82er Schuppenkarpfen anstatt Großzander
Sonntag war ich zum Zanderangeln mit Rolf und Philip an der Elbe verabredet. Den ersten Spot befischten die beiden jedoch noch alleine am Morgen, da ich erst mittags dazu stoßen konnte. Kurz nachdem die beiden mit dem Fischen begonnen hatten, bekam ich auch gleich die erste WhatsApp-Nachricht von Philip: 15 Minuten 4 Fische! Nun wurde ich natürlich auch fickerig.
Als ich dann endlich auch ans Wasser konnte, trafen wir uns an einem anderen Spot. Die zuvor von den Jungs gefangenen Fische entpuppten sich als Räuber bis knapp 50cm, aber sehr untypisch für die Elbe, zwei Zander und auch zwei Hechte! Den ersten Fisch am neuen Spot konnte Philip fangen, ein kleiner übermütiger Zander, der kaum größer als der Köder war. Kurz darauf fing ich einen Anfang/Mitte 50 Stachelritter auf einen 5“ Easy Shiner, ehe Rolf erneut einen kleinen Esox nachlegte, von der gehakten Klodeckelbrasse mal ganz abgesehen.
Nach einigen leichten Anfassern bekam ich auf einmal einen heftigen Einschlag am Fuße der Steinpackung. Nach dem Anhieb galt der erste Gedanke zunächst dem Meter-Zander, aber dann folgte eine wilde Flucht zur Seite, die Rolle kreischte und der nächste Gedanke war dann natürlich Wels! Auf einmal konnten wir einen großen schuppigen Körper erkennen, der sich wild an der Oberfläche wälzte. Ein Karpfen, nur was für einer? Ein Schuppen- oder doch ein Graskarpfen? Gehakt oder gebissen? Und dann konnten wir ihn endlich ganz genau erkennen, ein verdammt kompakter, makelloser Schuppenkarpfen, der ganz regulär auf meinen 5“ Easy Shiner gebissen hat. Der Karpfen muss echt richtig Bock auf den Gummi gehabt haben, denn er hing nicht nur knapp am Stinger, sondern bombenfest am Jig. Zum Glück waren wir zu dritt unterwegs und Rolf hatte seinen Kescher dabei. Alleine so einen Fisch ohne Kescher an der rutschigen Steinpackung zu landen, ist fast aussichtslos, würde ich mal fast behaupten. Ein paar Minütchen dauerte der Drill schon und Philip konnte einige tolle Drillfotos schießen, ehe Rolf den Schuppi sicher keschern konnte. Wieder mal eine tolle Teamleistung, wie schon so oft in diesem Jahr und wieder mal ein Ausnahmefisch, Wahnsinn!
Ein Messen ergab 82cm bei einem geschätzten Gewicht von zirka 12 Kilogramm. Das schnelle Fotoshooting gestaltete sich als gar nicht so einfach. Es war gar nicht so leicht die Granate zu halten und große Erfahrungen mit Karpfen hatte ich bis dato auch noch nicht. Nur damals im Kindesalter mit Satzkarpfen, die wir im Vereinsteich mit Dosenmais gefangen haben. Nach ein paar schnellen Fotos ging es dann für den Karpfen zurück in die Elbe. Er bedankte sich noch beim Releasen mit einem heftigen Schwanzschlagen, so dass Rolf komplett nass wurde. Was ein Kraftpaket von Fisch, ein tolles Erlebnis und echt der Hammer, dass er regulär gebissen hat. Der 3/0 Jighaken war richtig aufgebogen! Das war eine gute Bewährungsprobe für die 7kg Stroft Typ R Hauptschnur und das 30er FC1 Fluorocarbonvorfach, die wieder mal beste Arbeit lieferten.
Danach machten wir erst mal eine kurze Pause und stärkten uns mit einem Jägerschnitzel und Bratkartoffeln. Nun ging es zum dritten Spot des Tages. Wo die Zander noch mal zum Abend hin richtig in Beißlaune kamen. Die meisten Stachelritter waren um die 50 – 55cm groß, einige Fritten gesellten sich auch noch dazu, die aber deutlich in der Unterzahl waren, das lässt ja schon mal für die nächsten Tage hoffen. Ziemlich untypisch war, dass die Zander am besten auf twisterähnliche Köder bissen, die kleinen Aalen ähnelten. Der beste Köder war jetzt ganz klar der 7“ Mad Wag von Keitech, den Rolf aus seiner Kiste zauberte. Echt krass, den Köder hatte ich noch nie auf dem Zettel, er lief aber mit großen Abstand am besten und wer fängt hat nun mal Recht! Als es dann langsam dunkel wurde, machten wir Feierabend.
Das war mal wieder ein super Tag an der Elbe mit vielen Zander, einigen Hechten und einem starken Schuppenkarpfen. Den Tag werde ich auf jeden Fall nicht so schnell vergessen.
Bis demnächst und Gruß in die Runde Sascha