Fantastischer Start in die Salmoniden-Saison
Angeln auf Salmoniden im Bach und See
Nachdem ich den kompletten Winter über mit einer lang anhaltenden Knöchelverletzung die meiste Zeit im Bett verbrachte, war ich umso heißer auf den Saisonstart. Saisonstart bedeutet bei mir immer: Salmonidenangeln. Eineinhalb Monate widme ich voll und ganz den Rotgetupften und die ersten Tage verbringe ich traditionell im Kurzurlaub.
Salmoniden im See — Silberne Schönheiten
Diverse Schlechtwetterfronten ließen die Bäche enorm ansteigen und wirbelten meinen kompletten Plan durcheinander. Deshalb war ich gezwungen, zu Beginn auf das auszuweichen, was ich bereits im letzten Jahr mit niederschmetterndem Ergebnis versucht hatte. Eine Woche Vorbereitung ging schnell rum und zusammen mit einem Kumpel ging es samstags in Richtung See, im Gepäck der Wunsch eine der silbernen Seeköniginnen zu fangen. Eiskaltes, regnerisches Wetter mit unangenehmen Windböen machte das Angeln nicht grade angenehm. Dazu trafen wir auf scheue und vorsichtige Salmoniden, welche im glasklaren Wasser jede Unstimmigkeit im Setup entlarvten. Einige Nachläufer und kurze Anfasser gab es auf natürlich gehaltene Twitchbaits, richtig überreden ließen sie sich dadurch allerdings nicht. Besser lief es im Verlauf der zwei Tage auf kleine Spoons, welche ich nachträglich mit einem schwarzen Edding einfärbte. Leider übersah ich, dass ich den zu feinen japanischen Einzelhaken noch nicht gegen einen stärkeren getauscht hatte und eine gute Salmonide bog mir mit einem aggressiven Biss vor den Füßen den Haken nach wenigen Sekunden auf.
Wir änderten unsere Taktik und liefen nun vorsichtig Flachwasserbereiche ab und fischten die im klaren Wasser stehenden Seeforellen auf Sicht an. Als ich einen Fisch erfolglos mit einem Spoon anwarf, wechselte ich aus Verzweiflung auf einen Bug, eine schwimmende Insektenimitation. Da ich mich flach hinter einige Schilfhalme duckte, schöpfte der Fisch trotz des zwei mal vorbeiziehenden Spoon kein Verdacht. Während ich den Bug, mit einem widerhakenlosen Einzelhaken versehen, ans Vorfach knotete, stellte sich die Salmonide tatsächlich keine 5 Meter vor mir knapp über Grund. Durch das glasklare Wasser konnte ich jede kleinste Bewegung beobachten. Der erste Wurf hatte zwar ein Steigen der Forelle zur Folge, nach kurze Begutachtung tauchte die sie allerdings wieder ab. Für mich Zeichen genug, um auf einen kleineren Bug zu wechseln, der jedoch beim ersten Versuch keinerlei Interesse erweckte. Beim zweiten Wurf schien dann jedoch alles zu passen: Der Bug war noch nicht richtig aufgetroffen, da schoss der Fisch 1,5 Meter diagonal nach oben, blieb zur Begutachtung wenige Zentimeter unterhalb des Proteinsnacks für eine Sekunde stehen, um ihn dann mit weit geöffneten Maul durch den Oberflächenfilm zu saugen. Meine erste Seeforelle! Auf Topwater! Auf Sicht im glasklaren Wasser! Mit einem Bug! Mit Sicherheit schon jetzt einer der Momente des Jahres!!!
Endlich wieder Bachforellen
Anfang April endete die Forellenschonzeit auch endlich bei uns und so konnte ich diverse, recht unbekannte Bäche aufsuchen. Fast jeder Besuch wurde mit wilden Schönheiten über 40cm belohnt. Bei Niedrigwasser standen die Bachforellen in Gumpen oder zwischen unterspülten Baumstümpfen und ließen sich gut mit Suspendern überlisten. Diese führte ich mit leichten twitches in den Gumpen, dort ließ ich sie jeweils eine Sekunde auf der Stelle stehen. Diese Pause nutzen die großen Forellen, um sich die vermeintlich leichte Beute zu schnappen. Die 50cm Marke wurde direkt beim allerersten Wurf der Saison geknackt, absolut geil!
Weiterhin hatte ich das Glück beim Döbelangeln einen Ausnahmefisch zu fangen. Auf der Suche nach Dickköpfen sah ich im kleinen Bach tief am Grund einen großen Schatten, welcher sich als 60cm lange Salmonide entpuppte. Allerdings bin ich mir nicht sicher, ob es sich hierbei um eine Meer- oder Bachforelle handelt. Auch die Meinungen anderer gehen auseinander, vielleicht kann hier ja auch noch jemand helfen und einen Kommentar hinterlassen?
Die letzten Tage vor Ende der Hechtschonzeit verbrachte ich mit zwei Freunden an einem wunderschönen Fluss mit gutem Bestand. Innerhalb dieser drei Tage erlebten wir eine extrem kurzweilige Angelei, wobei die Größe doch zu wünschen übrig ließ. Uns war allerdings im Voraus klar, dass wir uns hier durch die kleinen Forellen durchfischen mussten. Jonas schaffte dies von uns dreien am besten und konnte neben einigen 30er Fischen auch eine schöne 40+ fangen, welche sich jedoch kurz vor dem Fototermin aus den Händen befreite. Dank des schönen Wetters gelang es mir jedoch meine ersten Bachforellen, wenn auch klein, auf die Trockenfliege zu fangen. Zwei mal schnappte ich mir die Fliegenrute, um einen kurzen Schlupf auszunutzen. Dabei spielten die Fische so verrückt, dass sie teilweise einen Meter vor mir die Trockene nahmen.
Nun ist es erst mal an der Zeit den Hechten und Zandern nachzustellen. Zwischenzeitlich werde ich natürlich die Salmoniden nicht vergessen, allerdings brenne ich nach fast 5 Monaten so richtig auf die großen Räuber!
Nutzt jede freie Minute am Wasser, Robin.
Hi Robin, mein Freund und ich wohnen in Bremen und sind verzweifelt auf der Suche nach einem guten Gewässer wo man Bachforellen angeln kann. Es müssen gar nicht die 50er sein, aber mal eine Bafo generell am Haken zu haben wäre ein Erlebnis. Könntest du uns einen Bach/ Fluss nennen, der einen guten Bestand hat? Lg aus Bremen