Pünktlich zum Start meines Sommerurlaubs zeigt sich das Wetter in Hamburg von seiner allerbesten Seite. Endlich mal wieder entspannen, angeln und zwei Wochen fernab des Arbeitsstress genießen. Unter der Woche lud mich Dirk zu sich nach Hamburg zu einer lockeren Bootstour ein. Da ich ja zu 95% vom Ufer aus fische, freute ich mich umso mehr, dass wir diesmal den Räubern vom Boot aus nachstellten. Im Hauptfokus der Tour sollte ganz klar der Rapfen stehen!
Hamburg ist ja vor allem für das Angeln auf Barsch und Zander bekannt, aber auch das Rapfenangeln wird in den letzten Jahren immer populärer. Gerade im Sommer, wenn die Zander zu echten Diven mutieren können, ist das Angeln auf Rapfen eine willkommene Alternative. Rapfen sind tolle Sportfische und kampfstarke Gegner, die einem am ultraleichten oder leichten Spinntackle harte Drills bieten können. Sie kommen quasi in allen Gewässern Hamburgs von der Alster mit ihren ganzen Kanälen und Fleeten, über die Bille bis hin zur Elbe vor. Neben dem herkömmlichen Uferangeln kann man die Rapfen auch sehr gut vom Boot befischen. Rapfen bevorzugen meistens Spots an denen eine starke Strömung herrscht. Solche Spots findet man in der Regel an Buhnen, Stichkanälen, Kraftwerksausläufen oder auch an Brückenpfeilern. Als Köder verwendeten wir Wobbler und Stickbaits von DUO, Megabass, Illex und Zipbaits.
Starke Hamburger Rapfen
Am ersten „Rapfenspot“ angekommen, konnte Dirk auch ziemlich schnell den ersten Aspius des Tages fangen, noch nicht der größte aber der Anfang war gemacht. Kurze Zeit später war dann auch meine Rute krumm und kurz darauf konnten wir die ersten Rapfenfotos schießen.
Heute fischte ich mit meiner St. Croix Eyecon ECS66MLF2 Jig N Rig mit einem Wurfgewicht von 3 bis 11g mit einer Shimano Stradic CI4 1000 FA, bespult mit einer Stroft GTP R1. Mit der Kombo fische ich eigentlich auf Barsche und Bachforellen, neulich hatte sie sich aber auch schon ganz gut beim Meerforellenangeln gemacht und ohne Probleme Meerforellen bis Anfang 60cm gedrillt. Da müssten die Rapfendrills natürlich gleich doppelt Spaß machen, dachte ich mir. Normalerweise fische ich auf Rapfen vom Ufer mit meiner leichten Zanderkombo, bestehend aus einer Valley Hill Jig Head Type MH‑L (259cm 18–40g) und einer 4000ner Shimano Stella SFE, bespult mit einer Stroft GTP S4.
Als nächstes war wieder Dirk dran und konnte einen schönen Rapfen landen. So ging es dann munter weiter. Als jeder einige schöne Rapfen gefangen hatten, entschieden wir uns zunächst noch ein paar schnelle Würfe auf Zander zu machen. Da beim Zanderangeln aber nicht viel ging und das Rapfenangeln echt kurzweilig und actionreich war, entschlossen wir uns den nächsten „Rapfenspot“ anzufahren.
Waller als Beifang beim Rapfenangeln
Am neuen Spot gab es zunächst zwei Braxxen und einige Drillaussteiger bis auf einmal ein heftiger Schlag meine „lüdde“ St. Croix Eyecon durchfuhr und die 1000ner Stradic CI4 förmlich zu schreien anfing! Die erste Flucht war nicht im Geringsten zu halten, ehe der Fisch sich langsam beruhigte und nun am Grund seine Bahnen zog. Das konnte auf keinen Fall eine Rapfen sein, so tippten wir zunächst auf einen dicken Karpfen. Der Drill zog sich ziemlich lange hin und die UL-Kombo musste am absoluten Limit ackern. Dirk fuhr dem Fisch mit dem Boot einige Meter hinterher, so dass ich endlich mal wieder Schnur gewinnen konnte. Nun bekam ich den Fisch auch das erste Mal richtig vom Grund gelöst und eine völlig verschleimte Schnur kam uns entgegen, das konnte also nur ein Waller sein!
Kurz darauf sahen wir ihn dann auch das erste Mal, doch das schien ihm nicht zugefallen und ehe wir uns verguckten, fing die Rolle wieder an zu singen und der Wels schoss Richtung Grund. Das Spiel wiederholte sich noch einige Male und die Zeit verging. Eigentlich bin ich absolut kein Freund davon, wenn Leute erzählen sie hätten einen Fisch eine halbe Stunde oder vermutlich noch länger gedrillt, sowas hört sich immer sehr unglaubwürdig an. Dirk versicherte mir aber, dass dieser Drill so ca. 20 bis 30 Minuten dauerte. Als der Waller merklich schwächer wurde, setzen wir zum ersten Landversuch an, aber auch das passte ihm nicht so wirklich. Ich glaub es war letztendlich der dritte oder vierte Landeversuch der dann glückte. Echt Wahnsinn, dass das Tackle so standgehalten halt. Was ein Zufall, dass ich gerade davor die Drillinge des Zipbaits Rigge getauscht hatte, weil ein Rapfen mir einen Drilling zerbrochen hatte, hier hat mal wieder alles zusammen gepasst! Sehr geil, einer der krassesten Drills seit dem ich fische! Vielen Dank auch noch mal an Dirk für das Manövrieren des Bootes und die Landung, Hammer! Wieder ein Tag, den wir so schnell nicht vergessen werden.
Für mich ist es erst der zweite gelandete Waller beim Spinnfischen, ein paar hatte ich schon im Drill mit Zandertackle verloren, aber das ich gerade einen Wels mit UL-Tackle fangen werde, hätte ich auch niemals geglaubt. Vom Ufer hätte ich den Fisch auch sicherlich verloren. Danach passierte eigentlich nix erwähnenswertes mehr, die nächste Tour ist aber schon geplant, diesmal auch mit etwas kräftigerem Tackle und mehr Zeit.
Bis dahin
Sascha
Hallo zusammen. Ich möchte in der Elbe im Großraum Hamburg auf Waller vom Ufer aus angeln. Kennt jemand einen Hotspot dafür. Vielleicht mit genauer Ortsangabe? Liebe Grüße und Petri Heil. Danke im Voraus.
Moin Frank, ist ein Stück weg von HH, aber in der Ecke Bleckede/Hitzacker werden große Welse gefangen.