Angeln mit dem Wobbler
Wobbler: Der Klassiker unter den Kunstködern
Wobbler kennt wohl jeder Angler, der schon mal Hechtangeln war. Wobbler sind die Klassiker unter den Hardbaits für Raubfische und die Grundlage vieler neuer Köder für die Raubfischangelei. Entwickelt und erfunden wurde der Wobbler von Rapala bzw. dem Finnen Lauri Rapala. Rapala baut bis heute Wobbler und gehört zu den großen Playern am Wobblermarkt. Wobbler werden meist aus Kunststoff oder Holz gebaut, es gibt sie einteilig, zweiteilig oder auch als freiteiligen Köder. Wobbler gibt es in drei Ausführungen: Sinking (sinkender Wobbler), suspending (schwebender Wobbler) und floating (auftreibender Wobbler). Alle Modelle haben wiederum die Tauchschaufel am Vorderteil gemeinsam, diese führt dazu, dass der Wobbler beim Einholen abtaucht. Mit Wobbler kann man eigentlich überall angeln, da es sie in den unterschiedlichsten Ausführungen gibt. Man kann also in Tiefen von bis zu zehn Metern mit Deep-Divern (tieftauchenden Wobblern) fischen und oberflächennah mit aufreibenden Wobblern angeln. Die Tauchschaufel verrät dabei, wie tief der Wobbler in etwa abtaucht, bei den meisten Herstellern ist die Tauchtiefe jedoch auch angegeben. Wenn nicht: Desto größer und flacher die Tauchschaufel, desto tiefer läuft der Wobbler. Grundsätzlich gilt, dass der Köder umso langsamer geführt werden sollte, desto kälter das Wasser ist. An heißen Sommertagen hingegen kann eine aggressive und schnelle Köderführung der Schlüssel zum Erfolg sein.
Köderführung: Wie Wobbler geführt werden können
Jetzt geht´s los: Für Wobbler gibt es zig verschiedene Führungstechniken…die wichtigsten erklären wir an dieser Stelle. Wem eine Köderführungstechnik fehlt: Kommentarfunktion nutzen, wir freuen uns!
Walking The Dog: Diese Methode erfordert etwas Übung, ist aber erlernenswert: Während man den Wobbler einkurbelt, gibt man dem Wobbler die Aktion, indem man kurze schnelle Schläge aus dem Handgelenk in die Rute gibt. Die Rutenspitze wird von oben nach unten geführt und sollte dann wieder in der Ursprungsposition sein, dieses Prozedere wird dann immer weiter gemacht. Wichtig ist, dass die Schläge aus dem Handgelenk kommen, ansonsten wird der Arm bzw. die Schulter bald aufgeben. Durch diese Technik läuft der Wobbler hin und her.
Bottom Bouncing: Bottom Bouncing lässt sich mit quasi allen Führungsmethoden kombinieren, vor allem jedoch mit dem Cranken. Beim Bottom-Bouncing nimmt man einen Wobbler, der für die Gewässertiefe eigentlich zu tief taucht. Dadurch schlägt er immer wieder mit der Schaufel am Grund auf und reizt so Hecht und Co. Die Methode kommt vor allem in Gewässern mit sandigem Grund und ohne Hängergefahr zum Einsatz.
Jerken: das Thema Jerken und Jerkbaits haben wir in einem Artikel zusammengefasst. Beim “Jerken” werden die Köder mit kräftigen Schlägen gefischt. Die dazugehörigen Baits haben sehr häufig keine Tauschschaufel!
Twitchen: Auch dem Thema „Twitchen und Twitchbaits“ haben wir in einem Extraartikel Beachtung geschenkt. Beim Twitchen wird der Köder mit leichten Schlägen aus dem Handgelenk in die Schnur geführt. Dadurch bricht der Köder immer wieder seitlich aus und verführt den Räuber.
Cranken: Die wohl einfachste Methode: Stumpfes Einholen des Köders. Der Artikel „Cranken und Crankbaits“ erzählt mehr. Unten noch ein Bild eines klassischen Crankbaits.
Nicht zu vergessen ist, dass die meisten Wobbler sich auch hervorragend zum Schleppangeln nutzen lassen! Der Artikel „Schleppangeln in der Ostsee“ zeigt, wie man ohne Downrigger und Co. küstennahes Schleppangeln erfolgreich betreiben kann.
Welche Wobbler sollten in der Köderbox sein, ein paar Tipps
Auch hier gilt die grundsätzliche Regel der Farbwahl: Klares Wasser – natürliche Farben, trübes Wasser – grelle Reizfarben. Die Größe des Wobblers hängt neben dem Zielfisch auch von der Wassertemperatur ab. Beim Angeln auf Hecht im Winter kann auch gern mal ein XXL-Wobbler zum Einsatz kommen. Scharfe Haken und eine vernünftige Verarbeitung sind auch zu beachten. Wichtig ist auch, dass der Wobbler sehr gut ausbalanciert ist. Das Problem: Wobbler können richtig teuer sein, daher sollte man sich in einem hängerträchtigen Angelgewässer gut überlegen, ob man es mit dem Wobbler versuchen möchte. Wenn ja, sollte dann auf die richtige Tauchtiefe geachtet werden.
Zur Tauchschaufel ein kurzer Überblick:
- kleine, eher vertikale Schaufel = flachlaufender Wobbler
- große, fast horizontale Schaufel = tieflaufender Wobbler
- breite, rundliche Schaufel = Wobbler mit ausladender, aggressiver Aktion
- schmale, länglich ovale Schaufel = Wobbler mit dezenterer Aktion