Das für mich optimale Angelboot? Ein voll ausgestattetes und mit ordentlich Power versehenes Aluboot. Dieser Traum ist für mich derzeit allerdings aus mehreren Gründen nicht realisierbar. Da ich aber dennoch nicht komplett auf die Bootsangelei verzichten will und manchmal mein Belly Boot einfach nicht ausreicht, habe ich mich nach einer Alternative umgesehen und bin bei einem Schlauchboot fürs Raubfischangeln fündig geworden.
Anforderungen an das Boot
- ein Boot der Kategorie C, da auch die Elbe und gelegentlich Ostsee befischt werden soll
- minimale laufende Kosten: Kein Liegeplatz, keine Garage etc.
- motorisierbar mit 15 PS und damit auch noch möglichst schnell
- gute Stabilität im Wasser – Fischen im Stehen muss problemlos möglich sein
- die Möglichkeit einen Bugmotor anzubringen – modernes Raubfischangeln ist in Fließgewässern ohne Bugmotor sehr schwer
Man sieht also, die Anforderungen an das Boot waren durchaus groß, denn in Punkto Tauglichkeit zum Raubfischangeln wollte ich keine Kompromisse eingehen. Als ich dann irgendwann kurz davor war die Realisierung dieser Idee zu verwerfen, weil mich keine der gefundenen Lösungen wirklich überzeugte, machte mich mein Vater auf das Zeepter Sports Big Catch 330 aufmerksam. Ein Schlauchboot, stabil und für die Länge (3,30m) extrem breit gebaut (90 cm, gemessen an der Innenseite der Schläuche). Durch eine zusätzlich erhältliche Halterung, ist es zudem problemlos möglich, einen Bugmotor zu montieren und das Big Catch 330 ist außerdem mit bis zu 20 PS motorisierbar.
Vom Schlauchboot im Stehen Spinnfischen?
Klingt soweit sehr gut und es waren alle Kriterien, die ich im Vorfeld hatte, erfüllt. Lediglich in Punkto Stabilität auf dem Wasser war ich zunächst etwas skeptisch, ob Fischen im Stehen wirklich möglich ist. Nach einem kurzen und informativen Telefonat mit Martin Jeremies von Zeepter Sports entschied ich mich dann dazu, dieses Projekt anzugehen. Das unter Welsanglern bereits etablierte Big Catch 330 sollte laut Martin so stabil im Wasser liegen, dass selbst der Drill kapitaler Welse im Stehen kein Problem darstelle. Das klang vielversprechend und letztlich sieht mein Setup nun wie folgt aus:
- Boot: Zeepter Sports Big Catch 330 mit Aluboden
- Zubehör: Halterung für Bugmotor + abnehmbare Slipräder
- Motor: Yamaha F15
- Bugmotor: Minn Kota Terrova 55 BT + i‑Pilot Link
- Echolot: Garmin Echo Map Plus 92 sv
Sehr zu empfehlen:
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Vorteile und Aufbau eines Schlauchbootes für Angler
Der erste Test des Bootes erfolgte dann auf unserer DaF Skanderborg Tour (Artikel folgt). Beim Packen des Autos zeigte sich bereits einer der großen Vorteile des Set Ups: Boot, Motor, Bugmotor und sämtliches Zubehör, samt Ausrüstung für zwei Personen und eine Woche passten problemlos in meinen Kombi.
Einer der Gründe, weshalb ich einem Schlauchboot anfangs eher kritisch gegenüberstand, war der Aufbau. Vor vielen Jahren hatte mein Vater ein Zodiac Schlauchboot, ebenfalls mit festem Boden, und der Aufbau war ein fingerbrecherischer Akt. Insofern war ich ziemlich gespannt, wie sich das Big Catch 330 in dieser Hinsicht schlägt: Wenn man etwas Luft in die 3 Hauptkammern pumpt, lässt sich der Boden sehr leicht einlegen und auch die Alu-Profile, mit denen man die Bodenplatten untereinander verbindet, lassen sich ziemlich problemlos und ohne großen Kraftaufwand einschieben.
Nach dem etwa 15 minütigen Aufbau des Bootes bringe ich anschließend die abnehmbaren Slipräder an und anschließend kann der Motor relativ leicht auf das Boot gesetzt werden. Um den Transport des doch recht schweren Yamaha F15 zu vereinfachen, habe ich mir außerdem einen Transportkarren dafür zugelegt, der den Transport und somit auch das Aufsetzen des Motors auf das Boot enorm vereinfacht.
Das Boot samt Motor habe ich anschließend problemlos am Strand des Sees mithilfe der Slipräder zu Wasser lassen können und nach der Montage des Echolots war das neue Gefährt abfahrbereit.
Wie unsere Angelei am Skanderborgsee verlief, könnt ihr übrigens bald unserem Bericht inkl. Video darüber entnehmen.
Stabilität des Zeepter Sports Big Catch 330
Obwohl das Zeepter Sports Big Catch 330 ein relativ breites Boot ist, welches den Fokus auf Stabilität gelegt hat, lässt sich das Boot sehr gut manövrieren und liegt in der Drift sehr stabil im Wasser. Auch bei späteren Einsätzen auf der Ostsee war, trotz Wellengang, ein Fischen im Stehen problemlos möglich.
Die enorme breite des Big Catch 330 macht sich darüber hinaus natürlich auch beim Platzangebot bemerkbar, so dass ein relativ entspanntes Fischen zu zweit kein Problem darstellt. In Kombination mit dem Bugmotor Minn Kota Terrova 55 BT + i‑Pilot Link hat sich das Schlauchboot auch bereits auf der Elbe erfolgreich beweisen können und ein Fischen bei optimaler Kontrolle ist auch in der Hauptströmung problemlos möglich.
Klar ist auch, dass man das Zeepter Sports Big Catch 330 nicht mit einem 5 Meter langen Aluboot vergleichen kann, aber wer eine kostengünstige Alternative sucht und in Sachen Angeltauglichkeit möglichst wenig Abstriche machen will, der sollte sich das vorgestellte Boot samt des beschriebenen Zubehörs definitiv mal ansehen.
Ich freue mich jedenfalls riesig auf die sich mir nun bietenden neuen Möglichkeiten mit dem Boot und bin mir sicher, dass es mich noch auf vielen erfolgreichen Trips entscheidend begleiten wird.
Falls wir mit diesem Artikel euer Interesse an einem Schlauchboot zum modernen Raubfischangeln geweckt haben, ihr eventuell noch ungeklärte Frage habt oder einfach eigene Erfahrungen mit Schlauchbooten teilen möchtet, dann nutzt einfach die Kommentarfunktion oder kontaktiert uns auf den üblichen Wegen.
- - 3 Luftkammern- Halteleine rund um das Boot- aufblasbarer Boden
- - 1 Zubehörtasche- 2 Angelhalterungen- Ruderhaltungen
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Hier die Links zum Artikel:
Hier noch ein Video zum Aufbau des Zeepter Sports Big Catch 330 Schlauchboots:
Moin Chris,
vielen Dank für deinen interessanten Bericht.
Könntest du vielleicht nochmal erläutern, warum für das “moderne Raubfischangeln” ein Bugmotor von Vorteil ist?
Ich stehe aktuell auch vor der Anschaffung eines Schlauchbootes, hatte mir bisher aber nur “Kolibri” und “Sportex” angeschaut und mich mit dem Thema “Bugmotor” nicht auseinandersesetzt.
Vielen Dank und liebe Grüße
Matthias
Moin Matthias,
freut mich, dass der Artikel dein Interesse geweckt hat.
Unter modernem Raubfischangeln verstehe ich das aktive Angeln auf Hecht, Barsch & Co mit Kunstködern. Hierbei ist es ja durchaus üblich, anders als beim klassischen Ansitz, dass viele verschiedene Spots und Strukturen befischt werden. So hangelt man sich auf einem Fluss zum Beispiel von Buhne zu Buhne, oder auf dem See von Barschberg zu Barschberg. Wenn ich jetzt jedes mal den Anker setzen muss ist das beim 6. Spotwechsel an einem Tag nicht nur “nervig”, sondern hat natürlich auch immer eine gewisse Scheuchwirkung auf die Fische. Mit einem vernünftigen Bugmotor hingegen, kann ich an den Hotspots per Knopfdruck die Ankerfunktion nutzen und das Boot bleibt anschließend, dank des GPS-gestützten Ankers, zuverlässig auf dem Platz. Weitere Funktionen eines solchen Bugmotors erlauben dann zum Beispiel noch, in einem selbst festgelegten Tempo eine bestimmte Strecke (zum Beispiel entlang einer Abbruchkante) zu fahren etc..
Meiner Meinung nach ist so ein Bugmotor also schon eine sehr große Bereicherung, die insbesondere in Fließgewässern das “moderne Raubfischangeln” auf ein anderes Niveau heben kann. Auf stehenden Gewässern kann man statt dessen dann schon eher ganz klassisch auf Anker und Driftsack zurückgreifen, aber auch da hat ein Bugmotor natürlich Vorteile.
Ob sich eine solche Investition lohnt, muss natürlich jeder selbst unter Berücksichtigung seines Einsatzgebietes und Budgets entscheiden. Bedenke hierbei auf jeden Fall, dass du nicht nur den Bugmotor, sondern auch eine entsprechend große Stromquelle benötigst. Wer grad bei der Verwendung auf einem kleineren Schlauchboot dann zu einem klassischen Blei-Akku zurückgreift, lädt sich einiges an zusätzlichem Gewicht ein. Ein auf Lithium basierender Akku bringt dieses Problem nicht mit, kostet dann aber dementsprechend auch wieder deutlich mehr. Ich persönlich möchte meinen Minn Kota Terrova mit LiFePo Akku nicht mehr missen, vor allem auf der Elbe!
Es gibt übrigens von verschiedenen Herstellern auch Halterungen für Bugmotoren, die nachträglich an diverse Schlauchboote angebracht werden können. Sollte ein Boot also keine Halterung von Haus aus haben, ist das nicht zwangsläufig ein Ausschlusskriterium.
Beste Grüße
Pascal
Moin Pascal,
vielen lieben Dank für deine ausführliche Erklärung.
Nachdem ich deine Ausführungen gelesen und — dadurch angefixt — auch nochmal im Internet recherchiert habe, sind mir die großen Vorteile eines Bugmotors klar geworden.
Ist schon eine feine Sache und kann, wie ich gesehen habe, z.B. durch den Einsatz von i‑Pilot Link, auf die Spitze getrieben werden. Allerdings müsste ich mich noch informieren, wo man eine Bugplattform bekommt, die an das Zeepter Big Catch 330 passt. Zeepter selbst biete diese ja nicht an, richtig?
Nochmals besten Dank und liebe Grüße
Matthias
Moin Matthias,
beim Big Catch 330 sind die Einlässe für die Bugplatte bereits aufgeklebt und die Platte selbst hatte ich damals einfach bei Zeepter mitbestellt. Aktuell scheinen die auf der Seite von Zeepter nicht verfügbar zu sein, aber die sollen wohl demnächst wieder lieferbar sein. Am besten einfach mal den Martin von Zeepter anrufen (0170–9904360) , der wird dir das genau sagen können.
Viel Spaß und Erfolg mit deinem Projekt
Pascal
Moin Pascal,
super, vielen Dank für den Tipp und weiterhin Alles Gute für dich.
Liebe Grüße
Matthias
Hallo,
woher hast Du die Montageplattform für das Schlauchboot? Bei Zeepter finde ich hierzu nichts.
Viele Grüße
Kai
Moin Kai,
die Montageplattform für den Bugmotor gab es damals bei Zeepter. Aktuell finde ich sie aber auch nicht mehr im Shop. Ich würde wohl einfach mal anrufen und fragen, ob noch welche da sind, oder reinkommen. Ansonsten kann man dir da bestimmt eine passende Alternative empfehlen.
Beste Grüße
Servus,
gibt es noch Bilder/Impressionen mit dem Schlauchboot beim angeln?
Bin auch gerade am überlegen, ob 300cm oder das 330cm werden soll.
mfg
Chris
Moin Chris,
weitere Bilder auf denen man besser sieht wie viel Platz im Boot ist, habe ich leider nicht.
Was genau hast du denn vor? Was für Gewässer sollen befischt werden, allein, oder mit zwei Personen? Für die Elbe hier in Hamburg, oder auch mal die Ostsee bin ich froh ein 330er zu haben, insbesondere, da ich gern auch mit einer weiteren Person unterwegs bin. Wenn man dann noch etwas Tackle dabei hat und ggf. sogar noch einen Bugmotor vorn montiert hat, ist man um jeden Zentimeter dankbar.
Auf das 300er würde ich nur zurückgreifen, wenn ich das Ding allein zum Wasser schleppen müsste, oder ähnliches.
Beste,
Pascal