Wenn man nichts fängt…
…dann ist nicht der Angler schuld!
Erklärungen für Scheidertage, denn eins ist sicher — ein Angler macht immer alles richtig!
Bei mir kommt das natürlich niemals vor, aber ich hörte von anderen Petrijüngern, dass diese an manchen Tagen als Schneider nach Hause gehen, ein Wort, das in meinem Sprachgebrauch selbstredend noch nie Anwendung fand. Die genaue Rechtschreibung dieses mir fremden Vorgangs musste ich daher auch zuvor genauer recherchieren. Als Schneider nach Hause gehen, also keinen Fisch gefangen zu haben, kommt eigentlich gar nicht vor. Ein echter Profi seiner Zunft, also ein Angler, der mit allen Wassern gewaschen ist, fängt immer. Dennoch kommt es wohl teilweise gar bei diesen Vertretern der Anglerzunft zu solchen unerklärlichen Tagen, an denen kein Fisch den Köder nimmt. Da der gemeine professionelle Angler jedoch sicherlich nichts falsch gemacht hat und sämtliche Köderarten von Gummifisch über Wobber an verschiedenen Montagen und Rigs an allen bekannten Methoden der Köderführung gefischt hat, kann es nicht am Angler liegen, eine dritte höhere Macht muss dem Ganzen ein Strich durch die Rechnung gemacht haben.
Wenn der Angler selbst also alles richtige gemacht hat, müssen Erklärungen für den Fehlschlag her. Die gibt es natürlich. Hier eine Auswahl, die Ihr jederzeit anwenden und natürlich auch kombinieren könnt.
Ausrede Nummer Eins: Das Wetter
Ausrede ist in diesem Fall natürlich der falsche Begriff, vielmehr ist das Wetter eine popüläre Erklärung. Wenn beispielsweise der Luftdruck nicht konstant war, denn fallender oder steigender Luftdruck veranlasst die Fische, nicht mehr zu fressen. Diese feinfühligen Lebewesen stellen das Fressen bei derartigen Bedingungen einfach ein. Der Angler selbst wusste um diese Umstände, sah dies jedoch als Herausforderung an und sieht seine über Jahre gesammelten Erfahrungen nun also umso bestätigter an.
Ebenso kann der Wind eine entscheidende Bedeutung haben, nicht von ungefähr hat sich der allgemein gültige Spruch “Kommt der Wind aus Osten, Angler, lass den Haken rosten” entwickelt. Ebenso können häufige Wechsel der Windrichtung, steigende oder fallende Temperaturen oder (noch viel schlimmer) sich verändernde Wassertemperaturen einem Angler einen dicken Strich durch die Rechnung machen. Also immer fleißig die Wetterdaten beobachten, ansonsten wird das nichts mit einem Fisch am Haken! Nur bei konstanten Temperaturen, konstantem Luftdruck, konstanter Windrichtung und Windgeschwindigkeit und so weiter macht es Sinn, sich ans Wasser zu begeben.
Die Gestirne und das Wasser selbst
Eine absolute Frechheit! Erde und Mond bewegen sich und machen das Leben dem Angler schwer, welch Unhold doch die Gestirne sind. Vollkommen außer Frage steht es, dass bei bestimmten Mondphasen einfach kein Fisch gefangen werden konnte. Ebenso die Sonne, zuviel Licht und zu wenig Licht lassen es selbst für einen professionellen Angler äußerst schwierig werden, einen Fisch zu überlisten. Wenn neben diesen Faktoren nicht einmal das zu befischende Gewässer selbst mitspielt, dann kann man seine Rute und Rolle getrost im Keller lassen. Ist das Wasser zu trüb oder zu klar oder ist der Wasserstand nicht optimal, macht das Angeln keinen Sinn mehr. So kann kein Petrijünger, der es Ernst meint, einen Fisch auf die Schuppen legen. Bei derartigen Bedingungen zu fangen wäre ein Kunststück, sollte es gelingen ist das der Beweis für höchstes anglerisches Geschick! Denn auch das steht außer Frage: Angeln hat nichts, aber auch rein gar nichts, mit Glück zu tun!
Fazit: Wer einen Fisch fangen möchte, sollte folgende Bedingungen vorfinden:
- Das Gewässer sollte die optimale Trübung, also nicht zu trüb und nicht zu klar, aufweisen.
- Das Wasser sollte über Tage eine konstante Wassertemperatur aufweisen.
- Der Wasserstand sollte konstant und optimal sein.
- Der Wind muss seit Tagen aus der selben Richtung mit konstanten Windgeschwindigkeiten wehen. Wind aus südwestlichen Richtungen ist dabei zu bevorzugen.
- Die Mondphase muss passen.
- Sonne und Wolken müssen in einem guten Verhältnis stehen. Leichte bis mittlere Bewölkung ist zu bevorzugen
- Der Luftdruck sollte nicht zu hoch und nicht zu tief und des weiteren seit geraumer Zeit gleichbleibend sein.
- Die Lufttemperatur muss ebenso eine gewisse Konstanz aufweisen.
Wer also nun bei solchen Bedingungen fischen geht und nichts fängt, der kann schlicht und ergreifend nicht Angeln. Einen Haken hat diese ganze Theorie jedoch: Wer nur bei eben diesen Bedingungen seine Köder ins Wasser befördert, der wird wohl maximal einen Tag im Jahr fischen gehen können. Wetter und Co. meinen es einfach nicht gut mit der Anglerzunft. Und nun stellt Euch mal vor, dass dieser eine perfekte Tag in die Schonzeit fallen würde, welch Katastrophe!
Fehlen noch Umstände? Ich bitte um Hilfe in den Kommentaren, denn wenn selbst ich bei solchen absoluten Topp-Bedingungen nicht fangen würde, dann benötigte ich weitere faule Ausreden. Vielen Dank im Voraus!
Teil 2 ist gefragt:
… dann ist das Gewässer Schuld! 😉
…also ich fange immer!