns befi­schen, wo sonst nicht vie­le Leu­te Angeln.

Das mach­te sich bezahlt, da zunächst Felix, Achims Boots­part­ner, einen feis­ten Esox lan­den konnte.

Achim von Hechtfreunde Münsterland
Felix und Achim mit einem 1,08er Hecht

Kurz dar­auf war Tho­mas dran. Er und Chris­toph hat­ten einen hei­ßen Bereich inten­siv aus­ge­an­gelt und dabei eini­ge Fische gefan­gen. Als Hen­drik und ich aus einer ande­ren Bucht zurück­ka­men und unse­re Boo­te aus­nahms­wei­se mal direkt neben­ein­an­der stan­den, bekam Tho­mas den letz­ten Meter­hecht der Tour drauf. Wir konn­ten ihn beim Dril­len beob­ach­ten und die Freu­de beim Keschern tei­len. Ein groß­ar­ti­ger Moment.

Thomas Klefoth mit Schwedenhecht
Ein Hecht den wir alle mit­er­lebt haben

Hendrik, don’t look at planes

Wie bereits erwähnt, ist der Vänern ein gefähr­li­ches Gewäs­ser, auch wir haben zwei­mal nicht gut genug auf­ge­passt. Beim ers­ten Mal fuh­ren wir in Kolon­ne in eine Insel­land­schaft. Hen­drik dreh­te sich zum ande­ren Boot um und rief “hier müsst ihr auf­pas­sen, hier sind über­all Stei­ne”.  Als er es gera­de aus­ge­spro­chen hat­te, gab es ein lau­tes, schar­ben­des Geräusch. Wir waren zum Glück lang­sam auf einen Stein gefah­ren und kamen nicht mehr runter.

Chris­toph ist zum Glück immer her­vor­ra­gend vor­be­rei­tet und hat­te alles dabei, um uns vom Stein zu zie­hen. Das Boot war zum Glück nicht beschädigt.

Garmin Boating App
Screen­shot aus der Gar­min Boating App

Die zwei­te Situa­ti­on war genau­so doof wie wit­zig. Auf einem gro­ßen Pla­teau mit­ten im See gab es exakt eine Stel­le, die fla­cher als 2m war. Sie ist cir­ca einen Qua­drat­me­ter groß und wir hat­ten sie vor­her schon gese­hen. Als ein gro­ßes Mili­tär­flug­zeug recht nah über der Was­ser­ober­flä­che direkt auf uns zukam, guck­ten wir bei­de in Luft, um die Maschi­ne zu beob­ach­ten. Natür­lich tra­fen wir genau in die­sem Moment den einen Stein im Umkreis von meh­re­ren Kilo­me­tern, der uns gefähr­lich wer­den konn­te, mit dem Bugmotor.

Den fast abge­ris­se­nen Bug­mo­tor fixier­ten wir mit Sei­len am Boot. Den rest­li­chen Angel­tag waren wir ein­ge­schränkt. Zum Glück kos­te­te uns die Repa­ra­tur nur eine Fla­sche guten Gin. Den Spruch “Hen­drik, don’t look at pla­nes” wer­den wir in Schwe­den ver­mut­lich noch häu­fi­ger hören.

Schöne Angelstelle im See
Eine von unzäh­li­gen schö­nen Angelstellen

Fazit zum Hecht Trip an den Vänern

Die Vänern Rei­se kann ich in die­sem Bei­trag natür­lich nur aus mei­ner Per­spek­ti­ve erzäh­len. Was bei Tho­mas und Chris­toph auf dem Boot so los war, weiß ich nur bedingt. Auch des­halb haben Chris­toph und ich wäh­rend des Trips, abends häpp­chen­wei­se einen DaF Pod­cast auf­ge­nom­men. Was dar­aus gewor­den ist, könnt ihr Euch bald anhören.

Das Hecht­an­geln am Vänern hat mich schon sehr geflasht. Die­se gro­ße, wil­de Schön­heit vor der man immer Respekt haben muss und in einem Ang­ler-Leben nicht kom­plett ent­de­cken kann, ist schon beein­dru­ckend. Hier fängt man noch Hech­te, die noch nie am Haken waren. Um die ganz gro­ßen Hech­te jen­seits der 1,20m zu fan­gen, gibt es in Euro­pa sicher­lich leich­te­re Gewäs­ser. Mit ins­ge­samt 10 Meter­hech­ten bis 1,11m und einer Durch­schnitts­grö­ße von cir­ca 85cm waren wir aller­dings auch sehr zufrie­den. Ich kom­me wieder.

@Hendrik, Chris­toph und Tho­mas: Dan­ke Jungs, es war mir ein Fest!

Wir über­le­gen zukünf­tig eine DaF Leser­rei­se an den Vänern zu ver­an­stal­ten. Wenn du dar­an Inter­es­se hast, dann mel­de dich gerne.

Tipps zum Hechtangeln am Vänern

Angeln vom Ufer

Urlau­ber, die nicht gezielt zum Angeln an den Vänern kom­men, sind bei der Spot­wahl sehr ein­ge­schränkt und wer­den den See sicher­lich nicht so schön und inten­siv erle­ben wie Boots­ang­ler. Trotz­dem kann man selbst­ver­ständ­lich Hech­te und Bar­sche fan­gen. Ers­te Wahl sind die klei­nen Häfen, zum Bei­spiel der in Åmål. Wenn man vom Ufer aus in Buch­ten gelan­gen kann, dann sind die natür­lich auch immer einen Ver­such wert. Vor allem im Früh­jahr rund um die Laich­zeit, im Som­mer wird es schon deut­lich schwie­ri­ger. Grund­sätz­lich emp­fiehlt es sich aber ein Boot dabei zu haben oder zu mieten.

Gefahren für Bootsangler

Der Vänern ist ein gefähr­li­ches Gewäs­ser und gibt vor wann, wo gefischt wer­den kann. Auf­grund sei­ner Grö­ße soll­te man den See men­tal eher wie ein Meer behan­deln und den Wind genau im Blick behal­ten. Wenn man zum Bei­spiel mor­gens bei wenig Wind Pla­teaus mit­ten auf dem See errei­chen kann, heißt es bei auf­fri­schen­den Win­den nicht, dass man auch gut zurück kommt. Behal­tet bei den Tages­pla­nun­gen daher immer das Wet­ter im Hin­ter­kopf, das sich am Vänern sehr schnell ändern kann.

Am Vänern haben sich schon eini­ge Ang­ler an den Stei­nen die Boo­te zer­stört und Moto­ren abge­fah­ren. Wenn man bei mitt­le­rer Geschwin­dig­keit aufs Echo­lot guckt und 15m Was­ser unter sich hat, kann es 10 Sekun­den spä­ter durch­aus knal­len. Der Vänern ist gespickt mit Untie­fen und gro­ßen Stei­nen. Laut den Locals bewe­gen sich man­che Stei­ne im Win­ter durch das Eis, so dass es nicht mög­lich ist eine kom­plett zuver­läs­si­ge Kar­te zu erstellen.

Tiefenkarte

Neben den sich ver­schie­ben­den Stei­nen ist es auch auf­grund der Was­ser­men­ge nicht mög­lich, eine Tief­en­kar­te zu erstel­len auf die man sich zu 100% ver­las­sen kann. Wir nutz­ten bei unse­rem Trip die Gar­min Boating App, die auf jeden Fall zu emp­feh­len ist. In fla­chen Berei­chen hilft es, wenn ein Ang­ler bei lang­sa­mer Fahrt im Bug steht und Aus­schau nach Stei­nen hält. Ver­wen­det dabei am bes­ten eine gute Pol­bril­le.

Sicherheit

Auf­grund der Gefah­ren ist es uner­läss­lich eine auto­ma­ti­sche Ret­tungs­wes­te zu tra­gen! Wählt am bes­ten eine, die ange­nehm zu tra­gen ist und beim Angeln nicht stört. Gera­de, wenn das Was­ser kalt ist, birgt Boots­an­geln Gefah­ren, die vie­le lei­der unter­schät­zen. Hört Euch das ger­ne mal den DaF Pod­cast “Sicher­heit auf dem Angel­boot” an. Falls ihr in kal­tem Was­ser über Board geht schützt euch nur ein Tro­cken­an­zug schnel­les Aus­küh­len, den Chris­toph an zwei rup­pi­gen Tagen bei unse­rem Trip auch getra­gen hat. Ich hat­te meis­tens mei­nen Mus­to Anzug an. Wich­tig: die Ret­tungs­wes­ten trägt man immer über der äuße­ren Schicht!

Angelkarten

An den fünf größ­ten schwe­di­schen Seen (Vänern, Vät­tern, Stors­jön, Mäla­ren und Hjäl­ma­ren) und an der gesam­ten Ost­see­küs­te ist das Angeln in Schwe­den kos­ten­los. Es wird kei­ne Angel­kar­te benötigt.

Hechtköder für den Vänern

Bei den Ködern gehen die Geschmä­cker weit aus­ein­an­der, es fängt alles und nichts. Ich weiß von einem Tag, an dem diver­se Tur­nier­ang­ler bei der Pre­da­tor Tour ihre Köder Erfah­run­gen geteilt haben. Die Band­brei­te an fän­gi­gen Ködern und Far­ben war rie­sig. Fischt daher ein­fach Ködern, denen ihr ver­traut. Aller­dings soll­tet ihr auf jeden Hecht­kö­der dabei haben, die farb­lich sehr gut an eine Marä­ne erin­nern und wel­che die Quap­pen imi­tie­ren.

Gera­de wenn das Was­ser noch kalt ist oder es einen Käl­te­ein­bruch gab, dann ist es häu­fig von Vor­teil mög­lichst lang­sam zu fischen. Auch für die gro­ßen Hecht muss man gar nicht so groß zu fischen. Bei uns lie­fen Köder unter 20cm am bes­ten. Was ihr dabei haben soll­tet sind:

  • Jerks
  • Shads
  • Tail Köder (z.B. Aale, Quappen)

Zanderangeln am Vänern

Der Vänern hat einen pas­sa­blen Zan­der­be­stand, hier hal­ten die Locals aber ger­ne die Hand drauf. Ohne Infos ist es schwie­rig Berei­che zu fin­den, in denen Zan­der­an­geln wirk­lich Sinn macht. Wenn ihr vor Ort seid, dann fragt mal einen Gui­de, evtl. nennt er Euch eine Bucht, in denen sich die Zan­der aufhalten.

Welcher Monat zum Hechtangeln in Schweden?

Das Früh­jahr von April bis Ende Mai ist sicher­lich die bes­te Zeit zum Wurf­an­geln auf Hecht, da sich vie­le Fische rund um das Laich­ge­schäft in oder nah der Buch­ten auf­hal­ten. Der Vänern hat ein Was­ser­vo­lu­men von 153 km³ und beher­bergt hun­dert­tau­sen­de, viel­leicht sogar Mil­lio­nen von Hech­ten, die natür­lich nicht alle zur glei­chen Zeit lai­chen. Ende April haben wir sowohl dicke Hech­te, die noch nicht abge­laicht hat­ten, sehr schlan­ke Hech­te, die gera­de mit der Repro­duk­ti­on durch waren und Hech­te, die abge­laicht und sich schon wie­der fett gefres­sen hat­ten, gefangen.

Im Som­mer ist das Hecht­an­geln am Vänern dann schon schwie­ri­ger, da sich die Fische ver­tei­len. Die Buch­ten sind nicht mehr so pro­duk­tiv und es macht mehr Sinn tie­fer gele­ge­ne Pla­teaus anzu­fah­ren und das Frei­was­ser zu befi­schen. Ang­ler mit sehr guter Echo­lot­tech­nik sind dann im Vor­teil, gera­de wenn sie das Live Scope beherrschen.

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Sören

Ich habe 2009 den DaF Blog bzw. 2014 den Shop gestartet und seit dem habe ich viel Zeit und Liebe in "mein Baby" gesteckt. Die Zeiten mit einer dreistelligen Anzahl an Angeltagen im Jahr sind vorbei, aber natürlich bin ich noch so häufig wie möglich am Wasser, um Süß- und Salzwasserräuber zu ärgern.

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