Montagen für das Meeresfischen – Bootsangelei mit Naturködern
Montagen für das Meeresangeln – Bootsangelei mit Naturködern auf Plattfisch und Dorsch in der Ostsee
Deger Dorsch fing im Team als erster damit an, seine Montagen für die Bootsangelei selber zu bauen, da ihm selbst bei den teuren Fertigvorfächern einige Details einfach nicht gefielen. Über die Jahre wurde die Montagen verfeinert, und stellen inzwischen extrem fängige Systeme dar. Ein weiterer Vorteil ist die flexible Bauart, da sich beispielsweise die Mundschnüre blitzschnell tauschen lassen.
Der „Baum“
Ich fische meist Nachläufermontagen, da sich diese einfach als fängiger erwiesen haben. Grundsätzlich baue ich immer nach demselben Muster. Zunächst erstelle ich den „Baum“, quasi das Rückgrat des Systems. Für einen dieser Bäume benötigt man folgendes Equipment:
- 50er-60er monofile Schnur, sehr abriebfest
- Zwei Meeres-Kreuzwirbel mit einer Tragkraft von ca. 40kg
- Einen Meereswirbel (Tragkraft ca. 20kg)
- Anti-Tangle Boom (kein Plastik, da diese unter großen Belastungen brechen) mit Karabiner zum Einhängen der Bleie
- Große Schnurstopper
Ich nehme ca. 3m der Schnur. Am oberen Ende der Schnur wird der Meeres-Kreuzwirbel angeknotet. Ca. 60cm unterhalb binden wir den Boom ein und befestigen ihn, so dass er nicht auf der Schnur verrutschen kann (hierfür kann man beispielweise eine Kombination aus Gummischnurstopper mit einem geknoteten Schnurstopper verwenden). Direkt unterhalb des Booms knote ich wieder einen Kreuzwirbel. Am Ende der Schnur (ca. 70cm unterhalb des Booms) befestige ich einen weiteren Meereswirbel. Der Baum hat nun eine Länge von ca. 2,5m und ist fertig zum Einsatz. Man kann nun bis zu 3 Mundschnüre einhängen. Die unterste wird auf dem Meeresgrund liegen, die mittlere knapp darüber schweben und die oberste Mundschnüre ca. 50cm über dem Grund treiben.
Die Mundschüre
Kommen wir nun zu den Mundschnüren. Ich habe bei der Bootsangelei immer eine größere Auswahl an Munschnüren dabei. Als Schur verwende ich 30er bis 35er monofile Schnur. Außerdem werden noch Gummischnurstopper und Haken (Meereshaken von Gamakatsu sind zu empfehlen) benötigt. Ich verwende Ösenhaken und binde den Haken per Clinch-Knoten an. Wichtig ist, dass das Schnurende vom Haken weggerichtet ist, da so der Wattwurm deutlich besser am Haken hält. Jetzt kommen wir zum umstrittenen Thema Perlen und Co. Ich verwende ausschließlich Lil´Corky Perlen in verschiedenen Größen und Farben. Vor allem sandfarbene, grün/weis/rote und die Rotorperlen. Beim Angeln auf Plattfisch montiere ich auch gern Spinnblätter, wichtig hierbei ist, dass diese mit den Bügelchen eingehängt werden, um die sie so ihre Vorteile am betsen ausspielen können und die Schnur geschont wird. Habe ich die Perlen etc. aufgezogen, kommt noch ein Gummischnurstopper davor, so dass Würmer und Perlen immer schön eng zusammen geschoben werden können. Bei der Länge der Mundschnüre muss man darauf achten, dass diese sich nicht in den anderen verfangen können. Die Montage entfaltet vor allem dann ihre beste Wirkung, wenn außerem auf dem untersten Haken ein recht großes Spinnerblatt zum Einsatz kommt, da es die Montage schon aufgrund seines Gewichts gut auf Spannung hält und für ordentlichen Wirbel am Grund sorgt.
Grundsätzlich sollte man Mundschnüre und Perlen folgendermaßen wählen:
- Je stärker Drift und Strömung sind, desto kürzer die Mundschnüre
- Bei Krabben am Grund immer Auftriebsperlen verwenden
- Ausprobieren verschiedener Mundschnüre: mal ganz ohne, mal mit mehr Perlen etc.
- In der Regel lieben Plattfische bunte Perlen und Spinnblätter (Spinnblätter simulieren einen fressenden Plattfisch, dies löst den Futterneid aus)
- Beim Angeln auf Dorsch mit weniger bis keinen Perlen angeln (Auftriebsperlen in dezenten Farben bei Krabben)
Die Mundschnüre habe ich immer aufgespult im Gerätekasten, außerdem habe ich immer Haken etc. zum Auswechseln dabei. Die Mundschüre können nun einfach in die Kreuzwirbel bzw. den Endwirbel eingehängt werden und es kann losgehen. Viel Spaß beim Basteln und Petri Heil wünscht
Deger Dorsch
Mal mit Natur ?