Mit dem Kleinboot auf der Ostsee
Bootsangeln auf Dorsch und Meerforelle
Letzen Sonntag war ich das erste Mal in diesem Jahr wieder fischen. Es sollte mit dem Kleinboot auf die Ostsee gehen, um mal wieder eine ordentliche Portion Frischluft zu tanken und dem heimischen Schonzeitkoller zu entfliehen. Normalerweise werfen wir gerne auf solchen Trips, aber diesmal waren wir zu dritt auf einem recht kleinem Boot – darunter ein Fliegenfischer – also haben wir lieber das Trolling Gear klargemacht.
Die Ostsee begrüßte uns zunächst mit einem eher ungemütlichen Wellengang vom Wind der letzten Nacht. Nach ein, zwei Stunden liefen die alten Wellen aus und die Lage beruhigte sich zunehmend. In der Zwischenzeit stiegen uns auch die ersten Dorsche ein, wovon einige als Küchendorsche den Heimweg mit antreten mussten. Die Dorsche standen sehr dicht am Grund und waren voll auf Krabben eingeschossen. Wahrscheinlich hätte man in dieser Situation mit Jig-Ruten sehr gute Erfolge erzielen können. Unsere heimliche Liebe gilt jedoch der Meerforelle und so freuten wir uns umso mehr über zwei halbstarke Grönländer die wir schonend zurücksetzen konnten.
Große Meerforelle beim Schleppen
Während wir über Köderfarben sowie Köderlauf diskutierten und zwischendrin immer mal wieder unsere Köder kontrollieren flog der Tag so dahin. Am späten Nachmittag konnten wir nach einer Durststrecke auf einem breiten Steinfeld auch endlich wieder ein paar Dorsche fangen. Direkt beim Auslassen des Wobblers im Forellendekor bemerkte ich einen Kontakt. Der Fisch blieb nicht hängen also gab ich der Rute einen Schlag und öffnete den Freilauf damit der Köder stehen bleibt. Genau in diesem Moment packte der Fisch erneut zu und ich freute mich schon über den nächsten Ostseeleoparden. Im Drill fühlte sich das Ganze zwar ein wenig anders an, aber auch eher Dorsch typisch mit starken Kopfstößen als mit der Hektik einer zappeligen Forelle. Erst direkt vor dem Boot sahen wir eine breite silberne Flanke aufblitzen, die sofort Hektik an Bord ausbrechen ließ. “GABRIEL! KESCHER!” zischte es durchs Boot, während ich die Rutenspitze schnell ins Wasser drückte damit der Fisch nicht springt. Nach ein paar bangen Sekunden, die sich verdammt lang anfühlten, lag das Ostseesilber endlich im Kescher und wir uns in den Armen.Für den ein- oder anderen mag das jetzt kein außergewöhnlicher Fang sein, aber wir waren dann doch überwältigt aufgrund der Spontanität der Situation und dem glücklichen Ausgang.
Völlig tiefenentspannt und die Lungen voller Frischluft drehten wir noch ein paar Runden und machten uns dann auf dem Heimweg nach Hamburg. Selbst die übermütige Raubmöwe, welche sich die Dorschinnereien schmecken ließ und dabei an unserer Angel hängen blieb konnte uns nicht mehr aus der Fassung bringen. Unter Picken und Protest befreiten wir die Möwe, die auch direkt davonflog und sich nicht mehr blicken ließ.
Grüße in die Runde
Henner
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Falls Du in Hamburg wohnst und gelegentlich Dorsch übrig hast, würde ich ihn gern kaufen. Leider haben wir immer wieder auf Hamburger Wochenmärkten Pech gehabt. Der gekaufte Dorsch war nie richtig frisch. Die Küche stank tagelang nach Fisch.
Freundliche Grüße
Horst
Hallo Horst, wir wohnen zwar in Hamburg verkaufen aber weder Dorsch noch Zander (anderer Kommentar). Schau doch mal im Frische Paradies am Hafen vorbei…