Topwater auf Barsch
Topwater — Erfahrungen beim Barschangeln
DaF Leser Andreas ist ein großer Freund des Topwater Angelns auf Barsch. Im folgenden Beitrag erklärt er wie und womit er Barsche an der Oberfläche abgreift.
Wenn ich in den warmen Jahreszeiten ans Wasser gehe, versuche ich immer mehr Topwater auf Barsch zu fischen. Vor allem an sonnigen Tagen mit hellem Himmel ist Oberflächenangeln eine gute Wahl. Zum Barschangeln auf der Oberfläche verfolge ich eine bestimmte Strategie. Ich steigere mich in der Ködergröße, ich fange also mit kleinen Ködern an und fische dann immer größere Baits.
Zunächst kommen bei mir Toppies mit 6cm Länge in den Snap, die ich relativ schnell führe. Auf diese Weise kann ich herausfinden wo sich die Schwärme aufhalten. Damit fängt man zwar meist nur die kleineren Barsche, allerdings bekommt man ein gutes Gefühl dafür, wo man bevorzugt angeln sollte. Sobald der Barschschwarm ausfindig gemacht wurde, nutze ich größere Köder. Wenn ich merke, dass sich auch größere Barsche im Schwarm befinden, benutze ich gerne Topwater Baits zwischen 10 bis 12cm. Selbst mittlere Barsche schießen auf die etwas langsamer geführten, größeren Köder. Ich führe die großen Happen meistens etwas langsamer, um den besseren Barschen eine Chance zu lassen, die vermeintliche Beute zu fokussieren.
Ein wirkliches Geheimrezept für die Großbarschjagd gibt es allerdings nicht. So ist es an manchen Tagen besser, vor allem im Sommer, den Köder sehr schnell zu führen. Wichtig ist es in solchen Situationen neben dem Schwarm zu fischen, da sich die großen Fische selten direkt im Schwarm aufhalten.
Vom Grund bis zur Oberfläche
Den “normalen” Angeltag starte ich normalerweise allerdings nicht mit Topwater auf Barsch, sondern mit der Standardmethode, dem Jiggen. Wenn ich merke, dass am Gewässerboden nichts zu holen ist, fische ich die Wasserschichten immer weiter nach oben. Ein schönes Beispiel dazu gab es gerade kürzlich am Wasser.
Hier ein Tag aus meiner “Fishing Dairy”: Es gibt diese Tage, an denen man am Wasser steht und sich sicher ist das was geht, da es regelrecht nach Fisch riecht. Man wirft seine Softbaits in die Fluten und was passiert, nichts! Es wird alles probiert. Am Jig, am Rig oder weightless. Man testet verschiedenste Hardbaits von Tieftauchern über Flachläufer und bekommt letztlich nicht einen Biss.
So wie an diesem Tag. 10 Grad Außentemperatur, 10 Grad Wassertemperatur und viel Wind bei hellem, bedecktem Himmel. Eigentlich sind dies mit die schlechtesten Voraussetzungen, um Topwater auf Barsch zu fischen. Der Wind erzeugt Wellen, wodurch man den Köder nicht wirklich führen kann und der helle Himmel blendet alles, was nach oben schaut. Doch aus irgendeinem Grund greife ich genau zu dem Köder, der in der Theorie er für diese Gegebenheiten am schlechtesten passt. Es ist ein weißer Stickbait, der sich kaum vom hellen Weiß des Himmels absetzt. Eine Special-Edition für mich von Topwater-Productions.
Eigentlich gibt es eine Faustregel bei Topwater Baits für gewisse Wettersituationen: Heller Himmel — dunkle Köder, dunkler Himmel — helle Köder. Dieser Gedanke ging mir in diesem Moment durch den Kopf, doch ich wollte den neuen, weißen Stickbait unbedingt mal probieren. Also rein in den Snap und raus damit. Erster Wurf und was passiert? Richtig, wie ich es vermutete, nichts! Zweiter Wurf und auf einmal verfolgt ein riesen Strahlenkamm meinen Köder. Ich warte auf den Biss und muss mich für das Hooksetting zusammenreißen. Der Take kommt und ich schlage an. Der Haken sitzt sicher und der Drill beginnt. Am Ende halte ich einen massiven Barsch mit 46cm und knapp an die 2 Kilo in den Händen. Es folgen weitere Barsche um die 40cm. Dieser eigentlich nicht passende Köder hat mir den Tag gerettet.
Und was lerne ich aus solchen Tagen? Erstens, dass man immer mal was ausprobieren sollte und sich nicht immer an Regeln halten muss, wenn es um Köderfarbe oder ‑Größe geht. Zweitens, so ungern ich auch zu viel Köder mit ans Wasser schleppe und jedes Mal überlege was ich brauche, einen Joker in der Box ist immer toll. Dieser Köder wird mich wohl bei meinen nächsten Touren begleiten, das ist sicher!
Köder zum Topwater Angeln:
Es gibt die unterschiedlichsten Arten von Topwater-Ködern. Ich stelle die wichtigsten drei Köder für mich mal kurz vor.
Stickbaits:
Diese sind zigarrenförmig und laufen im Walking-the-Dog-Style über das Wasser. Also im Zick-Zack-Kurs.
Stickbaits wie der Nays RPR 95 sind, wie fast alle Oberflächenköder einfach zu führen und fängig, auch an unbekannten Seen. Es sind keine Krawallmacher und sprechen dadurch eine Vielzahl von Fischen an.
Popper:
Popper erzeugen durch ihr ausgehülltes Maul und Schläge in die Rute laute Plopp-Geräusche und erwecken damit die Neugier oder aber den Revierinstinkt der Räuber. Vor allem an Tagen, an denen man die Fische bitten muss zu beißen, haben sich diese Köder als erfolgreich erwiesen.
Splasher:
Splasher sind eher unbekanntere Köder, welche jedoch sehr erfolgreich in den sehr warmen Monaten funktionieren. Diese Topwater Baits sind eine Kombination aus Stickbait und Popper. Sie besitzen einen langen schlanken Körper mit Ausbuchtung im Kopfbereich. Diese Köder erzeugen Spritzer (Splashes) und Luftblasen, während sie im Zick-Zack über das Wasser laufen. Vor allem für Rapfen und Barsche ist dieser Köder sehr effektiv.