Die ersten Rapfen der Jahres
Gerade jetzt, während der Raubfischschonzeit, kann man schnell mal in den bösen Bann des kalten Angelentzugs gezogen werden. Jetzt im Frühjahr weichen wir gerne auf das Meerforellenangeln an der Küste aus. Da diese Angelei aber immer mit einem recht großen Aufwand verbunden ist und man nicht mal schnell für ein, zwei Stündchen “Afterworkangeln” an die Küste donnert, musste eine gute Alternative her. Nach kurzem Überlegen war der Zielfisch ziemlich schnell gefunden.
Wenn die Elbe quasi vor der Haustür fließt und der Hecht und Zander Schonzeit hat, schießt einem schnell der Rapfen in den Kopf. Nur verbindet man in der Regel mit dem Rapfenangeln auch zwangsläufig das Angeln im Sommer mit hohen Temperaturen und Sonnenschein. Viele von Euch kennen sicherlich das Szenario im Hochsommer, wenn die Rapfen in der Elbe laut an der Oberfläche platschend auf Kleinfische Jagd machen.
Tackle und Baits für’s Rapfenangeln
Letztes Jahr machten wir unsere ersten Versuche auf den Aspius Aspius, so sein lateinischer Name, Ende April / Anfang Mai und konnten teilweise gute Fänge erzielen. Nur war es da auch schon bedeutend wärmer als jetzt Anfang April und vor allem war die Wassertemperatur deutlich höher. Von Bekannten hörten wir allerdings auch schon, dass sie ihre besten Rapfen im Winter fangen, zum Beispiel in den Nebenflüssen des Rheins.
Wie sagt man so schön, wer nicht wagt, der nicht gewinnt und so ging es am ersten Aprilwochenende gleich morgens zum Rapfenangeln an die Elbe, zu verlieren gibt es ja nun mal auch nichts. Als Kombo kam eine St. Croix Eyecon ECS66MLF2 Jig N Rig mit einem Wurfgewicht von 3 bis 11g mit einer Shimano Rarenium 2500 FB, bespult mit einer Stroft GTP S zum Einsatz. Anders als im Sommer kamen diesmal keine Oberflächenköder und Stickbaits zum Einsatz, lediglich Hardbaits wie der Megabass FX6 und vor allem der FX9 wurden gefischt.
Als Spot wählten wir eine typische Stelle mit ordentlich Strömung, die wir auch im Sommer gerne befischen. Gut eine Stunde tat sich erst mal nichts, doch als es langsam wärmer wurde und ein wenig die Sonne rauskam, wurden die Rapfen aktiver. Teilweise konnte man sie sogar beim Rauben beobachten, zwar nicht so aktiv wie im Sommer, aber passiv waren die Jungs auf keinen Fall. Die ersten Kontakte ließen nicht lange warten und dann konnte auch schon der erste Rapfen in 2016 gelandet werden. In der nächsten Stunde sollten ihm noch einige weitere schöne Fische folgen. Auch die Durchschnittsgröße mit deutlich Ü60cm war super und die Drills am leichten Tackle machten mal richtig Spaß.
Am Abend des gleichen Tages wurde noch gleich der zweite schnelle Versuch gestartet. Mit Temperaturen um 17 die Grad herrschte ein traumhaftes Frühlingswetter, nur leider schienen die Rapfen an diesem Abend, im Vergleich zum späten Vormittag, nicht wirklich gut drauf zu sein. Vielleicht lag es daran, dass der Spot zu diesem Zeitpunkt im Schatten lag oder es waren einfach nicht viele Fische am Spot. In gut einer Stunde Angelnettozeit gab es lediglich einen Kontakt, dieser brachte aber auch gleich einen bulligen 70er ASP zum Vorschein, ein traumhafter Abschluss des ersten Tages der neuen Rapfensaison!
Am darauffolgenden Wochenende ging es zunächst Freitag für eine kurze Session an die Elbe. In der Regel fische ich den Megabass FX9 eher in gedeckten Farben, wie zum Beispiel PM Setsuki Ayu, Ito Wakasagi oder Wagin Honmorko. Da aber in gefühlt jedem Angelshop in Deutschland die „heißen“ Farben zurzeit ausverkauft sind, testete ich mal den FX9 in PM Hot Shad. Mit seinem orangenen Bauch und gelben Rücken, eigentlich von der Theorie her ein Topbait für das, vor allem im Sommer, sehr trübe Elbwasser. Ich sollte Recht behalten, der Bait kam gut an und ich konnte zwei schöne Rapfen um die Mitte / Ende 60cm innerhalb kurzer Zeit fangen.
Am Sonntagmorgen lud das sonnige Frühlingswetter nach dem Frühstück zum nächsten Versuch ein, auch diesmal ließen die Rapfen nicht lange auf sich warten. Definitiv eine kurzweilige Angelei die viel Spaß macht!
Fazit: Soweit die Temperaturen nicht zu niedrig liegen und die Sonne einigermaßen mitspielt, kann man auch im zeitigen Frühjahr gezielt auf die Elbtorpedos angeln. Jedoch sollten die Baits ein wenig auf die Frühlingsangelei angepasst werden, anstatt mit Oberflächenködern und Stickbaits zu fischen, sollte man eher auf Hardbaits setzen, die etwas tiefer laufen. Auch die Köderführung sollte ein wenig langsamer ausfallen.
Beste Grüße in die Runde
Sascha
Hi,
Schöner Beitrag, den ich heute zum ersten Mal gelesen habe, auch wenn er schon zwei Jahre online ist.
Wo an der Elbe habt ihr denn geangelt. Ich hätte auch Lust auf Rapfen im April zu angeln, da die Raubfischschonzeit wirklich ermüdend ist. Allerdings gilt in Sachsen-Anhalt ein Spinnangelverbot in “allg.” Gewässern.
Petri
Flo