Lachsfischen in Kola mit Russija Fishing und Baikal Reisen
Lachsangeln Kola — Russland
Nun verstehe ich ihn endlich, diesen Mythos um den Atlantischen Lachs! Wieso um die halbe Welt Reisen nur wegen diesem Fisch? Nun wo ich es selbst gemacht habe, weiss ich warum. Es ist ein wunderbarer Fisch, schwierig zu fangen und echt sauer wenn man ihn hakt, aber der Reihe nach…
Wir haben bei Russija Fishing/Baikal Reisen eine Woche Lachsfischen am Strelna und Chapoma gebucht und freuten uns eine gefühlte Ewigkeit bis es los ging. Am 5. Juni war es dann endlich soweit, bereits um 7 Uhr in der Früh durfte jeder der Reiseteilnehmer ein kleines Geschenk entgegen nehmen: ein Russija-Fishing Cap. Ich war mir zuerst nicht sicher ob ich dieses pinke Ding, welches nur für mich in dieser Farbe gemacht wurde, hübsch finde, doch jetzt gebe ich das nie wieder her, denn es hat eine unglaublich schöne Reise mit mir erlebt.
Mit 411,8 Kilogramm Gepäck flog der Schweizer Teil der Gruppe los Richtung St. Petersburg, voller Vorfreude und Hoffnungen wurde heftig über Fliegen, Ruten, Rollen, Schussköpfe oder ähnliches diskutiert, um die Zeit im Flieger totzuschlagen. In Russland wird man (oder Frau) ja nicht gerade freundlich in Empfang genommen, aber dank der Organisation von Wladimir hat alles mit den Visa geklappt und wir durften Russischen Boden betreten.
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Um die Warterei auf unsere Kollegen aus Deutschland zu überbrücken tranken wir die ersten Biere und etwas später stand dann auch der Bus offeriert von Russija Fishing zur Stadtrundfahrt bereit. Dieser brachte uns durch den Stau in die Innenstadt, um in einem Russischen Restaurant etwas zu Essen und anschließend wieder zurück an den Flughafen zum Weiterflug nach Murmansk. Dort angekommen wurden wir sofort in zwei Busse geladen und nach Umba gefahren, der Tankstellen Hot Dog war ein willkommenes Frühstück, bevor wir endlich vor dem beeindruckenden MI‑8 Helikopter standen. Alle Kameras schnellten hervor um das Ungetüm auf Bild festzuhalten, ich bin sicher, dass dies bis zum Schluss das meist fotografierte Motiv blieb, wohl aber auch das beeindruckendste.
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In der knappen Stunde Flug über die Kola Halbinsel war nicht viel Zivilisation zu entdecken, nur noch Bäume, Seen, einen Adler, das weisse Meer und dann endlich unser Ziel, die Lodge am Chapoma. Hier teilen wir uns in zwei Gruppen und verabschiedeten uns vorläufig von unseren Freunden, denn wir durften nochmals ein paar Minuten länger mitfliegen um in der Strelna Lodge unser Quartier zu beziehen. Hier war es eher wie in einem Hotel als in der Wildnis Russlands, denn als erstes gab es was zu Essen. Dies blieb auch bis zum Schluss der Mittelpunkt hier, da die Köchinnen uns mit Leckereien zudeckten – ich bin sicher alle von uns haben ein paar Kilo mehr mit nach Hause genommen!
Gierig darauf die Fliege zu schwingen brachte uns unser Guide Roger und seinem russischen Kollege Sascha zum Fluss und zeigte uns die schlechten News, sechs Wochen ohne Regen und Temperaturen bis über 25 Grad hatten dem Wasserstand schwer zugesetzt was auch hieß, dass fast keine frischen Fische hinaufzogen. Den schlechten Nachrichten zu trotz fing Mauro keine Stunde später den ersten Fisch und zeigte uns Anderen wie es geht. Beim Abendessen mit frischem Lachs-Sashimi frönten wir der netten Russischen Tradition, dem Vodka. Die ersten Flaschen wurden von Roger spendiert und damit fleißig der erste Erfolg gefeiert. Die nächsten Tage führten uns die beiden Guides am Fluss entlang, was bei den heißen Temperaturen teilweise ganz schön anstrengend war. Wenn es Windstill war, hätten wir die Sonne gerne nur im T‑Shirt genossen, aber unsere „Kollegen“, die Moskitos, hatten etwas dagegen.
Ich konnte meinen ersten Lachs dann mitten in der Nacht überlisten, direkt nach dem Biss wusste ich das muss einer sein. Immer wenn ich Roger fragte woher ich weiß, wann ich einen Lachs am Haken habe, sagte er mir, dass ich es schon merken werde und er hatte Recht. Trotz des energischen Kampfes und den schnellen Fluchten konnte ich ihn kurz vor dem kleinen Wasserfall stoppen. Nach diesen aufregenden Minuten konnte ich endlich den Lachs in den Händen halten. Meinen ersten echten Atlantischen Lachs, wow… ich war stolz wie selten zuvor und mein Freudenschrei war weit zu hören!
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Fast die ganze Gruppe war in dieser Nacht unterwegs und so stießen wir morgens um 4 Uhr alle zusammen mit einer Flasche Wodka auf die erfolgreiche Nacht an, denn ich war nicht die einzige mit Erfolg. Vereinzelt wurden in den nächsten Tagen weitere Lachse gefangen und auch aus der anderen Gruppe am Chapoma war positives zu hören. Zudem konnten wir wunderschöne Bach- und Meerforellen fangen, welche wunderschön gezeichnet und in grösserer Zahl vorhanden waren. Ich war hin und weg von meiner Bachforelle, es war definitiv die schönste die ich je gefangen habe und ein außerordentlich gutes Trostpflaster.
Am dritten Tag wurden wir mit einem ziemlich alten Militär Lastwagen abgeholt, um in die Lodge am Chapoma gebracht zu werden. Dies war eine abenteuerliche Fahrt entlang am Strand, durch Flüsse, Büsche und tiefe Löcher auf den „Strassen“. Der Fahrer beeindruckte mich, dieses alte Fahrzeug schien nicht wirklich auf ihn hören zu wollen und er musste ständig an einem der etwa acht Hebeln ziehen damit es weiter geht. Die Chapoma Lodge ist in perfekter Lage, direkt am Weissen Meer vis à vis vom kleinen Dorf Chapoma wo ca. 30 Leute das ganze Jahr wohnen. Unsere Köchinnen kamen jeweils mit dem Boot zur Arbeit und hatten natürlich auch hier bereits etwas vorbereitet, um uns nicht hungrig ins Bett zu schicken. Trotz der nur 30 Kilometer Distanz zum Strelna war es hier fast wie in einer anderen Welt, es gab weniger Steine, mehr Grünflächen und der Fluss hatte ein ganz anderes Gesicht. Ein hübsches Gesicht würde ich sagen! Ein Teil der Gruppe wurde mit dem lustigen Fahrzeug an einen weiteren Fluss gebracht, den Pjaliza welcher auch viele Lachse enthielt und auch wunderschön war.
An beiden Flüssen konnten wir ständig Lachse springen sehen, was es aber nicht einfacher machte sie zu fangen. Trotzdem konnten einige Fische gelandet werden und ich verlor einen nach ein paar Minuten Drill knapp vor meinen Füssen. Auch diese drei Tage vergingen viel zu schnell und am siebten Tag kam uns der Helikopter wieder abholen, die andere Gruppe war bereits an Bord und so flogen wir voll bepackt wieder zurück in die Zivilisation. Obwohl Umba, unsere erste Haltestelle nicht viel mit Zivilisation zu tun hat, doch es war schön wieder auf geteerten Strassen herum gefahren zu werden. Abends trafen wir im nördlichsten 4 Stern Hotel der Welt in Murmansk ein und genossen alle eine Dusche, ich vermisste die Sauna aus den beiden Lodges trotzdem bereits ein wenig.
Am nächsten Tag organisierte uns Wladimir einen Tag fischen an der Kola und Ura, um die zwei Tage in Murmansk zu überbrücken, diese wurden eingeplant falls der Heli nicht hätte fliegen können. Ich war in der Gruppe welche die Ura befischen konnte, leider hatte ich selber keinen Erfolg, doch in der Gruppe an der Kola wurde ein Meter-Fisch gefangen! Da es das erste Mal organisiert wurde, klappte nicht alles reibungslos, eben russisch… aber Roger setzte sich lautstark für seine Gäste ein.
In der Haus-Disco stieg noch unsere Abschlussparty mit vielen Getränken und guter Stimmung, erstaunlich wie hübsch das die geschonten weissen Hemden auf der Reise geblieben sind. Die ganze Nacht wurde durchgefeiert und ein paar hatten noch verschlafene Gesichter als wir auf unserer Rundfahrt durch Murmansk noch den Eisbrecher Lenin und bekannte Denkmale besuchten. Ein gelungener Abschluss für eine sehr aufregende, abenteuerliche und wunderschöne Reise!
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Unsere lange Heimreise führte uns wieder mit Bus, Flugzeug und einige Stunden an Flughäfen zurück nach Zürich wo wir uns von allen altbekannten und neuen Freunden verabschieden mussten. Schon ein komisches Gefühl wieder unter allen diesen Menschen mitten in der Stadt zu sein, doch mit vielen schönen Erinnerungen und müden Knochen schlief ich herrlich gut im eigenen Bett. Es war wirklich ein tolles Abenteuer und sehr schöne Zeit! Obwohl es nicht ganz einfach war, als Frau mit 20 Männer in die Ferien zu fahren, hier jedoch ein großes Kompliment an Roger von Russija Fishing, er hat das super gemanaged und es war mir eine Ehre als erste Frau den Strelna zu befischen.
Liebe Grüsse, Daniela
P.S.: Hoffentlich schon bald habe ich die Unmengen an Videomaterial zu einem Film bearbeitet, welchen ich Euch dann gerne zeige! Weitere Informationen unter www.russija-fishing & www.baikal-reise.de. Kontakt per E‑Mail über Russija-Fishing@bluewin.ch und Ebert@Baikal-Reise.de