- Wolfsbarsch Frequenz + PB
- Der schlimmste Hänger ever!
Dieses Jahr gab es für mich das erste Mal zwei Angelreisen nach Irland. Im September zusammen mit Pascal, Torben, sowie meiner Familie und im Oktober ein weiteres Mal mit Konrad, Hendrik und Victor von “Ich geh’ Angeln”. Victor hatte in den letzten Jahren schon hin und wieder mal bezüglich einer gemeinsamen Angelreise auf die grüne Insel angeklopft, aber so richtig passte es nie. Dieses Jahr klappte es dann und wir verabredeten uns zu einem fünftägigen Trip mit drei ganzen Angeltagen.
Ich werde diesen Text kurz halten, da Konrad und Victor das Ganze mit der Kamera begleitet haben und es daher ein Video zu dem Trip geben wird.
Wie eigentlich vor jedem Trip checkte ich im Vorfeld Wind und Wetter. Gut eine Woche vor der Abreise schickte ich Victor eine Whatsapp mit dem Wortlaut “wenn der Wind so bleibt, können wir uns drei Tage durchgehend in den Pub setzen”. Windfinder hatte nämlich Wind bis über 100Kmh vorhergesagt. Da ich ja schon einige Irlandreisen hinter mir habe, kann ich die Bedingungen mittlerweile recht gut einschätzen. Wenn die Sichtigkeit des Wassers zu gering ist, wird es richtig schwierig einen Wolfsbarsch ans Band zu bekommen. Die Augenjäger verlassen sich dann vermutlich mehr auf ihre anderen Sinne und fressen hauptsächlich Krabben am Grund. Zu unserem Glück war es letztendlich nicht ganz so schlimm, wir hatten “nur” bis zu 60Kmh Wind aus der falschen Richtung.
In Irland braucht man keinen Angelschein, wenn man im Meer auf Wolfsbarsch angelt und so waren die Vorbereitungen schnell erledigt: Haus beziehen, Instagram Stories machen, Wathosen anziehen, Ruten riggen und los.
Als ich die Trübung des Wassers sah, war mir schnell klar, dass es nicht einfach werden würde, Wolfsbarsche zu fangen. Wir probierten es eine gute Stunde und begaben uns dann ohne Biss in der Dunkelheit zurück zum Haus. Während der Essensvorbereitungen wurde neben einem Drink auch das Handy gezückt und die Bedingungen studiert, um den nächsten Tag zu planen. Am nächsten Tag sollte der Wind zunächst noch schlimmer werden, bevor er etwas abflaute. Da die Sedimente im Wasser natürlich etwas Zeit brauchen, um sich zu setzen, rechnete ich erst am letzten Angeltag mit passablen Bedingungen.
Der nächste Tag war ziemlich rough. Neben Wind setze zwischendurch auch noch Starkregen ein und wir bekamen ziemlich auf die F….. Die Sichtigkeit des Wassers betrug cirka 10cm. Zeit für den Pub!? Nein, wir zogen durch und probierten alles, erfolglos. Für mich als “Vorturner” war es natürlich nicht so geil, da ich einen Spot für Frequenz zum entschneidern ausgewählt hatte (3 Wochen zuvor gab es an dem Spot mehrere Dutzend Wolfsbarsche in nur gut einer Stunde, wie Ihr weiter unten nachlesen könnt). Zum Glück blieben die drei Jungs total entspannt und wir hatten trotzdem eine sehr gute Zeit.
Irlandreise von Pascal, Torben und Sören
Nach Saschas spannendem Bericht über das Wolfsbarschangeln bei der Irlandreise in 2018 war eigentlich ein zweiter Artikel zu dieser Tour von mir, Pascal, vorgesehen. Aber warum länger als nötig in der Vergangenheit schwelgen, wenn es in der Zwischenzeit bereits eine weitere Angelreise, oder genauer gesagt sogar zwei, auf die grüne Insel gab. Nachdem ich 2018 die Region bereits auf eigene Faust mit meinem Bruder erkundet hatte und wir teilweise unglaublich gute Fänge hatten, war für mich jedenfalls klar, nicht zum letzten Mal dort gewesen zu sein, um mit den Wölfen zu tanzen.
Anders als im Vorjahr war es diesmal allerdings nicht eine große DaF and Friends Gruppe, die sich auf den Weg machte, sondern es flog lediglich meine Wenigkeit zusammen mit meinem Freund Torben nach Dublin, gefolgt von Sören & Family, die wenige Tage später dazustießen.
Da müsste es eigentlich gleich direkt knallen!
Der Start in die Angelreise
Aus dem Flieger, in den Drill — So ungefähr könnte man den Start der Angelreise von Torben und mir treffender kaum beschreiben. Nach der Übernahme des Mietwagens und der Autofahrt in den Süden Irlands stellten wir nämlich im Grunde genommen bloß unser Gepäck bei zwei einheimischen Freunden ab, die ich im Vorjahr kennenlernen durfte, um dann so schnell wie möglich ans Wasser zu kommen. Die Tide war perfekt und wir hatten noch etwa 2 Stunden Tageslicht zur Verfügung. Am Spot unweit der Unterkunft angekommen hatte ich beim Blick auf das Wasser bereits dieses elektrisierende Gefühl, dass wohl jeder leidenschaftliche Angler kennt, wenn er bei guten Bedingungen ans Wasser kommt und so kündigte ich Torben als Irland-Neuling vollmundig an: “Da müsste es eigentlich gleich direkt knallen!”.
Als Köder kamen an dieser eher etwas tieferen Stelle mit starker Strömung Sandaal-Imitate am passenden Jig zum Einsatz, die wir mal einleierten und mal aggresiv jiggten. Als nach 15 Minuten jedoch noch keine Rute krumm war und auch sonst keine Spur von Wölfen zu sehen war, legte sich meine anfängliche Euphorie bereits leicht. Diese Erwartungshaltung allein zeigt wohl, wie verwöhnt ich aus dem Vorjahr war und wie hoch dementsprechend auch meine Erwartung für diesen Trip lag.
Nach circa weiteren fünf Minuten war es dann allerdings so weit: “Fisch”, rief Torben und stand mit krummer Rute etwa 30 Meter neben mir. Der erste Wolfsbarsch der Irlandreise war mit etwas über 40 Zentimetern zwar wahrlich kein Riese, aber immerhin ein Anfang. Es dauerte auch nicht lange, bevor Torben einen weiteren Wolf derselben Größe zum Landgang überreden konnte und die Frequenz an Bissen sollte ab jetzt quasi minütlich steigen. Nachdem auch ich anschließend mehrere kleinere und mittlere Wölfe fing, kündigte sich schon bald der erste bessere Fisch durch das Kreischen der Bremse an Torbens Daiwa Certate an und nach einem spritzigen Drill konnte ich den ersten besseren Fisch der Tour und damit zeitgleich auch Torbens neuen PB handlanden. Die Freude über den ersten Mitte 60er des Trips war natürlich groß und als kurz darauf auch bei mir ein 60up kleben blieb, war der Traumstart geglückt. Wir fischten nun noch bis kurz nach Einbruch der Dunkelheit und konnten bereits am ersten Abend der Irlandreise fast 20 Wolfsbarsche landen, bevor wir den perfekten “Anreisetag” bei einem frisch gezapften Guinness im lokalen Pub ausklingen ließen — was für ein Auftakt! Wie es der Zufall so wollte trafen wir an diesem Abend im Pub auch den “Irischen Fuchs”, (evtl. habt Ihr den Artikel gelesen), mit dem wir uns noch eine Weile unterhielten.
Der nächste Reisetag begann mit einem leckeren Frühstück unserer Gastgeber, inklusive selbstgebackenem Brot und Eiern aus dem eigenen Garten, bevor wir zum schnell Entschneidern den Spot vom Vorabend ansteuerten; so war zumindest der Plan. Allerdings schienen die Wolfsbarsche an diesem Morgen nicht so recht in Laune zu sein und so konnte lediglich ich einen kleineren Woba bis zum Mittag des ersten richtigen Angeltages landen. Aufgrund des unglaublich guten Starts am Vorabend hielt sich die Enttäuschung natürlich in Grenzen und nach einer leckeren Portion traditioneller Fish & Chips beschlossen wir eine andere Ecke auszukundschaften, um neue Spots zu finden. Doch so heiß die in der Folge angefahrenen “Bigfish Spots” an der schroffen Küste auch aussahen, sollte es an diesem Tag tatsächlich keinen weiteren Kontakt mehr geben.
Der Plan für den folgenden Tag wurde natürlich wieder im urigen Pub um die Ecke geschmiedet und ich verabredete uns spontan mit einem einheimischen Angler, den ich im Vorjahr bereits kennengelernt hatte und zu dem ich durch die sozialen Medien bereits im Vorfeld immer wieder Kontakt hatte. Da wir uns allerdings erst gegen Mittag treffen konnten, sollte der Start des Tages zunächst wieder am “Haus-Spot” erfolgen, auch wenn dieser am Vortag nur den einen Fisch produzierte.
Die Irlandreise hat sich schnell gelohnt
An die Strecke vom ersten Abend konnten wir zwar nicht anknüpfen, eine gute Handvoll kleinerer und mittlerer Wolfsbarsche konnten wir allerdings trotzdem bis zur geplanten Verabredung verhaften. Der weitere Plan sah dann vor, einen geschützt in einer Bucht liegenden Spot anzufahren, den ich auch bereits aus dem Vorjahr kannte. Auf dem Weg dorthin stoppten wir allerdings kurz und Marcin, wie der befreundetet einheimische Angler heißt, zeigte uns ein interessantes Riff, welches wir kurz befischen wollten. Dass sich dieser kurze Stopp auszahlen sollte, kündigte sich bereits kurz nach dem rauswaten auf dem Riff an, als wir unmittelbar vor uns einige Baitfish wegspringen sahen, die offensichtlich von Räubern gejagt wurden. So dauerte es anschließend auch nicht lange und Torben konnte freudestrahlend einen schönen 60er Bass in die Kamera strecken. Das ließ hoffen! Da sich dann allerdings in den nächsten 30 Minuten keine weiteren Fische blicken ließen und wir langsam die heiße Tidenphase für den nächsten Spot erreichten, zogen wir weiter.
Was sich nun in den nächsten etwa drei Stunden abspielen sollte, so viel vorweg, übertraf unsere Erwartungen dann bei weitem! Am Spot angekommen hatten wir fast Niedrigwasser erreicht und auf dem Weg zum eigentlichen Bereich in dem wir fischen wollten, konnten wir einige Fische in einem nur noch durch einen winzigen Rinnsal mit dem offenen Wasser verbundenen Pool spotten. Da es hier auch viele Meeräschen gibt, waren wir uns zunächst unsicher, fischten die Schatten aber trotzdem an. Im nur etwas mehr als hüfttiefen Wasser des Pools entschied ich mich für einen Topwater Bait, mit dem ich immer wieder in die Nähe der Schatten warf. Beim entlangschleichen am Rand des Beckens entpuppten sich die Schatten dann allerdings in der Tat als Meeräschen. Plötzlich tauchte zwischen den eher silbernen Schatten jedoch ein dunklerer Rücken auf — ein Bass, ich war mir sicher. Der Puls stieg, “bloß keine zu hektische Bewegung”, dachte ich mir noch, bevor wenige Augenblicke später der Köder mit einem lauten Schmatzen von der Oberfläche verschwand. Der Fisch hing und auch wenn es kein Riese war: Auf Topwater, insbesondere in einem so kleinen Pool gestalked, ist jeder Bass ein echtes Erlebnis.
Als wir dann kurz darauf am eigentlichen Spot angekommen waren und auf dem Weg ein paar Möwen stechen sahen, ahnten wir bereits, dass es gleich wieder Fisch geben sollte und wir behielten Recht. Ich entschied mich weiter zu topwatern, während Torben und Marcin auf Sandaalimitate setzten. Bereits nach wenigen Würfen konnte ich wieder einen Fisch auf meinen Oberflächenköder fangen, diesmal mit Mitte 50 auch einen etwas besseren Fisch. Von nun an sollte es für gut eine Stunde Schlag auf Schlag gehen und wir konnten zu dritt unglaubliche 50 bis 60 Bass landen. Fisch im Minutentakt und sogar zwei unmittelbar aufeinanderfolgende Dreifach-Drills bescherten uns unter Lachen und Jubeln ein unglaubliches Erlebnis; Angeln kann so geil sein!
So schnell die Fische da waren, hatte sich das Spektakel dann allerdings auch wieder erledigt und die Wolfsbarsche waren wieder verschwunden. Mehr als zufrieden und regelrecht geflashed beschlossen wir nun, den Tag zu beenden, da am frühen Abend auch Sören mit Familie ankommen sollte und wir die drei begrüßen wollten. Wir verabredeten uns mit Marcin zu einer unmenschlichen Zeit am nächsten Morgen und machten uns auf den Weg.
Angelreise Irland — neues Entdecken
Noch im Halbschlaf ging es am nächsten Morgen der Angelreise dann erneut ans Wasser, nachdem wir allerdings eine rund 45 minütige Anfahrt zu einem neuen Spot hinter uns gebracht hatten. Dort angekommen wurden wir an einem auf einer leichten Spitze gelegenen Riff dann Zeuge der mit Abstand stärksten Gezeitenströmung, die Torben und ich jemals zuvor gesehen hatten. Bereits im knietiefen Wasser konnte man sich kaum noch auf den Beinen halten, Wahnsinn! Dass solche Spots natürlich richtig heiß sind, war uns klar und an dieser Stelle nochmal besten Dank an Marcin, der uns diese Ecke gezeigt hat. In den nächsten drei Stunden gab es außer einem Aussteiger bei mir und zwei mittleren Fischen bei Marcin zwar nichts zu verzeichnen, aber es war trotzdem ein ziemlich interessanter morgentlicher Ausflug. Nachdem wir uns gegen Vormittag von unserem “Guide” verabschiedet hatten, konnte sich Torben auf dem gut 40 minütigen Fußweg zurück zum Auto noch mit zwei kleinen Fischen entschneidern und der Rest des Tages verlief an anderen Spots auch relativ ereignislos.
Am nächsten Tag verschlug es uns dann natürlich nochmal an den Ort des Spektakels, welches wir mit Marcin erlebt hatten und Sören + Family begleiteten uns erstmals bei dieser Tour ans Wasser. Während Sören und Torben mit ihren Spinnruten einige Wolfsbarsche fingen, aber leider auch nicht an die Zahlen der ersten Session an diesem Spot anknüpfen konnten, schneiderte ich selbst mit der Fliege und konnte lediglich einen Biss verzeichnen. Zu groß war die Versuchung, eines dieser Kraftpakete an der Fliegenrute zu bändigen, weshalb ich die Spinnrute an diesem Tag links liegen lies.
Wirklich auffällig war, dass auf einen Tag mit richtig guter Frequenz stets ein Tag folgte, an dem die Fische deutlich inaktiver waren und dieser Trend sollte sich tatsächlich über den gesamten Trip hinweg bestätigen. Zufall oder nicht, in den 11 Tagen die Torben und ich vor Ort verbrachten war dies wirklich auffällig.
Am nächsten Morgen trafen wir am Hausspot dann wieder Sören und wir konnten alle einige Fische landen, darunter auch ein schöner 67er Bass von Sören. Starker Einstand in den Familien-Angel-Urlaub!
Für die nächsten Tage der Angelreise, oder besser gesagt den Rest des Trips nahmen wir uns nun vor, noch mehr an der offenen Küste zu fischen, um dort “DEN” Wolfsbarsch zu fangen. Mit der bis hierhin gefangenen Stückzahl konnten wir schließlich mehr als zufrieden sein und was für eine brachiale Power ein 70up Woba entwickeln kann, war mir aus dem Vorjahr bereits bekannt, als ich zwei solcher Ausnahmefische fangen konnte.
Gesagt getan, steuerten wir also in den nächsten Tagen immer wieder die Spots an, wo wir die wirklich kapitalen Ausnahmefische vermuteten. Dass es an diesen Spots aber nicht nur große Fische gibt, zeigte sich bereits am ersten Tag der neuen Mission. Wir mussten wirklich hart um jeden Kontakt kämpfen und lediglich ich konnte an dem Tag vier kleine bis mittlere Fische auf einen Molix Topwater Köder verzeichnen.
Plötzlich schob sich eine Welle über den Felsen, der Fisch durchbrach die Oberfläche und das Wasser explodierte förmlich, als der Fisch den Köder unmittelbar vor uns attackierte.
Besonders im Kopf bleibt mir allerdings ein Fisch, der kurz nach der Attacke wieder ausstieg. Nachdem ich bereits zwei Fische an einem tief abfallenden Ufer mit vorgelagerten Felsen fangen konnte, attackierte erneut ein Fisch meinen Oberflächenköder. Nach zwei Fehlattacken lief der Köder dann über einen der vorgelagerten Felsen, mit nur einer Handbreit Wasser unter dem Köder. Plötzlich schob sich eine Welle über den Felsen, der Fisch durchbrach die Oberfläche und das Wasser explodierte förmlich, als der Fisch den Köder unmittelbar vor uns attackierte. Was eine geile Attacke! Da die Wölfe offensichtlich an diesem Tag wieder nicht so richtig in Laune waren, hatten wir uns zuvor gegen Mittag ein kleines Alternativprogramm überlegt. Wir packten leichte Jigruten und drei bis vier Inch Gummifische an entsprechend kleinen Jigs ein, um etwas neues auszuprobieren. An einem zerklüfteten, felsigen Abschnitt war unser Ziel einen der faszinierenden und bunten Lippfische zu fangen, die es in dieser Region ebenfalls gibt. Dass dies schon nach wenigen Minuten klappen sollte und wir in geschätzt einer Stunden gut ein Dutzend dieser kampfstarken Fische landen sollten, tröstete uns definitiv über die an diesem Tag lustlosen Wölfe hinweg. Auch wenn die Wrassen, wie die Lippfische im englischen genannt werden, nicht sonderlich ausdauernde Kämpfer sind, ist der kurze Drill doch ziemlich intensiv. Mit aller Kraft versuchen die Fische in der ersten Flucht in die mit Seetang bewachsenen Felsen zu flüchten, wovon man sie tunlichst abhalten sollte.
Auf diesen eher mauen Reisetag sollte dann wieder ein Tag mit einer ziemlich denkwürdigen Session folgen. Bei ablaufendem Wasser kamen wir am Spot an. Da dieser mit reichlich Kelb auf dem mit Prielen durchzogenen Grund immense Möglichkeiten bietet, um Hänger zu produzieren, fischten wir den Slug Go von Lunker City, sowie den Fat Swing Impact (FSI) von Keitech am beschwerten Offset. Mein wirklich gutes Gefühl an diesem Spot bestätigte sich schon nach etwa 15 Minuten, als ein stattlicher Fisch Torbens 7,5 Inch Slug direkt vor seinen Füßen komplett inhalierte.
Meine Gefühlslage beschreibe ich um der Jugendfreigabe dieses Artikels besser nicht in Worten!
Nach kurzen und intensivem Drill konnte Torben einen schönen Mitte 60er präsentieren. Nur wenige Minuten später hätte dann meine Stunde schlagen können. Ich stand auf einem Felsen, mit einem Priel unmittelbar vor mir, als ich einen Hänger im Kelb bekam. Genau in diesem Moment zog der mit Abstand größte Wolfsbarsch direkt vor meinen Füßen entlang, den ich bis Dato gesehen habe. Mir stockte der Atem und die Tatsache, dass ich genau in diesem Moment einen Hänger hatte… Ihr könnt es euch vorstellen! Doch damit nicht genug. Ich bekam den Hänger gelöst und spookte den Fisch damit. Vermeintlich zumindest, denn bereits beim nächsten Wurf tauchte der Fisch erneut vor mir auf und was soll ich sagen, ich schaffte es tatsächlich nochmal genau in diesem Moment wieder einen Hänger zu produzieren. Meine Gefühlslage beschreibe ich um der Jugendfreigabe dieses Artikels besser nicht in Worten! Ich hätte kotzen können; dieser Fisch hätte ziemlich sicher die Schallmauer von 80 Zentimetern durchbrochen. Zu allem Überfluss riss ich den Köder bei diesem Hänger dann noch ab und meine Laune war damit komplett im Keller.
Die größten Wolfsbarsche der Angelreise
Etwa 30 Minuten später stand Torben dann erneut mit krummer Rute neben mir. Dieses Mal lies der Fisch sich nicht so kurz halten und riss, trotz geschlossener Bremse, wie wild einige Meter Schnur von der Rolle und kündigte damit bereits an, wohl noch deutlich größer zu sein als sein Erster des Tages. Als der Fisch dann erstmals vor uns auftauchte, stockte kurz der Atem. “Ziemlich sicher über 70 Zentimeter”, platzte es aus mir heraus und wenig später konnten wir einen 72er Wolfsbarsch ablichten. Was für ein massiver Fisch! Nachdem ich diesen schon sehr mächtigen Fisch im und außerhalb des Wassers gesehen hatte, wurde mir dann nochmal schmerzlich bewusst, wie groß der Fisch war, den ich kurz zuvor verbockt hatte.
Nach einer kurzen Fotosession von Torbens neuem PB Bass war bei mir dann aber auch die Motivation und Konzentration vollends wiederhergestellt; zum Glück. Denn bereits beim ersten Wurf nach dem Foto attackierte ein Fisch meinen FSI mehrmals kurz unter der Oberfläche, bevor er schließlich hing und Torben den Fisch wenig später sicher handlanden konnte. Da die Fische grad anscheinend genau vor uns standen hakte ich den Fisch schnell ab und setzte ihn in einen direkt hinter mir befindlichen Pool, um sofort den nächsten Wurf machen zu können. Und auch dieser Wurf sollte wieder einen Biss provozieren. Diesmal war der Widersacher deutlich schwerer und kräftiger, nahm Schnur von meiner Rolle und bescherte mir einen rasanten Drill im immer flacher werdenden Wasser, zwischen all den Hindernissen. Nach der Landung vermaßen und fotografierten wir die beiden Fische dann und ich konnte, Gott sei Dank wieder freudestrahlend, einen 60er und 69er präsentieren.
Da kurz zuvor bereits mein Freund Del, bei dem wir bei diesem Trip auch zeitweise untergekommen sind, angekommen war und mit uns wie versprochen zum Lippfischangeln weiterziehen wollte, machten wir uns anschließend schweren Herzens auf den Weg; versprochen ist schließlich versprochen und Del wollte unbedingt seinen Ersten Lippfisch fangen.
Wolfsbarsch auf Fliege — check
Im Grunde genommen hatten wir nun alle anglerischen Ziele, die wir uns im Vorfeld gesteckt hatten, erfüllt; mit einer Ausnahme. Der erste Seabass auf Fliege fehlte sowohl Torben als auch mir noch. Während Torben bereits am nächsten Tag zwei kleinere Fische mit der Fliege fing und ich mit der Spinnrute weiter dem verbockten Monster-Wolfsbarsch nachjagte, griff ich einen Tag später dann ebenfalls wieder zur Fliegenkombo. An diesem Tag begleiteten uns nochmal Sören und Familie ans Wasser, weshalb wir einen etwas einfacher zugänglichen Strand befischten. Auch wenn ich zunächst etwas skeptisch war und wohl lieber wieder an den Abschnitt der beiden Vortage gegangen wäre (Ja, DER Fisch geisterte mir immernoch im Kopf herum), konnte ich nach etwa einer Stunde meinen ersten Wolf mit der Fliege fangen. Mit knapp unter 60 Zentimetern auch direkt ein ganz anständiger Fisch, über den ich mich wirklich sehr freute. Im weiteren Verlauf des Tages gab es allerdings noch ein weiteres Highlight: Direkt am Strand bereiteten wir in gemütlicher Atmosphäre über dem offenen Feuer einen Wolfsbarsch in Salzkruste zu, extrem lecker und auch solche Erlebnisse machen einen gelungenen Urlaub schließlich aus. Die weiteren 3 Fische bei mir und gegen Abend noch ein Fisch bei Torben verkamen da zur Randnotiz.
Bis zu diesem Zeitpunkt hatten wir bei dieser Irlandreise übrigens einmal mehr ein schon fast unverschämtes Glück mit dem Wetter. Kaum Wind und fast jeden Tag Sonnenschein bei blauem Himmel ließen und teils im T‑Shirt fischen. Dies sollte sich an den letzten beiden Tagen dann jedoch ändern. Starker Wind, Regen und Gewitter wühlten die See auf und trübten das zuvor klare Wasser deutlich ein. Obwohl dies alles andere als optimale Bedingungen waren, konnten wir am letzten Tag nochmal Fische finden und Torben fing zum perfekten Abschluss eines wirklich gelungenen und grandiosen Trips nochmal 2 stattliche Fische deutlich jenseits der 60 Zentimeter-Marke.
Wieder mal hat Irland uns fasziniert. Die Landschaft, Leute und allem voran natürlich die unfassbar spannende Angelei auf Wolfsbarsche war definitiv wieder eine Angelreise wert. Lippfische, Köhler und sogar eine Meerforelle rundeten dieses Erlebnis ab. Solltet auch ihr nach unseren Berichten heiß auf Irland sein, könnt ihr Euch uns in 2020 erstmals anschließen. Für mehr Infos checkt das Angebot im Shop, oder kontaktiert uns auf den bekannten Wegen, per Mail, oder in Social Media.