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Daniela Misteli (CH)Lachs

Die perfekten (Angel-) Flitterwochen

Angeln in Kamtschatka: Lachs, Forellen, Saiblinge und Äschen

Die Anreise nach Kamtschatka

Die Rei­se nach Kamt­schat­ka ist anstren­gend, lang und beinhal­tet zwei Flü­ge, der eine ist wahr­schein­lich der längs­te Inland­flug der Welt (Mos­kau-Petro­pav­lovsk — Kamt­schat­ka ohne Ver­spä­tung sat­te 8,5 Stun­den), sowie eine nicht enden wol­len­de Auto­fahrt nach Kozy­revsk. Doch es lohnt sich, den am Ende war­tet ein wun­der­schö­ner Heli­ko­pter­flug zum Para­dies für uns Angler.

Anreise nach Kamtschatka
Anrei­se nach Kamtschatka

Mit dem rie­si­gen oran­ge-blau­en (hin­ter den Tur­bi­nen schwar­zen) MI8 Heli­ko­pter flo­gen wir eine Stun­de über das Land der Vul­ka­ne, Flüs­se, Seen, Bären und Ein­sam­keit. Durch die strah­len­de Son­ne leuch­te­te die Welt unter uns in grün, rot, gelb, blau und unzäh­li­gen wei­te­ren Farb­tö­nen. Der Jubel in unse­rer Rei­se­grup­pe brach dann aus, als wir über “unse­ren” Fluss, den nörd­li­chen Ozer­na­ya, flo­gen und durch die Bull­au­gen die Fisch­schwär­me aus­ma­chen konn­ten. In alle Rich­tun­gen flüch­te­ten Sie vor dem Lärm unse­res Ein­tref­fens und ver­setz­ten uns ins Staunen.

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Ankunft - es kann l,osgehen
Ankunft — es kann l,osgehen

Traumhaftes Angeln

Nach dem gemein­sa­men Gepäck aus­la­den durf­ten wir, wäh­rend die Gui­des unse­re Boo­te fer­tig mach­ten, end­lich anfan­gen zu angeln. Dank den Gen­tle­men in unse­rer Grup­pe durf­te ich sogar die ers­ten Wür­fe über­haupt machen und beim drit­ten war auch schon der ers­te lang­ersehn­te Saib­ling am Haken. Wun­der­schön gefärbt, feu­er­rot mit den weiß umran­de­ten Flos­sen — der per­fek­te Auf­takt für eine tol­le Reise.

wudnerschöner Saibling
abso­lu­ter Traumfisch

Als die Boo­te bereit waren und jeder sei­ne ers­ten Fische gefan­gen hat­te ging es los, wir  bezo­gen unse­re Plät­ze und schip­per­ten zum ers­ten Camp. Nach­dem die Zel­te auf­ge­schla­gen wur­den, ser­vier­te unse­re Köchin Oxa­na das Nacht­es­sen, Sup­pe rus­si­scher Art — herrlich.

Nach der ers­ten kla­ren und kal­ten Nacht, wur­den direkt vor dem Camp traum­haf­te Saib­lin­ge, Äschen, Regen­bo­gen­fo­rel­len, Rot- und schon die ers­ten Ketal­ach­se gefan­gen. Auch der ers­te Bär ließ sich bli­cken, bei­de sind erschro­cken, wobei Mau­ro durch einen Miss-tritt schon die ers­ten Schwimm­ver­su­che im Fluss mach­te. Dank den Ersatz­klei­der kein Pro­blem und nach dem Umzie­hen zogen wir mit dem Pira­ten­boot los, die Fah­ne hat­te unser Gui­de Igor ange­bracht. Zuge­ge­ben er sah auch etwas wie ein Pirat aus. Er ruder­te uns gekonnt zu den Schät­zen des Flus­ses und schick­te uns mit den Wor­ten “pa pro­ba” zum Angeln. Roger Gyr von Rus­si­ja Fishing war auch mit uns an Bord und zeig­te uns die bes­ten Flie­gen und bes­ten Bier­do­sen­hal­ter auf dem Raft, so klapp­te es sehr schnell mit dem Erfolg und es herrsch­te Ordnung.

grimmiger Ketalachs
grim­mi­ger Ketalachs

Strah­len­der Son­nen­schein ließ das kla­re Was­ser (und den Vod­ka) glän­zen und wir konn­ten vom Boot aus die mas­si­ven Fisch­schwär­me bewun­dern, bei­des blieb uns die nächs­ten 7 Tage fast immer treu — das Wet­ter und die Fische. Mit­tags tra­fen wir uns zum Essen, wel­ches unse­re Köchin zube­rei­te­te, tausch­ten Fang­er­fol­ge und Geschich­ten mit den ande­ren Ang­lern der 3 Boo­te aus.

Alle waren beim Angeln erfolg­reich und von der Fische­rei begeis­tert! Ich war ein­fach nur glück­lich und zufrie­den und nach den ers­ten Ketal­ach­sen, wie Mau­ro, im Lachs­fie­ber! Echt stark die­se Bur­schen und die grim­mi­gen Gesich­ter mit den gro­ßen Zäh­nen fas­zi­nier­ten mich.

Die Bis­se blie­ben nie lan­ge aus und es stell­te sich immer die gro­ße Fra­ge was wohl am ande­ren Ende der Schnur ist. Äschen ver­rie­ten sich mit ihrem Klop­fen, Ketal­ach­se zogen meist sofort sau­er davon und die Regen­bo­gen­fo­rel­len (Mykizha’s) spran­gen wild durch die Luft. Das schö­ne war, dass man sich auch immer wie­der täusch­te und der ver­meint­li­che klei­ne Lachs doch ein Mos­ter-Saib­ling war!

ein Fisch schöner als der andere
ein Fisch schö­ner als der andere

Am spä­te­ren Nach­mit­tag steu­er­ten wir jeweils einen geeig­ne­ten Schlaf­platz an, mal zwi­schen Bäu­men, mal umge­ben von Blau­beer­sträu­chen, mal in einer Kur­ve, mal auf einer Kies­bank — jede Nacht was Neu­es. Aber immer mit guten Fang­chan­cen! Ein paar Mal gin­gen wir schon vor dem Früh­stück auf zum Angeln, meist erfolgreich.

Tolle Guides und Kamtschatka Bären

An einem beson­ders schö­nen Platz blie­ben wir für zwei Näch­te und unse­re Gui­des stell­ten uns ein Sau­na-Zelt auf — wir genos­sen die Wär­me und die Abküh­lung im 9° kal­ten Fluss. End­lich waren wir wie­der mal rich­tig gewa­schen, ich fühl­te mich toll mit frisch gewa­sche­nen Haaren!

Bären als Campbesucher
Bären als Campbesucher

Doch des Guten nicht genug, den unser neu­er Freund Sil­van, hat­te Geburts­tag und Roger Gyr ließ sich zu die­sem Anlass etwas Beson­de­res ein­fal­len. Flei­ßig deko­rier­te er das Küchen­zelt mit Leucht­stäb­chen und einer Bal­lon-Ket­te, auch ein Hap­py Bir­th­day Schrift­zug war dabei. Mit viel Cham­pa­gner und einem war­men Rus­sen­zopf stie­ßen wir auf Silis Tag und unse­re bevor­ste­hen­de Hoch­zeit an, denn das hier waren unse­re Flit­ter­wo­chen! Eine herr­li­che Fei­er bis in die frü­hen Mor­gen­stun­den. Ob dies den Bär dazu ani­mier­te am nächs­ten Tag in unse­rem Camp vor­bei zu schau­en? Unse­re Gui­des Igor und Roger hat­ten ihn aber schnell bemerkt und mit viel Geschrei und Schüs­se in die Luft ver­trie­ben. Trotz­dem ein impo­san­ter Anblick wenn ein Kamt­schat­ka Grizz­li 20 Meter neben dem Zelt auf­steht, sich umschaut und ein biss­chen her­um­schnüf­felt. Mann sind die­se Tier­chen groß!.

Mauro freut sich über einen Silberlachs
Mau­ro freut sich über einen Silberlachs

Je näher wir dem Meer kamen, des­to mehr ver­än­der­te sich der Fluss. Er wur­de brei­ter, die Ufer hat­ten mehr Bäu­me, Sil­ber­lach­se ersetz­ten die Rot­lach­se und die Regen­bo­gen­fo­rel­len wur­den zahl­rei­cher. So fisch­ten wir immer häu­fi­ger mit einer Maus-Imi­ta­ti­on, um die­se Kamt­schat­ka-Leo­par­den zu über­lis­ten, unglaub­li­cher Wei­se fin­gen wir jedoch zu Beginn öfters Äschen. Roger hat­te Recht, Äschen las­sen sich wirk­lich mit der Maus fan­gen, doch es klapp­te natür­lich auch mit den Forel­len! Sol­che Schön­hei­ten so an der Ober­flä­che zu fan­gen ist ein­fach „geil“ und schon etwas ande­res als mit einer 14er Klink­ham­mer.  Ich ver­ste­he die gro­ße Lei­den­schaft für die­se Fische, sie haben Kraft, flie­gen durch die Luft, sind wun­der­schön gepunk­tet und gezeich­net.

Saib­lin­ge fin­gen wir im gan­zen Fluss, hin­ter den Lachs­schwär­men stan­den sie sogar auf­ge­reiht! Mein High­light war, dass ich einen wun­der­schö­nen meer­gän­gi­gen Saib­ling fan­gen konnte.

riesige Äschen auf große Köder
rie­si­ge Äschen auf gro­ße Köder

Eben­so beein­dru­ckend war Mauro’s Sil­ber­lachs von der­sel­ben Fluss­ecke, kur­zer­hand haben wir das Tier in Moby-Red umge­tauft da der böse Blick und die Grö­ße schon mehr in Rich­tung Wal als Fisch gingen.

Schon am letz­ten Abend packe mich der Tren­nungs­schmerz vom Fluss, nach 7 vol­len Tagen Angeln auf dem Was­ser, doch wir genos­sen einen schö­nen Abend mit unse­ren tol­len Gui­des und ver­stau­ten die ers­ten Sachen in unse­ren Taschen. Mor­gens lan­de­te der Heli­ko­pter 2 Meter neben uns und unse­rem Gepäck, schon erschre­ckend nahe aber es zeig­te wie genau die Pilo­ten ihr Gefährt, Kamt­schat­ka Che­vi, wie Roger sagt, im Griff haben. Nix mit dem Mär­chen des betrun­ke­nen rus­si­schen Piloten!

Der war­me Pool im Hotel war nach der lan­gen Rück­rei­se Gold wert, auch für die all­ge­mei­ne Duft­fah­ne. Am Abend lie­ßen wir uns geräuch­ten Lachs und Kamt­schat­ka Krab­ben auf­schnei­den, wel­che wir auf dem Markt in Petro­pav­losk gekauft haben — sau­mä­ßig fein! So waren wir gestärkt für unse­re lan­ge Heimreise.

Trau­rig tip­pe ich heu­te in Zürich die Tas­ten, den es war für uns die schöns­te Rei­se über­haupt — die per­fek­ten Flit­ter­wo­chen und wir wür­den sofort wie­der zurück. Dan­ke für die gute Orga­ni­sa­ti­on und den super Ser­vice, wie z.B. das Bären ver­trei­ben oder die Wat­hil­fe von Roger, es war bes­ser als wir uns das vor­ge­stellt haben und der Mus­kel­ka­ter vom Fisch-Dril­len holen wir uns wie­der einmal!

Danie­la

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7 Kommentare

  1. Hal­lo zusammen

    Das klingt ja nach einer tol­len Angelreise!
    Habt ihr auch Fisch frisch zube­rei­tet und geges­sen oder war dies “lei­der” nur catch and release?

    Lie­be Grüsse

  2. Hal­lo Conny,

    Wir haben das über Bai­kal-Rei­sen aus Deutsch­land gebucht. Hier die Infos:

    baikal-reise.de/russlandreisen_12.html

    Grüs­se Daniela

  3. Hal­lo Daniela,
    das klingt nach einer wirk­lich span­nen­den Rei­se, vor allem in wirk­lich wil­de Gebie­te Kamt­schat­kas. Wür­dest du mir bit­te ver­ra­ten, wer das für euch vor Ort orga­ni­siert hat?

    Dan­ke dir.
    Conni

  4. Hal­lo Daniela!Danke für dei­ne schnel­le und lie­bens­wür­di­ge Ant­wort. Ein lie­ber Freund hat zu mir gesagt:du gehst doch so ger­ne fischen,warum lernst du es nicht?Daher die Frage:hast du mit oder ohne Pose auf Lachs gefischt?was .hal­test du vom fischen mit dem Tiro­ler Hölzl.Beste Grüs­se Erhard

  5. Hal­lo Erhard,
    Klar! Mich haben die arti­ku­lier­ten Mus­ter aus Hasen­fell und Mara­bou am Meis­ten über­zeugt. Dank dem rela­tiv klei­nen Haken war das Risi­ko des Aus­he­beln fast nicht da und ich konn­te bei mei­nen “Lieb­lings­mus­ter” schnell und ein­fach den Haken aus­wech­seln als er stumpf war. Mit dem Hasen­fell und Mara­bou war viel Spiel da und konn­te die Lach­se ziem­lich ein­fach zum Biss bewe­gen. Pink und Schwarz waren mei­ne Lieb­lings­far­ben — natür­lich funk­tio­niert auch viel Ande­res. Für die Saib­lin­ge war natür­lich der Egg-Suck­ing-Leech die Top Fliege 

    Petri Heil und viel Spass in Kamchatka!

  6. Hal­lo Danie­la Dein Bericht hat mir sehr gut gefallen.Ich beab­sich­ti­ge in zwei Mona­ten nach Kamt­schat­ka zum fischen zu fah­ren und benö­ti­ge dei­ne Erfahrung,da ich nicht sicher bin wel­che Köder ich mit­neh­men soll.Wenn du Zeit hast bit­te mel­de dich. mit bes­ten Grüs­sen Erhard

  7. Danie­la,
    es war mir eine rie­si­ge Freu­de, dich und dei­nen Mann Mau­ro 7 Tage auf dem Boot beglei­ten zu dür­fen. Hof­fe wir kön­nen das wie­der­ho­len.( Nächs­tes mal mit einem sepa­ra­ten 1er Zelt ).
    Roger

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