Angeln auf Als(en) in Dänemark
Meerforellen, Köhler, Hornhechte und Plattfische auf Als
Letztes Wochenende ging es zusammen mit Till auf die dänische Insel Alsen, bei uns Deutschen meistens einfach nur Als genannt. Als sollte vor allem deutschen Meerforellenanglern ein Begriff sein. Nahe der deutsch/dänischen Grenze gelegen, ist Als ein sehr beliebtes und schnell erreichbares Ziel. Die Insel hat ein abwechslungsreiches Angelrevier mit tollen Spots an der Fjordseite im Westen, welche ein Eldorado für Fliegenfischer darstellen. Im Osten der Insel findet man eine offene Küste vor, welche auch für Spinnangler äußerst interessant ist. Dazu kommt noch der Vorteil, dass die Petrijünger auf Alsen immer gute Ausweichplätze bei Starkwindsituationen finden. Neben den Meerforellen lassen sich aber auch andere Fischarten wie Dorsche, Hornhechte, Köhler und Plattfische prima auf Als beim Brandungs- oder Bootsangeln fangen. In „unseren Kreisen“ war Als in Sachen Meerforelle eher als „Fritteninsel“ verpönt. Gefangen wurde zwar eigentlich immer was, aber „gute“ Fische waren eher Mangelware. Da ich persönlich bis dato aber noch kein einziges Mal selbst vor Ort war, konnte ich mir nun endlich mein eigenes Bild machen. Und schon mal vorab, diesmal sollte sich das Gerücht nicht bestätigen, aber eins nach dem anderen.
Anfang Mai, mit dem Eintreffen der Hornhechte, ist die Meerforelle-Primetime eigentlich beendet, so dass wir uns im Vorfelde nicht wirklich große Chancen auf „gute“ Fische ausgemacht hatten. Klar stand das Meerforellenangeln an diesem Wochenende im Fokus, wir wollten aber auch Abends mal schön gechillt mit dem Buttlöffel auf Plattfische und Co. fischen und der ein- oder Köhler sollte möglichst auch noch auf der Fangliste stehen. Des Weiteren können einem die Hornhechte ja auch ab und an einen netten Zeitvertreib bescheren. Also alles in allem sollte es also ein entspanntes Wochenende ohne großen „Fangdruck“ werden und für mich zugleich der sutsche Abschluss der diesjährigen Meerforellen-Frühjahrssaison.
Die verschieden Angeltechniken
Till war schon oft auf Als unterwegs und vor allem an der Fjordseite im Westen der Insel kennt er sich als Fliegenfischer natürlich sehr gut aus. Schon im Vorwege stand fest, dass wir zum größten Teil Spots in der Fjordregion befischen wollten. Till sagte, dass es dort für mich mit meiner „herkömmlichen“ Spinnkombo und Blinkern um die 25g sehr schwer werden würde. Nun war natürlich improvisieren angesagt. Zwei Möglichkeiten boten sich mir, zum einen Meerforellenfliegen am Sbirolino zu fischen und/oder zum anderen das Fischen mit meiner Ultralight-Kombo und kleinen Soft- und Hardbaits. Ich entschloss mich für letzteres und fischte als Rute eine St. Croix Eyecon ECS66MLF2 Jig N Rig mit einem Wurfgewicht von 3 bis 11g mit einer Shimano Stradic CI4 1000 FA, bespult mit einer Stroft GTP R Typ 1. Als Köder hatte ich den Keitech 2,8“ Fat Swing Impact und den Keitech 3“ Easy Shiner als Softbaits sowie den Illex Squirell, den Illex Chubby, den Zipbait Rigge und den Megabass FX9 als Hardbaits in der Box.
Schicke Fjordforelle beim Fliegenfischen
Am ersten Tag fischte ich zu Anfang noch meine herkömmliche Meerforellenspinnkombo, um mir mein eigenes Bild von der Situation zu machen. Ziemlich schnell war mir aber klar, dass hier mit der Mefo-Fliege bedeutend mehr zu holen ist, als mit schweren bzw. großen Blinkern. Spätestens als Till den ersten Fisch der Tour, eine wunderschöne Anfang 50cm große Meerforelle, auf Fliege fangen konnte, wusste ich, dass ich mich den Gegebenheiten anpassen musste. Am nächsten Spot war es dann soweit, ich fischte zum ersten Mal mit meiner UL-Kombo auf Meerforellen und es dauerte keine 10 Minuten bis die erste Meerforelle, so um die 40cm, auf meinen 3“ Easy Shiner einstieg, der Plan war also aufgegangen und das Vertrauen für die nächsten Tage war gefestigt! Kurz danach gab es sogar noch einen deutlich größeren Nachläufer auf einen Hardbait. Den Abend ließen wir locker beim Buttlöffelangeln ausklingen und konnten ein paar Platten und sogar Köhler fangen.
Starke Meerforelle beim Fischen mit der Ultralight Kombo
Am zweiten Tag ging es gleich morgens an Wasser. Ich fischte diesmal von Anfang an mit meiner UL-Kombo und einem 2,8“ FSI in der Farbe Gold Flash Minnow am 5g Jig und Till natürlich wie gehabt mit der Fliegenrute. Gleich beim ersten Wurf bekam ich einen Nachläufer von einer gut 40cm großen Meerforelle und ein paar Würfe später noch einen Nachläufer von zwei kleineren Fischen. Passt wohl doch ganz gut mit der „Fritteninsel“ dachte ich mir. Doch dann, zirka eine halbe Stunde später, knallte es richtig in meiner Rute. Gut fünf Meter vorm Ufer, im zirka 50cm tiefen Wasser, hatte sich eine „richtig gute“ Meerforelle meinen kleinen Softbait gepackt und tanzte zunächst wild an der Oberfläche, ehe sie zu einigen heftigen Fluchten ansetzte. Der Fisch war mit der leichten Kombo zunächst kaum zu halten, sobald ich einige Meter an Schnur gewonnen hatte, startete die Trutte zur nächsten Flucht. Nach einiger Zeit wurde der Fisch aber endlich schwächer und wir setzten zum ersten Landeversuch an, doch Pustekuchen, kurz bevor Till zum Schwanzwurzelgriff ansetzen konnte, startete die Forelle zur finalen Flucht, wobei sie sich zu allem Übel noch an einem mit Blasentang bewachsenen großen Stein im flachen Uferwasser festsetzte, mein Puls war in diesem Moment wohl auf 200! Aber zum Glück löste sich die Meerforelle aus dem Hindernis, so dass wir sie dann kurz darauf sicher landen konnten. Was für ein geiler Fisch, Anfang 60cm, silberblank (was für Als nicht unbedingt selbstverständlich ist) und gut im Futter. Einfach traumhaft, so soll es sein und dann noch an der UL-Kombo — ich liebe es, wenn Pläne so gut funktionieren, der Fisch zählt echt doppelt und dreifach. Wir waren danach beide hin und weg und machten nach der obligatorischen Fotosession erst mal eine kurze Pause bei herrlichstem Sonnenschein.
Als wir danach weiter angelten hatte Till zunächst einen Drillaussteiger, ehe er kurz darauf eine kleine Forelle und einen Hornhecht fangen konnte, ich hatte lediglich noch eine kleinere Forelle und einige Hornhechte als Nachläufer. Das war mir aber egal, ich war noch völlig geflasht von meiner Trutte, mit so einem guten Fisch hatte ich im Vorwege nun wirklich nicht gerechnet! Jetzt ging es erst mal zum Grillen in unsere Unterkunft. Abends gab es dann zum Tagesabschluss noch ein paar Plattfische.
Hornhechte am Abschlusstag
Am dritten Tag hatten wir nur noch zirka vier Stunden Angelzeit zur Verfügung, da wir gegen Mittag unsere Heimreise antreten wollten. Also ging es gleich morgens ins Wasser und ziemlich schnell bekamen wir auch die ersten Fischkontakte. Wir standen auf einem Muschelriff mitten in einem Hornhechtschwarm und erlebten eine ziemlich kurzweilige Angelei. Von Nachläufern, Drillaussteigern über gelandeten Fischen war alles dabei. Als der Spuk vorbei war, entschlossen wir uns, noch ein letztes Mal den Spot zu wechseln, ehe es wieder gen Heimat gehen sollte. Gleich beim ersten Wurf bekam ich dort beim Highspeedkurbeln einen starken Biss, doch leider blieb der Fisch nicht hängen. Es muss aber ein „guter“ gewesen sein, denn mein 2,8“ FSI war danach so mitgenommen, so dass ich ihn nicht mehr weiterfischen konnte. Daraufhin wechselte ich auf einen kleinen Hardbait, dem Zipbait Rigge. Wir fischten uns eine gute Strecke am Ufer entlang, bis ich kurz vorm Feierabend den letzten Fisch der Tour fangen konnte, eine kleine untermassige Meerforelle. Ein netter Abschluss einer richtig geilen Tour!
Fazit: Nach meiner starken Meerforelle kann ich das Gerücht der „Fritteninsel“ nicht bestätigen und Tills Anfang 50er war auch ein wirklich toller Fisch. Klar haben wir auch kleinere Forellen gefangen, die fängt man aber auch an allen anderen Spots entlang der deutschen und dänischen Ostseeküste. Als ist echt ein sehr abwechslungsreiches Gebiet, gerade die Fjordspots werde ich im Winter bestimmt noch das ein- oder andere Mal aufsuchen. Das Highlight war natürlich, dass mein Plan mit der UL-Kombo so gut aufgegangen ist. Aber mal ehrlich, wenn man sich die Nahrung im Wasser angeschaut hat, konnte das auch eigentlich nur funktionieren. Im Uferbereich wimmelte es nur von kleinen Fischen wie Grundeln und Stichlingen, da bieten sich natürlich kleine Gummis in natürlichen Farben an. Und dass auch Hardbaits hervorragend auf Meerforellen funktionieren, weiß man ja nicht erst seit gestern. Ansonsten war das Wochenende auch durch und durch super, vier verschiedene Fischarten konnten wir fangen, das erlebt man auch nicht so oft, vor allem nicht vom Ufer und das Wetter war die ganze Zeit ein Träumchen. Als wird mich auf jeden Fall wiedersehen, vielen Dank noch mal an Till, hat echt Spaß gemacht, das schreit nach Wiederholung!
Bis demnächst
Sascha
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Jetzt gibt es wieder ein Grund mehr mal wieder Dänemark zu besuchen. Auf Als waren wir bisher noch nicht, werden es aber auf unsere Reiseliste schreiben.
Tolle Bilder *Daumen hoch*