Norwegenreise — Auto oder Flugzeug
Tipps für Angelreisen nach Norwegen mit dem Flugzeug
Der Trend ist unübersehbar. Immer mehr Petrijünger steigen in ihrer Angelreise nach Norwegen auf das Flugzeug um. Damit ist nicht der saisonale Charterflieger gemeint, der nur in den Sommermonaten nach Nordnorwegen verkehrt, sondern das Linienflugzeug mit einem festen Flugplan nach Süd- und Mittelnorwegen. Das geht deutlich schneller und spart kostbare Urlaubszeit, die für die An-und Abreise anfallen würde. Die Preise der Fluglinien bei frühzeitiger Buchung tun ein Übriges, um die Entscheidung auf das schnellste Transportmittel zu begünstigen. Airlines wie Lufthansa, KLM oder Norwegian Air sind mit ihren Angeboten auf Billigfliegerniveau, nicht selten sogar preiswerter als der selbsternannte Sparprimus Ryanair, wenn man alle Nebenkosten addiert.
Flugzeiten nach Norwegen beachten
Aufpassen muss man bei den Flugangeboten allerdings bei den Flugzeiten. Norwegische Fluglinien fliegen grundsätzlich Oslo oder Kopenhagen an, KLM den Heimatflughafen Amsterdam, die deutsche Lufthansa hat die Drehscheibe Frankfurt. Das bedeutet bei vielen Flügen nicht nur einen Zwischenstopp mit Umsteigen, sondern auch längere Wartezeiten, die eine Gesamtflugzeit auch einmal auf Tagesniveau bringen können und damit den Zeitvorteil deutlich verringern. Da ist man mit einem Direktflug, z.B. Frankfurt-Stavanger (Lufthansa), Amsterdam-Bergen/Trondheim (KLM) oder Bremen-Haugesund (Ryanair) und einer Flugzeit von ca. 90 Minuten weitaus besser aufgestellt.
Transfer, Mietwagen
Jeder, der bisher das eigene Auto und eine Fähre genutzt hat, steht mit der Flugreise vor zwei Problemen. Zum einen muss er mit deutlich weniger Gepäck auskommen, als er in sein Fahrzeug packen könnte. Zum anderen fehlt ihm ein fahrbarer Untersatz im Zielland. Um hier beweglich zu bleiben, muss man entweder einen Mietwagen buchen oder einen Transfer organisieren, der einen zum Bestimmungsort bringt. Erfahrungsgemäß ist ein Transfer in Norwegen nicht gerade billig, so dass sich bei mehreren Personen ein Mietwagen schon rechnen kann. Ich plädiere immer für einen Mietwagen, um während des gesamten Aufenthaltes mobil bleiben zu können. Auch hier gilt: Frühzeitiges Buchungen und intensives Suchen kann hunderte Euros sparen helfen.
Das Gepäck-Problem
Das Gepäckproblem ist nicht ganz so einfach zu bewältigen. Wer nicht auf seine zweiteiligen Ruten verzichten möchte, der muss ein zusätzliches Gepäckstück anmelden, also eine Rutenrohr oder eine Rutentasche in passendem Ausmaß. Leider ist ein „Sondergepäckstück“ bei allen Fluglinien nicht nur teuer (ca. 100 Euro hin und zurück) sondern am Flugsteig auch umständlich, als es am Schalter nicht abgegeben werden kann. Man kann das umgehen, indem man seine Angelruten auf „Reisegröße“ umstellt. Solche Reiseruten, die nur noch eine Transportlänge von 65–80cm haben, gibt es für alle Angelarten und Gewichtsklassen, also auch für die Meeresangelei. Alles andere, wie Rollen und Zubehör, ist sowieso koffertauglich, nur die Ruten brauchen das passende Packmaß.
Als Transportbehältnis empfehle ich ein möglichst leichtes, um viel Gepäck aufnehmen zu können aber auch ein in sich stabiles, um die wertvolle Angelausrüstung während des Fluges nicht beschädigen zu lassen. Bewährt hat sich hier eine große Reisetasche mit festem Kofferunterteil, wie sie z.B. gerne von Handballern für die Reise genommen werden. In das feste Unterteil kommt alles, was nicht beschädigt werden sollte, darüber in die Reisetasche alles Wäscheartige. Solche fahrbaren Kombikoffer wiegen etwa 2,5kg leer. Für das eigentliche Gepäck verbleiben dann noch gute 20kg.
Nimmt man das Handgepäck, das zwischen 8 und 12 kg wiegen darf, hinzu, stehen insgesamt bis zu 35 kg Gepäckkapazität zur Verfügung, ohne das Extrakosten entstehen. Mehr habe ich bisher für einen 14tägigen Aufenthalt nicht gebraucht. Gut beraten ist man im Gedränge des Flughafens mit dem Handgepäck auf dem Rücken. Das macht sich nicht nur bezahlt, wenn man mit beiden Gepäckstücken unterwegs ist und eine Hand frei hat, sondern auch danach, wenn man noch ein wenig shoppen möchte.
Viele meiner Anglerfreunde, bei denen nicht nur rechnerisch Überzeugungsarbeit für die Flugreise notwendig war, wollten schon deshalb nicht auf den Autotransport verzichten, weil sie „selbstgefangenen“ Fischfilets in größerer Anzahl auf dem Rückweg mitnahmen. Dieser Wunsch ist mit geringem Aufwand (aber anfallenden Kosten), sprich einem zweiten Gepäckstück (70 L Kühlbox), auch auf dem Luftweg zu realisieren. Mit der Kühlbox kann man auf dem Hinweg mit 20 Kilogramm Lebensmittel aus dem reichen Sortiment deutscher Essgewohnheiten sogar aus der „Not“ noch eine „Tugend“ machen, um mit dem ein oder anderen, das der norwegische Supermarkt nicht oder nur sehr teuer hergibt, den Anglergaumen verwöhnen zu können.
Ist auch dieses „Problem“ absolviert, kommt meist ein „unlösbares“. Es fängt mit “E“ an und hört dann doch mit „Oh“ aufhört. Gemeint ist das geliebte Echolot oder Kombigerät. Gerade darauf kann keinesfalls verzichtet werden, selbst dann nicht, wenn auf dem Leihboot etwas in dieser Richtung vorhanden ist. Um ehrlich zu sein, kaum jemand hat es glauben wollen, das auch diese Ausrüstung (Garmin Echomap 50s, Akku, Ladegerät, Geber, Geberstange) noch in den Gepäckrahmen (35kg) hineinpasst. Das ganze Geheimnis ist eine Volumen- und Gewichtsoptimierung der einzelnen Komponenten. Damit kann man leicht mehrere Kilogramm sparen und den Umfang auf das notwendige Maß reduzieren.
Danach wiegt die gesamte Einheit mit Geber nur noch runde 3000g und nimmt gerade einmal 3,5l an Volumen ein, weil sich alles so schön platzsparend einräumen lässt. Geht nicht? Geht doch! Und für alle, die immer behaupten, Flugreisen seien teurer als Auto und Fähre, hier ein Rechenbeispiel für drei Personen ab Köln, 10 Tage, aktuelle Preise für 2014. Frühzeitige Buchung erfolgt.
Tipp:
Unter dem folgenden Link, findet Ihr eine schöne Auswahl an Reiseruten für Norwegen.
Wie reist Ihr nach Norwegen? Nutzt für Eure Antworten einfach die Kommentarfunktion.