Zanderangeln im Winter — Fressphasen nutzen
Wenn sie beißen macht es Spaß
Im Winter auf Zander Angeln hat seine eigenen Tücken, wie bereits im Artikel Zander in den verschiedenen Jahreszeiten erklärt, fahren die Räuber durch das kalte Wasser den Stoffwechsel runter und haben kurze Fressphasen. Im Schnitt sind die Fische allerdings deutlich größer als in den warmen Monaten, was viele Angler dazu bewegt auch bei Schnee und Eis auf Zander zu angeln.
Wir haben es in jüngster Zeit ruhiger angehen lassen und haben im Januar aus verschiedenen Gründen nicht auf die beliebten Räuber gefischt. Am vergangenen Donnerstag kam Sascha aus Düsseldorf zu Besuch und war nach monatelanger ‘Verletzungspause’ natürlich heiß aufs Zanderangeln an der Elbe. So machten wir uns morgens in Hamburg auf, um in Niedersachsen unser Glück zu versuchen. Da die Elbe zur Zeit allerdings wie haüfig im Winter Hochwasser führt, kam man nur sehr schwer an die ausgesuchten Spots und wir wechselten bereits nach cirka einer Stunde die Angelstelle. Als wir dort gerade ankamen, konnten wir beobachten, dass ein anderer Angler gerade einen guten Fisch zurücksetzte. Auch ich bekam nach kurzer Angelzeit einen Biss, der Anhieb saß. Im Drill fühlte sich der Fisch allerdings schon komisch an. Zum Vorschein kam letztendlich auch nicht der Zielfisch Zander, sondern eine kapitale Brasse, bei der der Jig vom 5,8″ Fat Swing Impact in Wakasagi perfekt gehakt im Maul saß. Dies und der oben genannte Zanderfang ließen vermuten, dass die Fische trotz des Winters aktiv waren. Außer weiterem Friedfischkontakt, tat sich dann allerdings nichts mehr. Daher war es Zeit wieder ein paar Meter zu machen.
Bei einem Schnack mit bekannten Gesichtern erfuhren wir, das durchaus Fische gefangen wurden. Also weitermachen und die Schnur benetzen. Auch wenn der Wasserstand mittlerweile nicht mehr optimal war hatten wir anschließend 2–3 zaghafte Anfasser, bei denen der Anhieb jedoch leider ins leere ging. Ich wechselte nochmal den Köder und die Angelstelle. Ein paar Meter weiter hatte ich dann auf voller Wurfweite in der zweiten Absinkphase einen richtig guten Biss. Der Anhieb saß und so konnte ich seit längerem mal wieder einen Zander drillen. Der Fisch machte keinen schlechten Eindruck, auch wenn die Gegenwehr eher bescheiden war. Aus den Fluten kam letztendlich ein um die 80cm großer Zander für eine kurze Fotosession zum Landgang. So macht Zanderangeln auch im Winter richtig Spaß!
Nach einigen weiteren Würfen und einsetzender Dunkelheit war es Zeit für eine Stärkung. Nach dem Snack ging es nochmal ans Wasser. Nun wurde allerdings wenig mit der Spinnrute gefischt, sondern ein paar Köfis zwischen 15–20cm gebadet, beim Ansitzen kann man sich einfach besser unterhalten wenn man sich lange nicht gesehen hat. Während wir uns beim Bierchen unterhielten bekam Sascha einen Biss wie aus dem Bilderbuch. Die Knicklichtpose zog rasant unter Wasser und verschwand in der Dunkelheit. Da wir diese Art des Angels sehr selten betreiben, waren wir recht aufgeregt, eine Pose samt Knicklicht abtauchen zu sehen ist einfach geil. Der Fisch biss zwar wie ein Großer, konnte diesen ersten Eindruck mit seinen mitte 50cm aber leider nicht bestätigen. Nichtsdestotrotz war es ein gelungener Ausklang des Angeltages.
Am Dienstag geht es für Sascha wieder zurück nach Düsseldorf, falls wir noch mal angreifen werden wir natürlich berichten. Gruß in die Runde und an die Leute die wir am Wasser trafen.
Sören