Roadtrip durch Bolivien, Chile und Argentinien
Angeln in Chile und Argentinien
Ich sitze gerade im Flieger von Ushuaia (Feuerland) nach Buenos Aires und lasse die letzten Wochen Revue passieren. Hinter mir liegt ein knapp einmonatiger Roadtrip mit meiner Frau durch Chile mit Abstechern nach Bolivien und Argentinien. Mit im Gepäck hatte ich zwei Reiseruten und eine Tacklebox in der es vom 2,5″ Gummi am 1,8gr Jig bis zum 45gr Popper an nichts mangelte. Primär war das Ganze natürlich als Pärchenurlaub geplant, aber nach Chile reisen und keine Angel mitzunehmen, ist wie in den Strandurlaub zu fahren und keine Badehose einzupacken. Das Land bietet mit 6400km Küstenlinie, unzähligen Seen, Flüssen und Fjorden einfach unglaublich viele Möglichkeiten. Auf der anderen Seite war da natürlich meine Frau die lieber die Salzwüste Boliviens, oder den Nationalpark Torres del Paines sehen wollte. In diesem Punkt bin ich ihr aber auch sehr dankbar, da ich wahrscheinlich hier einen knappen Monat nur am Fischen gewesen wäre und mir dadurch viele wunderschöne Erlebnisse entgangen wären. Nichtsdestotrotz hatte ich mir vor dem Urlaub zwei Ziele gesetzt. Ich wollte eine große Bachforelle fangen und wenn möglich meinen ersten King Salmon (hier Chinook genannt) ans Band bekommen. Doch dazu später mehr.
Ankunft in Santiago
Endlich die Beine ausstrecken und etwas frisches zu Essen! Nach einem ewig langen Flug mit 12Std Stopover in Toronto waren wir in Chiles Hauptstadt angekommen und ich brauchte erst mal ein kaltes Bier. Zu meiner Freude musste ich feststellen, dass Chile neben ausgezeichneten Weinen auch mit einer ausgeprägten Bierkultur punktet. Und so versuchte ich mich während unseres Trips durch das gesamte Sortiment zu trinken, was mir leider nicht gelang, da die Auswahl wirklich riesig ist und ich ja auch noch die Weine und den Pisco probieren musste. Zum Großteil geht diese Bier-Vielfalt auf deutsche Einwanderungswellen im 19.Jhd zurück. Egal, wir hatten auf jeden Fall einen schönen ersten Abend. Am nächsten Tag fuhren wir direkt in die einst bedeutende Hafenstadt Valparaiso, die nach dem Bau des Panamakanals zwar stark an Bedeutung verloren hat, aber eine der lebendigsten Street Art Szenen Südamerikas vorzuweisen hat und mit ihren sanften Hügeln förmlich zum Bummeln und Erkunden einlädt. Zeit für unseren ersten Pisco Sour, was quasi der Standard Longdrink der Chilenen ist, obwohl die Peruaner behaupteten, sie hätten den Pisco erfunden. Da wir uns auf unseren Trip jedoch eigentlich von der Hektik der Großstadt erholen wollten, hatten wir schon am nächsten Tag den Weiterflug nach Calama (Atakama-Wüste) gebucht.
Atakama Wüste und das Hochland Boliviens
Bevor es endlich mit dem Angeln losgehen konnte, fuhren wir in das auf 2000m Höhe gelegene San Pedro de Atakama, einem Backpacker-Wüstennest mit entspannter Atmosphäre. Rund um San Pedro lassen sich zahlreiche Touren in die Atakama-Wüste übernehmen. Uns diente der Ort jedoch als Sprungbrett nach Bolivien und so saßen wir zusammen mit vier Brasilianern in einem alten 4x4 Jeep auf dem Weg zum Grenzübergang auf über 4000m Höhe. Ohne jetzt zu sehr ins Detail gehen zu wollen, erlebten wir in den folgenden Tagen eine nie erwartete Vielfalt (ich hatte mich vorher nicht informiert) an Hochgebirgslagunen, wilden Flamingos, heißen Quellen, vom Wind gepeitschten Steppen sowie grüne Oasen in denen Lamas weideten. Das eigentliche Highlight erwartete uns jedoch am Schluss. Um 4.30 Uhr machten wir uns von Uyuni aus auf dem Weg, um den größten Salzsee der Welt noch vor dem Sonnenaufgang zu erreichen. Da es dort zuvor geregnet hatte waren große Teile des Salzsee mit einer dünnen Wasserschicht von ca 5cm bedeckt wodurch sich alles im See spiegelte und der surreale Eindruck noch verstärkt wurde. Leider verpasste ich den eigentlichen Sonnenaufgang da ich im Jeep nach meiner kurz zuvor aus dem Auge gefallen Kontaktlinse suchen musste und zwischendurch nur schnell raus schielte. Nachdem die Sonne grade aufgegangen war, fand Kristin die Linse auf dem Boden des Jeeps und wir konnten uns endlich wieder den Brasilianern anschließen, die schon fleißig Fotos machten und ganz gerührt von dem riesigen Salzsee und dem magischen Moment waren. Nach einem Mittagessen in einem Haus komplett aus Salz (selbst Stühle und Tische waren aus Salz) tollten wir noch ein wenig in der surrealen Landschaft herum, bevor wir uns schweren Herzens wieder auf den holprig, staubigen Rückweg machten. Nach einem ausgiebigen Abschlussdiner mit den Brasilianern, die uns sehr ans Herz gewachsen sind, stiegen wir am nächsten Tag in den Flieger nach Valdivia.
Das Seengebiet
Direkt an der Nordgrenze zu Patagonien liegt “region los lagos” Diese Region ist sehr vulkanisch geprägt und besteht aus vielen Seen, zahlreichen Flüssen sowie sehr dichter Vegetation. Unterwegs von Valdivia nach Puerto Varas machten wir einen Zwischenstopp in Frutillar, einem malerischen Örtchen, welches sehr stark von seinen deutschen Einwanderern geprägt ist und dies auch mit einer Architektur irgendwo zwischen Almhütte und Bauhaus offen zur Schau stellt. Unsere Reise führte uns immer entlang des riesigen Llanquihue Sees, zu unserem Hostel in Ensenada, welches von einem hilfsbereiten Franzosen betrieben wurde und in dem wir uns gleich heimisch fühlten. Tagsüber erkundeten wir die Region und ich hielt Ausschau nach guten Angelspots, denn ich hatte gehört, dass im nahe gelegen Rio Petrohue Königslachse aufsteigen würden.
Mission Königslachs
Unzählige Storys und Dokus habe ich über diese majestätischen Fische gesehen und als Kristin mir damals vorschlug nach Chile zu reisen dachte ich nur: “Warte mal, da war doch was?” Die Jahreszeit passte perfekt und ich war endlich nur 15 Autominuten vom Fluss entfernt. Aber wie es beim Angeln so ist, irgendwas ist immer und so sorgten die starken Regenfälle der vorangegangenen Tage dafür das alle Bäche und Flüsse der Umgebung zu teilweise reißenden, komplett trüben Strömen angeschwollen waren. Ich versuchte trotzdem mein Glück aber von Land aus war da absolut nichts zu holen. Der Petrohue selbst war ein reißender, brauner Strom und seine Zuflüsse waren so voll das man nicht im Flussbett waten konnte. Auch am Ufer war kein Durchkommen, da steile Hänge und eine dichte, regenwaldartige Vegetation mir den Weg versperrten. Also zog ich mir meine kurze Hose und meine Goretex Schuhe an (eine Wathose hatte nicht mehr in den Rucksack gepasst) und versuchte es im kalten Gebirgswasser, um wenigstens eine Bachforelle zu erwischen. Nachdem mir andauernd kleine Steine in die Schuhe gespült wurden, welche ein Fortkommen extrem erschwerten und auch die Strömung stellenweise gefährlich wurde, gab ich entnervt auf. Der Wetterbericht sagte weitere Regentage an. Frustriert von diesen Fehlschlägen fiel mir auf dem Rückweg ein Schild einer bekannten Angler-Lodge auf. Normalerweise sind diese Lodges komplett außerhalb meines Budgets, aber ich dachte: “fragen kostet nichts”. Vor Ort schilderte ich mein Problem und wurde freundlich aufgenommen. Da sie grade Kapazitäten frei hätten, könnten Sie mir anbieten mich morgen mit einem Guide zu einem Drittel des normalen Preises mitzunehmen (normalerweise ist jedoch auch die Unterkunft dabei). Auch wenn das Ganze immer noch mein Budget sprengte, ich aber wohl so schnell nicht wieder so eine Chance bekommen würde, nahm ich das Angebot an. Am nächsten Tag fischten wir mit einem Boot vor der Mündung des Rio Petrohué. Hier hatte der Dauerregen weniger starken Einfluss, da sich das extrem trübe Flusswasser mit klarem Meerwasser vermischte und die Lachse sich dort vor dem Aufstieg sammeln. Gleich am Morgen bekam ich einen Biss, der sich nach kurzem und hartem Run verabschiedete. Ich dachte schon: “Mist, war das jetzt die einzige Chance?” Aber gegen Mittag biss der nächste Lachs direkt unterm Boot und ein heftiger Fight begann. Nach mehreren Fluchten und wilden Sprungeinlagen, welche mir alles abforderten, lag mein erster King Salmon endlich im Kescher und ich war platt. Mit 34 Pfund war es auch gleichzeitig der schwerste Fisch, den ich je fangen durfte und somit ein unvergessliches Erlebnis.
Neben einer Regenbogenforelle und einer Art Wolfsbarsch hakte ich am Nachmittag sogar einen noch größeren King, der mir aber keine Chance ließ. Wir sahen ihn schon während des Drills in ganzer Länge ruhig am Boot vorbeiziehen, woraufhin urplötzlich das Wasser geradezu explodierte und der Lachs wieder zu einem Run ansetzte. Der Guide Paolo wurde schon nervös und fragte mich wieviel Schnur er denn schon genommen habe bzw. ob er schon den Motor zum hinterherfahren anmachen sollte. Kurz darauf war die Schnur schlaff und das Fluorcarbon-Vorfach durch. Paolo hatte mir vorher schon erzählt, dass sie grade Probleme mit der Tragkraft ihres Flourcarbon-Vorfachs hätten. (Hmm, naja dann solltet ihr das vielleicht mal tauschen?!) Alles in allem war mein einziger richtiger Angeltag dann auch leider viel zu schnell vorüber, aber ich war megahappy mir den Traum vom King Salmon erfüllen zu können. Abschließend verbrachten wir noch einige Tage in unserem Hostal, erkundeten die Gegend, und ließen es uns zusammen mit den einzigen anderen beiden Gästen mit Bier, Rotwein und Assado gut gehen. Wohlgenährt verabschiedeten wir uns und machten uns an die Weiterfahrt nach Chiloe.
Insel Chiloe — die große Bachforelle
Die Insel Chiloe ist eine grüne Insel mit ganz eigener Kultur, die ein wenig verschlafen vor der Nordküste Patagoniens liegt. Und auch die Küche besitzt ihre Eigenheiten. Typisch ist das Curanto, ein Gemisch aus Fisch, Muscheln und Schweinefleisch, welches bedeckt mit großen Blättern normalerweise für zwei Stunden in der Erde gekocht wird und eine super leckere Mischung ergibt. Über Castro fuhren wir weiter bis Cucao, einem winzigen Nest, eingeklemmt zwischen zwei Nationalparks am Rande des Pazifiks. Eigentlich hatte ich mir auch ein paar Salzwasser Köder eingepackt, war dann aber während des ganzen Trips nur von der Salmoniden Angelei fasziniert und ließ den Pazifik links liegen. Direkt an unserem Hostel lag ein vielversprechender Fluss, den ich mir im Vorfeld schon auf Google Maps angeschaut hatte. Leider sind wir gestern erst spät angekommen und wollten auch gleich weiterfahren. Eine halbe Stunde Fischen konnte ich jedoch aushandeln.
Ich konzentrierte mich also nur auf die interessantesten Stellen wie Strömungskanten, Verwirbelungen etc. und fischte nur Köder ab 9cm nach der Devise alles oder nichts. Direkt an einer Strömungskante bekam ich einen ungewöhnlich harten Biss, auf einen Megabass FX9. Das da grade eine ziemlich große Bachforelle hing, wurde schnell deutlich als sich ein tiefbrauner Körper plötzlich vor mir aus dem Wasser schraubte. Der Fisch zog immer wieder in die Strömung und ein Kescher hatte natürlich auch nicht mehr ins Gepäck gepasst. Während ich versuchte den Fisch zu bändigen, kam mir Kristin zur Hilfe, die glücklicherweise in der Nähe auf Fototour war. Ich bekam den Fisch an der Schwanzwurzel zu fassen und Kristin konnte dieses schnelle Foto machen bevor sich die Forelle wieder aus dem Staub machte. Ich ließ danach noch lange den kompletten Drill vor meinem inneren Auge ablaufen und war fasziniert von dem Gedanken, dass mich Angeln nach all den Jahren immer wieder auf Neue komplett fesseln kann.
Patagonien
Patagonien gilt allgemein als Angelparadies und auch ich freute mich riesig darauf. Hier gab jedoch meine Frau den Ton an und so verbrachten wir die meiste Zeit im Nationalpark Torres del Paine. Hier ist Angeln teilweise nicht gestattet und ich war ausnahmsweise auch mal mehr von der Landschaft beeindruckt. Überall im Park begegnet man kleinen Herden von Guanakos und Nandus die unbeeindruckt vor uns grasten.
Im Hintergrund türmte sich die Torres del Paine (Türme des blauen Himmels) Auf dem Rückweg vom Nationalpark passierten wir mit unserem 4x4 Mietwagen abgelegende Berg Lagunen, kleine Bäche sowie den Rio Serrano der neben großen Bachforellen auch für seine Chinook Runs bekannt ist. Als Angler hätte ich hier Wochen verbringen können, musste mich aber damit begnügen ein paar mini Bachforellen an kurzen Rastpausen zu fangen. Hier ist Angeltechnisch für mich noch einiges nachzuholen. Aber mit Feuerland hatten wir noch ein letztes Ziel unserer Reise vor uns, wo noch einiges gehen sollte. Zurück in Punta Arenas gaben wir erstmal den Mietwagen ab und feierten mit Bier, Rotwein und Pisco Sour Abschied von Chile.
Am nächsten Morgen schlurften wir verkatert zum Terminal, da uns eine 12 Stunden Busfahrt nach Ushuaia erwartete. Als ich bei einem Zwischenstopp die Lachsbilder an der Wand eines Restaurants bewunderte sprach mich Günter an, der wie sich herausstellte für ein großes deutsches Fliegenfischermagazin schreibt. Er testete in deren Auftrag grade eine Fishing Lodge am Rio Grande (quasi DER Meerforellenfluss in ganz Südamerika) und war auf dem Weiterflug zum Jurrasic Lake (quasi DER Regenbogenforellensee in Südamerika). Ich dachte mir nur: “irgendwas hat Günter richtig gemacht!” und freute mich über nerdige Angelgespräche.
Feuerland
Am nächsten Tag machten wir uns auf die Suche nach einem günstigen Mietwagen und ich besorgte mir dazu noch im einzigen Angelladen die Angelkarte für zwei Tage. Mit 26€ ist diese zwar sehr teuer, geht aber im Vergleich zu den knapp 1000$ pro Tag, die man in Feuerland für eine Lodge hinblättert, noch klar. Den restlichen Tag verbrachten wir im Nationalpark Tierra del Fuego für den man, wie sich herausstellte, noch eine extra Angelkarte braucht. Immerhin war der Eintritt umsonst, da sie grade Stromausfall hatten und die Kasse nicht funktionierte. Der Park ist auf jeden Fall einen Besuch wert und so wanderten wir vorbei an uralten Bäumen und holten uns einen Stempel im Reisepass vom südlichsten Postamt der Welt. Am nächsten Tag brachen wir früh auf, da ich endlich Fischen wollte. Wir fuhren vom Ushuaia entlang des Beagle Kanals bis die Straße nicht mehr weiter führte.
Dabei zeigten sich die Auswirkungen der Biber die zu Zuchtzwecken eingeführt wurden und sich ohne natürliche Fressfeinde explosionsartig vermehren. Die Biber sind mittlerweile zur Plage geworden und verwandeln zahlreiche ehemalige Bäche in eine Art Sumpflandschaft voller abgestorbener Bäume. Hatte ich in Chile kaum einen anderen Angler getroffen, war hier schon mehr los. Je weiter wir uns jedoch von Ushuaia entfernten umso einsamer wurde es. Und auch die Straße selbst ist eine der schönsten Ruten die ich je gefahren bin, da sich unberührte Küste mit kleinen Tälern mit Bächen, sowie dichter Wald und die “Bibersümpfe” abwechseln.
Unterwegs machten wir immer mal wieder Fishingstops und ich konnte einige kleinere Bachforellen fangen und eine große leider verdaddeln. Zuletzt passierten wir den Rio Moat und viel weiter ging die Straße auch nicht. Direkt an der Brücke stieg mir schon die erste Bachforelle ein worauf kurz darauf schon eine Meerforelle hing. Das geht ja gut los. Gleich der erste Pool zeigte dann das wahre Potential dieses Flusses. Durchsetzt mit viel Totholz ließ ich meinen FX9 aufsteigen um ihn langsam über einen toten Baum zu führen. Direkt dahinter blitzte eine große braune Flanke auf und schnappte nach meinem Wobbler. Mist Fehlbiss! Nächster Wurf: zweiter Fehlbiss und jedes Mal ein richtig dicker Schwall Wasser hinterm Köder. Mein Puls raste und ich platzierte den dritten Wurf, Biss! Hängt! Eine fette Bachforelle schoss aus dem Wasser, schüttelte sich wild in der Luft und machte ordentlich Rabatz im Pool. Ein weiterer Sprung und weg war sie.
Das kann doch nicht wahr sein! Normalerweise ist spätestens jetzt Feierabend im Pool. Nicht aber im Rio Moat. Nächster Wurf, Biss! Hängt! Wieder eine gute Forelle mit richtig Power. Auch wenn mir im Laufe des Trips viele kleine Fische ausstiegen, weil die 40gr Savage Gear Bushwacker XLNT eigentlich zu hart zum Bachforellenfischen ist, war ich jetzt froh um die Rute da die Forelle immer wieder ins Holz ziehen wollte. Dieses Mal glückte mir die Landung aber Kristin war nicht in Rufweite und direkt nach der Landung sprang der Fisch aus meiner Hand direkt wieder in den Fluss.Immerhin hatte ich vorher meine GoPro laufen und folglich die Bisse und Drills auf Video. Einen weiteren Pool konnte ich ohne Wathose leider nicht erreichen und meine Angelzeit war eigentlich auch längst vorbei, denn wir hatten noch über zwei Stunden Autofahrt auf überwiegend Sandpisten vor uns. Glücklich, aber auch ein wenig wehmütig machte ich mich auf dem Heimweg, denn damit war auch unsere Reise fast vorbei.
Mein größter Dank geht an Kristin, deren Geduld ich mit meinen “Fishing-Stops” manchmal hart auf die Probe gestellt habe.
Nützliche Tipps zum Angeln in Chile und Argentinien
Angelkarte: Die staatliche Angelkarte in Chile heißt „Sernapesca“ und ist im Internet unter www.sernapesca.cl zu bekommen, wobei das nicht ganz einfach ist, wenn man kein Spanisch kann. Alternativ lässt sich die Karte auch bei manchen Behörden vor Ort besorgen. Die entsprechende Adresse vor Ort findet man ebenfalls unter www.sernapesca.cl. In Argentinien lässt sich die Angelkarte sehr einfach in jedem lokalen Angelladen beziehen. Dafür ist sie in Argentinien aber deutlich teurer als in Chile.
Ausrüstung: Eine Wathose ist bei dichter Vegetation auf jeden Fall von Vorteil. Nächstes Mal werde ich statt Ersatzunterwäsche meine Watsachen mit einpacken, da auch die kleineren Forellen in der Regel deutlich kräftiger sind als in unseren Gefilden sollte man statt der üblichen 10gr Rute lieber eine 21gr Rute einpacken. Diese sollte ein starkes Backbone bereithalten, um große Fische vom Cover fern zu halten und darüber hinaus über eine federnde Spitze verfügen, um kleinere Fische nicht im Drill zu verlieren. Als Köder dienen die üblichen Forellen Köder vom kleinen 3,5gr Blinker über zahlreiche Spinner und Twitchbaits bis hin zum Megabass FX9. Die elegantere und auch fischschonendere Variante ist es natürlich die Fliegenrute einzupacken.
Wo angeln? Die Region Los Lagos verfügt zwar über gute Fischbestände ist aber aufgrund der Regenwaldartigen Vegetation schwer vom Ufer zu befischen. Und auch Google Maps hilft da nicht immer weiter, da die Flussbetten die auf Google Maps noch leicht passierbar erscheinen, aufgrund von Regenfällen schnell zu reißenden Strömen anschwellen können. Zum Uferwaten ist die Region um Coyhaique deutlich besser geeignet, da die Vegetation am Ufer weniger dicht ist.
PS: Für detaillierte Fragen stehe ich Euch natürlich gerne zur Verfügung!
Beste Grüße von der Südhalbkugel in den Hamburger Frühling
Henner
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