Walleransitz mit Überraschung
Aal und Hecht anstatt Waller
Dieses Wochenende sollte es endlich zum ersten Walleransitz 2012 gehen. Am See angekommen musste natürlich zuerst alles aufgebaut werden, also Sachen vom Auto an den Angelplatz geschleppt und Zelt aufgebaut. Jetzt noch schnell die Wallerruten vorbereiten und dann mit der Feeder-/Posenrute auf Köderfischjagd. Wie immer, wenn es drauf ankommt, fingen wir natürlich nur relativ kleine Rotaugen.
Naja, dann kommen halt zwei Köderfische dran oder einer und dafür noch ein paar Tauwürmer dazu.
Während der Dämmerung ging es dann ans ausbringen der Bojenmontagen, diese befestigten wir an überhängenden Bäumen. Da je Angler nur eine Raubfischrute erlaubt ist wurden zusätzlich Karpfenmontagen mit Boilie ausgelegt. Die erste Nacht verging ohne Fischkontakt. Tagsüber konnten wir dann etwas größere Köderfische überlisten. Am späten Abend wurden die neu montierten Wallermontagen wieder ausgebracht.
Da ich diese Nacht durchangeln wollte und nicht gerade ein Karpfenfreak bin, entschied ich mich fürs Posenangeln mit Tauwurm, direkt an einem kleinen Schilffeld, in der Hoffnung auf einen Aal oder eine schöne Schleie. Den ersten Biss auf den Tauwurm bekam ich gegen 24 Uhr aber leider ging der Anhieb ins Leere, also frischen Tauwurm drauf und wieder raus, keine zehn Minuten später der nächste Biss, Anhieb und und… Mist wieder ins leere. Dies ging noch zweimal so, doch dann endlich Kontakt und der Fisch hängt. Ins Licht der Kopflampe kam ein schöner Aal von ca. 65cm. Im laufe der Nacht konnte ich auf Tauwurm noch einen Stör und eine ordentliche Brasse fangen.
Plötzlich, bei Sonnenaufgang, ging an meiner Wallerrute das Glöckchen los. Also nichts wie an die Rute und .….. naja mein Blick zur Pose brachte die Ernüchterung, eine Nilgans ist in meine Reißleine geflogen und hat diese gesprengt.
Na gut, was jetzt? Die Pose einfach mit dem KöFi treiben lassen? Nö das geht nicht, zu viel Wind und dann sind da noch die Montagen der anderen. Die Montage neu ausbringen? Lohnt sich nicht mehr.
Somit habe ich mich dafür entschieden einfach das Wallervorfach zu entfernen und ein Stahlvorfach mit kleinem Köderfisch zu montieren, in der Hoffnung das eventuell ein Hecht um diese Uhrzeit auf Raubzug ist und meinen in der nähe vom Ufer (konnte wegen der Montagen von meinen Angelfreunden den KöFi nur 4 Meter weit auswerfen) findet.
Etwa 30 Minuten später machte mich ein Mitangler auf zwei Fische, die knapp unter der Oberfläche schwammen, aufmerksam. Nur wenige Meter von meinem Köderfisch entfernt. Zuerst dachten wir es wären Karpfen, aber als die Fische sich drehten und wir die volle Breitseite sahen blieb uns die Luft weg, es waren zwei richtig große Hechte, die anscheinend einen Sonntagsausflug machten.
Sie schwammen genau in Richtung meines KöFis, jedoch waren sie nicht so weit vom Ufer weg wie meine Montage. Da ich schon öfter erlebt habe das ein Hecht hinter meinen KöFi her ist, obwohl ich die Montage eigentlich aus dem Wasser holen wollte, bin ich sofort zu meiner Rute und habe langsam meine Montage cirka einen Meter bei gekurbelt. Ich hatte noch keine zehn Sekunden aufgehört zu kurbeln als meine Pose wie der Blitz los schoss. Da ich zwei Drillinge am KöFi hatte, habe ich nur kurz gewartet und dann angeschlagen. Zack … der Fisch hängt und das Adrenalin schießt in mir hoch, ich wusste es muss einer dieser zwei Hechte sein. Die Frage war nur: ist es der Größere? (den einen schätzten wir auf etwa 1 Meter).
Der Drill war hart aber an der Wallerrute unspektakulär. Als der Hecht in den Kescher glitt staunten wir nicht schlecht, er war einfach richtig fett. Das vermessen brachte 85cm und knapp über 5kg. Es war ein Riesenerlebnis einen Hecht auf Sicht zu überlisten, diesen Fang werde ich sicher nie vergessen!
An diesem Morgen konnte ein Mitangler noch einen schönen 23 Pfund Spiegelkarpfen überlisten.
Auch wenn wir nicht unseren Zielfisch Waller überlisten konnten war es doch ein sehr schönes Wochenende und zeigte mir wieder einmal: Immer flexibel bleiben!
Wünsche Euch viel Petri Heil
Wilhelm Trumpfheller