Angeln auf Salmoniden in Süd-Dänemark
Lachs, Meerforelle, Barsch und Hecht in Dänemark
Ein befreundeter Angler lockte uns kürzlich mit der Aussicht auf tolle Fische nach Dänemark, um mit ihm gemeinsam den verschiedenen Fischarten wie Meerforelle, Lachs und Barsch nachzustellen. In seiner genauen Aussage kamen unter anderem 14 Kilo Lachse und sogar das Wort “hechtverseucht” vor. Wer an dieser Stelle nun einen seriösen Erlebnisbericht vom Angeln in Dänemark inklusive tollen Fischfotos erwartet, ist völlig fehl am Platze und ist auf den zweiten Teil dieses Artikels verwiesen.
Am Ende des zweiten Tages bezeichneten wir sein Unterfangen uns an die besagten Fische zu führen als „Baron Guiding“, ansässig in Münchhausen. Den Inhaber von “Baron Guiding”, Geid-Peter (Name von der Redaktion geändert) kennen wir persönlich, er ist ein netter Kerl, der jahrelang seinen Traum Teamangler zu werden, fest vor Augen hatte. Guide-Peter hat nach eigenen Aussagen diverse Meterhechte, große Salmoniden und dicke Barsche in seinen Gewässern gefangen. Natürlich konnte er auch bereits Äschen überlisten.
Auf Grund seiner Aussagen fuhren wir bis in die Haarspitzen motiviert nach Dänemark und fischten intensiv auf Salmoniden. Wenn die aufsteigenden Lachse und Meerforellen mal nicht in Beißlaune sind, kann man immer noch sehr gut auf Barsch und Esox angeln, hieß es. Vom Angeln ohne Stahl mit teuren Wobblern riet uns der Guide ab, da das Gewässer hechtverseucht ist und man ständig Hechte am Band hat. Man fängt sich bei ihm einfach “dumm und dusselig”, was sicherlich auch ein adäquater Name für sein „Guiding Unternehmen“ wäre.
Nachdem wir ein paar Stunden ohne Biss mit Spinner und kleinen Wobblern auf Lachs und Meerforelle gefischt haben, visierten wir gezielt die Hechte an, um zwischendurch etwas Spaß zu haben. Geangelt wurde nun mit großen Hardbaits und Gummifischen, letztendlich mit allem was die Boxen hergaben. Der erfahrene Geid-Peter fuhr uns an seine angeblich heißesten Ecken. Leider mit mäßigem Erfolg. Meine größte Freude der Tage war es also Topwater Frösche durch Schilf und über Seerosen zu führen, dies hat wirklich Spaß gemacht und daher möchte ich an dieser Stelle auch nochmal danke sagen. Danke dass du uns diese aufregende Angelei ermöglicht hast. Geid-Peter, du hast wirklich nicht zu viel versprochen!
Das Angeln in diesem wunderschönen Gewässer war wirklich ein Traum, man muss auch nicht immer Fische fangen — völlig überbewertet! Aus diesem Grund verzichteten Sascha und ich auch auf Sprüche jeglicher Art, die sein Können als Guide oder die Qualität des Gewässers auch nur ansatzweise in Frage stellten. Auch wenn ich am Ende des Trips fast nicht mehr mit einem tollem Fang gerechnet hatte, wurde ich am letzten Angeltag noch reich beschenkt. An einem Hotspot für Lachs und Meerforelle stieg auf meinen 4er Mepps ein dufter Aland ein (Plural ist übrigens Alande und nicht Aländer).
In diesem Sinne, liebe Grüße und ein zünftiges Waidmansheil.
Wer mal keinen Guide zur Hand hat, auf den er sein Versagen am Wasser schieben kann, dem sei folgender Artikel empfohlen: Wenn man nichts fängt… dann ist nicht der Angler Schuld
Fische gab es auch, hier die Fänge
Sören hat Euch ja die Tour in einer leicht ironischen Art ohne jegliche Fischbilder beschrieben. Natürlich gab es aber auch ein paar Fänge und einen außergewöhnlichen Fang, mit einem Herzinfarktdrill und einer grandiosen Landung. Die ersten beiden Tage fischten wir von Rolfs Boot in einem größeren Fluss auf Lachse, Meerforellen, Hechte und Barsche. Das Fischen war extrem schwierig, da die Flüsse und Bäche in der Süddänischen Region rund einen Meter weniger Wasser im Vergleich zum Normalstand führten. Das kann man sich bei der Hochwasserlage in Deutschland fast nicht vorstellen, es war aber so, wie man an diesem Bild gut erkennen kann.
Den Salmoniden passte der sinkende Wasserstand gar nicht, ein paar Barsche bis Mitte 30 und einige kleine Hechte konnten wir aber schon fangen. Komischer Weise war die fängigste Methode das Dropshot-Angeln, Hardbaits und Topwater Frösche wurden gänzlich ignoriert und auf Spinner gab es auch nur einen kleinen Barsch.
Am dritten und vierten Tag stand „Indianerangeln“ an einem weitverzweigten System von kleineren Bächen an. Auch hier war der Wasserstand leider viel zu niedrig, was den aufsteigenden Lachsen und Meerforellen in der Regel gar nicht gefällt, aber wir versuchten unser Glück trotzdem. Rolf zeigte uns viele wunderschöne Spots in einer tollen Natur zwischen kleinen Wäldchen und weiten Wiesen und Feldern. Eine traumhafte Fischerei, die wir so noch nicht kannten. Allein der Gedanke, dass man eventuell einen Lachs oder eine Meerforelle in diesen kleinen Fließgewässern fangen könnte, ließ den Puls bei jedem Wurf aufs Neue steigen. Neben den Lachsen und Meerforellen, deren Bestand durch Besatzmaßnahmen gefördert wird, gibt es auch einen kleinen wilden Bestand an Bachforellen und Äschen in den Oberläufen der Bäche, die nicht besetzt werden.
Als wir am dritten Tag einige Stellen erfolglos befischten, zeigte uns Rolf am frühen Nachmittag einen wunderschönen Spot mit einem kleinen Wehr in Mitten von Feldern gelegen. Wir befischten den Spot zu dritt, doch leider blieben die Bisse aus. Kurz bevor wir den Spot wechseln wollten, kletterten Sören und ich auf eine schmale Mauer die quer über das Wehr verlief, um uns den Spot noch mal genauer von oben anzuschauen. Natürlich mussten wir auch noch mal ein, zwei Würfe von da oben machen, was eigentlich nicht zu empfehlen ist, da man so niemals von da oben einen Fisch hätte landen können. Aber in diesen Fall stand Rolf noch unterhalb des Wehres mit einem Kescher für den Notfall bereit und mit einem Biss hat eh keiner von uns gerechnet. Aber manchmal passieren halt kleine Wunder beim Angeln.
Nachdem ich zwei Würfe in die Rausche des Wehres gemacht hatte, ließ ich kurz verträumt meinen 4,8cm kleinen Lucky Craft Pointer in der Strömung spielen, bis auf einmal eine dicke Bachforelle von unten angeschossen kam und sich auf den Wobbler stürzte. Sören und ich konnten den Biss beide ganz genau sehen, der absolute Wahnsinn mir blieb das Herz kurz stehen. Nun begann ein wilder Tanz und mein Puls stieg wahrscheinlich auf 200. Die Bachforelle steuerte sofort einen aus dem Wasser ragenden Holzpfahl an und ich musste ihr balancierender Weise auf einen nur ca. 30cm breiten Stück der Mauer folgen, gut drei Meter über dem Wasser. Nun kam was natürlich passieren musste, die Forelle umwickelte die Schnur an dem Holzpfahl und setzte sich fest. Zum Glück hielt das STROFT Flurocarbon diesem harten Belastungstest stand!
Jetzt kam Rolfs großer Auftritt. Ohne zu zögern ging Rolf mit seinen Schuhen und seiner langen Hose, mit dem Kescher bewaffnet ins Wasser, um die Forelle noch irgendwie zu landen. Kurze Zeit dachten wir, dass wir die Bachforelle verloren hätten, doch dann kam Rolf doch mit dem Kescher an sie ran und die Forelle glitt in das Netz. Ich hab glaub ich noch nie so laut und intensiv geschrien wie in diesem Moment, da hätte ich gerne mal meinen Gesichtsausdruck gesehen. Ein unglaublicher Moment in dem viele glückliche Zufälle perfekt zusammen gepasst haben, einfach unfassbar.
Sören und ich sind dann direkt jubelnd zu Rolf gelaufen, der den Fisch natürlich erst mal versorgt hatte. Nun wurde die tolle Teamleistung gefeiert und alle lagen sich in den Armen und klatschten sich ab. So etwas haben wir alle drei noch nie beim Angeln erlebt, einzigartig! Hätte uns jemand beobachtet, der hätte bestimmt gedacht, dass wir nicht ganz dicht sind. Ich glaube, ich hab mich bestimmt zehn Mal in fünf Minuten bei Rolf für diese unglaubliche Landung bedankt und ihn umarmt. So etwas vermisst man in der Angelszene, die doch teilweise leider sehr vom nichts gönnen und nörgeln bestimmt ist. Ein wunderschöner Moment, mit einer tollen wilden Forelle, die für dieses Gewässer ein Ausnahmefisch ist und einer meiner schönsten Fänge in meinen bisherigen Leben. Es war auch erst das zweite Mal, dass ich in meinem Leben auf wilde Salmoniden in einem Bach geangelt habe und dann das, ein Traum!
Nach dem Fotoshooting wechselten wir noch einmal den Spot, um einen anderen Bach zu befischen. Dort konnte Rolf einen tollen Barsch fangen, weitere Bisse blieben jedoch aus, was aber auch völlig egal war, da wir alle drei noch völlig geflasht von der Bachforelle waren. Jetzt machten wir Feierabend und fuhren ein paar Zutaten kaufen, denn Sören hatte sich angeboten, die Forelle lecker für uns zuzubereiten. Als Vorspeise gab es einen bunten Salat mit Möhren, Tomaten, Radischen, roten Zwiebeln, Salatherzen und einem Essig/Öl-Dressing und als Hauptgang die Forelle mit neuen Kartoffeln und Zitronenbutter, ein Hochgenuss. Danach ließen wir den Tag und vor allem den Fang noch mal bei dem ein- oder anderen Bierchen Revue passieren. Vielen Dank noch mal an Rolf für diesen wundervollen Tag!
Am nächsten Tag ging es etwas verspätet, da die Bachforelle doch ein wenig doller gefeiert wurde, wieder an die Bäche. Die ersten Stellen brachten keine Bisse, doch dann bekam Sören einen starken Einschlag auf seinen Spinner. Die vermeindliche Salmonide gab sich dann als ein gemeiner Aland zu erkennen. Leider nicht der Zielfisch, aber trotzdem ein toller Fang. Danach wurde noch mal das Wehr vom Vortag angefahren, doch auch hier gab es diesmal nichts zu holen und wir machten Feierabend, da es am nächsten Tag wieder zurück in die Heimat ging.
Ich möchte mich noch mal für diese tolle Tour bei Rolf bedanken! Es hat unglaublich viel Spaß gemacht, obwohl wir eigentlich nicht viel gefangen haben. Der Zusammenhalt und die gemeinsame Freude am Angeln war einfach grandios, da stimmte einfach alles und man hatte das Gefühl, dass wir uns schon eine Ewigkeit kennen! Ich freu mich schon auf die nächsten Touren. Vielen Dank das wir uns kennengelernt haben!
Gruß in die Runde
Sören und Sascha
Was waren Eure schönsten Erlebnisse am Wasser?