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Forellenangeln in Fluß und Bach

Tipps zum Forellenangeln im Fluß bzw. Bach

Nach­dem im letz­ten Bei­trag die Unter­schie­de zwi­schen den ver­schie­de­nen hei­mi­schen Sal­mo­ni­den auf­ge­zeigt wur­den, geht es im Fol­gen­den um die ver­schie­de­nen Facet­ten des Forellenangelns.

Forellenangeln — Der richtige Monat

Große Meerforelle beim releasen.
Gro­ße Meer­fo­rel­le beim releasen.

Vie­le Ang­ler haben mich im Hoch­som­mer ange­schrie­ben, weil sie unbe­dingt gro­ße Forel­len fan­gen woll­ten. Natür­lich ist es immer mög­lich einen guten Fisch zu fan­gen, doch ist in die­ser Zeit die Vege­ta­ti­on weit vor­an­ge­schrit­ten und die Tie­re nur schwer aus­zu­ma­chen. Die bes­ten Chan­cen „den Schatz der Was­ser­ader“ zu ber­gen, hat man im Früh­jahr, direkt zum Beginn der Sai­son. Gutes Timing kann dabei den Unter­schied machen. Wäh­rend die Was­ser im April und Mai noch ruhig und die Fische weni­ger scheu sind, sind die Gewäs­ser im Juni stark befischt, da die Deut­schen ihren Urlaub oft in die­sen Monat legen. Nun gilt es gegen die­sen all­ge­mei­nen Trend zu pla­nen. Die Tage Ende April bis Anfang Mai sind dafür am bes­ten geeig­net. Den Laich­zug der Forel­len kann man sich zum Vor­teil machen. Dies bedeu­tet nicht, dass ihr es inner­halb der Schon­zeit ver­su­chen soll­tet! Aber gro­ße Forel­len sind nach der Laich­zeit und auch kurz vor dem Auf­stieg rich­tig aggres­siv.

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Kalt ist bes­ser. Die ein­hei­mi­schen Forel­len sind dafür bekannt hohe Was­ser­tem­pe­ra­tu­ren zu ver­tra­gen, aber käl­ter ist immer bes­ser, auch des­we­gen sind die ers­ten Wochen der Sai­son bevor­teilt. Aber auch im Som­mer sind vie­le Bäche eis­kalt. Eine gute Beschat­tung und vie­le Grund­was­ser­quel­len sind der Grund dafür. Ein gleich­mä­ßi­ger Tem­pe­ra­tur­haus­halt wirkt sich eben­so posi­tiv auf den Sau­er­stoff­haus­halt aus wie Struk­tur­ele­men­te im Gewäs­ser. Ein lang­sam flie­ßen­der Bach ohne Tot­holz und Stei­ne, wird wahr­schein­lich kei­nen gro­ßen Fisch beherbergen.

Bachforelle_Wobbler_Bach
Hel­le Bach­fo­rel­le in grü­ner Umgebung

Forellenangeln — Die richtige Uhrzeit

Die Nacht ist in der Regel am bes­ten, aber wer im Dun­keln mal mit Kunst­kö­dern an einem Bach unter­wegs war weiß, dass es dann fast unmög­lich ist prä­zi­se Wür­fe hin­zu­be­kom­men bzw. über­haupt das schma­le Gewäs­ser zu tref­fen. Der frü­he Mor­gen und spä­te Abend sind somit opti­mal. Die meis­ten Bäche und Flüs­se sind mit Bäu­men, vor allem Schwarz­erlen, bewach­sen. Die Forel­len nut­zen tags­über die Wur­zeln als Schutz vor Fein­den wie dem Grau­rei­her oder dem Kor­mo­ran, aber auch als Tar­nung bei „Raub­zü­gen“. Da die Räu­ber aber nicht stän­dig auf die Jagd gehen, wer­den vie­le Fische durch ihr Revier­ver­hal­ten über­lis­tet. Die so genann­ten Reak­ti­ons­bis­se pas­sie­ren den gan­zen Tag über und machen das Angeln auf Forel­len daher kurzweilig.

Forellenangeln — Das richtige Wetter

Forel­len in Fließ­ge­wäs­sern fres­sen unab­hän­gig vom Luft­druck. Ob der Him­mel bedeckt ist oder die Son­ne scheint spielt nur eine Rol­le, wenn es um die Köder­wahl geht. Die Was­ser­trü­bung hin­ge­gen ist eine wich­ti­ge Sache. Wenn das Was­ser sehr klar ist, sind die Sal­mo­ni­den meist sehr vor­sich­tig. Bei sehr trü­bem Was­ser kann das Maul auch mal ganz ver­na­gelt sein. Eine leich­te Trü­bung dage­gen ist optimal.

Heißer Spot für Forellen
Hier riecht es förm­lich nach Fisch

Forellenangeln — Die richtige Stelle

Je häss­li­cher, des­to bes­ser. Forel­len­fi­schen ist ein Syn­onym für schö­ne Orte, wie ruhi­ge Wäl­der und unbe­rühr­te Gewäs­ser die zu einem beson­de­ren Erleb­nis bei­tra­gen. Das sind in der Regel die Stre­cken an die jeder geht, aber die Wahr­heit ist, den Forel­len ist es egal wie hübsch es über der Ober­flä­che aus­sieht. Auch Bäche, die durch dicht besie­del­te Gebie­te lau­fen haben in der Regel ein paar Stre­cken die man befi­schen darf. Vie­le Forel­len­ang­ler nei­gen dazu die­se Berei­che zu igno­rie­ren. Je schwe­rer, des­to bes­ser. Die größ­ten Chan­cen auf einen kapi­ta­len Fang bie­ten meis­tens die am schwers­ten zu errei­chen­den bzw. anzu­wer­fen­den Spots. Wenn ihr mit der Wat­ho­se unter­wegs seid, dann traut euch ruhig an sol­che Stel­len her­an, not­falls lässt sich der Köder fast immer ret­ten. Gewäs­ser sind ste­tig im Wan­del, jedes Jahr bie­ten sie uns ein ande­res Gesicht. Der hei­ßes­te Spot vom letz­ten Jahr, kann in der neu­en Sai­son wie aus­ge­stor­ben wir­ken. Daher macht es Sinn den Bach noch vor dem Beginn der neu­en Sai­son zu bege­hen und neu zu ent­de­cken. All­ge­mein kann man sagen, dass Unter­läu­fe pro­duk­ti­ver als die Ober­läu­fe sind. Dies liegt dar­an, dass dort das Nah­rungs­an­ge­bot grö­ßer und viel­fäl­ti­ger ist und sich die Tem­pe­ra­tu­ren das Jahr hin­durch in einem für Forel­len kom­for­ta­blen Bereich bewegt.

Megabass FX9
Mega­bass FX9 mit Schonhaken

Forellenangeln — Der richtige Köder

Die Haupt­nah­rung der Forel­len besteht aus Insek­ten und deren Lar­ven, aber auch Grop­pen, Elrit­zen und Kreb­se haben einen bedeu­ten­den Anteil der Nah­rung gera­de gro­ßer Forel­len, die einen höhe­ren Ener­gie bedarf haben. Doch es nut­zen nur weni­ge Forel­len­ang­ler gro­ße Köder, die die­ser Nah­rung ähneln. Zu ver­ste­hen, was Forel­len fres­sen, ist eine wesent­li­che Vor­aus­set­zung um gro­ße Forel­len regel­mä­ßig zu fan­gen. Wer gezielt die Gro­ßen befi­schen möch­te, soll­te sich an z.B. an Min­nows zwi­schen 6 und 15 cm oder Spin­ner der Grö­ße 4 bis 5 halten.

Ein Topp Köder! Solan­ge es den Poin­ter noch gibt, soll­te man sich wel­che zulegen:

Best­sel­ler Nr. 1
Lucky Craft Angel­kö­der Poin­ter 65 Jerk Bait, MS Ame­ri­can Shad, 2–1/2‑Inch (65mm)
  • Tauch­gän­ge 4–5 ’
  • Wird ange­hal­ten
  • Razor Sharp­Di­ai­i­chi Haken
Best­sel­ler Nr. 2
Lucky Craft Poin­ter 78 Jerk­bait (MS Ame­ri­can Shad, 3 Zoll) 
  • Nied­ri­ger Schwer­punkt ermög­licht das Wackeln und Schüt­teln des Köders
  • Hängt bei 1,2 — 1,5 m
  • Modell­num­mer: PT78-270MSAS

Mei­ne bevor­zug­ten Köder beim Spinn­fi­schen im Bach sind der Ima­kat­su Litt­le Bats und der Wadd­le Bats Dive, Mepps Spin­ner, der Mega­bass Fx9, Lucky Craft Poin­ter SP und diver­se Chat­ter­baits. Beim Flie­gen­fi­schen kann man mit Gurg­lern, mitt­le­ren bis gro­ßen Nass- und Tro­cken­flie­gen sowie Strea­mern gezielt auf kapi­ta­le Forel­len angeln. Klei­ne Anmer­kung: Wer sei­ne Fische zurück­set­zen möch­te, soll­te sich Gedan­ken über Schon­ha­ken (Haken ohne Wider­ha­ken) machen oder die Wider­ha­ken zumin­dest andrü­cken. Die durch feh­len­de Wider­ha­ken aus­ge­stie­ge­nen Fische hal­ten sich in Gren­zen. Das Nut­zen von Ein­zel­ha­ken an Spin­nern und Hard­baits ist Ermes­sens­sa­che. Ich selbst habe die Erfah­rung gemacht, dass Dril­lin­ge kein Pro­blem sind, wenn man Köder/Haken etwas grö­ßer wählt und den Fisch im Drill nicht zu sehr strapaziert.

Forellenangeln, Ausrüstung und Köder
Wenn das Tack­le stimmt, kann auch ruhig mal eine Mefo einsteigen

Forellenangeln — Das richtige Tackle

Eine leich­te Rute von unter 2 m Län­ge und einem Wurf­ge­wicht von maxi­mal 15 g erfüllt am Bach ihren Zweck. Die Rol­le soll­te ein 2500/3000er Modell nicht über­schrei­ten. Als Schnur kann ich eine STROFT Typ 3 emp­feh­len, wobei die Far­be kei­ne gro­ße Rol­le spielt. Als Vor­fach ist eine schwe­re Fluo­ro­car­bon­schnur wich­tig. Zum einen ist die­se Schnur für die Fische kaum sicht­bar, aber vor allem sinkt sie viel schnel­ler und dehnt sich etwas weni­ger als Nylon-Mono­fi­le. Wir ver­wen­den Fluo­ro von STROFT, auf das ist auch in dün­nen Schnur­stär­ken Ver­lass. Beim Flie­gen­fi­schen ist mit man Ruten der AFT­MA-Klas­sen 4–6 gut beraten.

Forellenangeln — Das richtige „Auftreten“

Forel­len sind sehr tritt­emp­find­lich. Es ist wich­tig die Kon­zen­tra­ti­on hoch zu hal­ten und nicht hek­tisch zu agie­ren, auch wenn man nur wenig Zeit am Was­ser hat. Jeder fal­sche Schritt kann einen Fisch ver­scheu­chen, der dann nicht mehr zu fan­gen ist. Wenn mög­lich soll­te der Abstand zum Spot sehr gro­ße gehal­ten wer­den um nicht bemerkt zu wer­den. Dabei gilt die Regel: Soweit weg vom Spot wie mög­lich, aber dicht genug für einen prä­zi­sen Wurf.

Es müssen nicht immer Riesen sein
Es müs­sen nicht immer Rie­sen sein

Forellenangeln — Der richtige Blick

Wer das Was­ser auf­merk­sam beob­ach­tet, kann sei­ne poten­ti­el­le Beu­te oft schon vor­her erspä­hen. Nicht alle Forel­len stei­gen regel­mä­ßig, doch die es tun, kann man dabei beob­ach­ten. Mit ein biss­chen Erfah­rung ist es sogar mög­lich die Grö­ße der Fische (ohne sie zu sehen) in etwa ein­zu­schät­zen. In der Regel wer­fen klei­nen Fische gro­ße und gro­ße Fische eher klei­ne­re Rin­ge. Die­se Regel trifft natür­lich nicht immer zu, aber wenn man sich danach rich­tet, liegt man meist richtig.

Wie man einen Pool richtig ausfischt

Forellenplätze
Pool — Stand­plät­ze der Fische

• 1. Der ers­te Wurf soll­te direkt über die Lip­pe der Pool­schwel­le gehen, dort kann man mit meh­re­ren Fischen rechnen.
• 2. Der “Trich­ter”, wo sich der Pool ver­engt, ist ein Sam­mel­punkt für Bachflohkrebse.
• 3. Unter­halb der ers­ten Schwel­le ist die Drift lang­sam und die Fische haben Zeit sich den Köder genau anzusehen.
• 4. Der Tail-out des Haupt­stroms — dort aus kann man den Köder direkt vor die Fel­sen trei­ben las­sen. Nicht nur Flie­gen, auch Hard­baits oder ande­re schwim­men­de oder auf­trei­ben­de Köder kann man hier verwenden.
• 5. Hier beginnt der Haupt­strom sich mit Was­ser zu fül­len — es ist mit gro­ßen Fischen zu rechnen!
• 6. Die Mit­te des Beckens liegt nah am Haupt­strom, der Köder wird rasch mit­ge­ris­sen und die Fische haben nur wenig Zeit zum Überlegen.
• 7. Das Zen­trum des Hauptstroms.
• 8, 9, 10 Punk­tier­tes Abfi­schen des Haupt­stro­mes — ob von links nach rechts oder rechts nach links, spielt dabei kei­ne gro­ße Rolle
• 11. Die lan­ge Ecke, von wo aus sich der Haupt­strom mit Was­ser speist, dort sind oft Min­nows zu finden.
• 12, 13, 14. Punk­tier­tes Abfi­schen des Wildwasser
• 15 Die­ser Wurf geht an die Lip­pe des nächs­ten Pools stromabwärts
Anmer­kung: Nicht jeder Pool soll­te bis auf´s Letz­te abge­fischt wer­den, denn nicht über­all loh­nen sich so vie­le Wür­fe. Wel­cher Pool Poten­ti­al ist ein Erfah­rungs­wert, der sich nicht ver­all­ge­mei­nern lässt (irgend­wann hat man einen Blick dafür). Wenn man nur wenig Zeit hat, soll­te man nicht viel Zeit an einem Spot “ver­schwen­den” und Stre­cke machen.

Bachforelle Release
Wun­der­schö­ne 50er Bachforelle

Der richtige Umgang — Salmoniden und C&R

1. Nur mit nas­sen und sau­be­ren Hän­den anfassen!
Die Schleim­haut soll­te nicht ver­letzt wer­den, da gera­de Sal­mo­ni­den sehr anfäl­lig für Pilz­er­kran­kun­gen sind.
2. Nicht in die Kie­men oder den Maul­be­reich greifen!
Die Kie­men­blätt­chen kön­nen sehr leicht bre­chen und aus den Kie­men­bö­gen geris­sen wer­den. Dies kann eben­falls zu einem Pilz­be­fall führen.
3. Den Schwanz umgrei­fen und festhalten!
Der Fisch soll­te hori­zon­tal gestellt und das Gewicht gleich­mä­ßig ver­teilt wer­den. Auf kei­nen Fall Druck auf den Bauch aus­üben! Die Inne­rei­en wer­den gera­de bei gro­ßen Fischen schnell gequetscht und der Fisch ver­en­det nach dem zurücksetzen.
4. Haken­lö­ser benutzen!
Wenn der Haken tief sitzt, soll­te eine Löse­hil­fe benutzt wer­den um Ver­let­zun­gen so gering wie mög­lich zu hal­ten und den Haken schnell zu entfernen.
5. Gum­mier­te Kescher verwenden!
Der Gebrauch von mit Gum­mi umman­tel­ten Maschen schont die Schup­pen und die Schleim­haut der Fische enorm. Die Hand­lan­dung ist den­noch die bes­te Methode!
6. Das rich­ti­ge Mate­ri­al nutzen!
Mit zu leich­tem Geschirr und oder Vor­fach­ma­te­ri­al dau­ert ein Drill unnö­tig lan­ge, gera­de im Som­mer mini­miert sich die Über­le­bens­chan­ce der Fische so drastisch.
7. Ein schnel­les Bild machen!
Soll ein beson­de­rer Fisch auf ewig fest­ge­hal­ten wer­den, dann soll­te dies in nicht mehr als 15 Sekun­den pas­sie­ren. Je län­ger die Tie­re an der Luft sind, umso mehr Sau­er­stoff ver­brau­chen sie. Es muss auch nicht jeder klei­ne Fisch foto­gra­fiert werden!
8. Behut­sa­mes zurücksetzen!
Der Fisch soll­ten mit dem Kopf gegen den Strom gestellt wer­den, damit schnel­ler Sau­er­stoff auf­ge­nom­men wer­den kann. Es soll­te gewar­tet wer­den bis das Tier von selbst weg­schwimmt. Dies kann auch mal etwas län­ger dauern!

Hier ein wei­te­rer Arti­kel zum The­ma Fisch-Hand­ling und Catch and Release.

Schließ­lich ver­schmel­zen alle Din­ge zu einem, und aus der Mit­te ent­springt ein Fluss“, so heißt es am Ende des bekann­ten Romans von Nor­man Maclean. In die­sem Sin­ne wün­sche ich euch einen erfolg­rei­chen Sai­son­ab­schluss und einen noch bes­se­ren Start in die neue Saison!

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4 Kommentare

  1. Ich fin­de es gut, dass du auch noch­mal die Din­ge auf­zählst, was man nach dem Fang mit Fisch alles rich­tig machen soll­te. Die meis­ten hören schön beim Fang des Fisches auf! Des­we­gen dan­ke dafür

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