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LiFePo4 (LEP / LFP) Akkus im Test

Sind LiFePo4 die besten Akkus für uns Angler?

LiFePo4 steht für einen Lithi­um Eisen­phos­phat Bat­te­rie­spei­cher (LEP / LFP) , der bei 12V Model­len aus vier in Rei­he geschal­te­ten Ein­zel­zel­len besteht. Die­ser Akku­typ, kurz auch LEP oder LFP genannt, hat sich für den Angel­be­reich, d.h., über­all dort, wo Strom­spei­cher bei der Aus­übung unse­res Hob­bys gebraucht wer­den, als 1. Wahl eta­bliert. War­um vie­le Anwen­der sich für die­sen Ener­gie­lie­fe­ran­ten ent­schei­den, hat gute Grün­de, die ich hier ein­mal dar­le­gen möch­te. Dem Markt­be­ob­ach­ter fällt aller­dings auf, dass es bei glei­cher Akku­leis­tung durch­aus ekla­tan­te Preis­un­ter­schie­de bei LiFePo4 Model­len gibt. Ob die­se Preis­dif­fe­ren­zen adäquat mit Leis­tungs- und Qua­li­täts­un­ter­schie­den bei den jewei­li­gen Ange­bo­ten ein­her­ge­hen, woll­te ich genau­er wis­sen und habe drei Exem­pla­re mit 12 V/10 Ah im Preis­ras­ter von 60 € bis 140 € ange­schaut. Die Ergeb­nis­se des Akku Tests sind durch­aus interessant.

1. LiFePo4 und sonst nichts?

Es gibt rund ein hal­bes Dut­zend Grün­de, sich auf die­sen Akku Typen zu fokus­sie­ren. Kei­ner von ihnen ist der Preis. Hier ist die Blei Fami­lie in AGM oder Gel Aus­füh­rung unschlag­bar, die bei ver­gleich­ba­rer Papier­leis­tung mit rund einem Vier­tel der LiFe­Po 4 Kos­ten aus­kommt. Das ist aller­dings nur die hal­be Wahr­heit. Bei Ein­bin­dung der Lauf­zeit­wer­te und der Ener­gie­bi­lanz wird ganz schnell ein ande­rer Schuh dar­aus. Aber gehen wir der Rei­he nach vor.

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1.1 Brandgefahr? Kein Lithium Akku ist sicherer als ein LiFePo4 (LEPLFP)

Lithi­um Akkus der Lithi­um Ionen und Lithi­um Poly­mer Tech­nik sind nicht gera­de als extrem anwen­dungs­si­cher bekannt. Unter sehr ungüns­ti­gen Umstän­den kön­nen sie Feu­er fan­gen oder gar explo­die­ren und sind in sol­chen Zustän­den schwie­rig zu kon­trol­lie­ren, da sie den Sau­er­stoff für die Ver­bren­nung dum­mer­wei­se selbst frei­set­zen. Nicht umsonst ver­su­chen z.B. die Auto­her­stel­ler das Risi­ko die­ser Bat­te­rie­tech­nik in ihren Ver­suchs­rei­hen ein­zu­schät­zen. Wer die immensen Sicher­heits­vor­keh­run­gen bei Crash Tests ein­mal gese­hen hat, weiß, dass man alle Even­tua­li­tä­ten mög­lichst aus­schlie­ßen möch­te. Auch die füh­ren­den Smart­phone Pro­du­zen­ten haben in den letz­ten Jah­ren schon mal mit Lithi­um Ionen Akkus Pro­ble­me auf­zei­gen müssen.

In Labor­ver­su­chen kann man extre­me Fehl­be­die­nun­gen, u.a. durch geziel­te Kurz­schlüs­se (Nagel­test), pro­vo­zie­ren und zei­gen, wel­ches Gefah­ren­po­ten­ti­al in den ein­zel­nen Akku­ty­pen schlum­mert. Neue­re Erkennt­nis­se aus ein­schlä­gi­gen, auch öffent­lich geför­der­ten Stu­di­en, zei­gen, dass die Lithi­um Eisen­phos­phat Tech­nik auch unter ungüns­ti­gen Vor­aus­set­zun­gen den höchs­ten Sicher­heits­stan­dard bei Lithi­um basie­ren­den Strom­spei­chern auf­weist. Extrem hohe Tem­pe­ra­tu­ren und Explo­sio­nen sind mit die­ser Bat­te­rie­tech­nik selbst beim Nagel­test eher nicht zu erwarten.

LiFePo4 Akku Messung
Mes­sung an einem aktu­el­len 9 Zoll Echo­lot von Gar­min. Der Strom­ver­brauch wur­de in Abhän­gig­keit von der Dis­play Hel­lig­keit im Simu­la­ti­ons­mo­dus des Gerä­tes geprüft. Hier bei 85 % Hel­lig­keit wer­den 0.9 A Strom gezo­gen. Redu­ziert man die Leucht­kraft des TFT auf 60%, sind es nur 0,58A. Inso­fern macht es Sinn die Rege­lung der Bild­schirm­hel­lig­keit auf „Auto­ma­tik“ zu stel­len, damit nur „so viel wie nötig“ an Ener­gie abge­grif­fen wird. Für die Mes­sun­gen habe ich Peak­Tech Gerä­te mit USB Anschluss (für die Auf­zeich­nung) genutzt (mehr Infos im Anhang). 

1.2 LiFePo4 Akkus leben länger 

Die Lebens­dau­er eines Bat­te­rie­spei­chers misst sich in Lade­zy­klen und der Leis­tungs­dich­te, die danach noch vor­han­den ist. Klei­ne­re LiFePo4 Akkus bis ca. 100 Ah ver­kraf­ten rund 2000 Lade­pro­zes­se und soll­ten danach noch 80 % ihrer ursprüng­li­chen Spei­cher­fä­hig­keit haben. Gro­ße Akku Model­le, z.B. als Haus­spei­cher, kom­men auf rund 10.000 Lade­zy­klen. Im Ver­gleich müs­sen Blei Akkus schon nach 400 Ladun­gen getauscht wer­den. Unse­re Han­dy Akkus, i.d.R. Lithi­um Ionen Model­le, sind ab 300 Zyklen (ca. 1 ½ Jah­re Nut­zung) bereits geschwächt, das haben wir alle schon erlebt. 

Im direk­ten Ver­gleich von LiFePo4 zu AGM (Blei) sind rein rech­ne­risch für einen ein­zi­gen LEP oder LFP Akku, auf die Lauf­zeit gerech­net, rund 5 Blei Akkus anzu­schaf­fen, was den Ein­stands­preis beim Kauf deut­lich relativiert.

1.3 Hohe Energiedichte, weniger Ladungen 

LEP oder LFP Akkus brin­gen eine deut­lich höhe­re Ener­gie­dich­te mit, als nomi­nell gleich star­ke Blei­bat­te­rien. Ein voll­ge­la­de­ner AGM (Blei) Akku kann ca. 80% sei­ner gespei­cher­ten Ener­gie abge­ben, ein LiFePo4 Modell rund 93%. Mit zuneh­men­der Lebens- und Nut­zungs­dau­er wer­den die Unter­schie­de grö­ßer. De fac­to stellt dann ein 12 Ah star­ker LEP oder LFP Akku im Durch­schnitt die glei­che Strom­men­ge zur Ver­fü­gung wie ein 18 Ah Blei Modell. Was bedeu­tet das für die Pra­xis? Viel Leis­tung, d.h. eine hohe Ener­gie­dich­te, bedeu­tet eine län­ge­re Lauf­zeit im Betrieb und in Fol­ge eine gerin­ge­re Lade­häu­fig­keit. Für unse­re Nut­zung wird ein nomi­nell ver­gleich­ba­rer LiFePo4 Akku bei glei­cher Strom­ent­nah­me den Ver­brau­cher län­ger ver­sor­gen kön­nen, als ein gleich­star­ker Blei Ver­tre­ter. In einer Lauf­zeit­un­ter­su­chung aus 2020 ist z.B. ein 12V/ 8 Ah star­ker LEP / LFP Akku zwei Stun­den län­ger gelau­fen, als ein stär­ke­res AGM Modell mit 12V/9 Ah bei gleich­blei­ben­der Strom­ent­nah­me von 0,732 A.

1.4 Viel Leistung, wenig Gewicht 

Ein wei­te­rer Aspekt, der allen Lithi­um Akkus zu Eigen ist, hat die Erfolgs­ge­schich­te die­ser Strom­spei­cher erst rich­tig ins Rol­len gebracht. Eine Vor­teil, der für uns Ang­ler eben­so von Bedeu­tung ist. LEP / LFP Akkus sind deut­lich leich­ter als nomi­nell ver­gleich­ba­re Blei­mo­del­le. Je nach Leis­tungs­grö­ße kön­nen die Gewichts­ein­spa­run­gen bis zu 70% betra­gen. So wiegt eine 12V/10Ah Blei­ver­tre­ter rund 2,5 kg, eine 12V/10Ah LEP / LFP Modell kaum mehr als 1 kg. Das sind rund 60 % weni­ger Mas­se, die z.B. in der Echo­lot­ta­sche trans­por­tiert wer­den müs­sen. Wer schon ein­mal eine 23 kg schwe­re Blei­bat­te­rie mit 100 Ah für sei­nen E‑Motor ans Boot gewuch­tet hat, wird sich mit einem LEP / LFP Modell, das auf dem Papier auch 100 Ah Leis­tung mit­bringt, mit 11 kg Gewicht leich­ter tun und , das haben wir gelernt, er wird sei­nen Motor damit deut­lich län­ger ver­sor­gen kön­nen als mit dem Bleiklotz.

Gewicht 12V/10Ah LFT Akku
Rund 60% weni­ger Gewicht bringt ein 12V/10Ah LEP / LFP Akku auf die Waa­ge im Ver­gleich zu einem gleich star­ker Blei Modell. Wenn man den tat­säch­li­chen Ener­gie­vor­rat her­an­zieht, sind die Gewichts­un­ter­schie­de noch deut­lich größer. 

1.5 Besser für die Umwelt

Lithi­um­ei­sen­phos­phat kommt in Form des eher sel­te­nen Mine­rals Tri­phy­lin auch in der Natur vor“ (https://de.wikipedia.org/wiki/Lithiumeisenphosphat), wird für die Akku­pro­duk­ti­on aber indus­tri­ell in einem nass­che­mi­schen Ver­fah­ren her­ge­stellt. In die­sem Bat­te­rie Typ steckt als kein Pro­blem­stoff wie Kobalt oder Nickel, die als umwelt­schä­di­gen­de Schwer­me­tal­le aus­ge­macht sind. Auch der Abbau von Kobalt, vor allem auf dem afri­ka­ni­schen Kon­ti­nent sorgt immer wie­der für Kon­flikt­po­ten­ti­al. Die Ent­sor­gung und Wie­der­auf­be­rei­tung von E‑Auto Akkus ist aktu­ell ein noch nicht gelös­tes Pro­blem und die Mas­se der Han­dy und Lap­top Strom­spei­cher um nur eini­ge zu nen­nen, die alle schad­stoff­be­las­tet sind, ber­gen ein per­ma­nen­te Umwelt­be­las­tung, die auf der grü­nen Agen­da noch unge­nü­gend ange­kom­men ist. E‑Autos sind zwar abgas­neu­tral aber belas­ten das Kli­ma bei Her­stel­lung und Ent­sor­gung wegen ihrer Ener­gie­ver­sor­ger alles ande­re als uner­heb­lich. LiFePo4 Akkus sind für die­sen Ein­satz­be­reich lei­der nicht geeig­net, da ihre Spei­cher­fä­hig­keit pro Gewichts­ein­heit für sol­che Auf­ga­ben unzu­rei­chend ist. 

1.6 LiFePo4 — Ausgereifte Technologie

Die LiFe­Po Tech­nik ist schon län­ger auf dem Markt und hat sich in vie­len Berei­chen als Strom­spei­cher bewährt. Die Mas­sen­pro­duk­ti­on läuft seit 2012 und hat mitt­ler­wei­le eini­ge Pro­du­zen­ten, die eige­ne Model­li­nie ent­wi­ckelt haben. Hier­zu zählt z.B. Sony als einer der geläu­figs­ten Anbieter. 

Fas­sen wir noch ein­mal alle Plus­punk­te der LiFePo4 Akkus zusam­men, die ins­ge­samt die­sen Akku­ty­pen für unse­re Bedürf­nis­se im Sport­fi­scher­be­reich beson­ders inter­es­sant machen.

  • Siche­re Technologie
  • Hohe Lebens­dau­er > 2000 Ladezyklen
  • Deut­lich höhe­re Ener­gie­dich­te als Bleiakkus
  • Gerin­ges Gewicht
  • Umwelt­ver­träg­li­che Materialien
  • Aus­ge­reif­te Technologie

2. Einige Fakten zur LiFePO4 Technik und dem Umgang damit in der Praxis

Fut­ter­boo­te, Sonar­ge­rä­te und elek­trisch betrie­be­ne Boots­mo­to­ren sind Abneh­mer­bei­spie­le für Strom­spei­cher bei der Aus­übung unse­res Hob­bys. Dass LEP oder LFP Akkus geho­be­nen Ansprü­chen in beson­de­rem Maße gerecht wer­den kön­nen, haben wir bereits gese­hen. Hier jetzt eini­ge inter­es­san­te Aspek­te zur Technik.

2.1 Aufbau eines LEP / LFP Speichers

Ein 12 V LEP oder LFP Akkus besteht aus vier glei­chen Zel­len mit je 3,2–3,3 V Ein­zel­span­nung. Sie wer­den in Rei­he geschal­tet, so dass sich die Span­nun­gen bei gleich­blei­ben­der Leis­tung addie­ren. Ein 12V Strom­spei­cher hat dann nomi­nell eine Span­nung von 12,8 V bzw. 13,2 V. Lithi­um Zel­len sind grund­sätz­lich nie iden­tisch. Sie wei­chen in ihrem Ver­hal­ten in einem klei­nen Maß­stab ab, so dass bei Laden des Akkus ein Zell­aus­gleich vor­ge­nom­men wer­den muss, da nicht jeder der vier Teil­spei­cher gleich gut gela­den wird. Die­ser Zell­aus­gleich wird in unse­ren LEP oder LFP Akkus durch Bat­te­rie Manage­ment Sys­te­me (BMS) erle­digt. Die­se Schal­tung ist eine klei­ne Pla­ti­ne im Akku, die außer­dem für die not­wen­di­gen Schutz­funk­ti­on (Über­la­den, Über­hit­zen, Tie­fen­ent­la­den) sorgt, die den Akku sicher­heits­tech­nisch überwachen.

Aufbau eines LiFePo4 Akkus
Auf­bau eines LiFePo4 Akkus mit Rund­zel­len 3,2V/15A. Die Zel­len sind in Rei­he geschaltet(4 x3,2 V = 12,8V) und über die Lei­tun­gen B1 bis B3 an das BMS ange­schlos­sen. Über die­se Lei­tun­gen wird der Zell­aus­gleich im Lade­pro­zess gesteuert. 

2.2 LiFePo4 Akkus laden und entladen

LiFePo4 Akkus wer­den mit ange­pass­ten Gerä­ten gela­den, die der CC/CV Kenn­li­nie fol­gen. Zunächst wird der Akku mit kon­stan­ten Strom­stär­ke (max. ½ Nenn­leis­tung) gela­den. Das geschieht solange(CC = con­stant cur­rent) bis die Span­nung im Akku die Lade­schluss­span­nung von 14,40 V – 14,60 V erreicht hat. Danach wird mit kon­stan­ter Span­nung (CV = con­stant vol­ta­ge) und abneh­men­der Strom­stär­ke wei­ter­ge­la­den, bis alles Zel­len die gewünsch­te Lade­schluss­span­nung (3,6 V — 3,65 V) erreicht haben. 

LFP-Akkus laden
Die Lade­gra­fik zeigt über einen Zeit­raum von 2,5 h wie die Lade­span­nung (blaue Linie) kon­ti­nu­ier­lich bis auf 14,4 V steigt und dann kon­stant bleibt. Der Lade­strom ist in der Wachs­tums­pha­se der Lade­span­nung kon­stant, z.B. wie hier 0,8 A. Dann fällt der Lade­strom (rote Linie) kon­ti­nu­ier­lich bis zum Abschal­ten des Ladegerätes. 

Beim Ent­la­den des Akkus sinkt die Strom­stär­ke in Abhän­gig­keit von der Strom­ab­nah­me und der Lauf­zeit des Gerä­tes. Ein LEP / LFP Akku hat eine sehr fla­che Ent­la­de­kur­ve, die sich im Durch­schnitt bei einem Zehn­tel der Akku­leis­tung nur um 0,1 V pro Stun­de ent­lädt. Je fla­cher und gleich­mä­ßi­ger die Ent­la­de­kur­ve ver­läuft, umso höher­wer­tig soll­te das Akku­kon­strukt sein. Für das Ent­la­den set­zen die Her­stel­ler eine Ent­la­de­schluss­span­nung, die eine Tie­fen­ent­la­dung des Spei­chers ver­hin­dern soll. Die­ser Wert soll­te an die BMS Schal­tung gekop­pelt sein, um den Akku dann abzu­schal­ten. Die übli­che Ent­la­de­schluss­span­nung liegt bei 10 V, ein Wert, der im prak­ti­schen Gebrauch kei­ne Nutz­funk­ti­on haben darf. Die typi­sche Ent­la­de­kur­ve eines 13,2 V LiFePo4 Akkus läuft mäßig fal­lend bis ca. 12,5 V. Dann geht es auch hier steil berg­ab. Je nach Ver­brau­cher­hun­ger kann es dann sehr schnell gehen, bis die kri­ti­sche Mar­ke erreicht ist.  Star­tet des LEP / LFP Spei­cher z.B. sta­bil bei 13,2 V, soll­te er im Nor­mal­fall also nicht wei­ter als 12,5 V ent­la­den werden. 

Noch ein paar Wor­te zu den Lade­ge­rä­ten selbst. Je grö­ßer die Lade­strom­stär­ke ist, umso schnel­ler ist der Spei­cher voll­ge­la­den. Akku­scho­nend sieht aller­dings anders aus, so dass es Sinn macht, einen guten Kom­pro­miss zu fin­den, der Lade­dau­er und Akku­scho­nung unter einen Hut bringt. Lei­der wer­den mit einem LEP / LFP Akku häu­fig ein­fa­che Gerä­te z.T. mit kräf­ti­ger Strom­stär­ke zum Laden ange­bo­ten, die zwar mehr oder weni­ger die Lade­schluss­span­nung ein­hal­ten aber kei­ner­lei Akku­pfle­ge täti­gen, die für eine opti­ma­le Lebens­dau­er wün­schens­wert wäre. Wer das berück­sich­tigt, wird mit dem Lade­strom etwas vor­sich­ti­ger umge­hen und zu einem pro­zess­ge­steu­er­ten Lader grei­fen, der sich dem jewei­li­gen Akku­zu­stand opti­mal anpas­sen und selbst tie­fen­ent­la­de­ne Akkus wie­der bele­ben kann. Sol­che Gerä­te (z.B. Opti­ma­te TM290, 97,00 €, Opti­ma­te TM470, 54,00 €) sind zwar nicht ganz bil­lig, ver­sor­gen den Akku aber auto­ma­tisch und opti­mal mit zustands­be­zo­ge­nen Stromstärken.

Ladegeräte für LiFePo4 Akkus
Zwei pro­zess­ge­steu­er­te Lade­ge­rä­te für LiFePo4 Akkus vom bel­gi­schen Her­stel­ler Opti­ma­te. Links das 5 A star­ke Model TM 290, rechts der klei­ne­re (0,8 A) Typ TM 470.

2.3 Was macht den Preis eines LEP / LFP Akkus?

Mit dem ers­ten Markt Check wirst Du LiFePo4 Akkus fin­den, die im Preis bei glei­cher Leis­tung deut­li­che Preis­dif­fe­ren­zen auf­wei­sen. So kannst Du z.B. für dei­nen E‑Motor eine 12V/100Ah star­ken LiFePo4 Akku zu 473,00 € erwer­ben oder auch einen Tau­sen­der bei leis­tungs­glei­chem Gerät aus­ge­ben. Wie erklä­ren sich sol­che Unter­schie­de? Las­sen wir die Ser­vice­fra­ge (Anbie­ter und Ser­vice in Deutsch­land) ein­mal außen vor, dann ist es in ers­ter Linie die Qua­li­tät der Bau­tei­le, die die Haupt­kos­ten aus­ma­chen. Qua­li­täts­be­wuss­te Her­stel­ler las­sen die zu ver­bau­en­den Zel­len vor­sor­tie­ren, so dass sie mög­lichst homo­gen unter­ein­an­der agie­ren, d.h. nur gerin­ge Unter­schie­de im Lauf­ver­hal­ten auf­wei­sen. Den Spreu vom Wei­zen zu tren­nen, gera­de bei höher­wer­ti­gen Tei­len, kos­tet Geld, sichert aber auch auf lan­ge Sicht ein opti­ma­les Spei­cher­ver­hal­ten. Ein wei­te­rer Augen­merk liegt auf der BMS Pla­ti­ne, die bei einem 12V/100Ah Typen zwei Zeh­ner kos­ten kann, dann aber nichts taugt oder im Preis­be­reich des Fünf- bis Zehn­fa­chen liegt und opti­mal funk­tio­niert. Ich habe 2020 bei drei LiFePo4 Akkus ver­schie­de­ner Her­stel­ler bei einem Lauf­zeit­test mit einem star­ken 12 V Lüf­ter, der noch bei 5 V Dreh­zahl hat­te, fest­stel­len müs­sen, dass nur das teu­ers­te Modell den Akku abrie­gel­te, wäh­rend die ande­ren bei­den so lan­ge Strom abga­ben, bis der Lüf­ter ste­hen­blieb. Die Akkus waren dann unter Last bis 5 V run­ter­ge­fah­ren, also hoff­nungs­los tie­fen­ent­la­den. Ob bei sol­chen BMS Bau­tei­len die sen­si­bels­te Funk­ti­on, der Zell­aus­gleich, funk­tio­niert, darf man bezwei­feln. Kom­men dann noch unge­prüf­te Zel­len mit grö­ße­ren Unter­schie­den im Bau­teil vor, pas­siert fol­gen­des: Je öfter der Akku gela­den wird, umso wei­ter drif­ten die ein­zel­nen Zel­len aus­ein­an­der. Sie haben dann unter­schied­li­che Lade­zu­stän­de, die mit der Zeit grö­ßer wer­den und den Akku rela­tiv schnell in sei­ner Kapa­zi­tät beschnei­den. Die­sen Effekt kann man bei vie­len bil­li­gen Lap­top Fremd Akkus (Li-ion Tech­nik) erle­ben, die schon nach weni­gen Lade­zy­klen eini­ges ihrer ursprüng­li­chen Leis­tung ver­lo­ren haben. Die Foren sind voll von sol­chen Berichten. 

3. Kann ein Laufzeit Test Aufschluss über die Akku Qualität geben?

Die­se Fra­ge wer­de ich zum Ende die­ses Kapi­tels geben, zunächst beschrei­be ich einmal:

  • Wel­che Akku­mo­del­le am Test teil­ge­nom­men haben,
  • Wie der Test auf­ge­baut wurde
  • Wel­che Ergeb­nis­se der Test erbracht hat
  • Wel­che Schluss­fol­ge­run­gen sich aus den Ergeb­nis­sen anbieten

3.1.1 Eco Worthy  12V/10Ah LiFePO4 Akku

Die­ser LEP oder LFP Akku ist ein Spot­markt Pro­dukt. Ein chi­ne­si­scher Her­stel­ler ver­mark­tet das Pro­dukt über eine bekann­te Auk­ti­ons­platt­form direkt. Es sind LEP oder LFP Pro­duk­te von 8 Ah bis 100 Ah im Ange­bot, die ver­grif­fen sind, sobald der Vor­rat sich erschöpft hat. Es wird aber anschei­nend nach­pro­du­ziert, so dass Wochen spä­ter das Ange­bot wie­der voll­stän­dig zu haben ist. Direkt­ver­mark­tung aus Chi­na wirft natür­lich Fra­gen zum Ser­vice auf, wenn z.B. ein Arti­kel defekt ist. Ich habe nach dem Kauf des Test­mo­dells die Pro­be aufs Exem­pel gemacht und den Anbie­ter auf Deutsch mit einer Rekla­ma­ti­on per Email ange­schrie­ben. Die Reak­ti­on ließ zwar ein paar Tage auf sich war­ten, dann kam aber eine deutsch­spra­chi­ge Rück­mel­dung mit dem Ange­bot einer kos­ten­lo­sen Ersatz­lie­fe­rung oder einer Kauf­preis­rück­zah­lung. Mehr kann man nicht erwarten. 

Eco Worthy 12V10Ah LiFePO4 Akku
Direkt vom Spot­markt auf EBAY, das LiFePo4 Modell vom chi­ne­si­schen Her­stel­ler, der auch selbst direkt ver­mar­ket. Bekannt ist er vor allem für sein preis­wer­tes Solar Modul Ange­bot, das eben­falls über die Platt­form ver­trie­ben wird. 

Die äuße­re Inau­gen­schein­nah­me des Eco Wort­hy Akkus beschei­nigt ihm eine ordent­li­che Ver­ar­bei­tung mit gleich­mä­ßi­gen klei­nen Spalt­ma­ßen zwi­schen Gehäu­se und Deckel. Sicher­heits­hin­wei­se für den Akku­ge­brauch und not­wen­di­ge tech­ni­sche Daten sind auf­ge­druckt. So soll es sein. Das gemes­se­ne Gesamt­ge­wicht von 1069,00 g ist klas­sen­üb­lich. Die Gehäu­se­ma­ße fol­gen mit 151 x 91 x 65 mm dem übli­chen Stan­dard Housing die­ser Leis­tungs­klas­se, eine idea­le Grö­ße auch für nied­ri­ge Echolotkoffer.

Knack­punkt die­ses Pro­duk­tes ist natür­lich der Preis. Mit 59,90 € ist die­ser 12V/10Ah LiFePo4 Akku wirk­lich kon­kur­renz­los güns­tig. Lade­ge­rä­te sind bei die­sem Anbie­ter nicht zu bekommen.

Best­sel­ler von Eco Worthy:

Ange­botBest­sel­ler Nr. 1
ECO-WORTHY LiFePO4 Akku 12V 20Ah Lithi­um­bat­te­rie wie­der­auf­lad­bar mit 3000–15000 Tief­zy­klus und BMS-Schutz für… 
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3.1.2 Green Cell 12V/10Ah LiFePo4  Akku

Die­ser Akku stammt vom pol­ni­schen Her­stel­ler Green Cell, der in den letz­ten Jah­ren ein beacht­li­ches Wachs­tum am Markt hin­ge­legt hat und im Spei­cher­ge­schäft prak­ti­sches alles mit sei­ner Eigen­mar­ke abde­cken kann, was Strom für den mobi­len Betrieb braucht. Ver­trie­ben wer­den die Pro­duk­te im Wesent­li­chen über den Online Han­del. Auch mit die­sem Her­stel­ler haben wir die Ser­vice Kom­mu­ni­ka­ti­on, Email und Tele­fon, aus­pro­biert. Alles ver­lief prompt, rei­bungs­los und ziel­ge­rich­tet, kei­ne Verbesserungswünsche. 

Green Cell 2V10Ah LiFePo4 Akku
Der pol­ni­sche Anbie­ter Green Cell ist auf dem Akku Markt mitt­ler­wei­le groß gewor­den mit ver­gleich­bar hohen Umsät­zen in der Bran­che. Pri­ma Ser­vice, schnel­le Lie­fe­rung und gute Pro­duk­te sind sei­ne Markenzeichen.

Die Ver­ar­bei­tung des Gehäu­ses ist nicht ganz so gut. Neben etwas ungleich­mä­ßi­gem Spalt Maß steht auch das Gehäu­se auf einer Sei­te zum Deckel eine Idee über. Da hat man am Gehäu­se lei­der gespart. Ansons­ten ist alles bes­tens. Der Akku bringt als ein­zi­ger der drei Test­kan­di­da­ten eine klei­ne Brö­schü­re zur Akku Hand­ha­bung mit. Das ist vor­bild­lich. Sicher­heits­hin­wei­se zu Akku Nut­zung und die tech­ni­schen Daten sind zusätz­lich auf den Akku­auf­kle­bern zu fin­den. Kann man nicht bes­ser machen. Beim Gewicht unter­schei­det sich das Green Cell Modell vom Eco Wort­hy Ver­tre­ter um acht Gramm (1061 g), auch hier fin­den wir das erwähn­te Stan­dard Housing wie bereits beschrieben. 

Der Akku kos­tet 88,50 €, ein ange­pass­tes Lade­ge­rät mit 4 A Lade­strom wird für ca. 20,00 € angeboten.

3.1.3 Jubatec 12V/10Ah LiFePo4 Akku

Als Akku­tech­nik­lie­fe­rant hat die deut­sche Fir­ma JuBa­Tec (Just Battery Techno­lo­gy) ein umfang­rei­ches Ange­bot an lithi­um­ba­sier­ter Model­le im Lie­fer­pro­gramm: Vom 200 Ah star­ken Modell für den Antriebs­be­reich bis hin zu Strom­ver­sor­gun­gen für Klein­ge­rä­te wie Smart­phones. JuBa­Tec lässt, wie die bei­den Kon­kur­ren­ten, eben­falls in Chi­na pro­du­zie­ren, unter­streicht dabei aller­dings sei­nen Anspruch an Qua­li­tät und Anwen­dungs­si­cher­heit.

LiFePo4 Akku von Jubatec
Ein deut­scher Anbie­ter im Trio. Juba­tec setzt kom­pro­miss­los auf Qua­li­tät und Ser­vice, hat aber auch sei­nen Preis.

Best­sel­ler von Jubatec:

Best­sel­ler Nr. 1
JuBa­Tec LiFePO4 Akku 12V 3Ah mit Bat­te­rie Manage­ment Sys­tem (BMS) — leis­tungs­star­ker Akku-Pack — Lithi­um Eisen­phos­phat — Fast Charge 
  • TOP QUALITÄT: Unse­re hoch­wer­ti­ge Lithi­um-Eisen­phos­phat-Bat­te­rie (LiFePO4) ist…
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Juba­Tec ist tele­fo­nisch und über Mail jeder­zeit erreich­bar, geant­wor­tet wird prompt. Bei die­sem Anbie­ter wird der Ser­vice groß geschrie­ben, das freut uns nicht nur im Reklamationsfall.

Der Juba­tec Spei­cher ist bes­tens ver­ar­bei­tet, kei­ne auch nur mini­ma­le Auf­fäl­lig­kei­ten. Lei­der feh­len die Sicher­heits­hin­wei­se zur Nut­zung auf dem Akku, sie fin­den sich nur auf einem bei­geleg­ten Daten­blatt. Immer­hin sind die tech­ni­schen Daten auf einem seit­li­chen Gehäu­se­auf­kle­ber vorhanden.

Gewichts­mä­ßig hat das Juba­tec Modell deut­lich mehr zu bie­ten als die Kon­kur­renz. 1221 g bringt der Strom­spei­cher auf die Waa­ge, das wird u.a. an den ein­ge­setz­ten Bau­tei­len lie­gen. Auch hier ist das Gehäu­se­maß wie bei den Ver­gleichs­mo­del­len ausgelegt.

Im Pro­gramm von Juba­tec fin­den wir sogar ein 12V/12Ah LEP oder LFP Modell, das der Her­stel­ler in die­sem klei­nen Kas­ten unter­ge­bracht hat. Das habe ich bis­her noch bei kei­nem ande­ren Anbie­ter gesehen.

Der Juba­tec 12V/10Ah LiFePo4 Akkus gehört mit rund 149,00€ Kauf­preis nicht zu den Bil­lig­an­ge­bo­ten. Für rund 39,00€ gibt es einen ange­pass­ten 2 A Lader dazu.

3.2 Wie ist der Akku Laufzeit Test aufgebaut?

Für den Lauf­zeit­test habe ich einen 12V/1,5A star­ken Lüf­ter mit einem Dreh­zahl­reg­ler und einem Ein/Aus Schal­ter auf­ge­baut. Die Strom­zu­fuhr (+) zum Lüf­ter wird von zwei Ver­bin­dungs­ste­ckern unter­bro­chen, die der Auf­nah­me der Ampere­me­ter Mess­spit­zen die­nen. Ohne die­se läuft die Test­stre­cke nicht. Das Volt­me­ter wird mit Kro­ko­dil­klem­men direkt am Akku abge­fragt. Zur Daten­auf­zeich­nung dient die App. DMM Tool.exe von Peak­Tech. Sie fragt über ein am Lap­top ange­schlos­se­nes Mess­ge­rät Peak­Tech 2025  die lau­fen­den Mess­wer­te ab und spei­chert sie in einer Daten­lis­te. Gleich­zei­tig wird eine Ver­laufs­gra­fik aus den Mess­wer­ten erstellt.

Laufzeit Test LifePo4 akkus
Das „Test Cen­ter“ mit Lüf­ter, Schal­ter und Dreh­zahl­reg­ler ist schnell auf­ge­baut und für den Lauf­zeit­test her­ge­rich­tet. Die Ein­heit läuft nur, wenn die Kabelverbinder(Minus A Plus) durch die Prüf­spit­zen des Ampere­me­ters oder eine ande­re Zuwe­gung über­brückt werden.

Der Lüf­ter wird im Test­ver­fah­ren auf einen Strom­ver­brauch von 1 A ein­ge­stellt. Das ent­spricht 1/10 der nomi­nel­len Leis­tung der Test­kan­di­da­ten und wür­de auch mit dem Ener­gie­be­darf eines 9 Zoll Echo­lo­tes kor­re­spon­die­ren, wenn die Bild­schirm­hel­lig­keit im Rah­men bleibt.

Für den Ver­gleich der Lauf­zei­ten bei den Test­kan­di­da­ten habe ich zwei Refe­renz­wer­te gewählt, bis zu denen der Akku ent­la­den wer­den soll. Abge­schal­tet wird die Mes­sung, wenn der Akku unter Last (hier 1 A) die 12 V Mar­ke erreicht hat. Das ist für einen LEP oder LFP Spei­cher noch ein unkri­ti­scher Wert, der in der Pra­xis durch­aus noch genutzt wer­den kann. Bes­ser ist es aller­dings unse­ren zwei­ten Wert von 12,5 V zu set­zen, der bei die­sem Akku Typ in etwa das Ende der fla­chen Ent­la­de­kur­ve kenn­zeich­net. Für eine dau­er­haf­te Akku­scho­nung ist man mit die­ser Ent­schei­dung rich­tig aufgestellt. 

praxistest life po 4 akkus
So sieht der kom­plet­te Test­auf­bau aus. Links die bei­den Mess­ge­rä­te, wobei das Volt­me­ter (links) über USB mit dem Lap­top ver­bun­den ist, der über die App TMMTool.exe die gemes­se­nen Wer­te kon­ti­nu­ier­lich oder mit vor­ge­ge­be­nem Inter­vall aufzeichnet.

3.3 Die Testergebnisse im Einzelnen

3.3.1  Echo Worthy 12V/10Ah LiFePO4 Akku

Der Eco Wort­hy ist sehr sta­bil im Ent­la­de­ver­fah­ren, die Ver­laufs­kur­ve ver­läuft LEP oder LFP typisch ab dem Ein­stands­wert von 13,2 V sehr flach mit durch­schnitt­lich Span­nungs­ab­nah­me von weni­ger als 0,1 V pro Stun­de. Nach gut 10 Stun­den ist unser 12,5 V Schluss­wert (unter Last) erreicht nach knapp 11 Stun­den unser Abschalt­wert von 12 V. Nach Voll­la­dun­gen mit 14,6 V Schluss­span­nung hal­ten die Akku­zel­len Wer­te nahe 14 V noch eine Zeit­lang sta­bil. Der Ver­brau­cher hat den Span­nungs­wert nach 1 Stun­de dann auf nomi­nell 13,2 V run­ter­ge­fah­ren. Ins­ge­samt ein sehr gutes Lauf­zeit­er­geb­nis, das ich in die­ser Preis­la­ge nicht unbe­dingt erwar­tet hätte.

Laufzeit Test Eco Worthy Akkus
Lauf­zeit Test Gra­fik in Stun­den­wer­ten aus dem auf­ge­zeich­ne­ten Daten­be­stand für den Eco Wort­hy LifePo4 Akku 12V/10Ah.

3.3.2 Green Cell 12V/10Ah LiFePo4 Akku

Beim Green Cell Modell ähnelt die Ent­la­de­kur­ve dem Vor­gän­ger mit einem fla­chen Ver­lauf auf mehr als 2/3 der Stre­cke. Ab Stun­de 7 bis 8 fällt die Kur­ve dann aber etwas stei­ler ab. Im Ergeb­nis wer­den 12,5 V dann mit 9,5 h erreicht, nach der 10. Stun­de wur­de bei 12 V abge­schal­tet. In der Wer­tung ins­ge­samt nicht ganz so lang­at­mig wie das Eco Wort­hy Vor­gän­ger­mo­dell, wobei die Unter­schie­de nicht all­zu groß sind. 

Laufzeittests des Green Cell LiFePo4 Akkus
Gra­fi­sche Dar­stel­lung des Lauf­zeit­tests des Green Cell LiFePo4 Akkus mit halb­stün­di­gen Zeitwerten.

3.3.3 Jubatec 12V/10Ah LiFePo4 Akku

Das Juba­tec Modell gewinnt den Lauf­zeit­test aus zwei Grün­den. Zunächst ist sein Span­nungs­ab­fall bis zur 7. Stun­den mit Wer­ten um 0,05 V erstaun­lich gering. Im Durch­schnitt bleibt er über die Lauf­zeit bis 12,5 V mit rund 0,08 V in einem klei­nen Bereich. Zwar geht es ab Stun­de 8 zügi­ger berg­ab aber erst ab Stun­de 11 sind die Reser­ven wei­ter­ge­hend erschöpft.

Laufzeittests beim Jubatec LiFePO4 Akku12V/10Ah
Graf. Dar­stel­lung des Lauf­zeit­tests beim Juba­tec LiFePO4 Akku12V/10Ah. Die Span­nungs­wer­te zur jeweils vol­len Stun­de wer­den ober­halb der Gra­fik eingeblendet. 

Fas­sen wir die Resul­ta­te des Lauf­zeit Tests ein­mal über­sicht­lich zusammen:

In der Sum­me hal­ten alle drei Test­kan­di­da­ten bei einer Strom­ent­nah­me von 1 A rund 10 h durch bis sie die von uns zur Akku Scho­nung gesetz­te Ent­la­de­span­nung von 12,5 V erreicht haben. Danach kann man für den fla­chen Lade­zu­stand der Akkus sehen, dass das Juba­tec Modell die bes­ten Reser­ven bereit­hält, als es noch eine gan­ze Stun­de bis zur 12 V durch­hal­ten kann.  Ver­mut­lich sind bei Juba­tec Akku die ein­ge­bau­ten Zel­len selek­tiert wor­den und wei­sen nur klei­ne Lauf­zeit­un­ter­schie­de auf. Mög­li­cher­wei­se spielt das BMS beim Zell­ab­gleich auch eine Rol­le. Das ist vor­ab nur eine Annah­me, die ich mit einem Dia­gno­se Lade­ge­rät ver­sucht habe zu bele­gen.  Dabei habe ich die Opti­mie­rungs­pha­se des Lade­ge­rä­tes, die einem Zell­ab­gleich zum Ende des Lade­pro­zes­ses ent­spricht, aufgezeichnet. 

Vergleichstest Lifepo4 Akkus

Eine Pro­gno­se, wie gut sich ein Akku in der Lang­zeit­be­wäh­rung schlägt, kann ein Lauf­zeit­test nicht geben, weil er nur eine punk­tu­el­le Leis­tungs­bi­lanz bei einem neu­en Akku gezo­gen hat. Wie sta­bil ein sol­ches Spei­cher­hal­ten in der Zukunft nach x‑Ladezyklen ist, könn­te nur ein Lan­ge­zeit­test auf­zei­gen, den ich hier natür­lich nicht leis­ten kann.

  1. Lade­op­ti­mie­rung im Zellabgleich

Für die Dia­gno­se habe ich ein Opti­ma­te TM 290 Dia­gno­se und Test Lade­ge­rät ver­wen­det. Zunächst habe ich damit einen LiFePo4 Akku aus mei­nem Bestand unter­sucht, bei dem bereits Leis­tungs­ver­lus­te in klei­ne­rem Umfang bekannt waren. Im Ergeb­nis konn­te der Lader die Zel­len nicht mehr anpas­sen, da sie schon zu weit aus­ein­an­der­ge­drif­tet sind. Man sieht an den Mess­wer­ten, dass Lade­im­pul­se mit sehr gro­ßer Ampli­tu­de gesetzt wer­den, die sich nicht auf ein klei­ner wer­den­des Inter­vall redu­zie­ren. Der Lader geht dann in die Test­pha­se und nach kur­zer Prü­fung wie­der in den Lade­zu­stand. Der Gesamt­pro­zess wie­der­holt sich dann prak­tisch end­los. Ein Zei­chen, dass ein befrie­di­gen­der Lade­zu­stand nicht mehr erreicht wer­den kann. Im Bild ist auch zu sehen, dass der Lader bereits unter 14 V in die Opti­mie­rungs­pha­se geht.

Optimierungsphase eines gebrauchte 8Ah LiFePo4 Akkus
Opti­mie­rungs­pha­se eines gebrauch­te 8Ah LiFePo4 Akkus aus mei­nem Bestand. Die Span­nungs­spit­zen lie­gen über 15,3 V, die Opti­mie­rung hat begon­nen vor Errei­chen der Ladeschlussspannung. 

Jetzt ver­glei­chen wir die Opti­mie­rungs­pha­sen für unse­re Testkandidaten.

3.4.1  Eco Worthy 

Eco Worthy 12V/10Ah Akku
Zell­aus­gleich beim Eco Wort­hy 12V/10Ah Akku

Der Zell­aus­gleich geht, bei einem kur­zen 0,05 V Start, sehr schnell auf ein 0,04 V Inter­vall und endet sta­bil bei rund 0,03 V. Das Gan­ze läuft schön gleich­mä­ßig gestuft und zeigt im Opti­mie­rungs­zeit­raum, dass die Zel­len ganz gut auf­ein­an­der abge­stimmt sind und sich leicht im Lade­zu­stand anpas­sen las­sen. Das erklärt durch­aus u.a. auch die guten Lauf­zeit­wer­te.

3.4.2 Green Cell LEP oder LFP Akku 12V/10Ah

Green Cell LifePo4 Akku 12V/10Ah
Opti­mie­rungs­pha­se bei Green Cell LifePo4 Akku 12V/10Ah

Die Opti­mie­rung beginnt in einen Inter­vall von 0,04 V, ver­rin­gert sich zum Schluss auf einen Bereich von rund 0,02 V. Das sind ordent­li­che Wer­te und ein Zei­chen, dass die Zel­len nicht sehr weit aus­ein­an­der lie­gen und der Zell­aus­gleich funk­tio­niert. Ins­ge­samt ein Opti­mie­rungs­bild, das etwas unru­hig wirkt und nicht ganz logisch stu­fen­wei­se auf­ge­baut ist.

3.4.3 Jubatec LEP oder LFP Akku 12V/10Ah

Laden des Jubatec 12V/10Ah Business Akkus
Opti­mie­rungs­pha­se beim Laden des Juba­tec 12V/10Ah Busi­ness Akkus

Beim Juba­tec Akku ist das Inter­vall des Span­nungs­aus­gleichs in der Opti­mie­rungs­pha­se mit 0,02 V mini­mal: Das bestä­tigt unse­re Ver­mu­tung, dass die Zel­len gut ange­passt sind. Dar­aus erklärt sich u.U. auch das sehr sta­bi­le Ent­la­de­ver­fah­ren die­ses Akkus bis in die Endphase. 

Wir haben außer­dem ver­schie­de­ne Akkus von der Fir­ma Power Queen getes­tet. Die aktu­el­len Prei­se könnt Ihr Euch auf der Web­sei­te von Power Queen genau­er anse­hen. Mit dem Code “dichtam­fisch” bekommt ihr die Akkus 5% günstiger:

4. Fazit

Der Lauf­zeit Test hat gezeigt, dass die drei Test­kan­di­da­ten im Neu­zu­stand nach weni­gen Lade­zy­klen durch­aus Unter­schie­de im Lauf­zeit­ver­hal­ten auf­wei­sen. Der teu­ers­te Kan­di­dat konn­te sich gegen­über den bei­den preis­wer­ten Ver­tre­tern etwas abset­zen, wobei der Abstand im Bereich von viel­leicht 10 % liegt. Mög­li­cher­wei­se ist der Lauf­zeit­vor­sprung auch durch ein sehr gerin­ges Drift­ver­hal­ten sei­ner Ein­zel­zel­len zu erklä­ren, was auf lan­ge Sicht sta­bi­le Ver­hält­nis­se im Ent­la­de­pro­zess für die­sen Akku ver­spricht. Eco Wort­hy und Green Cell sind ihren Anschaf­fungs­preis wert, das Drift­ver­hal­ten und die Lauf­zeit­wer­te sind im Preis-Leis­tungs­ge­fäl­le eine Emp­feh­lung für Neu­an­schaf­fun­gen, weil sie bei ver­gleich­bar gerin­ge­ren Kos­ten kein Argu­ment mehr für den Kauf eines Blei Akkus gel­ten las­sen. Wer sich nun fragt, ob es sich lohnt zum teu­ren Juba­tec Modell zu grei­fen, hat gese­hen, dass die­ses Akku­mo­dell qua­li­ta­tiv abso­lut stim­mig ist und pro­gnos­tisch eine lan­ge Lebens­dau­er bei effi­zi­en­ter Nut­zung des Spei­cher­ver­mö­gens vor sich hat. Die bei­den ande­ren Ver­tre­ter, ins­be­son­de­re das preis­wer­te Eco Wort­hy Modell sind im Neu­zu­stand pri­ma Akkus. Wie sta­bil sie auf län­ge­re Sicht agie­ren, muss sich dann zei­gen. Mit­tel­fris­tig spricht nicht viel dage­gen, wenn der Zell­aus­gleich über das BMS tat­säch­lich funk­tio­nie­ren soll­te. Ansons­ten ist man bei den bei­den preis­wer­ten Model­len wie auch über­haupt mit einem hoch­wer­ti­gen zustands­an­ge­pass­ten Lade­ge­rät auf der siche­ren Sei­te, die Lebens­dau­er der Akkus hoch zu halten.

Im Hin­blick auf die Lade­pro­zes­se unse­rer Test­ob­jek­te konn­te ich bei den ein­fa­chen Lade­ge­rä­ten von Juba­tec (2A) und Green Cell (4 A) fest­stel­len, dass die Lade­schluss­span­nung bei bei­den über­schrit­ten wur­de (bis 14,95 V). Hier soll­te das BMS eigent­lich tätig wer­den. Ich hat­te auch leich­te Zwei­fel an einem wirk­sa­men Zell­aus­gleich durch das BMS bei den bei­den preis­wer­ten Akkus, wenn die Stan­dard­la­der ein­ge­setzt wer­den. Das Juba­tec Lade­ge­rät wur­de im Betrieb bis zu 65°warm, etwas küh­ler konn­te es das Green Cell Modell. Da bei­de Lade­ge­rä­te kei­ne Leis­tungs­an­pas­sung an den Akku Zustand vor­neh­men kön­nen, ist bei fla­chen Ent­la­de­zu­stän­den mit hohen Lade­strö­men Vor­sicht gebo­ten, um den Akku nicht zu schä­di­gen. Im Zwei­fel ist man mit einem pro­zes­sor­ge­steu­er­ten anpas­sungs­fä­hi­gen Lader z.B. von Opti­ma­te bes­ser auf­ge­ho­ben auch wenn die Elek­tro­nik z.B. bei defek­ten Zel­len durch­aus von Nach­teil sein kann. 

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Anhang : Peak Tech Messgeräte

PeakTech-2025 A
Das neue Peak­Tech 2025 A (Vor-und Rück­sei­te) ist sehr gut aus­ge­stat­tet und ver­ar­bei­tet. Die Mess­wer­te sind genau, der Hand­ha­bung kin­der­leicht. Auf der Rück­sei­te las­sen sich nach dem Lösen einer Schrau­be neben der Betriebs­bat­te­rie auch, wenn nötig, die Siche­run­gen wech­seln. Das freut jeden Nut­zer. Ganz rechts das DMM Tool von Peak­tech als Screen­shot vom Lap­top. Gespei­chert wur­den hier die Wer­te eines Ent­la­de­vor­gangs. Oben, in blau, wird die Ver­laufs­gra­fik abge­bil­det, die wäh­rend des Auf­zeich­nungs­vor­gangs kon­ti­nu­ier­lich ent­wi­ckelt wird. 

Für alle Mes­sun­gen hab ich Peak Tech Mess­ge­rä­te mit USB Anschluss ein­ge­setzt, die über die haus­ei­ge­nen Apps DMM Tool und DMM Data alle Mess­wer­te kon­ti­nu­ier­lich oder nach Wunsch­in­ter­vall am Lap­top oder PC auf­zeich­nen. Gleich­zei­tig wird auch eine Ver­laufs­gra­fik mit die­sen Tools erstellt. Nach mei­nen Erfah­run­gen sind die­se Gerä­te sehr gut kali­briert, genau in der Mes­sung, ser­vice­freund­lich in der Hand­ha­bung und preis­wert in der Anschaf­fung. Z.B. kos­tet ein Peak Tech 2025A im Han­del gan­ze 59,00€, ver­fügt über eine gro­ßen Mess­be­reich und ist top ver­ar­bei­tet. Um die Bat­te­rie (9V Block) oder eine der Siche­run­gen zu tau­schen, ist ledig­lich eine Schrau­be zu lösen. Bei vie­len ande­ren Model­len, muss zum Siche­rungs­tausch das Gerät kom­plett zer­legt wer­den. Für die­se eigent­lich ein­fa­che Hand­ha­bung des Siche­rungs­tauschs wird man dann den Händ­ler- oder Her­stel­ler­ser­vice in Anspruch neh­men dürfen. 

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Gerd

Erster Angeleinsatz : Holland 1962 mit einer Fertigangel Bambus dreiteilig 3 m, Fangergebnis 36 Aale an einem Regentag im August. Danach Süßwasserangelei vorwiegend an der Mosel und den Mittelgebirgstalsperren (Sauerland) mit kurzer Visite in einem Angelverein (der mir mit seiner Vereinsmeierei schnell gezeigt hat, dass er für mich keine Heimat sein und schon gar keine Herausforderung bieten konnte). Nach der Schule im rheinischen Raum (Bonn und Umgebung) vorwiegend an großen nicht bewirtschafteten Kiesgruben auf Karpfen und Forellen, Flussangelei an der Mosel, Kyll(Saarland). Erste Erfahrungen mit der Salzwasserfischerei (Nordsee,Ostsee) ab den 70er Jahren. Regelmäßige Angelreisen ab 1982 nach Irland (Hecht, Browntrout), Kanada(Königslachs, Sockey). In den letzten 15 Jahren min 1x/Jahr Irland, Norwegen (nur Salzwasser), Süßwasser nur noch Talsperre, gelegentlich noch Flußangelei Lippe,Sieg (Raum Unna).

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