Alles was man über das Angeln auf Island wissen muss…
…oder was das Angeln (Fliegenfischen) auf Island so speziell macht
Die Überschrift ist etwas übertrieben gewählt…natürlich wird man nach der Lektüre dieses Artikels von Stjani Ben von Iceland Angling Travel nicht alles über das Fischen in Island wissen, nicht einmal viel. Viel mehr wird Stjani Ben darüber berichten, was das Angeln auf Island so speziell macht. Viel Spaß beim Lesen.
Island ist eine Insel
Tada! Wer es noch nicht wusste weiss es jetzt. Island ist eine Insel im Nordatlantischen Ozean, was für das Angeln auf Island natürlich von großer Bedeutung ist, aber darauf werde ich später eingehen. Aufgrund seiner sehr nördlichen Lage ist das maßgebliche Klima kalt und nass, auch das hat einen großen Einfluss auf unsere Angelgewässer. Wir haben auf Island Gletscher und ein schroffes Gebirge und die sehr unwirkliche Hochplataeus (die Highlands), wo quasi niemand lebt. Ich denke gar sagen zu können, dass dort wirklich niemand wohnt. Die meisten Städte sind an der Küste, und deshalb ist es sehr einfach möglich, von Allem wegzukommen, Angeln zu gehen und tagelang keiner Menschenseele zu begegnen und Gewässer zu beangeln, die nie zuvor einen Angler zu Gesicht bekommen haben. Aber zurück zur Insel Island. Sie ist nicht nur eine Insel, sonderen eine vulkanische Insel. Ein Großteil der isländischen Fläche ist mit junger Lava bedeckt, was großen Einfluss auf die Fischwelt auf Island hat. Die Lage im Nordatlantik der Insel Island führt unweigerlich zu großen Niederschlagsmengen. Die großen Mengen an Regen und Schnee füttern unsere im Gebirge entspringenden Flüsse und Auen mit Unmengen an Wasser. Die Gletscher und heißen Quellen tun ihr übriges. Das gute daran, die Fische lieben es!
Viel Wasser ist noch nicht genug
Das stimmt natürlich, es bedarf Nährstoffe und andere Dinge, um einen fischfreundliches Gewässer zu haben. Die wenigen auf Island lebenden Menschen (ca. 300.000) verschmutzen die Flüsse kaum, so dass die Flüsse sehr sauber sind. Kulturell sind wir eng mit einer nachhaltigen Fischerei verbunden, so dass bereits im Jahre 1932 ein Gesetz beschlossen wurde, dass die Lachsfischerei an der gesamten isländischen Küste untersagt. Seitdem wurden die Fischerei und Angelei auf Island weiter reguliert und führten zu den heute fantastischen Angelbedingungen auf Island. Die vulkanischen Aktivitäten zerstören natürlich immer wieder Lebensraum, jedoch schaffen sie im selben Moment viel neuen Lebensraum für die Lachse und Forellen Islands. Ein sogenannter “Hot Spot” liegt direkt unter Island im vulkanischen Gürtel, der von Nord nach Süd mittig unter Island verläuft. Dort befinden sich auch die meisten Vulkane, im Süden und an der Südküste kommen die großen Gletscher hinzu, hier wird das Spiel von Feuer und Eis am deutlichsten.
Andererseits haben wir auf Island eine sehr geringe Biodiversität, zum Beispiel haben wir “nur” Forellen (Bach- und Meerforellen), Saiblinge und den Atlantischen Lachs. Dazu kommen noch zwei Arten Stichling und der Aal, die aber nicht als Fische für die Angler angesehen werden. Das zu den Fischarten, die auf Island heimisch sind. Als Faustregel lässt sich für das Angeln auf Island sagen, dass die Lachse wildes und schnelles sowie recht wamres Wasser lieben. Die Bachforellen hingegen bevorzugen es etwas langsamer fließend und auch einen Tick kühler. Die härtesten Bedingungen sind genau das Richtige für die Saiblinge.
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Bachforellenangeln auf Island
Wie gesagt ist ein großer Teil des Landes um die Vulkane mit Lava bedeckt, was man teilweise nicht sieht, da wir große Anstrengungen in der Ansiedlung von Gräsern betreiben, um eine allzu starke Erosion zu verhindern. Die abgekühlte Lava ist recht weich, so dass Regen und schmelzender Schnee durchsickern und teils beachtliche unterirdische Wasserreservoirs entstehen. Einige dieser Wasseransammlungen sind aufgrund ihrer Nähe zu heißer Lava sehr warm oder heiß, andere hingegen sind kalt. Sehr wichtig ist auch, dass die Lava Unmengen an Nährstoffen beinhaltet, die das Wasser löst und mit sich trägt. Dies ist die Grundlage für eine große Anzahl an Insekten, die in solchen Gewässern gut gedeihen. Dieses Wasser wird dann woanders an die Oberfläche gedrückt, wo tolle Quellen, Springquellen, entstehen. Ein Beispiel solcher Gewässer ist der Fluss Sog“im Süden Islands, im Westen der Rang, der Minnivallalaekur und der Galtalaekur, wie auch der Litla Fluss und der Laxa Myvatn im Norden. Diese Flüsse im vulkanischen Bereich der Insel Island bieten hervorragende Bedingungen für Bachforellen sowie in einigen Fällen auch für Lachse. Die Flüsse bieten auch für eine andere Tierart eine tolle Heimat: Mücken, die Hauptnahrung der Fische im Süßwasser auf Island. Die größte Art ist die “Toppfluga” (Chironominae), die Larven können bis zu 2cm lang sein. Gewöhnlich sind die “Toppfluga” Mücken auch die ersten, die im Frühjahr schlüpfen, normalerweise Ende Mai oder Anfang Juni. Es hängt immer von den Bedingungen ab, aber wenn man die Schlüpfzeit dieser Mücken erwischt, kann es atemberaubend werden! Die häufigsten Mücken sind jedoch die kleinen Exemplare, also sollte man immer auch an sehr kleine Fliegen denken, wenn man auf Island auf Forellen Angeln möchte. Aber es sind nicht nur die Mücken, auch haben wir auf Island auch reichlich Köcherfliegen. Sehr wichtig zu erwähnen ist auch die Kriebelmücke, außerdem kommen, wenn auch recht selten, Eintagsfliegen vor. So bringt auch solche Fliegen mit nach Island, denkt aber in jedem Fall an die kleinsten Exemplare.
Lachsangeln auf Island
Huseyjarkvislist ist einer der Grenzflüsse zum vulkanischen Gürtel. An diesem Gürtel sind Flüsse, die die ganzen Highlands Islands geformt und geprägt haben. Hier ist das Gestein etwas härter, so dass das Wasser nicht so rasch durchsickern kann. Irgendwann im Jahr schmilzt der Schnee auf den Felsen auch in den höher liegenden Gebieten. Das Gras wächst und Moorlandschaften entstehen, auch dieses Wasser ist extrem nährstoffreich. Diese Flüsse sind in der Regel recht schnell fließend, etwas wärmer als andere und sind die Heimat für Lachse. Die Flüsse im Nordwesten (Hrutafjardara, Midfjardara, Vatnsdalsa, Vididalsa als Beispiele) und Nordosten (Sela, Hofsa, Hafralonsa und weitere) sind Vorzeigebeispiele für fantastische Lachsgewässer auf Island. Die meisten dieser Flüsse am vulkanischen Gürtel sind mittelgroß und daher sind auch keine zweihändigen Ruten zum Angeln auf Island notwendig. Eventuell bin ich aber nicht der beste Richter in dieser Frage, da ich es vorziehe, mit einhändigen Fliegenruten zu Fischen und mich dann an die Lachse heranzupirschen, bewaffnet mit kleinen Fliegen mit Oberflächenaktion. Auch sehr interessant ist das Hitching auf Lachse.
Was das Fliegenfischen auf Island so speziell macht
Im ersten Part ging es um die vulkanischen Zonen und die Folgen derer für das Angeln auf Bachforellen und das Lachsangeln auf Island. Jetzt ist es Zeit, über die Saiblinge und Meerforellen Islands zu sprechen. Bevor es weiter geht sei noch angemerkt, dass weder dieser Artikel noch der erste Teil wissenschaftlichen Recherchen zu Grund liegt. Es sind vielmehr persönliche Erfahrungen und generalisierte und vereinfachte Darstellungen der Fakten. Wie erwähnt handelte der erste Teil von dem jungen Teil der Insel Island, der vor allem durch vulkanische Aktivitäten in den letzten hundert(tausend) Jahren entstanden ist. Gemeint ist der Feuergürtel, der zentral durch Island in Nord-Süd Richtung verläuft. Dieser Artikel wird sich vor allem mit den Ost- und Westfjorden, sowie mit dem sandigen Süden beschäftigen und den dortigen Möglichkeiten beim Angeln auf Meerforellen.
Alt ist kalt – irgendwie: Saiblinge auf Island
Damit meine ich, dass in den West- und Ostfjorden die ältesten Gesteine liegen. Hier ist das Land Island von der Geologie her am ältesten und das Gestein folglich das härteste. Auch gibt es in dieser Region kaum Hochplateaus als in den zentral gelegenen Hochebenen, außerdem höhere Berggipfel, zackige und steil abfallende Schluchten. Das Wasser wird im Gebirge als Schnee gesammelt und im Frühjahr und Sommer schmelzen diese Unmengen an Eis und Schnee und fließt als Wasser die Berge hinunter ins Meer. Das Wasser muss dabei keine großen Distanzen zurücklegen, so dass es auch kaum Wärme und Mineralien oder Nährstoffe aufnehmen kann. Es fließt auch nicht gemächlich durch grüne Täler, nein, es stürzt die steilen Berge hinunter. So sieht es zumindest an den meisten Flüssen Islands aus, auch wenn es ein paar Ausnahmen gibt.
Die Flüsse sind also sehr kalt und nährstoffarm und daher ist es auch nicht das perfekte Habitat für Insekten. Trotz alledem bieten diese Gewässer keine schlechten Bedingungen für die Saiblinge. Diese Fische sind härter als andere und können diese harten Bedingungen locker wegstecken. Tatsächlich suchen sich die Saiblinge das kalte Wasser selber aus. Wie dem auch sei – diese Teile Islands sind genau die, an denen man die Saiblinge findet und kaum eine andere Spezies. Zwar gibt es auch hier Bachforellen und ab und an Lachse, die vorherrschende Art hier sind jedoch die Saiblinge.
Ausnahmen
Aber Ausnahmen bestätigen die Regel: Eine handvoll dieser Flüsse im Westen und Osten entspringen weiter im Inneren Islands in den zentral gelegen Hochebenen mit dem Moorland. Solche Flüsse sind beispielswese der Sela, der Hofsa in Vopnafjordur wie auch ein paar andere im Nordosten, die für ihre Lachse berühmt geworden sind. Dennoch – die Regionen an den Ost- und Westfjorden sind übersät mit kleinen Bächen die kaum einer kennt und quasi unter den Radarschirm fallen, aber auch diese kleinen Bäche beherbergen gute Bestände an Saiblingen. Diese Flüsse haben meist jedoch nur eine kurze Phase, in der das Angeln Sinn macht und hier fischen hauptsächlich die Isländer selbst.
Eis und Feuer – und Meerforellenangeln auf Island
Wir verlassen nun den Westen und Osten und bewegen uns in Richtung des beliebten Südens, wo die kampfstarken Meerforellen heimisch sind. Flüsse wie Eldvatn, Tungufljot, Tungulaekur, Grenlaekur, Geirlandsa und unzählbare andere, die jedes Jahr auf´s Neue von den Meerforellen aufgesucht werden um nur eins zu tun: Laichen! Hier ist das Thema Feuer und Eis so wirklich, da hier die meisten Gletscher Islands sind — und die meisten Vulkane ebenso. Es scheint, als würden die Gletscher die Vulkane lieben. Die meisten Flüsse dieser Region werden durch die Frühlingsschmelze und Schmelzwasser der Gletscher genährt. Einige der Gewässer werden durch Wasser gespeist, dass zuvor von großen Lavafeldern gefiltert wurde. Nehmen wir als Beispiel die Flüsse Grenlaekur und Tungulaekur die beide von dem mächtigen Gletscher Vatnajokull ihr Wasser beziehen, das zuvor von dem Eldhraun Lavafeld gefiltert wird und dann wieder als glasklares Wasser die Oberfläche gedrückt wird. Meist zumindest. In 2010 und 2011 gab es große Fluten durch die vulkanischen Aktivitäten, genau die, die auch teils den weltweiten Flugverkehr einschränkten. Der Tungulaekur war dadurch auch deutlich trüber als sonst.
Ein weitere Sache im Süden ist, dass die Südküste von schwarzem Sand beherrscht wird. Für Gletscherregionen ist das völlig normal, auf die Gründe werden wir jetzt aber nicht eingehen. Wie dem auch sei: Ich meine für mich festgestellt zu haben, dass die Meerforellen den schwaren Sand lieben! Mag sein, dass die Meerforellen aufgrund der wenigen Nährstoffe in den Flüssen des Südens eher in Küstennähe bleiben, um dort auf Nahrungssuche zu gehen. Ich weiß es ehrlich gesagt nicht. Aber wenn ich weiter daran denke, fallen mir auch zwei Flüsse im Norden Islands ein, die ebenso schwarzen Sand haben und auch hervorragende Meerforellenflüsse sind Die Flüsse Huseyjarkvisl und der Litla. Wie auch immer: Meerforellen sind meine Favoriten beim Fliegenfischen.
Ein paar Wörter zum Schluss
Das war´s mit den beiden Artikeln “Angeln in Island”. Mir ist bewusst, dass dies nicht im Ansatz alle Informationen liefert, die man zum Fliegenfische auf Island benötigt. Aber ich hoffe, dass man nach dem Lesen dieser Artikel wieder einen Schritt weiter ist. Natürlich weiß auch ich nicht alles was es zu Wissen gibt, aber desto mehr ich mit anderen Anglern aus aller Welt zusammenarbeite und fische, desto mehr lerne ich und desto besser werde ich in dem, was ich tue. Wenn Sie also den Traum vom Fischen auf Island haben, den ich aufgrund der Möglichkeiten, die die hiesigen Gewässer bieten, gut nachvollziehen kann, seien Sie nicht von den Preisen für das Lachsangeln abgeschreckt. Kommen Sie mit uns von Iceland Angling Travel zum Forellenangeln! Wir würden Ihnen gern die Magie des Forellenfischens zeigen. Wir haben einige erschwingliche Angebote und lieben genauso wie Sie das Angeln mit der Einhand- oder Zweihandrute, das Sichtfischen und das Suchen und Finden der Lachse in den kleinen Bächen. Wir können Ihnen Angebote für alle Arten de Flyfishings machen.
Meine Empfehlung: Einfach an mich wenden (Iceland Angling Travel) oder an Pukka Destinations. Zusammen werden wir den perfekten Angelurlaub auf Island für Sie finden.
Tight lines, Stjani Ben
Website von Iceland Angling Travel: www.icelandangling.com.
Ein empfehlenswerter Angelführer für Island ist von North Guiding erhältlich, einen Bericht dazu findet Ihr hier: ISLAND – Fliegenfischen auf Lachs und Co.
Moin Michael,
Gerne gebe ich dir weitere Infos zu Island bzw. besorge dir Ruten wo immer du möchtest in Island.
Ich schicke dir auch noch eine Broschüre in den kommenden Tagen.
Viele Grüße,
Carsten
Hallo,
ich und meine Begleitung wollen nächstes Jahr nach Island wir wollten mal fragen wo man die einzelnen Tageskarten für Forellen und Lachsflüsse bekommt.
Und welche Flüsse in dieser Jahreskarte enthalten sind?
Sind Die Tageskartenpreise an Unterkünfte gekoppelt weil wir wollten das Ganze Land bereisen.
Viel Sehen und hier und da die Fliegenrute schwingen.
Vielen Dank
Michael Kwasny
Moin Michael, Carsten von Pukka Destinations kann dir da helfen, er wird sich melden. Gruß, Sören