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2014

Meterhechte aus dem Eis bei Fred Kotowski

Eisangeln auf Hecht am Plauer See

Fischen auf dem Eis, für uns eine ganz neue Erfah­rung des Angelns, die man nur schwer mit ande­ren Metho­den ver­glei­chen kann, jedoch unbe­dingt mal erlebt haben sollte.

Equipment zum Eisangeln
Equip­ment zum Eisangeln

Auf Grund des Win­ter­ein­bruchs waren die Gewäs­ser zuletzt mit Eis bedeckt, bezie­hungs­wei­se tru­gen gro­ße Eis­schol­len, die das Angeln kaum mög­lich machen. Die meis­ten Ang­ler ver­brin­gen die­se Zeit des Jah­res mit der Tack­le­pfle­ge, infor­mie­ren sich über Neue­run­gen, las­sen den “Tack­le-Affen” raus, träu­men von Angel­des­ti­na­tio­nen mit kris­tall­blau­em Meer und kampf­star­ken Fischen oder pos­ten bei face­book zum drit­ten Mal ein altes Fang­bild. Es ist der kal­te Ent­zug — die Zeit der Qua­len für uns Ang­ler.

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Fred Kotow­ski von Angel­tou­ren Plau­er See ist da anders. Er hofft, dass sein Haus­ge­wäs­ser, der Plau­er See, end­lich zufriert und die Eis­de­cke dick genug wird, so dass das Eis­an­geln end­lich mög­lich wird. Ist dies der Fall, ist er einer der weni­gen deut­schen Ang­ler, der auch in der kal­ten Jah­res­zeit immer wie­der gro­ße Hech­te in die Kame­ra hält. Letz­te Woche war es end­lich so weit, das Eis war dick genug, und er konn­te auf den Plau­er See zum Eis­an­geln. War­um Fred sich so auf die­se Zeit freut wird in einem Gespräch mit ihm schnell klar: er konn­te in weni­gen Tagen meh­re­re Meter­hech­te fan­gen! Da pass­te es gut, dass wir noch eine Ein­la­dung von Fred offen hat­ten. So ging es ges­tern Mor­gen für Phil­ip und mich recht spon­tan ohne Angeln im Gepäck nach Mecklenburg-Vorpommern.

Da uns beim Eis­an­geln die Erfah­rung fehlt und es zuletzt etwas getaut hat­te, star­te­ten wir die Rei­se mit einer Por­ti­on Respekt. Nach einem kur­zem Gespräch wur­de aber schnell klar, dass jeg­li­che Sor­ge unbe­grün­det ist. Fred hat 30 Jah­re Erfah­rung und wür­de sei­ne Gäs­te nie­mals in Gefahr brin­gen. So konn­ten wir mit ruhi­gem Gewis­sen mit­ten auf den See gehen, Phil­ip und ich im Pinguin-Gang.

Eisformation auf dem Plauer See
Eis­for­ma­ti­on auf dem Plau­er See

Eisangeln — die Montage

Auf dem See ange­kom­men, wur­den nach und nach alte Löcher mit der Axt vom neu­en Eis befreit und lang­sam die Mon­ta­gen aus­ge­rollt. Die Mon­ta­ge, mit der wir fisch­ten, war denk­bar ein­fach. Mono­fi­le auf einer Schnur­rol­le, Lauf­po­se (ca. 20–25gr), Blei, Wir­bel und kräf­ti­ge Salz­was­ser­schur als Vor­fach mit einem Dril­ling und Köder­fisch bestückt. Die Schnur­spu­le wur­de ein paar Meter neben dem Eis­loch auf erhöh­ter Posi­ti­on plat­ziert, so dass sie als Biss­an­zei­ger dient und der Hecht beim Biss ohne Wider­stand abzie­hen kann. Der Köder­fisch sel­ber wur­de cir­ka 2m über dem Grund ange­bo­ten. Gefischt wur­de in ver­schie­de­nen Eis­lö­chern an einer Kan­te mit Tie­fen von cir­ka 5–11 Metern.

Hecht im Drill
Phil­ips Hecht im Drill

Der erste Meter Hecht

Wäh­rend wir gera­de dabei waren die drit­te Mon­ta­ge fer­tig zu machen, schlug Fred vor, dass er den ers­ten Biss über­neh­men soll­te, damit Phil­ip und ich uns erst­mal angu­cken kön­nen, wie man mit der Hand­an­gel vor­geht. Kei­ne Minu­te spä­ter gab es den ers­ten Biss an der “Angel”, die maxi­mal 5 Minu­ten im Was­ser war. Fred war natür­lich als ers­tes vor Ort, ließ den Fisch noch etwas Schnur abzie­hen und schlug dann mit einem zünf­ti­gen Ruck an. Der Haken saß! Was nun folg­te war schon etwas gewöh­nungs­be­dürf­tig: Kei­ne krum­me Rute, kei­ne schrei­en­de Brem­se. Es war ein Hecht am Band, der durch die blo­ße Hand immer wie­der Schnur nahm und Fred schnell wuss­te, “das ist ein Meter”. Beim Drill sel­ber, muss man auf­pas­sen, dass der Win­kel zum Fisch passt und man mit der Schnur nicht gegen das Eis kommt, so dass man sei­ne Posi­ti­on vorm Loch immer wie­der ver­än­dern muss. Beson­ders beein­dru­ckend war der Moment als der Hecht das ers­te mal durch die Eis­de­cke zu sehen war. Das gol­den­de Schim­mern eines mas­si­ven Fisches, der zunächst nur kurz zu sehen ist und dann wie­der in der Dun­kel­heit ver­schwin­det, ist ein­fach fantastisch!

Fred mit dem ersten Meterhecht nach ca. 10min Angeln
Fred mit dem ers­ten Meter­hecht nach ca. 10min Angeln

Fred drill­te den obi­gen Fisch rou­ti­niert aus, um ihn anschlie­ßend kurz in die Kame­ra zu hal­ten. Die  dicke Hecht­da­me maß 108cm und brach­te geschätz­te 8,5kg auf die Waa­ge. Phil­ip und ich waren ziem­lich beein­druckt, schließ­lich waren wir gera­de erst ange­kom­men und bereits nach 15min hat­te Fred den ers­ten Meter­hecht aus dem Eis gezup­pelt. So konn­te es natür­lich weitergehen.

Wäh­rend die wei­te­ren Köder ins küh­le Nass kamen, spiel­ten Phil­ip und ich “Stein, Sche­re, Papier”, um aus­zu­lo­ten, wer den nächs­ten Biss über­neh­men darf. Phil­ip gewann. Verdammt!

Der erste Eis-Hecht für Philip
Der ers­te Eis-Hecht für Philip

Auf die­sen nächs­ten Biss muss­ten wir aller­dings eine gan­ze Zeit war­ten. Zunächst tat sich nichts mehr und wir konn­ten die voll­kom­me­ne Ruhe und ein­ma­li­ge Atmo­sphä­re des Plau­er Sees genie­ßen. Wäh­rend des War­tens kün­dig­te Fred eine Beiss­pha­se für 10.45 Uhr an. Doch weit gefehlt, bereits um 10.40 gab es den nächs­ten Biss. Jedoch war es tat­säch­lich nur ein Biss, der Fisch hat­te den Köder nur mal schnell in den Schna­bel genom­men und sofort wie­der los­ge­las­sen, was an die­sem Tag nicht das letz­te Mal war. Zeit zum Grü­beln oder Ärgern gab es nicht, denn kur­ze Zeit spä­ter folg­te der nächs­te Kon­takt. Die­ses Mal sah es bes­ser aus, der Fisch nahm Schur, Phil­ip Tuch­füh­lung auf und set­ze den Anhieb. Zum Vor­schein kam kur­ze Zeit spä­ter ein 70+ Hecht, Phil­ips ers­ter Eis-Esox.

Wäh­rend der Fisch wie­der ins flüs­si­ge Was­ser beglei­tet wur­de, gab es den nächs­ten Biss. So schnell es ging mach­te ich mich zur “Angel”. Der Hecht nahm ent­schlos­sen Schnur — die Span­nung stieg. Der Anhieb saß und ich spür­te den Fisch am ande­ren Ende der Lei­ne. Zunächst gab es kei­ne beson­ders gro­ße Gegen­wehr, was einen klei­ne­ren Hecht ver­mu­ten ließ, doch dann star­te­te der Fisch die ers­ten Fluch­ten und die Schnur glitt mir gespannt durch die Hän­de. Ein gei­les Gefühl! Nach einer gefühl­ten Ewig­keit konn­ten wir den Hecht unter dem Eis erah­nen. Ein präch­ti­ger Fisch! Nun nur nichts falsch machen. Zum Glück gelang alles und ich ich konn­te kur­ze Zeit spä­ter den zwei­ten Meter­hecht des Tages in Hän­den hal­ten. Gaul!

Erster Eis-Hecht und dann gleich der Meter
Ers­ter Eis-Hecht und dann gleich der Meter

Wäh­rend ich den Fisch in die Kame­ra hielt, Phil­ip den Abzug drück­te, muss­te Fred schon wie­der zur nächs­ten “Angel”. Wir hat­ten eine Beiss­pha­se erwischt — Eis­an­geln von sei­ner schöns­ten Sei­te! Der Fisch hing lei­der nicht und wir hat­ten im Anschluß Zeit, um uns etwas zu ent­span­nen und um in Ruhe einen Kaf­fee zu trin­ken. In den nächs­ten Stun­den gab es noch ein paar zag­haf­te Bis­se und Fred konn­te dem Eis noch einen 80+ Hecht ent­lo­cken. Zu unse­rer Über­ra­schung hat­ten alle Fische des Tages den Haken sehr weit vor­ne im Maul und konn­ten pro­blem­los gelöst wer­den. Phil­ip konn­te sei­nen Meter­fisch zwar nicht fan­gen, aber das Poten­ti­al des Plau­er Sees mit Gui­de Fred an der Sei­te war nach zwei 1m+ Fischen offen­sicht­lich. Fred, wir kom­men mit Rute, Rol­le und Ködern wieder.

Übri­gens, wer Fred nach der Anzahl sei­ner gefan­ge­nen Meter­hech­te fragt, wird kei­ne Ant­wort bekom­men, er weiß es ein­fach nicht. Die Anzahl der 1,30m+ Fische kriegt er aber mit etwas Nach­den­ken noch hin. Egal ob beim Eis­an­geln oder vom Boot, Fred kön­nen wir bedin­gungs­los als Gui­de empfehlen.

»> Mehr zum The­ma Hecht­an­geln.

Hier noch mal mein High­light des Tages in vol­ler Länge:

Meterhecht
Yes!

P.S.: Fred, hol dir den Fischdieb…

Tight lines in die Run­de, wir freu­en uns wie immer über Euer Feed­back in den Kom­men­ta­ren. Erzählt doch mal, wie Ihr ang­le­risch den Win­ter verbringt.

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Sören

Ich habe 2009 den DaF Blog bzw. 2014 den Shop gestartet und seit dem habe ich viel Zeit und Liebe in "mein Baby" gesteckt. Die Zeiten mit einer dreistelligen Anzahl an Angeltagen im Jahr sind vorbei, aber natürlich bin ich noch so häufig wie möglich am Wasser, um Süß- und Salzwasserräuber zu ärgern.

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