Watangeln in der Ostsee
Anstatt der erhofften Meerforelle gab es einen starken Dorsch
Freitag ging es zum ersten Mal seit dem Frühjahr 2011 für mich zum Watfischen an die Ostseeküste, mit am Start war Till vom Bergedorfer Angler-Centrum. Den Zielfisch der Tour, die Meerforelle, konnten wir leider nicht fangen, dafür gab es aber eine gewichtige Überraschung.
Morgens um 4 Uhr ging es mit dem Auto Richtung Ostholstein. Die Fahrt lief reibungslos und so standen wir wie geplant in voller Watmontur um 6 Uhr im Wasser. Till fischte klassisch mit einem Blinker und einer Springerfliege, während ich ein wenig moderner daher kam und einen FX9 von Megabass als Köder wählte. Gleich beim zweiten Wurf stieg ein Fisch zirka zehn Meter vorm Ufer auf meinen japanischen Hardbait ein. Es war sofort klar, dass da was „lüddes“ den Köder gepackt hat und dann konnte ich auch schon einen kleinen Dorsch im Schein meiner Kopflampe erkennen. Schnell abgehakt und zurück zu Muddi geschickt. Das war schon mal ein guter Anfang dachten wir uns, aber Banane, die nächsten drei Stunden gab es keinen richtigen Fischkontakt für uns. Glasklares Wasser, kein Wind, verhältnismäßig niedriger Wasserstand und ein reichliches Nahrungsangebot an Sandaalen, Grundeln und Garnelen machten das Fischen auf die Silberbarren nicht wirklich einfach.
Gegen 9 Uhr kam dann die Erlösung, ich fischte gerade mit einem gedeckten 25g Snaps, als ich auf voller Wurfdistanz einen guten Biss bekam. Der Anschlag saß und ich spürte sofort gute Gegenwehr, doch dann hatte ich auf einmal das Gefühl, einen Hänger zu haben, bis wieder Bewegung ins Spiel kam. Das konnte keine Meerforelle sein dachten wir uns und als ich den Fisch dann ziemlich an mich ran gepumpt hatte, entpuppte sich mein Gegner als stattlicher Küstendorsch. Till schaltete schnell und kescherte den Dorsch sicher. Was für ein kugelrundes Prachtexemplar, ich kann mich nicht dran erinnern, dass ich mal einen größeren Ostseeleoparden beim Watfischen gefangen habe.
Danach befischten wir den Spot in der Hoffnung, dass noch weitere Dorsche vor Ort sind, ein wenig weiter, jedoch ohne weitere Bisse. Dafür konnten wir aber einige Meerforellen beim Springen und Buckeln beobachten, beißen wollten sie jedoch nicht. Kurz darauf wechselten wir noch mal die Stelle, doch auch dort gab es keine Bisse mehr, bis wir uns letztendlich dazu entschlossen Feierabend zu machen.
Obwohl die Meerforellen heute leider ziemlich zickig waren, war das mal wieder ein toller Angeltag nach langer Abstinenz an der Ostsee. Der Dorsch war zudem ein super Beifang und macht Laune auf mehr, die beste Zeit für Küstendorsche beginnt ja gerade erst.
Also ab mit Euch ans Wasser, tight lines!
Sascha