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2017DaF TripsHecht
Trend

Angeln an der Skanderborger und Silkeborger Seenplatte

Angeln am Knudsee, Birksee, Gudensee & Co. bei Skanderborg bzw. Silkeborg

Im Mai hat­te uns das Tou­ris­mus­bü­ro von Visit Skan­der­borg zu einer Angel­rei­se ein­ge­la­den, um die Seen rund um die Stadt Skan­der­borg zu befi­schen, die vom längs­ten Fluss Däne­marks, der Guden­au (Gudenå), durch­quert wer­den und zur Sil­ke­bor­ger Seen­plat­te gehören.

Abendsession: Hechtangeln am Knudsee (Knudsø)

Im Vor­feld der Rei­se hör­ten wir uns ein wenig im Freun­den­kreis um, und ver­such­ten Infor­ma­tio­nen zum Angeln zu der Regi­on um Skan­der­borg und der Sil­ke­bor­ger Seen­plat­te zu bekom­men. Unser Freund Mar­ko war schon meh­re­re Male zum Angeln dort und erzähl­te uns viel­ver­spre­chen­de Anek­do­ten von sei­nen Angel­rei­sen nach Skan­der­borg, bezie­hungs­wei­se Sil­ke­borg, was die Vor­freu­de und Neu­gier­de natür­lich stei­ger­te. Mit­te Mai mach­ten wir uns zu dritt auf den von Ham­burg gut 300km lan­gen Weg. Mit von der Par­tie waren Phil­ip, Rolf und ich (Sören). Nach einer kurz­wei­li­gen Fahrt tra­fen wir am spä­ten Nach­mit­tag bei unse­rer Unter­kunft dem Knud­hu­le Bade­ho­tel ein, bei dem ein klei­nes Häus­chen für uns reser­viert war. Das Haus bot sechs Bet­ten, mit einem klei­nen Auf­ent­halts­raum, einer Koch­ni­sche und einer Ter­ras­se. Eine super Unter­kunft für die fol­gen­den drei Näch­te. Das bes­te am Knud­hu­le Bade­ho­tel ist neben sei­nem her­vor­ra­gen­dem Früh­stücks­buf­fet aller­dings die Lage. Um zum Knud­see (Knud­sø) zu gelan­gen, muss man näm­lich nur eine Stra­ße über­que­ren, von unse­rer Ter­ras­se war der See kei­ne 150m ent­fernt. Nach­dem wir unse­re Sachen ver­staut hat­ten, schnapp­ten wir uns jeweils eine Rute und ein paar Köder, um bei einem Bier­chen den Son­nen­un­ter­gang zu genie­ßen und den Trip adäquat zu starten.

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Hechtangeln vom Ufer am Knudsee
Abend­li­ches Hecht­an­geln am Knudsee

Zunächst spiel­ten wir ein wenig her­um und war­fen an ver­schie­de­nen Stel­len ein paar neue Top­wa­ter Köder, wie die Sui­ci­de Duck, vom Ufer aus ins Schilf, was aber kei­nen Erfolg brach­te. Da wir ganz gemäch­lich in den Trip star­ten woll­ten, gin­gen wir zurück an eine leicht zugäng­li­che Stel­le, an der der Flach­was­ser­be­reich in eine Stei­le Kan­te über­ging und so cir­ka 8m tie­fes Was­ser in Wurf­wei­te war. Phil­ip bekam bereits nach ein paar Wür­fen den ers­ten Biss und lan­de­te wenig spä­ter den ers­ten Hecht des Trips. Köder war ein Shaker von Lun­ker City (die bes­ten Köder die­ses Däne­mark Trips wer­den am Ende auf­ge­lis­tet). Rolf und ich gesell­ten uns dazu und war­fen ver­schie­de­ne Köder so weit aus, wie wir konn­ten. Auch bei uns dau­er­te es nicht lan­ge, bis wir jeweils die ers­ten Hech­te aus dem Knud­see fan­gen konn­ten. Wir hat­ten offen­sicht­lich eine Beiss­pha­se erwischt und hat­ten echt vie­le Kon­tak­te. Gum­mi­fi­sche mit 20–25gr. beschwert, waren an die­sem Spot der pas­sen­der Köder. Um etwas aus­zu­pro­bie­ren wech­sel­te ich zwi­schen­durch auf einen Head­ban­ger, der nur gut einen Meter tief läuft. Auch auf die­sen Köder bekam ich umge­hend eine rich­tig aggres­si­ve Atta­cke von einem halb­star­ken Hecht über ca. 6–7m tie­fen Was­ser. Die Hech­te hat­ten offen­sicht­lich rich­tig Appe­tit und wir freu­ten uns beim Ein­pa­cken nach 9 gelan­de­ten Fischen bis über 90cm auf die fol­gen­den Tage.

Hecht am Knudsee fangen
Gute Grö­ße und rich­tig schick!

 1. Angeltag Skanderborg / Silkeborger Seenplatte: Gute Hecht Frequenz am Birksee (Birksø) und Knudsee (Knudsø)

Wir star­te­ten mit einem aus­gie­bi­gen, sehr lecke­ren Früh­stück in den Tag und fuh­ren zum ver­ein­bar­ten Treff­punkt in Ry am Hafen. Nach einer kur­zen Bespre­chung star­te­ten wir mit den Locals Lars und Mor­ten in den Angel­tag, die jeweils Ihre sehr gut aus­ge­stat­te­ten Boo­te in den Birk­see slipp­ten und uns nicht nur an die­sem Tag beglei­ten sollten.

Angeln am Knudee - Boot slippen
Der Start in den ers­ten Angel­tag mit Lars und Morten

Auf­ge­teilt auf die bei­den Boo­te fuh­ren wir durch den Birk­see zum Knud­see, um zunächst ein Pla­teau in der Mit­te des Sees zu befi­schen. Hier ver­setz­ten wir die Boo­te etwas und bean­gel­ten Flach­was­ser­be­rei­che und etwas tie­fe­re Kan­ten. Rolf, Mor­ten und ich set­zen zunächst auf grö­ße­re Köder und beka­men nur ver­ein­zelt Bis­se. Lars und Phil­ip fisch­ten abseits von uns klei­ne­re Baits um die 15cm und waren bereits nach kür­zes­ter Zeit erfolg­reich und konn­ten meh­re­re klei­ne Hech­te fan­gen. Wir erzähl­ten Lars und Mor­ten von unse­ren Erfah­run­gen des Vor­abends und teil­ten uns auf. Wäh­rend Lars und Phil­ip wei­ter das Pla­teau befi­schen woll­ten, fuh­ren wir ande­ren in Rich­tung Knud­hu­le Bade­ho­tel. Wir nut­zen die Anker­funk­ti­on des E‑Motors und war­fen die stei­le Kann­te ab. Nach kur­zer Zeit hat­te Mor­ten einen bes­se­ren Hecht um die 80cm am Band, der aller­dings kurz vorm Boot wie­der aus­stieg. Da die Fre­quenz bei wei­tem nicht so gut war wie am Vor­abend beschlos­sen wir “Meter zu machen” und drif­te­ten wer­fend der Kan­te gen Süden entlang.

Angeln vom Boot auf dem Knudsee
Einer der ers­ten Wür­fe in den Knudsee

Hier konn­ten wir uns alle drei mit klei­ne­ren Hech­ten ent­schnei­dern. Rolf bekam nah am Ufer einen knall­har­ten Biss, den er lei­der nicht ver­wan­delt konn­te. Kur­ze Zeit spä­ter flog mein deut­lich grö­ße­rer Köder in eine ähn­li­che Rich­tung und auch bei mir gab es auf den ers­ten Metern einen dump­fen Ein­schlag. Der Anhieb saß, zumin­dest hat­te ich einen mas­si­ven Wider­stand, es beweg­te sich aller­dings nichts. Ich erhöh­te den Druck. Lang­sam und gemäch­lich setz­te sich am ande­ren Ende der 16kg STROFT GTP S etwas in Bewe­gung. Lei­der war der Spuk vor­bei bevor es rich­tig los ging, denn plötz­lich war der Wider­stand und mit der Fisch weg. F***!

Wir wer­den es nicht auf­lö­sen kön­nen, aber unse­re Ver­mu­tung ist, dass ein 1,10m+ Hecht sich den Jerk schnapp­te, ihn mit sei­nen kräf­ti­gen, geschlos­se­nen Kie­fern fest­hielt und dann wie­der los­ließ, ohne das ein Haken fass­te. Sehr Ärgerlich!

Skanderborg, Ry: Hecht Birksee
Auf Gum­mi: Bes­se­rer Esox aus dem Birksee

Wir bean­gel­ten die Ecke natür­lich noch ein wenig, doch beka­men kei­ne wei­te­re Chan­ce. So ver­setz­ten wir das Boot step by step, tes­te­ten ein paar wei­te­re Stel­len und Köder. Das Hecht­an­geln war mitt­ler­wei­le recht zäh und wir beka­men kaum noch Kon­tak­te, daher angel­ten wir uns lang­sam zum Aus­gangs­punkt zurück und befisch­ten noch ein paar Spots im Birk­see. Bei Rolf war als ers­tes wie­der die Rute krumm. Kurz dar­auf konn­te er einen cir­ka 85cm Hecht lan­den. Sowohl Mor­ten als auch ich konn­ten hier jeder noch unse­ren Fisch fan­gen, bevor wir wie­der in den Hafen fuh­ren, um eine Mit­tags­pau­se ein­zu­le­gen. Visit Skan­der­borg hat­te ein klei­nes Pro­gramm für uns aus­ge­ar­bei­tet, um uns auch die Regi­on und tol­le Loka­li­tä­ten zu zei­gen. Nach einer cir­ka 20minütigen Auto­fahrt lan­de­ten wir in “Det Lil­le Røge­ri” , also einer klei­nen Räu­che­rei und mach­ten uns über ein fan­tas­ti­sches Buf­fet mit diver­sen Räu­cher­spe­zia­li­tä­ten her. Wirk­lich sehr zu empfehlen!

Restaurant Skanderborg: Det Lille Røgeri
Sehr lecke­res Räu­cher­fisch Buf­fet in “Det Lil­le Røgeri”

Zünf­tig gestärkt fuh­ren wir am Nach­mit­tag mit Lars wie­der zum Hecht­an­geln auf den Birk­see und Knud­see. Der Wind hat­te auf­ge­frischt, es reg­ne­te leicht und die Fische waren nun deut­lich akti­ver. Auf dem Pla­teau gab es nun eine gan­ze Rei­he von Fischen, die aller­dings eher zur Kin­der­stu­be zähl­ten. Phil­ip hat­te mit sei­nem 6″ Shaker in der Far­be Brown Pep­per / Chartreu­se am meis­ten Kon­tak­te. Nach­dem wir alle unse­ren Spaß mit den klei­ne­ren Hech­ten des Knud­see hat­ten, ent­schie­den wir uns noch etwas ande­res zu pro­bie­ren und fuh­ren zum Jul­see, um es in den spä­ten Nach­mit­tag Stun­den auf See­fo­rel­len zu pro­bie­ren. Die mit Abstand effek­tivs­te Metho­de für die Sal­mo­ni­den ist im Jul­see das Schlep­pen. Wir dreh­ten ein, zwei Run­den ohne jeg­li­chen Biss und waren recht schnell gelang­weilt. Schlep­pen ist ein­fach nicht so unser Ding, auch wenn es häu­fig sehr effek­tiv ist.

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Seeforellen schleppen am Julsee
Schlep­pen: Häu­fig effek­tiv aber Tüddelkram

Wir bega­ben uns lang­sam auf den Heim­weg und mach­ten hier und da noch ein paar Wür­fe auf Hecht. Zurück im Hafen gab es dann auf die Ansa­ge, “unter dem Steg steht ger­ne mal einer”, auch noch einen Abschluß­fisch. Nach einem Snack ging es wie am Vor­abend noch mal vor die “Haus­tür” unse­rer Unter­kunft. Pünkt­lich auf die Minu­te ging um cir­ca 20.30Uhr wie­der die Beiss­pha­se los und wir fin­gen in gut einer Stun­de 7 — 8 Fische bis knapp über 90cm. Schon ziem­lich abge­fah­ren, wenn man den gan­zen Tag vom Boot angelt und dann vom Ufer die größ­ten Hech­te des Tages fängt. Uns soll­te es Recht sein.

Hechtangeln am Knudsee vom Ufer
Die Abend­ses­si­on am Knud­see war für schö­ne Hech­te gut

2. Angeltag Skanderborg / Silkeborger Seenplatte: Hecht und Zander im Ry Mölle (Ry Mølle) und Gudensee (Gudensø)

Da wir nun mal in der Skan­der­bor­ger Ecke waren, um uns einen Über­blick über die ver­schie­de­nen Gewäs­ser der Seen zu ver­schaf­fen, woll­ten wir am zwei­ten Tag etwas neu­es aus­pro­bie­ren. Rolf war vor Jah­ren schon mal am Ry Möl­le See und hat­te damals sei­nen PB dort gefan­gen. Die Locals um Lars und Mor­ten hat­ten die­sen und den benach­bar­ten Guden­see zuletzt nicht viel befischt und hat­ten kei­ne aktu­el­len Erfah­rungs­wer­te, grund­sätz­lich soll­te es sich aber auch um ein sehr gutes Hecht- und durch­aus auch Zan­der­ge­wäs­ser han­deln. Wir woll­ten es jeden­falls ausprobieren.

Unterkunft am Knudsee - Knudhule Badehotel
Früh­stück im Knud­hu­le Bade­ho­tel mit Blick auf den Knudsee

Nach dem Früh­stück im Knud­hu­le Bade­ho­tel tra­fen wir uns mit Lars und lie­ßen das Boot an einer natür­li­chen Slip­ein­la­ge ins Was­ser, die für jeder­mann zugäng­lich ist. Wie schon am Vor­tag waren waren wir die ein­zi­gen Ang­ler auf dem Was­ser. Über die Tage sahen wir inklu­si­ve Ufer­ang­lern, die mit der Flie­ge auf See­fo­rel­len fisch­ten, nur drei Ang­ler. Auch wenn es unter­halb der Woche war, scheint der Angel­druck sehr über­schau­bar zu sein.

Ry_moelle See Hecht
Sehr gute Fre­quenz: Spaß­an­geln im Ry Möl­le See

Bereits nach kür­zes­ter Zeit zeig­te sich der Ry Möl­le See von sei­ner bes­ten Sei­te. Es gab teil­wei­se Biss auf Biss und Dop­pel­drills von mitt­le­ren Hech­ten auf alle erdenk­li­chen Köder. Phil­ip war zunächst wie­der mit sei­nem Shaker erfolg­reich, bevor er auf Flie­ge wech­sel­te, Rolf fisch­te unter ande­rem Real Eels und ich haupt­säch­lich Jerks und Swim­baits. Da der Ry Möl­le See nicht son­der­lich groß ist, hat­ten wir ihn nach cir­ka 1,5 Stun­den grob abge­an­gelt und fuh­ren durch den flie­ßen­den Über­gang in den Guden­see. Die Spots hat­ten es in sich, denn sowohl die Fre­quenz stimm­te und die Durch­schnitts­grö­ße der Hech­te nahm stän­dig zu. Das schö­ne am Guden­see ist, dass er bis auf weni­ge Stel­len recht flach ist, wir fisch­ten im Schnitt cir­ka 1,5m bis 2,5m tie­fes Was­ser und sahen so fast alle Fische, bevor sie sich auf den Köder stürz­ten. Wie zu die­ser Jah­res­zeit üblich stan­den die Hecht größ­ten­teils sehr nah an der Vege­ta­ti­on, zum Bei­spiel am Schilf und über­hän­gen­den Bäumen.

Hecht aus dem Gudensee
Lars bei der Landung

Unbe­ab­sich­tigt lie­fer­te ich mir mit Lars ein klei­nes Batt­le. Er fing näm­lich den ers­ten 90+ Hecht des Tages, den ich kur­ze Zeit spä­ter mit einem 97er top­pen konn­te. Bei­des sehr gut genähr­te, kraft­vol­le Fische, die einen super Drill ablieferten.

Hechtangeln in dänischen Seen
Knapp am Meter vor­bei, aber trotz­dem ein sehr schi­cker Esox

Aus dem Nichts fing Lars an einer etwas tie­fe­ren Stel­le dann plötz­lich einen Zan­der. Die Sta­chel­rit­ter hat­ten wir gar nicht auf der Rech­nung, da wir im Vor­feld hör­ten, dass der Bestand über die Jah­re abge­nom­men hat. Nach Lars’ Fang dau­er­te es nicht lan­ge und auch ich konn­te mei­nen ers­ten däni­schen Zan­der fan­gen. Der Bur­sche hat­te offen­sicht­lich Anlauf genom­men, um sich den 23er Fox Pro Shad ein­zu­ver­lei­ben, denn der Biss erin­ner­te eher einen rich­tig aggres­si­ven, guten Hecht. Lars konn­te kur­ze Zeit spä­ter dann noch mal nach­le­gen und einen 43er Barsch fan­gen, von dem wir lei­der kein gutes Foto haben.

Zanderangeln in Dänemark am Gudensee
Mein ers­ter däni­scher Zan­der, gleich ein rich­tig guter.

Obwohl wir ver­schie­de­ne Spots gefun­den hat­ten, die rich­tig gut lie­fen, ver­set­zen wir das Boot immer wie­der um den Guden­see noch bes­ser ken­nen­zu­ler­nen und die Meter­hech­te zu suchen, die auch irgend­wo sein muss­ten. Wir fan­den noch ein paar Hech­te jen­seits der 90cm und ein Schwarm mit gro­ßen Bras­sen. Den erhoff­ten Bras­sen­fres­ser beka­men wir nichts ans Band, wohl aber XXL Fut­ter­fisch. Nor­ma­ler­wei­se ist es ja immer das Ziel ein gehak­te Bras­se nicht anzu­fas­sen, ich lies mich jedoch von Rolf über­re­den und so kam die­ses traum­haf­te GIF zu stande.

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3. Angeln Skanderborg / Silkeborger Seenplatte: Richtig gutes Hechtangeln am Gudensee (Gudensø)

An die­sem Tag auf dem Guden­see fisch­ten wir auf eige­ne Faust von einem Klein­boot mit 5PS Motor, das uns Lars freund­li­cher­wei­se lieh. Da offen­sicht­lich gro­ße, lai­chen­de Bras­sen im See waren setz­te ich an die­sem Tag fast aus­schließ­lich auf den DaF Cus­tom Jerk in der Far­be Cof­fee, der mir auch schon am Vor­tag den bis dahin größ­ten Hecht des Trips bescher­te. Bereits am ers­ten Spot, fing ich mit die­sem Köder den ers­ten guten Fisch des Tages. Qua­si in der Sekun­de in der der Jerk das Was­ser traf, explo­dier­te die Ober­flä­che förm­lich und es gab eine hef­ti­ge Atta­cke, doch der Anhieb ging ins Lee­re. Ich jerk­te den Köder, der in die­sem Moment sicht­bar direkt unter der Ober­flä­che lief, noch mal an und sah den Fisch auf den Köder zuschie­ßen. Die­ses Mal ver­fehl­te er ihn nicht und der Anhieb saß und der Esox lie­fer­te einen hei­ßen Tanz ab. Das Mes­sen ergab wie­der 97cm.

Hechtköder Tipp
Mas­si­ver, mit­te Hecht auf einen DaF Cus­tom Jerk

Der Cus­tom Jerk funk­tio­nier­te an die­sem Tag wirk­lich außer­ge­wöhn­lich gut, zwar fin­gen auch Phil­ip und Rolf ihre Fische, aber “Cof­fee” funk­tio­nier­te mit Abstand am bes­ten. So ließ ich Phil­ip, der an die­sem Tag fast nur mit der Flie­ge fisch­te, und Rolf in einem hei­ßen Bereich den Vor­tritt. Zunächst durf­te Phil­ip sei­ne Flie­ge ein paar Mal an einem über­hän­gen­den Baum prä­sen­tie­ren, dann mach­te Rolf eini­ge Wür­fe mit Pop­per und Gum­mi­fisch und letzt­end­lich ich mit dem Jerk im Bras­sen­de­sign. Bereits beim ers­ten Wurf schoss der mit­te 90er Hecht aus sei­nem Hin­ter­halt und ver­nasch­te den Jerk.

Pike fishing denmark Gudenso
97er Hecht von Rolf, der direkt vor dem Boot einstieg

An einem ins Was­ser gestürz­ten Baum, der jedes Mal min­des­tens einen Fisch brach­te, wenn wir dort fisch­ten, mach­ten Rolf und ich gera­de eine kur­ze Pau­se. Nur Phil­ip stand im Boot und spiel­te etwas ver­träumt mit der Flie­ge direkt an den Ästen des Bau­mes her­um. Im Zeit­lu­pen­tem­po schlich direkt vor dem Boot ein rich­tig guter Hecht aus dem Dickicht her­vor und schob sich Zen­ti­me­ter für Zen­ti­me­ter an die Flie­ge her­an. Phil­ip ani­mier­te sei­nen Köder etwas, doch der Hecht wur­de miss­trau­isch und ver­schwand wie­der unterm Baum. Rolf schnapp­te sich die Spinn­ru­te und ließ den Shaker nur kurz in das Ast­werk absa­cken. Wir könn­ten gar nicht so schell gucken, wie der Hecht aus dem Unter­holz schoss und sich mit weit auf­ge­ris­se­nem Maul auf den Köder stürz­te. Auf­grund der Hin­der­nis­se im Was­ser muss­te Rolf den Hecht hart Dril­len, so dass wir direkt vorm Boot ein rich­tig schö­nes Spek­ta­kel erleb­ten. Mit 97cm ver­fehl­te auch die­ser Hecht nur knapp den Meter.

Tipp - wo kann man in DK gut Hechte angeln
Meter geknackt! Dazu noch noch ein ziem­lich kräf­ti­ger Fisch

Da wir den Meter wie­der knapp ver­fehlt hat­ten, beacker­ten wir fort­an den Bereich, in dem wir einen Tag zuvor den Bras­sen­schwarm fan­den. Da sich hier nichts tat, ging es wie­der an bewähr­te Spots. Das nah am Ufer, an den Bäu­men vie­le Fische stan­den war klar, aber die gro­ßen Hech­te waren dort offen­sicht­lich nicht unter­wegs. Mit die­sem Gedan­ken kehr­te ich dem Ufer­be­reich den Rücken zu und fisch­te mit dem Köder mei­nes Ver­trau­ens, dem “Cof­fee Jerk”, nur noch ins “offe­ne Was­ser”. Bereits nach kur­zer Zeit bekam ich kurz nach dem Ein­wer­fen einen guten Biss, der Fisch hat­te Kraft, aber das hat­ten die däni­schen Hech­te hier alle, nach einen paar wil­den Fluch­ten bekam ich den Esox näher ans Boot und konn­te sei­nen ziem­lich mas­si­ven Schä­del durchs Was­ser schim­mern sehen — deut­li­cher Meter­fisch! Der Hecht legt sich vorm Boot noch ein­mal mäch­tig ins Zeug, konn­te aber zum Glück sicher gelan­det wer­den und durf­te zu einer kur­zen Stipp­vi­si­te zum Luftschnappen.

Steak in Ry
Stär­kung mit Was­ser­blick im Lake­Si­de Restaurant

Nach dem Meter­fisch mach­ten wir uns lang­sam vom Was­ser, um eine klei­ne Stär­kung ein­zu­neh­men. Wir tra­fen uns mit Lars im Lake­Si­de in Ry, um bei einem lecke­ren Steak neue Kräf­te für die Abend­ses­si­on zu tan­ken. Als wir Lars von unse­ren Fan­gen des Tages berich­te­ten, bekam die­ser natür­lich auch Lust und so ging es abends noch mal mit zwei Boo­ten auf den Guden­see. Wir befisch­ten haupt­säch­lich Stel­len, die wir über den Tag in Ruhe gelas­sen haben und konn­ten noch Fische bis gut 90cm fan­gen. Ich allei­ne hat­te in die­sen zwei Stun­den noch mal 6 — 7 Hech­te auf der Haben­sei­te und auch Phil­ip konn­te Fische auf Flie­ge fan­gen, bevor wir den Abend auf unse­rer Ter­ras­se aus­klin­gen ließen.

Wo man in Dänemark mit Fliege auf Hecht angeln kann
Auch auf Flie­ge wur­den Hech­te gefangen

4. Tag. Angeln Skanderborg / Silkeborger Seenplatte: Hecht und Seeforelle Gudensee (Gudensø) und Gudenau (Gudenå)

Lars war an die­sem Tag aus dem Spiel, da er eine Ver­an­stal­tung für Jung­ang­ler beim hie­si­gen Ver­ein orga­ni­sier­te. Wir tra­fen uns daher mit Mor­ten und Franz von Lake Fishing Den­mark.

Angeln mit Franz von Lakefishing Denmark
Start in den letz­ten Angel­tag mit Mor­ten und Franz

Mit Franz hat­ten wir schon lan­ge vor der Rei­se Kon­takt und waren froh, dass wir ihn mal per­sön­lich Ken­nen­ler­nen konn­ten. Am Abend zuvor spra­chen wir kurz über die aktu­el­len Fän­ge, da im Raum stand even­tu­ell einen See näher an Sil­ke­borg zu befi­schen. Nach­dem wir die Fän­ge der letz­ten Tage abge­gli­chen hat­ten, war aber klar, dass es wie­der auf den Guden­see gehen soll­te, auf dem wir uns mitt­ler­wei­le bes­tens aus­kann­ten. Franz war zunächst etwas skep­tisch, als wir ihm min­des­tens einen 90cm+ Hecht und einen Dop­pel­drill ver­spra­chen, soll­te aber schnel­le eines bes­se­ren belehrt werden.

Seen mit guten Hechtbestand in Dänemark
Einer von diver­sen Dop­pel­drills wäh­rend des Trips

Die bewähr­ten Spots lie­fen wie­der sehr gut und wir hat­ten bereits nach 20 Minu­ten fünf gelan­de­te Hech­te inklu­si­ve Dop­pel­drill. Danach hat­te ich kurz­fris­tig den Ein­druck, dass die Fische etwas vor­sich­ti­ger wur­den, da wir 2 — 3 Nach­läu­fer hin­ter­ein­an­der hat­ten. Franz sah einen wei­te­ren hin­ter­her schlei­chen­den Esox etwas spät und nahm den Köder aus dem Was­ser und der Hecht tauch­te kurz wie­der ab. Franz lies den Köder kurz über der Was­ser­ober­flä­che hän­gen, ohne das die­ser das Was­ser tou­chier­te und dreh­te sich zu mir um, als der Hecht von unten aus dem Was­ser schoss und den Köder in der Luft nahm und tat­säch­lich hing und gelan­det wur­de! Es war zwar kein gro­ßer Fisch, aber ein Erleb­nis, das sicher­lich nicht so häu­fig vor­kommt. Wir feix­ten etwas her­um und waren uns einig, dass Franz als Gui­de und Tur­nier­ang­ler defi­ni­tiv ein Buch über die­se Angel­me­tho­de schrei­ben soll­te. Erst recht, da er beim Trai­ning für die dies­jäh­ri­gen WPC das Schau­spiel wie­der­ho­len konn­te und einen zwei­ten “Luft­hecht” fing. Also mel­det Euch ger­ne bei Franz, der zeigt Euch, wie man Hech­te in der Luft fängt!

Franz Bodum Lake Fishing Denmark
Franz von Lake Fishing Den­mark mit einem “Flug­hecht”

Mitt­ler­wei­le war die Son­ne raus­ge­kom­men, es wur­de rich­tig warm und die Biss­fre­quenz im Guden­see nahm etwas ab. So beschlos­sen wir noch mal etwas Neu­es aus­zu­pro­bie­ren. Wir fuh­ren die Guden­au, der Fluss, der durch die ver­schie­de­nen Seen der Regi­on fließt, hin­auf und anker­ten in einer recht tief aus­ge­spül­ten Kur­ve. Das Echo­lot zeig­te eini­ge viel­ver­spre­chen­de Sicheln an. Wir angel­ten den Bereich aus­gie­big aus, konn­ten ins­ge­samt aller­dings nur zwei klei­ne Hech­te über­lis­ten. Daher ging es wei­ter. Franz steu­er­te das Boot per E‑Motor so lang­sam durch den Fluss, dass wir durch­ge­hend fischen konn­ten und eine hei­ße Ecke nach der ande­ren abfisch­ten. Irgend­wann war es dann wie­der soweit: mein Gum­mi­fisch wur­de im fla­chen Was­ser beim Auf­tref­fen auf die Ober­flä­che wild von einem guten Esox atta­ckiert. Der Hecht nut­ze sei­ne maxi­ma­le Geschwin­dig­keit, um mir fluss­ab­wärts gleich mal eini­ge Meter Schnur von der Rol­le zu rei­ßen, er nut­ze die Strö­mung geschickt aus, so dass ich an den nächs­ten Meter­hecht dach­te. Letzt­end­lich maß auch die­ser “nur” 97cm, die sich im Fluß aller­dings deut­lich grö­ßer anfühlten.

Hechtangeln in der Gudenau
Fluss­hecht aus der Gudenau

Mor­ten und Phil­ip fisch­ten im Boot vor uns eine gan­ze Zeit lang klei­ne Wob­bler am leich­ten Gerät, da auch gute Bach­fo­rel­len in der Guden­au, die in ande­ren berei­chen auch für gute Lachs­fän­ge bekannt ist, vor­kom­men. Die Guden­au sah etwas wei­ter fluss­auf­wärts tat­säch­lich nach Sal­mo­ni­den aus. Teil­wei­se kie­si­ger Grund und schi­cke Kraut­fah­nen, die sich in der Strö­mung hin und her wan­den. In einer fla­che­ren Zone pro­bier­te ich es daher auch mal mit einem klei­nen Köder und fisch­te durch, bezie­hungs­wei­se über die Kraut­fah­nen, aus denen dann der ein oder ande­re Hecht schoss. Bei dem kla­ren Was­ser und gerin­ger Was­ser­tie­fe konn­ten wir hier jeden Fisch schon lan­ge sehen, bevor es letzt­end­lich den Biss gab. Sicht­fi­schen ist ein­fach immer wie­der geil!

Gudenau angeln
Mor­ten und Phil­ip auf der Gudenau

An der Ver­en­gung, an der der Mos­see in die Guden­au mün­det, sahen wir dann zwei Flie­gen­fi­scher, die Mor­ten kann­te. Sie fisch­ten auf See­fo­rel­len und hat­ten wohl schon eini­ge Forel­len sprin­gen sehen, aller­dings noch kei­ne gefan­gen. Mor­ten erzähl­te uns von dem guten See­fo­rel­len­be­stand, was wir vor­her noch nicht gehört hat­ten und erwähn­te bei­läu­fig, dass er den däni­schen geschlepp­ten Rekord hält. Wir fisch­ten den Bereich noch etwas ab, hat­ten aller­dings bis auf einen klei­nen Esox kei­ne wei­te­ren Fän­ge und mach­ten uns lang­sam auf den Rück­weg. Spä­ter am Abend beka­men wir von Mor­ten dann ein Bild zuge­sen­det, wel­ches er von einem der Flie­gen­fi­scher bekom­men hat­te. Sie hat­ten an die­sem Tag noch eine See­fo­rel­le von über 5kg gefan­gen, eine der größ­ten die jemals mit der Flie­ge in Däne­mark gefan­gen wurde.

Restaurant Empfehlung Lyng Dal
Ein Gedicht!

Nach­dem wir die Boo­te ans Ufer gebracht hat­ten und uns von den Jungs ver­ab­schie­det hat­ten, folg­te das kuli­na­ri­sche High­light der Tour. Im “Lyng Dal” war ein Tisch für uns reser­viert. Wir wur­den von der sehr freund­li­chen und kom­pe­ten­ten Besit­ze­rin emp­fan­gen, wur­den excel­lent bera­ten und genos­sen ein fan­tas­ti­sches 4‑Gän­ge-Menü mit teil­wei­se sel­ber ange­bau­ten Pro­duk­ten, bezie­hungs­wei­se Zuta­ten aus dem direk­ten Umland. Wir haben sel­ten so gut geges­sen! Das plötz­lich ein regio­na­les Bier mit dem Namen Sankt Sören auf dem Tisch stand, pass­te zu die­ser Tour.

Restaurant Silkeborg-Skanderborg Lyng Dal
Das Des­sert…

Fazit: Wir hat­ten eine groß­ar­ti­ge Zeit an den schö­nen und teil­wei­se ein­sa­men Seen rund um Skan­der­borg! Zu dritt, wobei Rolf teil­wei­se mehr foto­gra­fier­te als angel­te, konn­ten wir deut­lich über 100 Hech­te fan­gen. Davon waren sicher­lich 15 Fische über 90cm inklu­si­ve drei 97ern und einem 105cm Hecht. Eine Rech­nung mit dem ver­mut­lich 1,10cm+ Hecht habe ich aller­dings noch offen. Wir wer­den die Regi­on auf jeden Fall wie­der berei­sen, befi­schen und es defi­ni­tiv auch mal auf See­fo­rel­len versuchen.

Ein gro­ßes Dan­ke­schön geht an Karen Maria Dixen von Visit Skan­der­borg, die die­ses Rund­um-Sorg­los-Paket für uns orga­ni­siert hat. Von der Unter­kunft über die Restau­rants und natür­lich der Fische­rei stimm­te ein­fach alles. Unser Dank geht natür­lich auch an die Jungs, die uns sehr gast­freund­lich die Gewäs­ser gezeigt haben. Man­ge tak an Lars, Mor­ten und Franz! Wir kom­men wieder.

Wenn Ihr Fra­gen zum Angeln in der Regi­on habt, dann pos­tet sie ein­fach in die Kom­men­ta­re oder schreibt uns eine E‑Mail, wir ver­su­chen zu hel­fen. Wenn Ihr außer­dem Inter­es­se an einem gemein­sa­men Trip habt, dann mel­det Euch auch ger­ne bei uns.

Hier nützliche Informationen rund um das Angeln in der Region Skanderborg:

All­ge­mei­ne Infor­ma­ti­on zur Regi­on, Frei­zeit­ak­ti­vi­tä­ten etc.: Visit Skan­der­borg

Hier bekommt Ihr den all­ge­mei­nen, däni­schen Angel­schein: Däni­sches Minis­te­ri­um für Umwelt

Angel­schei­ne für die Regi­on: Sandarten.dk

Angel­kar­ten für die Guden­au: Angel­ver­ein Gudenau

Geführ­te Angel­tou­ren und Boots­ver­mie­tung von Franz: Lake­fi­shing Denmark

Unterkunft und Restaurants:

Tol­le Unter­kunft mit Hotel­zim­mern und Hüt­ten mit einem groß­ar­ti­gen Früh­stücks­buf­fet: Knud­hu­le Bade­ho­tel

Klei­ne Räu­che­rei mit einem sehr lecke­ren Buf­fet mit Restau­rant und Shop: “Det Lil­le Røgeri”

Tol­le Steaks mit Was­ser­blick: Lake­Si­de

Extrem lecke­res Essen mit regio­na­len Pro­duk­ten und erst­klas­si­ger Ser­vice: Lyng Dal

Die bes­ten Hecht­kö­der des Trips:

Add | Schau doch bei uns im Shop vorbei!

Sören

Ich habe 2009 den DaF Blog bzw. 2014 den Shop gestartet und seit dem habe ich viel Zeit und Liebe in "mein Baby" gesteckt. Die Zeiten mit einer dreistelligen Anzahl an Angeltagen im Jahr sind vorbei, aber natürlich bin ich noch so häufig wie möglich am Wasser, um Süß- und Salzwasserräuber zu ärgern.

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