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Köderporträt: HMKL Alive Shad von Lurenatic im Test

Halb Wurm, halb Fisch: Der HMKL Alive Shad von Lurenatic

Bei man­chen Ködern ist man sich nicht immer hun­dert­pro­zen­tig sicher, ob man sie wirk­lich mag, ob man sie wirk­lich fischen soll und ob sie denn auch genau­so gut fan­gen, wie bewähr­te Klas­si­ker und Geheim­tipps. So kommt es, dass man­che Köder lan­ge zu Unrecht ein Schat­ten­da­sein in den Tack­le­bo­xen fris­ten müs­sen, bis sie end­lich ihr Poten­zi­al unter Beweis stel­len dür­fen. Einer die­ser Köder war bei mir der HMKL Ali­ve Shad, in Deutsch­land ver­trie­ben vom Online­shop Lurenatic.

Dabei hät­te es so ein­fach lau­fen kön­nen: Ich hat­te eini­ge Test­kö­der von Cars­ten, dem Betrei­ber von Lure­na­tic erhal­ten und hät­te theo­re­tisch direkt los­le­gen kön­nen, dar­auf schö­ne Bar­sche und Zan­der zu fan­gen. Wenn da nicht der Kon­junk­tiv wäre. Die ers­ten Angel­trips danach lie­fen meis­tens ziem­lich zäh und an den Spots ange­kom­men, gab ich dann doch meis­tens den alt­be­währ­ten Ködern den Vor­zug oder konn­te mich nicht über­win­den, die Neu­lin­ge kon­se­quent durch zu fischen, wenn län­ge­re Zeit nichts ging.

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HMKL Alive Shad von Lurenatic
HMKL Ali­ve Shad von Lurenatic

HMKL Alive Shad im Test

Sei­nen ers­ten rich­ti­gen Auf­tritt bekam der Köder, als ich nicht nur neue Köder, son­dern auch neue Jig­for­men aus­pro­bie­ren woll­te und zu die­sem Zweck ein paar Dart­ing-Heads, drei­eckig geform­te Jig­köp­fe mit spe­zi­el­ler, beson­ders aggres­si­ver Akti­on beim Twit­chen, aus­pro­bier­te. Die­se funk­tio­nie­ren beson­ders gut mit sehr schlan­ken Ködern, ich woll­te aller­dings nicht kom­plett auf Akti­on vom Köder selbst ver­zich­ten. Die schlan­ke Köder­form des Ali­ve-Shads erschien mir daher per­fekt. Der ers­te Test die­ser Kom­bi­na­ti­on erfolg­te bei einer extrem kur­zen Ses­si­on an der Als­ter, ich traf mich mit einem Angel­kum­pel aus der Han­se­stadt und woll­te eigent­lich nur ein paar schnel­le Wür­fe machen, ohne gro­ße Zie­le oder beson­de­ren Ehr­geiz hin­sicht­lich des Fang­er­folgs. Ohne Kame­ra, ohne Kescher und mit viel zu wenig Zeit kam ich mit Phil­lip am Spot an, er ver­ließ mich kurz, um etwas in einer nahe gele­ge­nen Bank zu erle­di­gen. Die Son­ne hat­te sich gera­de hin­ter dem Hori­zont ver­ab­schie­det und nor­ma­ler­wei­se wäre ich zu die­ser Tages­zeit gar nicht fischen gegan­gen, für Barsch war es zu spät, für gute Zan­der­fän­ge zu früh, soweit die Theo­rie. Trotz­dem ließ ich den klei­nen HMKL Shad ent­lang einer Spund­wand durch die Dun­kel­heit unter Was­ser hüp­fen und schon nach eini­gen Wür­fen war die Rute krumm. Was ich zunächst für einen halb­star­ken Zan­der hielt, ent­pupp­te sich schnell als ange­hen­der Dick­barsch von knapp unter 40cm Län­ge. Ohne Kescher gestal­te­te die Lan­dung sich etwas schwie­rig, hek­tisch ver­such­te ich mit der iPho­ne Kame­ra ein paar schnel­le Fotos zu machen und schon fiel der Sta­chel­rit­ter mir wie­der ins Was­ser (Die sind aber auch glit­schig die Bur­schen…). Ein Blick auf die Bil­der offen­bar­te das Elend: völ­lig über­be­lich­te­te Fotos mit Blitz, unschar­fes und ver­schwom­me­nes Grau auf dem Bild ohne Blitz. Das ging ja gut los. Trotz­dem gibt jeder Fang ein ordent­li­ches Ver­trau­ens­plus für den jewei­li­gen Köder, das Gespann aus schlan­kem Shad und Spe­zi­al­jig gefiel mir und hät­te eigent­lich direkt beim nächs­ten Angel­trip wie­der zum Ein­satz kom­men kön­nen. Lei­der fuhr mir der Win­ter mit einer gehö­ri­gen Por­ti­on Frost und Eis in die Para­de und ich muss­te den wei­te­ren Test erneut vertagen.

Zeit­sprung in den Janu­ar: Ich fische in einem Rhein­ha­fen, habe bereits mei­nen ers­ten 40+ Barsch und einen wei­te­ren schö­nen, etwas klei­ne­ren Art­ge­nos­sen gefan­gen, all­ge­mein läuft die Ange­lei gut und mei­ne bei­den Mit­ang­ler und ich fan­gen Zan­der und Barsch „in the Mix“. Kay hat das Ver­gnü­gen eine aus­ser­or­dent­lich gro­ße Plöt­ze auf Gum­mi zu fan­gen und all­ge­mein scheint ein­fach alles im Was­ser unter uns recht gro­ßen Appe­tit zu haben. Per­fek­te Bedin­gun­gen, um vom Erfolgs­re­zept des Tages bis zu die­sem Moment, dem Dropshot Rig mit sehr rea­lis­ti­schen Fisch­imi­ta­ten, ein­mal abzu­wei­chen und den HMKL Shad ins Ren­nen zu schi­cken. Schnell erweist sich die­se Ent­schei­dung als gold­rich­tig, denn schon beim ers­ten Ablas­sen an einer ver­ti­ka­len Struk­tur fin­det der schlan­ke Gum­mi­fisch am 7g Rund­kopf­jig einen Abneh­mer, der ziem­lich ener­gisch ein­steigt und mei­ne klei­ne Spinn­ru­te, eine Major Craft Go Emo­ti­on GES-632 UL, hart her­um­reißt und sofort in die Brem­se geht. Unty­pisch sowohl für Barsch, als auch für Zan­der. Fast wie ein klei­ner Karp­fen nimmt der Fisch immer wie­der schnell Schnur und blitzt hell auf, ähn­lich dem zuvor gefan­ge­nen, kapi­ta­len Rot­au­ge mei­nes Mit­ang­lers. Tat­säch­lich fin­det nach kur­zem, aber hek­ti­schen Drill ein wei­te­res, außer­ge­wöhn­lich gro­ßes und dickes Rot­au­ge den Weg in unse­ren Kescher. Mein neu­er Plöt­zen-PB liegt nun bei sat­ten 43cm, gefan­gen auf einen Gum­mi­kö­der am Jig, ver­rück­te Welt im Rhein. Dass Plöt­zen in Räu­ber­stim­mung an die­sem Tag kei­ne Aus­nah­me sind, bestä­tigt uns ein spä­te­rer Fang einer wei­te­ren dicken Plöt­ze auf einen am Dropshot-Rig ange­bo­te­nen ech­ten Köderfisch.

Fette Plötze auf den HMKL Alive Shad
Fet­te Plöt­ze auf den HMKL Ali­ve Shad

Seit dem kurio­sen Fang zu Jah­res­be­ginn hat der schlan­ke Shad sei­nen Stamm­platz in mei­nen Boxen sicher und hängt regel­mä­ßig im Snap, bzw. am Vor­fach. Immer wie­der bestä­tigt sich die Wahl des Köders als gute Ent­schei­dung und vie­le klei­ne und mit­tel­gro­ße Bar­sche und Zan­der fal­len auf das schlan­ke Beu­tei­mi­tat her­ein. Selbst als ich Anfang Juli am Eder­see der Ver­zweif­lung nahe bin, weil es ein­fach grot­ten­schlecht läuft, schafft es der Köder im Mit­tel­was­ser ange­bo­ten selbst in extre­mer Flau­te, doch noch den ein oder ande­ren Barsch von sich zu über­zeu­gen. Schließ­lich kann ich dort sogar mei­nen ers­ten Eder­see­zan­der auf den HMKL Shad fan­gen und auch Hech­te schei­nen dem Köder nicht abge­neigt, was dort aller­dings meist in Abbis­sen beim Barsch­an­geln resultiert.

Der Test bezüg­lich der Fän­gig­keit ist soweit gelun­gen und mir gefällt der HMKL Ali­ve Shad so gut, dass er inzwi­schen den glei­chen Sta­tus in mei­nen Boxen genießt, wie sonst nur die bewähr­ten Model­le, z.B. von Kei­tech. Das ver­dankt der japa­ni­sche Shad aber nicht nur dem Fang­er­folg selbst. Die Gum­mi­mi­schung ist deut­lich sta­bi­ler, als man es von japa­ni­schen Soft­baits gewohnt ist. Mir ist bis heu­te bei kei­nem der Shads der Schwanztel­ler abge­bis­sen wor­den, ledig­lich kom­plet­te Abbis­se oder voll­stän­di­ges Abzie­hen des Köders von Straight Jig­heads, bei denen der Shad nicht auf den Haken selbst, son­dern einen dar­un­ter lie­gen­den Dorn auf­ge­zo­gen wird, hat­te ich zu bekla­gen. Dafür kann der Köder aber schließ­lich nichts. Der Halt­bar­keit kommt wohl auch zu Gute, dass bei der Her­stel­lung schein­bar auf die, inzwi­schen schon bei fast allen Her­stel­lern ver­brei­te­te, Zuga­be von Salz bei der Gum­mi­mi­schung ver­zich­tet wur­de. Zwar schrei­ben vie­le Ang­ler, mich ein­ge­schlos­sen, dem Salz­ge­halt man­cher Köder eine Fang­stei­gern­de Wir­kung zu, ähn­lich dem eben­falls weit ver­brei­te­ten Lock­stoff­zu­satz im Gum­mi, aller­dings geht das was­ser­lös­li­che NaCl im Köder auch immer zu Las­ten der Halt­bar­keit, denn die Salz­kris­tal­le rei­ben das Gum­mi auf und Lösen sich im Was­ser auf, Hohl­räu­me im Köder ent­ste­hen, ähn­lich einem Schwamm. Der HMKL Shad kommt gut ohne Salz aus, ein Lock­stoff aus aus ech­ten Gar­ne­len, Öl und Aro­ma soll den­noch drin sein. Sicht­bar ist der nicht direkt, der Köder­ge­ruch lässt aber ver­mu­ten, dass durch­aus nicht am Geschmacks­ver­stär­ker gespart wurde.

Für Barsche und Zander ist der HMKL Alive Shad top!
Für Bar­sche und Zan­der ist der HMKL Ali­ve Shad top!

Bunte Auswahl für diverse Zwecke

Mit einer Aus­wahl von 7 ver­schie­de­nen Deko­ren, über­wie­gend recht natür­lich gehal­ten, bie­tet der HMKL Shad die Mög­lich­keit, ver­schie­dens­te Fisch­n­ähr­tie­re nach­zu­ah­men. Von typi­schen Beu­te­fisch­de­ko­ren wie Waka­sa­gi, Shirauo und Sil­ver Shi­ner, die zum Bei­spiel Lau­ben, Stin­te oder Sand­aa­le imi­tie­ren kön­nen, über dunk­le Far­ben wie Green Pump­kin, Pur­ple Win­nie und Cin­na­mon Blue Fla­ke, die in Zusam­men­hang mit der schlan­ken Form und je nach Füh­rung wohl auch als Wurm- oder Lar­ve­n­imi­tat durch­ge­hen, bis hin zu der leicht abs­trak­ten Far­be „Cher­ry Shad“ , einem leich­ten Pink, dass ent­we­der ein­fach als Far­be ein biss­chen schockt und nichts wei­ter imi­tiert, oder mit ein biss­chen Fan­ta­sie, zum Bei­spiel in Brack- und Salz­was­ser Gar­ne­len nach­ah­men kann, ist für jeden etwas dabei. Mei­ne Favo­ri­ten waren Cin­na­mon Blue Fla­ke für Barsch und ver­rück­ten Bei­fang, Zan­der moch­ten eher das natür­li­che, sub­ti­le Wakasagi.

Farbauswahl des Shads
Farb­aus­wahl des Shads

HMKL Alive Shad: Aktion & Rigging-Optionen

Die doch rela­tiv klas­si­sche Schau­fel­schwanz­ak­ti­on des Köders passt natür­lich her­vor­ra­gend zum klas­si­schen Jig­gen, womit ich auch bis­her die meis­ten Erfol­ge ver­bu­chen konn­te. Aber natür­lich bie­tet der schlan­ke Gum­mi­kö­der durch sein schma­les Pro­fil auch die Mög­lich­keit, sich mit Fines­se-Rigs aus­zu­to­ben. Obwohl weder mit Bauch‑, noch mit Rücken­schlitz ver­se­hen, passt der Shad wun­der­bar auf Off­s­et­ha­ken der Grö­ßen 1–4 (Gemes­sen an Gama­kat­su G‑Code Worm Off­set EWG) und kann so auch am Texas- odr Caro­li­na Rig durch krau­ti­ge Gewäs­ser gefischt wer­den, ohne sei­nen Reiz durch unge­woll­tes Auf­sam­meln von Laub und ande­rem Unrat zu ver­lie­ren. Der Her­stel­ler emp­fiehlt als wei­te­re Prä­sen­ta­ti­ons­mög­lich­keit zudem das „Chi­ku­bi-Rig“, was zwar kom­pli­ziert klingt, aber eigent­lich nichts ande­res ist, als eine Soft­jerk­mon­ta­ge (Off­s­et­ha­ken ohne Beschwe­rung), bei der in den Köder eine Tungs­ten­na­del, ein sog. „Insert-Weight“ ein­ge­führt wird, die im Bauch­be­reich, wie ein Kiel, sta­bi­li­se­rend wirkt und den Köder ein wenig auf Tie­fe bringt. Ich konn­te die­se Mon­ta­ge bis­her nicht selbst tes­ten, in kla­ren, viel befisch­ten Gewäs­sern oder bei vor­sich­ti­gen Fischen, z.B. Forel­len in kla­ren Bächen, bie­tet sich die­se Mon­ta­ge durch­aus an.

Verbesserungsbedarf:

Seit ich den HMKL Ali­ve Shad nut­ze konn­te mir der Köder vie­le schö­ne Fische besche­ren, hat dabei durch Halt­bar­keit und gute Farb­aus­wahl besto­chen und sich einen Stamm­platz in mei­nen Boxen beim Barsch- und leich­ten Zan­der­an­geln gesi­chert. Ein­zi­ger Kri­tik­punkt für mich: Die Ver­pa­ckung, ein wie­der­ver­schließ­ba­rer, trans­pa­ren­ter Blis­ter, sorgt bei man­chen Ködern für Defor­mie­run­gen im Schwanz­be­reich, die den Lauf beein­träch­ti­gen kön­nen. Bei den meis­ten Ködern stell­te sich die Ursprungs­form beim Fischen wie­der her, trotz­dem wür­de ich mir als Kun­de wün­schen, dass der Her­stel­ler sol­che Pro­ble­me von Haus aus ver­mei­det. Sieht man von die­sem zuge­ge­be­ner­ma­ßen sehr klei­nen Kri­tik­punkt ab, bin ich sehr zufrie­den mit dem schlan­ken Beu­te­fisch­imi­tat und kann guten Gewis­sens eine kla­re Kauf­emp­feh­lung dafür abge­ben. Wer eine Alter­na­ti­ve zu bewähr­ten Beu­te­fisch­imi­ta­ten sucht, mit dem Barsch­an­geln anfängt oder ein­fach ger­ne neue Soft­baits pro­biert, wird den Kauf nicht bereuen.

Bes­te Grü­ße und TL
Eric

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