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2014DorschMeerforelle

Meerforellen-Flugshow an der Ostsee

Meerforellen im Herbst

Der Herbst ist da und mit ihm noch mal eine hei­ße Pha­se an Deutsch­lands Küs­ten. Vor cir­ka drei Wochen ging es für mich nach einer Som­mer­pau­se (war­um eigent­lich?) mal wie­der an die Ost­see, um zu tes­ten wie die Meer­fo­rel­len so drauf sind, aus dem geplan­ten Angel­tag mit C&L Fly Team wur­den aller­dings nur 45 Minu­ten Angel­zeit, da ein Herbst-Unwet­ter uns einen Strich durch die Rech­nung machte.

Am letz­ten Wochen­en­de pro­bier­te ich es erneut in Ost­hol­stein. Geplant war ein Wochen­end­trip, bei dem das Fischen eigent­lich nicht im Vor­der­grund ste­hen soll­te. Auf dem Weg zum Bröt­chen holen kann man sich aber natür­lich mal ver­lau­fen und für den Vor­gang so zwei bis drei Stun­den brau­chen, Ihr kennt das sicher. Da der ers­te Abend vorm Kamin doch etwas län­ger ging, war ich erst gegen 8.30Uhr im Was­ser. Am aus­er­ko­re­nem Spot stan­den bereits zwei Ang­ler, die bis dato noch kei­nen Kon­takt hat­ten. Bei mir ging es aller­dings sehr gut los. Bereits beim ers­ten noch recht ver­träum­ten Wurf par­al­lel zum Ufer hat­te ich einen zag­haf­ten Biss. Die klei­ne Forel­le folg­te dem Köder bis zur Ruten­spit­ze und dreh­te dann sprit­zig ab. Nun war ich wach.

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Schöne Meerforelle im Herbst
Har­ter Biss auf vol­ler Distanz: Kräf­ti­ge Meerforelle

Nach zwei, drei wei­te­ren Wür­fen dem Ufer ent­lang, über­warf ich ein recht weit ent­fern­tes Feld mit See­tang. Mit der Kom­bo aus einer 3m Speed­mas­ter, 4000er Rare­ni­um und STROFT GTP Typ S sind zum Glück auch wei­te Wür­fe, wenn sie dann mal sein müs­sen, kein Pro­blem. Kur­ze Zeit spä­ter gab es auch hier einen leich­ten Zup­fer. Offen­sicht­lich waren ein paar Forel­len vor Ort und es war hof­fent­lich nur eine Fra­ge der Zeit bis die ers­te rich­tig ein­steigt. Ich fisch­te übri­gens einen mei­ner Lieb­lings­blin­ker, Möre Sil­da in grün/weiß. Da die Fische offen­sicht­lich, bei dem nur leicht getrüb­ten Was­ser, Inter­es­se an dem Köder hat­ten und er bei mir eh sehr viel Ver­trau­en genießt, blieb ich erst mal dabei und wech­sel­te nicht auf einen ande­ren Bait, was ich bei Fehl­bis­sen sonst ganz ger­ne mache. Dies war offen­sicht­lich die rich­ti­ge Ent­schei­dung, denn kei­ne drei Wür­fe spä­ter gab es kurz nach dem Rein­wer­fen über dem See­tang­feld einen hef­ti­gen Ein­schlag, der mit einem zünf­ti­gen Anhieb quit­tiert wur­de. Das es sich um eine gute Meer­fo­rel­le han­del­te, war sofort klar, denn selbst auf die gro­ße Distanz war zu sehen, dass die Trut­te kurz unter der Ober­flä­che rich­tig Radau mach­te. Der Drill war fan­tas­tisch, immer wie­der zog der kräf­ti­ge Fisch Schnur von der Rol­le, so dass eini­ge Zeit dau­er­te bis ich ihn end­lich zu Gesicht bekam. Auch vor dem Kescher flüch­te­te die Forel­le eini­ge Male, daher war ich froh als ich sie end­lich lan­den konn­te. Eine wohl genähr­te Meer­fo­rel­le in bes­ter Kon­di­ti­on.

Kaputte Wathose Mefofischen
Kaput­te Wat­ho­se und ‑Schu­he: Erschwer­te Bedingungen!

Nach den Erin­ne­rungs­fo­tos hielt ich kurz inne, genoss den Moment und fisch­te nach einer kur­zen Pau­se wei­ter, denn offen­sicht­lich war reich­lich Fisch da und die Meer­fo­rel­len aktiv. Bis zum nächs­ten Biss dau­er­te es kei­ne zehn Minu­ten. Die­ses Mal hat­te sich eine klei­ne­re Trut­te das Blech kurz nach dem Auf­tref­fen des Köders geschnappt. Da man die Lüt­ten ja nicht unbe­dingt anfas­sen muss, wenn es sich ver­mei­den lässt, locker­te ich die Schnur meh­re­re Male als der Fisch vor mei­nen Füs­sen war, bis sie sich ohne Kör­per­kon­takt löste.

Was im Anschluß geschah, habe ich abge­se­hen von einem lau­en Som­mer­abend in Däne­mark, in der Form noch nie live gese­hen. Inner­halb von 15 bis 20 Minu­ten sah ich vier mas­si­ve Meer­fo­rel­len mit dem gan­zen Kör­per aus dem Was­ser sprin­gen. Im Gegen­satz zu der Situa­ti­on in Däne­mark hat­te kei­ne Forel­le unter 60cm und der größ­te Fisch geschätzt gute 70cm — Gänsehautstimmung.

Ich fisch­te noch ein wenig ohne Biss wei­ter, war dann aber letzt­lich froh die nas­sen Kla­mot­ten aus­zu­zie­hen. Die Filz­soh­le eines Schuhs hat­te sich beim letz­ten Fischen am Forel­len­bach ver­ab­schie­det und mitt­ler­wei­le auch die zwei­te. Aus Man­gel an Alter­na­ti­ven fisch­te ich also ohne Soh­le, was aller­dings dazu führ­te, dass ich mir mitt­ler­wei­le auch die Wat­ho­se durch­ge­lau­fen hat­te. Eine hei­ße Dusche tat also rich­tig gut.

Mit dem Ketscher gefangener Dorsch
Sui­zid Dorsch

Am Abend zog ich die nas­se Wat­büx noch mal an, da ich noch eine gute Stun­de in der Däm­me­rung fischen woll­te. Lei­der hat­te der Wind mitt­ler­wei­le so auf­ge­frischt, dass unglaub­lich viel Kraut im Was­ser war. Selbst mit Ein­zel­ha­ken hat­te man bereits kurz nach dem Rein­wer­fen Grün­zeug am Haken. Auch über Nacht nahm der Wind lei­der nicht ab und so stand ich noch vorm Son­nen­auf­gang in einer rich­tig schö­nen Bran­dung. Durch die Wel­len zu sprin­gen hat sicher sei­nen Reiz, aber das Fischen war mitt­ler­wei­le wirk­lich grenz­wer­tig. Ich ver­such­te eine Ecke mit weni­ger Kraut zu fin­den und wate­te durch das Was­ser, als mich ein schwar­zer Schat­ten sto­cken ließ. Beim zwei­ten mal hin­se­hen erkann­te ich einen knapp 60cm gro­ßen Dorsch, der auf Grund der Bedin­gun­gen offen­sicht­lich min­des­tens so irri­tiert war wie ich. Ich hol­te mei­nen Köder ein und prä­sen­tier­te ihn direkt vor sei­nem Maul. Sei­ne ein­zi­ge Reak­ti­on war, dass er ganz lang­sam auf mich und mei­nen Kescher zu schwamm. Ich nahm die Ein­la­dung an und führ­te den Kescher lang­sam unten ihn. Als er merk­te was los war, war er schon zu spät und am Abend lan­de­te er zusam­men mit einem lecke­ren Thai Cur­ry auf dem Teller.

In die­ser Ses­si­on bekam ich nur einen Biss und zwar einen rich­ti­gen guten. Lei­der blieb der Fisch nicht hän­gen, son­dern sprang qua­si in der Sekun­de des Kon­takt mit dem kom­plet­ten Kör­per aus dem Was­ser, defi­ni­tiv auch eine Meer­fo­rel­le, die rich­tig Spaß gemacht hät­te! Da ich auch so zufrie­den war, pack­te ich eini­ge Zeit spä­ter mei­ne Sachen und such­te den war­men Kamin auf.

Der Spot hat mich sicher nicht das letz­te Mal gese­hen. Nun muss erst mal eine neue Wat­ho­se her. Wenn Ihr eine emp­feh­len könnt, dann schreibt sie bit­te in die Kom­men­ta­re.


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Sören

Ich habe 2009 den DaF Blog bzw. 2014 den Shop gestartet und seit dem habe ich viel Zeit und Liebe in "mein Baby" gesteckt. Die Zeiten mit einer dreistelligen Anzahl an Angeltagen im Jahr sind vorbei, aber natürlich bin ich noch so häufig wie möglich am Wasser, um Süß- und Salzwasserräuber zu ärgern.

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2 Kommentare

  1. Immer­hin hat­test du einen Biss, der rich­tig gut war und nicht zehn, die etwas schlecht waren 🙂 Aber ein tol­ler BEi­trag, denn du hier ver­öf­fent­lich hast. Mir gefällt dein Schreibstil 😉

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