Echolot / Fischfinder portabel machen und flexibel einsetzen
Portables Echolot Komplettset selber bauen
I. Echolot portabel ausrüsten — Grundsätzliche Überlegungen
Wer sein Echolot portabel machen möchte, hat ein Problem. Es gibt keine gebrauchsfertigen Lösungen. Schon gar keine, die allen Ansprüchen gerecht werden können. Wir haben uns dieses Themas angenommen und werden in unserem Beitrag Lösungsmöglichkeiten aufzeigen, wie Du eine gute transportable Lösung für dein Echolot erreichen kannst, ohne bei der Anschaffung den ein oder anderen teuren Fehler zu begehen. Sicher ist, ohne Eigeninitiative sind perfekte Lösungen eher nicht zu erwarten. Wo besondere Aufmerksamkeit notwendig ist und wie eine Lösung für große Echolote ab 9 Zoll aussieht, erörtern ich außerdem.
1. Welche Komponenten sind für eine portable Ausrüstung notwendig?
Für den flexiblen Einsatz deines Sonargerätes brauchst Du eine Transport- und Montagemöglichkeit für dein Gerät (Kunststoffkoffer), eine Stromversorgung (Akku, mit Ladegerät) und eine Halterung (Echolotstange), die deinen Echolotgeber auf Tauchstation bringt. Für kleinere Echolote bis 7 Zoll setzt man häufig zusätzlich eine Echolottasche ein, für größere Modelle bleibt nur die reine Kofferlösung. Jede Komponente für die portable Ausstattung ist im Fachhandel zu bekommen. Worauf Du bei den Anschaffungen achten solltest und wie das Ganze einsatzfertig wird, bespreche ich im Folgenden.
1.1 Der Kunststoffkoffer
1.1.1 Echolote bis 7 Zoll portable machen
Der Kunststoffkoffer nimmt im inneren die Stromversorgung (Akku) auf und bietet im geschlossenen Zustand auf dem Deckel die Montageinsel für das Gerät selbst. Dieses Paket pflanzt man dann in eine Echolottasche (bis 7 Zoll möglich) und hat so die ideale Transport- und Einsatzmöglichkeit für sein Gerät gefunden, ohne dass etwas neu montiert oder justiert werden müsste. Einfach die Tasche mit einem Griff vom Kofferraum aufs Boot bringen, den Geber anschließen und schon ist die Einheit betriebsbereit.
1.1.2. 9 Zoll Fischfinder oder größer portable machen
Die reine Kofferlösung für größere Echolote ist etwas anders gestrickt. Hier dient der Koffer auch als Transportbehältnis. Das Echolot, die Halterungs- und Anschlusseinheit (Stromkabel) müssen transportsicher im Koffer neben der Stromversorgung unterzubringen sein. Auf dem Boot wird das Echolot nebst Halterung erst einmal montiert und angeschlossen, bevor es einsatzfähig ist. Diese Vorgaben haben Einfluss auf die Koffergröße und seine Beschaffenheit.
Zunächst einmal müssen alle Komponenten, wie beschrieben untergebracht werden. Das Behältnis muss zudem stabil und robust sein, um die Ausrüstung zu schützen. Dazu gehört auch ein ausreichender Feuchtigkeitsschutz, d.h. der Koffer sollte wasserdicht sein. Das beschriebene Pflichtheft trifft auf sogenannte Outdoor Koffer zu, die von verschiedenen Anbietern erworben werden können.Wichtig:
- ausreichender Stauraum,
- Schlagfestigkeit und Stabilität,
- Wasserdichtigkeit,
Mit der Anschaffung des Koffers ist die Sache aber noch nicht getan. Das Gerät auf dem Koffer muss eine Kabelverbindung zum Akku im Inneren haben. Jede Bohrung von außen nach innen beeinflusst aber den Nässeschutz. Und wie soll der Akku geladen werden? Koffer mit montiertem Echolot öffnen, Kabelschuhe der Stromversorgung abziehen und dann das Ladegerät auf dem Akku an klemmen? Oder wird das Echolot vor dem Ladevorgang erst einmal abgebaut? Hier ist jetzt die angesprochene Eigeninitiative gefordert, die eine komfortablere Lösung als die angesprochene ohne Einschränkung ermöglichen kann.
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1.2 Die Stromversorgung
Akkus für Echolote gibt es zu Hauf. Erste Frage: Welche Leistung sollte die Stromversorgung haben, damit mein Echolot einen langen Angel Tag einsatzfähig bleibt. Wer sich umfassend zu diesem Thema informieren möchte, kann vieles in unserem aktuellen Akkuratgeber für LIFEPO4 Akkus erfahren.
Ich empfehle für Echolote bis 7 Zoll einen 12 V/10 Ah Typ, bei Lithium Akkus reicht auch eine 8 Ah Version für die Tagesversorgung. Ab 9 Zoll Bildschirmgröße, wo der Durchschnittsverbrauch über 1 A pro Stunde liegt, darf es mehr sein. Lithium Akkus mit 12 Ah oder größer sind hier angezeigt. Bei den Bleiversionen sollte man einen 18 Ah Typen nehmen. Für die portable 9 Zoll Lösung in diesem Beitrag haben ich zwei Lithium Akkus mit 10 Ah Leistung vorgesehen. Das ist auch für zwei Angeltage noch ausreichend. Zweite Frage: Welchen Akkutyp solltest Du anschaffen? Zunächst spielt hier der Preis eine Rolle. 10 Ah AGM Akkus (Bleivertreter) sind unter 30 € zu bekommen, ein einfaches Ladegerät wird mit rund 20 € gehandelt, wenn man keine Ansprüche stellt. Bei Lithium Eisen Phosphat Akkus (LiFePo4) Akkus beginnt der Spaß bei einem 12V/10 Ah Akku bei rund 70 €, die angepassten Lader kosten in der Standard Version auch um die 20 €. Warum LiFePo4 Akkus die bessere Alternative sind, wird in unserem Akku Test detailliert aufgezeigt. Neben der deutlichen Gewichtseinsparung im Vergleich zu den Bleitypen sind es:
- die bessere Energiebilanz,
- Pflegeleichtigkeit
- und die lange Lebensdauer ( >2000 Ladezyklen),
dadurch rechnet sich der Anschaffungspreis schon mittelfristig.
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1.3 Die Echolotgeberstange
Um den Echolotgeber sicher im Wasser unterzubringen, ist eine Geberstange die richtige Komponente. An ihr wird der Geber montiert. Die Einheit befestigt man für den Betrieb an der Bootswand, vorwiegend im Heckbereich. Möglich ist aber auch eine seitliche Montage. Von einer Geberstange forderst Du Stabilität, damit sie höheren Bootsgeschwindigkeiten in der Praxis standhält und flexible Anbringungsmöglichkeiten unabhängig vom gewählten Bootstypen (z.B. Leihboot).
Schau zu diesem Thema mal den Artikel über Echolot Geberstangen an.
Bei der Materialauswahl für die Geberstange ist Edelstahl aus Stabilitätsgründen die Nummer 1, auch wenn das mit höherem Eigengewicht und Preis einhergeht. Weiter ist die Spannbreite der Befestigungsklemme der Geberstange von Interesse. Viele Modelle beschränken sich auf 6 — 7 cm Maximalbreite, das ist für manche Bootstypen nicht ausreichend. In solchen Fällen lässt sich die Geberstange nicht montieren, ist also nutzlos. Ein weiterer Punkt sind die Auflageflächen der Spannvorrichtung, die mitunter sehr klein dimensioniert sind, und damit keinen sicheren Halt am Boot gewährleisten, von möglichen Beschädigungen der Gelcoat Oberflächen am Boot einmal abgesehen.
Amazon Bestseller Geberstange aus Edelstahl:
- Material: nylonverstärkter Kunststoff, Edelstahl und Aluminium (rostfrei)
- teleskopierbar, stufenlos bis zu einer Länge von ca. 140 cm ausziehbar
- separater Arm aus Aluminium mit Aufnahmeplatte für den Bildschirm des Echolotes
Damit das Gesagte nicht nur graue Theorie bleibt, habe ich einmal ein typisches Set-Angebot, wie es im Fachhandel zu finden ist, unter die Lupe genommen. Ich habe ein solches SET in Anlehnung an tatsächliche Angebote hier nachgestellt.
2. Warum Du bei Portabel Sets im Handel sehr genau hinschauen solltest
Unser Echolot Portabel Set besteht aus einem schwarzen Kunststoffkoffer von TOMcase mit Schaustoffeinlage, einem Bleiakku 12V/10Ah mit intelligentem Ladegerät von Green Cell, einer Alu Geberstange von Iron Claw (die beste in dieser Preisklasse?) und vier Befestigungsschrauben für die Echolotmontage sowie zwei Flachsteckern 6,3 mm für den Stromanschluss am Akku. Bei Einzelkauf kostet diese Zusammenstellung rund 140,00 €. Pfennigfuchser werden mit etwas Zeitaufwand beim Suchen noch preiswerter hinkommen.
Solche Sets werden im Fachhandel in verschiedenen Zusammensetzungen für gutes Geld angeboten. Im ersten Schritt solltest Du prüfen, was Du bei dem angebotenen Paket für dein Geld bekommst. Bei Vergleich der einzelnen Elemente wirst Du schnell feststellen können, ob die Preis-Leistung des Angebotes stimmig ist.
2.1 Der Echolotkoffer
Als nächstes wirst Du schauen, ob der im Set enthaltene Koffer groß genug ist, um neben dem Akku auch dein Echolot mit Halterung und Kabel aufnehmen zu können. Ich habe spaßeshalber bei einem SET Angebot für rund 165 € aus dem Netz einmal die fehlenden Koffermaße beim anbietenden Händler nachgefragt und musste feststellen, dass der Koffer nur für die Aufnahme des Akkus tauglich war. Das Echolot müsste hier draußen bleiben. Der Verkäufer meinte, „ das Echolot einfach auf den Koffer schrauben“. Ob das für den Transport der Ausrüstung eine empfehlenswerte Lösung ist, lassen wir einmal unbeantwortet. Der Koffer in unserem Musterangebot ist hingegen groß genug gewählt. In diesem Modell hat ein Echolot mit Zubehör neben der Stromversorgung ausreichend Platz.
2.2 Die Geberstange
Schau Dir dann die Geberstange an. Vier Dinge sind hier wichtig: Die max. Öffnung des Befestigungsklammer, die Größe der Auflagenflächen, die Arretierung der Höheneinstellung und der Materialeinsatz bei der Stangenaufnahme. Unser Iron Claw Modell ist stabil gearbeitet, ist aber nur für Bordwände bis ca. 7 cm Breite geeignet. Das ist mir zu wenig. Die Auflageflächen der Klammer sind klein und z.T. nicht mit Kunststoffauflagen geschützt. Das gefällt mir auch nicht. Es ist rutschanfällig auf glatten Oberflächen und kann die Gelcoat Beschichtung am Boot beschädigen. Die Arretierung der Höheneinstellung ist mit einem Rändelrad und einem Klemmmechanismus hingegen gut gelöst.
Das ist weitaus besser als mit einer Klemmschraube gegen das Rohr zu drücken, wie es bei anderen Modellen zu sehen ist (s. Abbildung oben). Leider ist der Kippmechanismus der Iron Claw Stange aus Kunststoff. Auch die erwähnte Rändelschraube zum Festziehen läuft in diesem Kunststoffteil. Das verspricht nicht unbedingt Langlebigkeit, spart aber Gewicht und ist durchaus eine Alternative zu einem Materialmix von ALU mit verzinkten Blechteilen.
Merke: Wenn Du den Aufbau der Geberstange nicht aus der Abbildung beurteilen kannst, solltest Du den Anbieter kontaktieren und die einzelnen Punkte nachfragen. Das erspart es Dir, etwas zu kaufen, mit dem Du später nicht zufrieden bist.
2.3 Akku und Ladegerät
Kommen wir zum Akku und dem Ladegerät. Der Lader sollte dem zu ladenden Stromversorger angepasst sein. Die Ladeschlussspannung muss passen und der eingesetzte Ladestrom sollte den Akku schonen, aber auch den Ladevorgang nicht unendlich verlängern. Bei dem oben angesprochenen Händlerset habe ich auch nach dem Ladestrom des enthaltenen Ladegerätes gefragt, der nicht im Angebot stand. Mit 0,6 A war er schon etwas niedrig, was den Verkäufer dazu verleitete mir zu versichern, das mehr nicht gehe, sonst würde uns der Akku „um die Ohren fliegen“. Nun gut, kommentieren muss man das nicht, es spricht auch so für die Beratungsqualität. Bei unserem Musterangebot kann man die notwendigen Daten beim Hersteller Green Cell im Shop nachschauen. Für den Akku werden Ladeschlussspannungen von 14,5–14,9 V angegeben, die der Automatiklader prima einhält. Beim Ladestrom müssen wir unter 2,7 A bleiben. Von diesem Wert ist unserem Lader mit 1 A noch ein ganzes Stück entfernt. Mit 1 A geht das Laden des Akkus um einiges schneller, als wenn wir uns mit 0,6 A Ladestrom zufrieden geben müssten.
3. Wie wird das Portabel Set lauffähig gemacht?
Nachdem wir die Komponenten geprüft und angeschafft haben, müssen wir entscheiden, wie wir das Paket einsatzfähig machen. Die einfachste Lösung besteht darin, ein paar Löcher (vier für die Echolothalterung, eines für das Stromkabel zum Gerät) in den Koffer zu bohren und im Schaumstoff die passende Vertiefung für den Akku einzurichten. Dann bringt man die beiden Flachstecker auf die losen Enden des Echolot Stromkabels (rotes (+) und schwarzes (-) Kabel) an und führt das Kabel in den Koffer. Ist das Echolot auf dem Deckel montiert und am Kabel, kann man den Akku als letzten Schritt an klemmen. Dann kann es losgehen.
Viele Anwender werden so verfahren, handeln sich damit aber eine Reihe von Nachteilen ein, die wir einmal stichpunktartig zusammenfassen wollen.
- Der Koffer ist nicht mehr wasserdicht, kann auch nicht abgedichtet werden, da das Stromkabel für den Transport wieder entfernt werden muss.
- Das Stromkabel ist deutlich zu lang, die überschüssige Länge muss im Kofferinneren unterbracht werden, da es sonst ein Sicherheitsrisiko darstellt.
- Unkomfortabler Ladevorgang des Akkus, da der Koffer (bei aufgesetztem Echolot?) geöffnet werden muss und die Flachstecker zwei mal getauscht werden (vom Echolot zum Ladegerät und zurück).
- Mit dem ständige auf- und abziehen der Flachstecker am Akku leiden die Kabelverbindungen und die Anschlussstecker am Akkus was u.a. auch der elektrischen Sicherheit abträglich ist.
- Das montierte Echolot steht permanent unter Strom, auch wenn es nicht gebraucht bzw. ausgeschaltet ist (Gerät läuft weiterhin im Stand Bye).
Alle aufgeführten Defizite kann man mit relativ einfachen Mitteln ausräumen. Man baut einfach zwei wasserdichte 2‑polige Buchsen (eine fürs Echolot, die andere fürs Ladegerät) und wenn man schon dabei ist auch einen Ein/Aus Schalter mit Betriebs-LED in den Koffer ein und verkabelt diese Bauteile im Kofferdeckel. Das Echolot Stromkabel verkürzt man auf die notwendige Länge und setzt am abgeschnittenen Ende den für die Buchse passenden (natürlich wasserdichten) Stecker auf. Ebenso verfährt man mit dem Ladegerät.
4. Was darf ein gutes Echolot Portabel Set kosten?
Diese Frage solltest Du nicht in absoluten Zahlen bewerten. Warum, ist schnell erklärt. Qualitativ hochwertige Bauteile mit langer Lebensdauer haben ihren Preis, der sich aber letztlich immer als günstig darstellt, wenn man den Nutzungszeitraum einrechnet.
Beispiel 1 Blei Akku AGM vs. Lithium Modell:
Ein Blei Akku AGM mit 12V/10 A ist für rund 25,00 € zu kaufen. Ein Gegenstück 12V/10 Ah als Lithium Modell (LiFePo4) kostet beim gleichen Hersteller rund 90,00 €, das ist das 3 ½ fache. Der AGM Vertreter hat mit rund 400 Ladezyklen aber nur 1/5 der Lebensdauer eines LiFePo4 Akkus. Du brauchst also rund fünf AGM Akkus um die Leistung eines entsprechenden LiFePO4 Akkus zu kompensieren. Das ist das reine Rechenexempel. In der Praxis muss man aber die lieferbare Stromleistung pro Akkuladung vergleichen, um ein exaktes Bild zu bekommen. Da die Energiedichte eines LiFePo4 Akkus um einiges höher liegt als bei dem AGM Typen, muss der Blei Akku häufiger geladen werden um die gleiche Stromabgabemenge zu produzieren. Gehen wir einmal nur von einem Verhältnis von 3 : 4 zugunsten des Lithium Vertreters aus, müsstest Du für einen LiFePo4 Akku sechs bis sieben Blei Akkus anschaffen, das ergäbe eine Kalkulation von 6 x 25,00 € zu 90,00 €, d.h. ein Mehrpreis von 60,00 € für die Bleivariante. Den Mehrverbrauch an Strom beim Laden der AGM Batterie haben wir in dieser Rechnung noch gar nicht berücksichtigt.
Beispiel 2 hochwertige vs. günstige Geberstange:
Eine hochwertige Edelstahl Geberstange z.B. von Kaiser Edelstahl Design in Verden ist für die halbe Ewigkeit gebaut, kostet aber auch rund 130,00 € in der Standardversion. Nehmen wir zum Vergleich unser o.a. Iron Claw Modell für 45,00 €. Muss das Iron Claw Modell im Laufe der Jahre nur einmal ersetzt werden, was bei Kunststoffeinsatz durchaus wahrscheinlich ist, hat sich die Ausgabe im Zuge der Preissteigerung auf vielleicht 100 € summiert, was angesichts der qualitativen Unterschiede beider Modelle eigentlich keine Option sein sollte.
Wer sich in weiser Voraussicht für eine wertige portable Ausrüstung entscheidet, muss mit Kosten von rund 300,00 € rechnen. Es wird dann aber i.d.R. eine einmalige Ausgabe sein. Die Einzelposten eines hochwertigen Portabel Sets z.B. für ein 9 Zoll Echolot könnten dann so aussehen:
- Hochwertiger Kunststoffkoffer vom TomCase XT 380H160 62,00 €
- LiFePo4 Akku 12V/10 Ah mit Ladegerät min. 90,00 €
- Hochwertige Edelstahl Geber Stange (z.B. von Kaiser) 128,00 €
Macht in der Summe 282,00 € wobei Abweichungen nach oben bei allen Komponenten möglich sind. Z.B. fallen für die Geberstange für einen großen Spannbereich von 120 mm 16,00 € an. Wenn Du beim Ladegerät eine Mikroprozessor gesteuertes Modell haben möchte, das auch tiefenentladene Akkus wieder beleben kann, muss Du einen Mehrpreis von 40,00 € hinnehmen. Und natürlich kann auch der Koffer je nach Bildschirm ein größeres Modell werden, das rund 20,00 € zusätzlich ins Budget einbringt. Größere Akkus mit mehr Kapazität lassen die Kosten ebenso weiter anwachsen. Nur, wenn Du viel Geld für ein hochwertiges Sonargerät in die Hand nimmst, solltest Du bei der portablen Ausstattung nicht kurzsichtig am falschen Ende sparen.
Für preiswerte Echolotgeräte bis 7 Zoll empfehlen wir eine Lösung mit Echolottasche. Mit der Tasche ist meist ein passender (nicht wasserdichter) Koffer geringer Bauhöhe (ausreichend für einen liegenden Standard Akku) dabei. Die Echolottasche wird einmalig eingerichtet, es muss danach nichts mehr montiert oder umgerüstet werden. Der Koffer kann wie oben bereits verlinkt mit Schalter und Anschlussbuchsen versehen werden, dann ist auch das Laden in der Echolottasche ein Kinderspiel.
Ein gutes 7 Zoll Echolot:
- Hochwertige Abmessungen
- Langlebig
- Flexible Gestaltung
Preislich bewegen wir uns mit der Echolottasche, dem mitgelieferten Koffer mit Akku+ Lader, der Iron Claw Geberstange, 4 Schrauben und 2 Flachsteckerbuchsen wie in unserem Muster Set beschrieben auch um die 140 €.
5. Unsere Lösung für portabel einsetzbare Sonargeräte ab 9 Zoll
6. Wichtige Hinweise und Haftungsausschluss
Haftungsausschluss: Dieser Beitrag ist lediglich eine Beschreibung eines von uns durchgeführten Projektes zum Aufbau einer portablen Einheit eines 9 Zoll Geräte für den persönlichen Bedarf. Es ist keine Bauanleitung für ein solches (oder ähnliches Vorhaben) und darf auch nicht als eine solche verstanden werden. Da unsere eigene Sicherheit uns sehr am Herzen liegt, haben wir dieses Projekt mit der erforderlichen Sorgfalt und nach bestem Wissen durchgeführt – sowie vor dem eigentlichen Einsatz praktisch erprobt. Wir übernehmen keine Haftung oder Gewährleistung für die Schlüssigkeit der Planung, des Aufbaus und der Funktionssicherheit des Endproduktes. Wer diese Beschreibung zum Nachbau eines ähnlichen Projektes nutzt, tut das auf eigene Gefahr. Eine Haftung unsererseits, die aus der Verfolgung dieses Beitrags abgeleitet wird, ist ausgeschlossen.
Grundsätzlich wichtig und zu beachten:
Alle elektrotechnischen Arbeiten und Installationen sollten nur von befähigten Personen ausgeführt werden, welche die notwendigen Fachkenntnisse besitzen, solche Arbeiten sachgerecht ausführen zu können. 12V-Batterien bzw. ‑Akkus sind kein Spielzeug und bei fehlerhaftem Umgang eine ernstzunehmende Gefahrenquelle für schwerwiegende Personen- und Sachschäden.
7. Vorüberlegungen zu Projekt (Pflichtheft)
Ich fasse jetzt einmal kurz zusammen, welche Vorüberlegungen bei dieser portablen Lösung zum Tragen kamen. Für 9 Zoll Geräte oder größer ist klar, dass nur eine reine Kofferlösung angesagt war. Der Koffer soll aus dem Outdoor Programm stammen und natürlich wasserdicht sein. Damit die Wasserdichtigkeit in der Praxis auch trägt, müssen wasserdichte Anschlüsse eingebaut werden und die Bohrungen für den Echolothalter brauchen dann eine dauerhafte Abdichtung. Die vorgesehenen Einbaubuchsen machen den Koffer dann auch als externe Stromversorgung tauglich, wenn das Echolot z.B. an der Reling montiert wird. Ein Ein/Aus Schalter mit LED, der das Echolot physikalisch von der Stromversorgung trennt und den Ladevorgang ebenso vom Echolotanschluss fernhält, war für uns Pflicht. Was den Akkueinsatz anlangt haben wir uns für eine Zwei-Akku-Lösung entschieden, die einerseits mit 20Ah Gesamtleistung genügend Reserven verspricht, andererseits aber auch eine gleichmäßige Gewichtsverteilung im Koffer beim Transport und Betrieb garantiert. Im Überblick sieht das Pflichtheft für unsere Portabel Lösung so aus:
- Wasserdichter Outdoorkoffer für Akku und Echolot mit Zubehör
- 2 Stück wasserdichte Einbaubuchsen 2 polig,
- Ein/Aus Schalter mit Betriebs LED
- 2 Akkus 12 V mit 2 x 10 Ah Leistung
- Wasserdichter Umschalter auf Akku 1 o. 2 mit 2x Kontroll LED
- Schaumstoff Inlett vorbereitet zur Aufnahme der Komponenten
8. Entscheidungen zur Komponenten Auswahl
8.1 Outdoorkoffer
Ich habe mich für die Kofferserie von TOMcase entschieden, weil der Anbieter die passenden Koffergrößen für das Projekt vorhält und alle Eigenschaften und baulichen Gegebenheiten den Vorstellungen entsprachen. Das Preis-Leistungsverhältnis ist zudem stimmig.
8.2 Buchsen/Stecker wasserdicht
Bei den wasserdichten Einbaubuchsen und Steckern haben wir bei einem chinesischen Anbieter gekauft, d.h. direkt in China bestellt (Lieferzeit <10 Tage). Das gleiche Produkt wird auch hierzulange im Netz angeboten, allerdings zu einem sechsfach überhöhten Preis. Das wollte ich nicht bezahlen.
8.3 Weitere Bauteile
Alle weitere Bauteile (s. Liste) wie Kabel, Flachstecker, Schalter usw. sind im Netz preiswert zu ordern. Da kann man preisaffine vorgehen. Wichtig ist nur: sowohl der Ein/Aus Schalter wie auch der Umschalter müssen wasserdichte Ausführungen oder passend abgedichtet sein.
8.4 Akku / Ladegerät
Bei der Akku Wahl haben wir uns aus Gewichts- und Leistungsgründen für Lithium Eisen Phosphat Modelle (LiFePo4) entschieden. Das ist zwar deutlich teurer als die Bleivertreter, rechnet sich aber langfristig immer. Beim Ladegerät begnügen wir uns mit einem angepassten Standard Lader vom gleichen Hersteller würden in puncto Akkupflege aber besser mit einem Mikroprozessor gesteuerten Model z.B. einem Optimate TM 470 (64,00 €) fahren.
Die Gewichtseinsparung bei den LiFePo4 Modellen gegenüber der Bleivariante liegt bei 3 kg.
9. Die Planung zum Bauvorhaben
Für die konkrete Planung habe ich zunächst einen Verdrahtungsplan erstellt, der in der hier vorgestellten Form auch die Bauteilhinweise enthält. Dann habe ich festgelegt, wo welche Bauteile in Koffer eingebaut werden und wie die Verkabelung verlaufen soll.
9.1 Der Verdrahtungsplan für eine 2‑Akku-Lösung
9.2 Der Einbauplan mit Kabelverlauf
10 Wie bin ich weiter vorgegangen?
Im weiteren Verlauf habe ich zunächst Kabel an die beiden Buchsen gelötet (gibt es auch mit Schraubverbindung) und die Bohrungen bzw. den Ausschnitt für die Einbauteile hergestellt. Die LEDs brauchen eine 5 mm Bohrung, die Buchsen 13 mm und der Umschalter passt in eine Öffnung 43x22 mm. Letztere habe ich auf dem Deckel aufgezeichnet und anschließend mit einem Tapetenmesser ausgeschnitten (nach und nach vertiefen). Danach werden die Löcher entgratet und die Bauteile eingesetzt. Die Verkabelungen werden mit Kabelbindern und Klebesockeln 20x20 mm gesichert bzw. auf dem Deckelinneren befestigt.
Weitere Arbeiten / Entscheidungen:
- Wo Kabel zusammengeführt wurden, habe ich Flachstecker Verbindungen eingesetzt
- Flachstecker finden sich auch auf dem Umschalter
- Beide Akkus wurden mit Kabelsicherungen 3 A versehen
- Die Löcher für die Echolothalterung wurden gebohrt (3 mm Schrauben 3 mm Bohrloch!)
- Die Gewindeschrauben wurden mit Unterlegscheiben von unten nach oben gesetzt.
- Eine Lage Dichtstoff (Sikaflex 221) auf der Unterlegscheibe dichtet und befestigt gleichzeitig
- Von außen dann Unterlegscheibe und Flügelmutter anbringen und etwas anziehen.
Wenn das Dichtmittel etwas abgebunden hat, sitzt die Gewindeschraube fest, so dass die Echolotmontage ein Kinderspiel ist.
- Die LED werden innen mit Sikaflex abgedichtet, ebenso die Schnittstelle am Umschalter
- Alle Schrauben, Unterlegscheiben und Flügelmuttern sind rostfrei ausgeführt
- Alle Kabellängen wurden großzügig geschnitten und vor Ort auf die notwendige Länge gekürzt.
- Im Würfelschaumstoff haben wir dann die passenden Vertiefungen eingebracht, damit die Akkus links und rechts und das Echolot mittig nebst Zubehör transportsicher verstaut werden kann.
- Im Deckel haben wir den Schaumstoff nach Kabelverlauf zugeschnitten und mit doppelseitigem Klettband am Deckel gesichert.
Im Ergebnis haben wir jetzt einem strapazierfähigen robusten Echolotkoffer, indem die Ausrüstung nebst Stromversorgung sicher transportiert werden kann. Der Koffer ist wasserdicht und somit sowohl beim Transport als auch im Betrieb problemfrei auf jedem Boot einsetzbar. Der Aufbau des Echolotes ist mit wenigen Handgriffen ohne Werkzeug (Flügelmuttern) erledigt. Für die Nutzung des Gerätes auf dem Koffer muss das Stromkabel passend gekürzt und mit dem Stecker für die eingebaute Buchse versehen werden. Für eine flexible Nutzung des Echolotes bei alternativen Montageorten z.B. an der Reling oder einer externen Halterung, ist die Anschaffung eines zweiten Netzkabels für die Echolotversorgung in ursprünglicher Länge notwendig. Auch hier wie auf dem Ladegerät für die Akkus müssen die passenden Stecker aufgebracht werden.
Fazit: Eine sichere und komfortable Lösung für den portablen Einsatz eines Echolotes. Die Arbeiten erfordern allerdings einiges an Zubehör und einen gewissen Zeitaufwand. Die Zufriedenheit, die bei der Nutzung dieses Systems aufkommt, macht beides aber schnell vergessen.
11. Die Bilder zum portablen Echolot
11.1 Fertiger Koffer von oben
11.2 Ansicht der Verkabelung von innen
11.3 Schaumstoffvorbereitung für Akkus und Echolot
11.4 Akkus und Echolot eingesetzt, Akkus angeschlossen
11.5 Vollständig gepackt zum Transport
11.6 Koffer mit Echolotaufbau ready to use
11.7 Echoloteinheit von hinten (gekürztes Stromkabel)
12. Materialliste
1 Stück TOMCase Outdoor Koffer XT380H160 ( 380x270x160 mm Innenmaße)
1 Stück Umschalter wasserdicht 2 polig EIN/AUS/EIN
4 Stück wasserdichte Buchsen mit Stecker
1 Stück Druckschalter 6 A mit Abdeckkappe
3 Stück LED rot 3 mm mit Kabel und Einbauhalterung
1 Stück 3 m KFZ Litze rot 1 mm
1 Stück 3m KFZ Litze schwarz 1mm
2 Stück Kabelsicherung
2 Stück Glassicherung 5x20 mm 3 A
20 Stück Klebesockel 20x20 mm schwarz
30 Stück Kabelbinder 120x2 mm schwarz
3 Stück Flachsteckerbuchsen blau
3 Stück Flachstecker rot
6 Stück Flachsteckerbuchsen rot
4 Stück Flügelmuttern 3 mm V2A
4 Stück Gewindeschrauben 3/20 mm V2A
8 Stück Unterlegscheiben Bohrung 3,2 mm groß V2A
4 Stück Unterlegscheiben Bohrung 3,2 mm klein V2A
Evtl. 1 Extra Echolot Stromkabel z.B. Garmin 22,00 €
Werkzeug: Lötkolben, Crimpzange, Abisolierzange, Dichtmittel z.B. Sikaflex
13. Die Kosten Rechnung Echolotkoffer mit Akkus
Koffer mit Schaumstoffeinlage TOMCase 62,50 €
Bauteile lt. Liste ca.50,00 €
2 x LiFePO4 Akkus 12 V/10 Ah 120 €
1 x Angepasster Lader Green Cell 12V/ 4A 22,00 €
Gesamtpreis: 254,50 €
Evtl. 2. Stromkabel z.B. Garmin 22,50€
Hast du keine Lust mehr auf Recherche?
Gerd, der Autor dieses Artikels, bietet eine unabhängige, ehrliche, nicht verkaufsorientierte individuelle Beratung rund um das Thema Technik für Angler (Echolote, Plotter, E‑Motoren, Energieversorgung etc.):
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Wo hast du das Extra Stromkabel herbekommen? Bei meinem 923xsv ist es mit 8 Pin bestückt davon 2 etwas dickere ( plus,minus) und 6 dünne für die anderen Nebengeräte
Ich kann nichts finden
Hallo Olli,
kein Problem.
Hier ist der Link direkt von Garmin, gibt es aber auch bei allen einschlägigen Fachhändlern.
https://www.garmin.com/de-DE/p/522960
Gruss
Gerd
Hallo Gerd, richtig guter Artikel. Mein Frage wäre, wie ich die Buchsen verkabeln kann? Solche Anschlüsse kenne ich nicht, rund und halb offen?
Beste Grüße René
Hallo Rene,
es freut mich, dass Dir der Beitrag gefallen hat.
Die halboffenen Anschlüsse an den Steckern und Buchsen werden ganz simple gelötet.
Einfach die Kupferspitze der Litze etwas anspitzen, dann hält es für den Lötvorgang.
Wenn das zu kompliziert ist: es gibt diese Stecker/Buchsen auch mit Schraubanschluss.
Schau mal bei Aliexpress, da müssten sie zu finden sein.
Hallo liebes dicht am Fisch Team,
mit Begeisterung habe ich die Lösung eines portablen Echolotsystems welches gleichzeitig wasserdicht bleibt gelesen.
Allerdings bin ich was Elektrik und Verkabelung angeht nicht sehr bewandert und Frage mich ob es für mich als Laien machbar ist das genauso nach zu bauen oder sollte man das dann lieber bleiben lassen?
Vielen Dank im Vorraus
Mit besten Grüßen
Florian
Hallo Florian,
schön, dass Dir der Artikel gefallen hat.
Zur Sache: Sicherheit ist auch für uns Angler erste Bürgerpflicht. Wenn Dir, wie Du sagst, die notwendigen Sachkenntnisse fehlen, solltest Du ein solches Projekt nicht angehen.
Aber vielleicht gibt es ja jemanden in deinem Bekanntenkreis, der die Bedingungen erfüllt und den Du ansprechen kannst.
Sicherheit ist nun mal nicht verhandelbar.
Klasse!
Genau diese Infos habe ich stundenlang im Internet gesucht.
Vielen Dank!
Hallo, vielen Dank für deine Rückmeldung. Es freut uns sehr, dass der Beitrag Dir den ein- oder andere Tipp für dein Projekt geben kann.
Wenn Du im Laufe deiner Arbeit noch Detailfragen hast, kannst Du mich gerne über DAF kontaktieren.
VG
Gerd