DaF zum zweiten Mal zu Gast im hohen Norden
Am letzten Wochenende ging es zum zweiten Mal nach der Tour im Juni für Sören und Sascha zu Rolf an die dänische Grenze. Von dort sollte es einen Tag nach Sylt zum Wolfsbarschangeln und zwei oder drei Tage zum Salmonidenfischen im Fluss nach Dänemark gehen. Nachdem Sören sich nach der letzten Tour ein wenig ironisch über die Künste von Geid Peter, Inhaber und Chef von Baron-Guiding, ausgelassen hatte, war dieser diesmal umso motivierter uns dicht an den Fisch zu bringen!
Spinnfischen vom Kleinboot
Freitag starteten wir drei ganz gechillt gegen 10Uhr morgens von Hamburg gen Norden. Kurz vorm Ziel haben wir uns noch schnell mit ein paar Wattwürmern für die Sylt-Aktion und den Gastkarten für das dänische Flusssystem eingedeckt. Nun gab es erst mal lecker Mittagessen und dann konnten wir endlich wohl gestärkt ans Wasser. Den ersten Tag fischten wir von Rolfs Boot an einem breiteren Flussabschnitt auf Barsche, Hechte, Meerforellen und Lachse. Total im Gegensatz zum letzten Mal im Juni fingen wir sofort nach dem Ablegen einen Barsch nach dem anderen auf kleine Gummis und Hardbaits. Nachdem jeder von uns zweistellige Fangzahlen hatte, wechselten wir den Spot, um auf Großsalmoniden zu fischen. Die Bisse blieben leider aus, dafür konnten wir aber etliche Exemplare in voller Größe aus dem Wasser springen sehen, teilweise keine zehn Meter von unserem Boot entfernt. Fisch war also genug da und vor allem in teils beachtlichen Größen, da war die Motivation für die nächsten Tage natürlich besonders groß. Kurz vorm Anlegen gab es dann noch mal reichlich Barsche.
Angeln auf Wolfsbarsch auf der Nordfriesischen Insel Sylt
Samstag stand das Projekt Wolfsbarsch auf Sylt für uns auf dem Plan. An dieser Stelle schon mal ein riesen Danke Schön an Ronald Benck, der einigen von Euch sicherlich von Facebook oder aus einigen YouTube-Videos bekannt ist!
Rolf hatte vor der Tour mit Ronald per Facebook Kontakt aufgenommen und Ihm ein paar Fragen zum Angeln auf Wolfsbarsch gestellt, welche Ronald bestens beantwortet hat. Aber Ronald legte noch einen drauf und holte uns am Samstag gegen frühen Nachmittag in Westerland auf Sylt am Bahnhof ab, um dann zusammen mit uns an zwei sehr erfolgversprechende Wolfsbarschspots zu fahren und noch den einen oder anderen Tipp vor Ort rauszuhaun. Als wir am ersten Spot ankamen, konnten wir auch gleich den ersten Wolfsbarsch bestaunen, den ein einheimischer Angler kurz zuvor gefangen hatte. Das fing ja schon mal gut an! Nach einem kurzen Schnack ging es dann weiter zum nächsten Spot, dort waren die Bedingungen nicht ganz so gut wie beim ersten und dadurch war die Wahl für unser Angeln auf den ersten Spot des Tagen gefallen. Nochmals vielen Dank an Ronald, dass du Dir die Zeit für uns genommen hast! Schade, dass Du an diesem Tag keine Zeit hattest noch ein paar Stunden mit uns zu fischen. Im Oktober werden wir aber wohl noch mal einen Tag nach Sylt kommen, vielleicht klappt es ja dann und das Angebot mit dem Zanderfischen in Hamburg steht natürlich!
Als Spot hatten wir uns eine Hafenmole ausgesucht, die von relativ tiefen und strömungsreichen Wasser umgeben war. Leider setzte gerade das ablaufende Wasser ein als wir anfingen zu fischen und das brachte Unmengen an Seegras mit sich, so dass bei fast jeden Wurf unsere Blinker und Gummifische das Seegras „einsammelten“. Nebenbei legten wir noch eine Rute mit Wattwürmern auf Grund und eine mit Pose direkt an die Steinpackung. Die Tipps mit der Grund- und Posenmontage haben wir aus Robert Staigis Buch: Wolfsbarsch – Vom Mythos zum Hype, welches wir bereits vorgestellt haben und Euch bestens empfehlen können. Leider blieben die Bisse, bis auf ein zwei ganz leichte Anfasser auf unsere Spinnköder, aus.
Wir konnten die ganze Zeit schon drei stattliche Meeräschen mit Hilfe unserer Polbrillen beobachten, die ganz gemächlich die Steinpackung in zirka zwei Meter tiefen Wasser auf- und abzogen. Irgendwann haben wir dann versucht sie mit Minigummis und kleinen Skirts zu fangen, aber alle Bemühungen waren nutzlos, die Meeräschen ignorierten unser Vorhaben gänzlich und lachten sich bestimmt unter Wasser über uns tot. Dazu sollte man wissen, dass Meeräschen sich in der Regel von Algen und Wasserpflanzen, aber auch von Krebsen, Würmern, Schnecken und Muscheln und teils sogar von kleinen Fischen ernähren. Beim Angeln werden sie in der Regel von Fliegenfischern mit grünen Fliegen, die Algen imitieren und ganz simpel mit Schwimmbrot, gefangen. Sören und ich waren irgendwann tierisch genervt und widmeten uns wieder dem Projekt Wolfsbarsch, nur Rolf blieb hartnäckig und wollte unbedingt eine der Äschen überlisten. Nun kam ihm der Einfall des Tages: Er montierte einen kleinen Einzelhaken an einem zirka zwei Meter langen Stück 20er Fluorocarbon FC1 von Stroft an seine Stroft GTP R 7 KG Hauptschnur ohne jegliches Blei oder sonst was. Als Köder nahm er Schneckenfleisch, von einer der zahlreichen Wasserschnecken die an den Steinen der Steinpackung hingen. Wir machten uns zuerst noch lustig über ihn und meinten, dass die zickigen Meeräschen eh nicht beißen würden. Rolf blieb aber hartnäckig und spielte den Meeräschen eine ganze Weile mit dem Schneckenfleisch vor der Nase rum, bis auf einmal seine Rute krumm war und ein heftiger Drill begann. Wir trauten unseren Augen nicht, da hatte doch wirklich eine der Meeräschen seinen Köder genommen! Nach einem harten Drill direkt an der Steinpackung konnte Sören den Fisch dann letztendlich sicher landen. Die Freude war mal wieder riesengroß und wir lagen uns in den Armen. Da war er wieder, der Ausnahmefisch mit dem keiner gerechnet hat! Dickes Petri noch mal!
Leider wurde das Wetter danach immer schlechter und es fing ziemlich heftig an zu regnen, so dass wir den Rest des Abends doch lieber auf der überdachten Terrasse einer Strandbar verbrachten, bevor es wieder mit dem Zug zurück zu Rolfs Wohnung ging.
Den zweiten Teil, inklusive eines weiteren “Traumfangs” und einigen anderen tollen Fängen, gibt es dann Sonntag am frühen Abend, bis dahin TL!
Hier der zweite Teil des Angeltrips mit weiteren geilen Fängen!
Sascha