Umfrage: Kein Dorsch-Nachwuchs 2015?
Dorschjahrgang 2015 — Der DAFV benötigt die Auskunft der Angler
Wir wurden von Alexander Seggelke [Geschäftsführer Deutscher Angelfischerverband e.V. (DAFV)] gebeten, eine Umfrage über aktuelle Dorschfänge zu starten, da die Politik Änderungen unter anderem im Bezug auf das Fanglimit anstrebt, die uns Angler betreffen. Bitte nehmt an der Umfrage teil und macht ehrliche Angaben, um ein nachhaltiges Dorschangeln zu unterstützen.
Die Prognosen für den Dorsch in der Ostsee sind niederschmetternd. Dem ohnehin gebeutelten Ökosystem der Ostsee geht der Dorsch aus! Zieht man die aktuellen Zahlen des Thünen-Instituts zu rate haben die Fischerei, aber auch die Freizeitangler, ihre Spuren hinterlassen.
Drastische Quotenkürzungen für die kommerzielle Fischerei sind das Eine, Restriktionen für uns Angler das Andere. Aktuell wird auf politischer Ebene ganz stark in Richtung Bag-Limit gearbeitet. Wie das allerdings umgesetzt werden soll steht noch nicht fest. Vorstellbar wäre ein Fanglimit von 5 Fischen pro Angler und Tag. Wir vom DAFV kommunizieren in Richtung Mindestmaßanpassung und Schonzeit von 6 Wochen während der Laichzeit (1.2.–15.3).
Kein Dorsch-Nachwuchs 2015?
Hinzu kommt, dass nach Aussage der Wissenschaftler eine Dorschreproduktion im Jahr 2015 nahezu nicht vorhanden war.
Ist es wirklich so dramatisch?
Dorsche des Jahrgangs 2015 müssten jetzt etwa 20–25 cm lang sein. Unsere Frage an die Angler an den Küsten Schleswig-Holsteins und Mecklenburg-Vorpommerns:
Fangt ihr Dorsche dieser Größenklasse?
Wenn ja, in welchem Ausmaß? Viele, wenige oder aber fangt ihr gar keine? Ohne Frage besteht Handlungsbedarf und viele Angler verinnerlichen mehr und mehr das Prinzip der nachhaltigen Angelei. Das ist gut und notwendig, wenn wir auch weiterhin Dorsche in der Ostsee fangen wollen.
Update 27.10.’16:
Bei unserer Umfrage haben bis jetzt knapp 300 Leute Teilgenommen, folgendes Ergebnis denkt sich grob mit den Umfragen, die parallel bei Facebook liefen. Hier das bisherige Ergebnis zur Frage: “Fangt ihr dieses Jahr Dorsche zwischen 20–25cm?”
Antworten:
- Viele 18%
- Wenige 36,9 %
- Keine 45,1 %
Pressemitteilung vom DAFV Dorschjahrgang 2015 gesucht – 2016 gefunden
Die Prognosen für den Dorsch in der Ostsee sind niederschmetternd. Dem ohnehin gebeutelten Ökosystem der Ostsee scheint der Dorsch auszugehen! Ein Brutfischaufkommen der westlichen Population für das Jahr 2015 gleicht nach Aussagen vom Thünen-Institut einem Totalausfall, was durchaus für Verwirrung bei vielen sorgte.
A. Seggelke, Geschäftsführer des DAFV e.V. hat eine Umfrage durchgeführt. Der 2015er Jahrgang müsste jetzt zwischen 20 und 25 cm lang sein. Von dieser Annahme ausgehend, hat sich Seggelke auf die Suche nach Indizien gemacht, ob bzw. welche Anzeichen für eine Reproduktion des Dorsches im vergangenen Jahr sprechen. Ziel war es aus verschiedensten Quellen einen Gesamteindruck über den Dorschnachwuchs 2015 zu gewinnen.
Hierzu dienten:
- Befragung von Angelfachgeschäften (10 Händler in Schleswig- Holstein, MecklenburgVorpommern, Hamburg und Bremen)
- Befragung von Angelzeitschriftenverlagen
- Onlineumfrage unter Anglern
- Informationen von Veranstaltungen im Kutter- und Brandungsangeln • Befragung der Berufsfischer
- Begleitung der Berufsfischerei bei der Arbeit (Bundgarnfischer auf Fehmarn
Die Ergebnisse ließen den gleichen Schluss zu wie die Aussage des Thünen-Instituts. Kaum Hinweise auf die gesuchten Dorsche um 20 – 25 cm und nur geringe Fangmeldungen der Angler. Dafür gab es erfreulicherweise gehäuft Fangmeldungen von Dorschen zwischen 10 und 12 cm, die der neuen, 2016er Generation zuzuordnen sind.
Das wollte Seggelke selbst sehen und fuhr kurzerhand nach Fehmarn, um einen Fischer bei seiner morgendlichen Kontrolle der Fanggeräte zu begleiten. Und in der Tat, neben einzelnen großen Dorschen, Aalen, und anderen Arten, waren auch zahlreiche kleine Dorsche bis 13 cm im Fang, die eindeutig dem aktuellen Jahrgang zuzurechnen sind. „Eine Häufung an Jungfisch“, so der Fischer, wie er ihn in den letzten Jahren nicht erlebt hat und was auf eine erfolgreiche Reproduktion 2016 hinweist.
Grund zur Hoffnung?!
„Die vom DAFV gestarteten Umfragen und die Fangauswertung der morgendlichen Ausfahrt sind kein wissenschaftlicher Nachweis, dass es dem Dorsch besser geht als vermutet“, so Seggelke. Das Gesamtbild aus den verschiedenen Quellen lässt aber Hoffnung zu, dass in den kommenden Wochen wissenschaftlich bestätigt wird, dass mit Reproduktionsmengen wie 2016 die Dorschpopulation auf dem Weg der Besserung ist.
Alexander Seggelke — Geschäftsführer — Deutscher Angelfischerverband e.V. (DAFV)
Es hätte 2013 ein striktes Fangverbot geben müssen bis Anfang 2016 und die Mindestmasse raufsetzen!
Dann müssen endlich schärfere Fanngquoten für ausländische und nichtdeutsche Fangschiffe ausgesprochen werden !! Din Anreinerstaaten müssen endlich eine gemeinsame Strategie beim Fisch u.Fangmanagement fahren ansonsten kommen noch mehr Dorsche und Kabeljau aus Aquakulturen !!!
In der Hohwachter Bucht dieses Jahr praktisch kein Dorsch, nicht einmal Kleine.
Dafür viele Plattfische
Leider viele Hungerleider unter den Dorschen. Offensichtlich erwachsene Fische, jedoch sehr dünn. Außerdem im Vergleich zu früher (15 Jahre) viel weniger Fangerfolg.