Streetfishing auf Barsch in Hamburg City
Unverhofft kommt oft!
So in etwa lässt sich der Angeltag am letzten Sonntag wohl am besten beschreiben. Am Samstag war ich mit meinen Cousins in Hamburg unterwegs und seit langem waren es mal nicht die Fische, die mich in die Hansestadt zogen. Auf dem Plan standen das Handballspiel des HSV gegen FA Göppingen in der O2 World und der Hafengeburtstag. So weit so gut, das Spiel war gut, für mich als Handballzuschauerneuling ein schönes Erlebnis und der Hafengeburtstag war wie zu erwarten vor allem Eins: Voll!
Aufgrund einiger unvorhergesehener Ereignisse und Wendungen stand ich jedoch am Tagesende, kurz vor Mitternacht plötzlich ohne Möglichkeit nach Hause zu kommen am Bahngleis. Mein Handy stand inzwischen kurz davor, den Geist aufzugeben und so langsam kam ein wenig Panik auf. Was mache ich nun in Hamburg wenn ich nicht nach Hause komme?! Kein Geld im Portemonaie, kein Zugriff aufs Konto und ein leerer Akku im Telefon sind Faktoren, die nicht unbedingt für gute Laune sorgen, wenn man sich in so einer Situation befindet.
Nach einigen Telefonaten kam mir dann die rettende Idee! Aus irgendeinem Grund hatte ich meinen Angelkumpel Tim noch gar nicht angerufen! Ein schneller Blick auf das inzwischen stark abgedunkelte Display zeigte mir 3% verbleibender Akkukapazität und ab da musste einfach alles klappen! Und tatsächlich, Tim rettete mir den Tag, bzw. den Abend! Die nunmehr letzte verbliebene Herausforderung war, in der Bahn nach Ohlsdorf nicht einzuschlafen, aber auch das ging gut und schon kurz danach stand ich bei ihm auf der Matte. Beim abendlichen Fachsimpeln wurde dann der Plan gefasst, am nächsten Morgen früh aufzustehen und schnell ans Wasser zu stiefeln. So weit so gut, doch als ich auf dem Sofa erwachte, blendete mich eine verdächtig helle Mittagssonne. Typisch Eric und irgendwie auch typisch Tim. Damit hätten wir eigentlich rechnen müssen. Da es nun sowieso zu spät war, die vielversprechenden Morgenstunden auszunutzen verlief der Start doch ein wenig anders. Erst nach sehr umfangreichem Tacklesortieren und einem „Morgenkaffee“ zum Mittag machten wir uns auf den Weg zur nahegelegenen U‑Bahn Station.
Das Ziel war ein nicht Hamburger Kanal, in dem ich in letzter Zeit recht zufriedenstellende Resultate erzielen konnte, wobei Frequenz und Durchschnittsgröße der Fische schon soweit stimmten, dass es dabei nicht unbedingt tragisch für mich war, dass die ganz Dicken, die definitiv vorhanden sind, in letzter Zeit einfach nicht hängen bleiben wollten. Tim war zum ersten Mal mit seiner Castingcombo unterwegs und ich nutzte eine Illex Ashura Deliverance City Master aus seinem Arsenal! Eine wunderbare Rute, zweiteilig, sensibel und einfach angenehm zu Fischen. Die hat ihren Namen verdient. Ein bisschen Lob muss ja auch mal erlaubt sein! Dieser feine Stock hatte auch schnell etwas zu tun, denn die Frequenz war nicht nur ok, sondern wirklich einfach nur gut. Ein Barsch nach dem anderen mochte meine kleinen Swimbaits. Tim hatte anfangs einige Schwierigkeiten, sich zu entschneidern, was aber weniger an ihm, als an der für das Gewässer und die momentan erfolgreichste Methode einfach zu groben Rute lag. Schließlich kam er aber auch auf seine Kosten und konnte seine Rute einweihen. Ich war mit dem Tag eigentlich rundum zufrieden und hätte jederzeit glücklich nach Hause fahren können, auch wenn „der dicke Barsch“ noch fehlte.
Manchmal ist es ein Fluch, manchmal ein Segen aber eigentlich trifft man in Hamburg immer auch andere Angler. In unserem Fall waren es meine Angelfreunde Philip und Christopher, die uns am Wasser begegneten und uns von da an begleiteten. Es gibt sicherlich eine entspannentere Fischerei, als mit 4 Personen einen Spot zu beackern, aber nette Gesellschaft ist mir immer willkommen! Zu negativen Aspekten des Gesellschaftsangelns konnte es glücklicherweise auch nicht kommen, denn aufgrund der beißfreudigen Barsche war von Fangneid nie etwas zu spüren, was mich bei diesen Mitanglern auch gewundert hätte! Philip und Tim waren es dann auch, die mal ein wenig Abwechslung in den Tagesfang brachten. Was sich zunächst bei Philip und später auch bei Tim zunächst als Dickbarsch ankündigte, stellte sich in beiden Fällen als Raubbrasse heraus. Ich kann jetzt nicht ganz erklären warum (hust…Ironie), aber irgendwie freuten sich die Fänger der schleimigen Gesellen weniger über ihren Fang als wir Anderen, die herzlich darüber lachen mussten, als wir sahen, was da am Haken hing.
Und als wäre der Tag nicht schon schön genug gewesen, konnte ich zum Abschluss dann doch noch einen besseren Vertreter der Stachelgarde verhaften! Gerade als Philip mich fragte, wie ich den Köder eigentlich präsentiere und ich erklärte, dass ich diesen langsam zum Grund durchsacken ließe, bevor ich mit dem Einholen beginne, wurde das Einholen auch schon mit einem kräftigen Einschlag gestoppt. Ein schöner Barsch hatte sich direkt in der ersten Absinkphase am neuen Spot meinen Swing Impact eingeschlürft und wütete nun am anderen Ende der Schnur. Im Drill folgten ihm etwa 5–6 gleichgroße Artgenossen bis kurz vor den Kescher, ließen sich aber leider nicht mehr zum Anbiss bei Philip oder Tim überreden. Nächstes Mal seid ihr dran Jungs! Und Danke für die Fotos Philip!
Ich hoffe wie immer, ihr hattet Spaß beim Lesen und ich freue mich über jedes Like, jeden Kommentar und anderweitiges Feedback. Tight lines!
Liest sich wie immer hervorragend