Die Geschichte der Flüsse Mecklenburg-Vorpommerns
Der Weg vom wilden zum gebändigten Fluss und zurück
Einführung / Entstehung zur Geschichte der Flüsse Mecklenburg-Vorpommerns
In der Würm-/Weichselzeit (letzte Eiszeit), die vom Meiendorf-Interstadial (ab 11850 v. Chr.) bis zur Jüngeren Dyraszeit (bis 9700 v. Chr.) wirkte, schoben sich die skandinavischen Gletscher nach und nach über die Ostsee bis nach Mecklenburg-Vorpommern vor. Durch den Anstieg des Reliefs, konnte das Schmelzwasser der Eismassen jedoch nicht nach Süden abfließen, sondern ergoss sich in die flachen Zonen im Nordwesten in Richtung Nordsee. Dadurch bildeten sich breite Talniederungen (Urstromtäler) heraus. Nachdem sich das Eis zurückgezogen hatte, konnten die Wasser in Richtung Norden in die Ostsee abfließen. Die allmähliche Genese (Entwicklung) der Gewässer begann. Die typische Vermoorung der zur Ostsee abfließenden größeren Talniederungen, welche auch die Entstehung von Talmooren zur Folge hatte, findet man in dieser Ausprägung nur im Norddeutschen Tiefland und in einem noch sehr naturnahen Zustand im Nordosten Polens. Weiterhin bildete sich eine Wasserscheide (Grenzverlauf zwischen zwei benachbarten Flusssystemen) Ostsee/Nordsee heraus, so fließt etwa die Elbe mit ihren Nebenflüssen (Elde, Löcknitz usw.) weiterhin in die Nordsee ab. Eine atemberaubende Landschaft war entstanden, geprägt von etlichen Flüssen und Bächen, die sich zum Teil stark mäandrierend durch Wälder und Graslandschaften schlängelten. Erst die Eingriffe des Menschen, aufgrund des nicht zu stoppenden Fortschritts, würden die Landschaft für immer verändern.
Besiedlung und Ausbau der Fließgewässer Mecklenburg-Vorpommerns
Das heutige Mecklenburg-Vorpommern ist als Verwaltungseinheit erst 1990 entstanden. Das Gebiet selbst war aber bereits in der Ur- und Frühgeschichte besiedelt. Im Hochmittelalter (10. bis 13. Jh.) entwickelten sich die naturräumlich-geographischen Regionen zu eigenständigen Territorien. Von dieser Zeit an bis 1945 verlief die Geschichte Mecklenburgs und Vorpommerns getrennt voneinander.
Seit Jahrtausenden haben die Menschen in unserem Bundesland versucht die Landschaft nach ihren Idealen zu formen und zu gestalten. Bereits in den letzten Abschnitten der Altsteinzeit, vor etwa 10.000 bis 12.000 Jahren, zogen Jäger auf ihren Beutezügen entlang des Saaler Boddens über den Darß, durch das Gebiet der östlichen Müritz, entlang des Nordendes des Schweriner Sees, durch das Uecker-Randow-Gebiet sowie in der Nähe von Parchim entlang. In der Mittelsteinzeit (ca. 8000 bis 3500 v. Chr.) durchstreiften die Jägersippen die Wälder und Sümpfe unserer Region um nach Nahrung zu suchen. In der nachfolgenden Epoche, der Jungsteinzeit (ca. 3500 bis 1800 v. Chr.), wurden die Menschen in unserer Region erstmals sesshaft. Sie fingen an Ackerbau und Viehzucht zu betreiben. Und in der Bronzezeit (ca. 1800 bis 600 v. Chr.) kam das Handwerk dazu. In der Eisenzeit (ab 600 v. Chr.) besiedelten germanische Stämme das Territorium. Über die wasserbaulichen Maßnahmen dieser Epochen in Mecklenburg-Vorpommern ist jedoch nur wenig bekannt.
Im 7. Jh. wanderten slawische Stämme in das Gebiet ein. Sie waren auch die ersten die Burgen errichteten und diese mit Wällen und Gräben schützten. Die Burggräben wurden zum Teil durch das umleiten von Bächen geschaffen. Dies war eine der ersten gezielten wasserbaulichen Unternehmungen in Mecklenburg-Vorpommern. Im gleichen Jahrhundert entstanden erste Handelsstraßen. Da diese oft über Flüsse und Feuchtgebiete führten, welche nicht ohne weiteres gefahrlos überquert werden konnten, wurden eine Großzahl von Brücken gebaut, die gegen feindliche Angriffe gesichert wurden. Im 12. und 13. Jh. kam es zu großen Veränderungen. Die Einwanderung westelbischer Bauern in die bisher von Slawen besiedelten Gebiete, führte zu einer umfassenden Umgestaltung politischer Wirtschafts- und Besiedlungsstrukturen. In dieser Zeit entstanden viele der heute noch existierenden Ortschaften. Diese erbauten die Menschen vor allem in der Nähe von Bächen und Flüssen, an denen Wassermühlen mit ihren Mühlenwehren, Teichen und Gräben angelegt wurden. Ebenfalls in dieser Zeit begannen eingewanderte holländische Bauern erste Deiche zum Schutz vor Hochwasser entlang der Elbauen zu errichten, was bis 1945 unkoordiniert ablief, erst dann wurden die einzelnen Deiche verschiedener Grundbesitzer zu einem geschlossenen Deichsystem verbunden. Die aufstrebenden Hansestädte errichteten ab etwa 1300 Befestigungsanlagen zur Verteidigung, die teilweise mit künstlichen Gräben umgeben wurden. Ab dem Jahr 1448 entstanden in Rostock die ersten Vorläufer der Wasserversorgung. Einen Teil der entstandenen Abwässer wurde durch angelegte Gräben ungeklärt in die Warnow geleitet. Um Handelslinien zu verkürzen, Gewässer zu verbinden und die Schifffahrt im Binnenland sicherer zu machen, wurde am Ende des 14. Jh. begonnen größere Kanäle anzulegen. Die daraus entstandenen Differenzen der Wasserstände, wurde durch den Bau von Schleusen ausgeglichen. Bereits im Jahr 1348 erhob Kaiser Karl IV. die Fürsten zu Herzogen. Es folgte die zweite Landesteilung im Jahr 1621, welche zur Entstehung der Herzogtümer Mecklenburg-Schwerin und Mecklenburg-Güstrow führte. Im Zuge des Abbaus von Raseneisenerz im 16. Jh. wurden Gräben zur Entwässerung von Wiesen angelegt. Im Jahr 1648 als Friedensverträge gleichzeitig den Dreißigjährigen Krieg und den Achtzigjährigen Unabhängigkeitskrieg der Niederlande beendeten (Westfälischer Frieden), wurde Wismar ein Teil Schwedens. Bedingt durch das Aussterben der „Güstrower Linie“ im Jahr 1695 entstanden als Folge des Hamburger Vergleiches 1701 die Herzogtümer Mecklenburg-Schwerin und Mecklenburg-Strelitz. Aufgrund der rasch wachsenden Wirtschaft in der Zeit der Industrialisierung, wurde auch das Transportnetz in Mecklenburg-Vorpommern ausgebaut. Die Kanalsysteme wurden abermals ausgebaut, viele vorhandene Kanäle vertieft, aber auch neue Wasserstraßen errichtet, so dass der gestiegene Schiffsverkehr gewährleistet werden konnte. Der damit einhergehende erhöhte Brennstoffbedarf führte dazu, dass ab 1750 der Torfabbau in großem Stil betrieben wurde, was mit der Entwässerung von Mooren einherging. Ein ähnlicher Aufwand wurde für die Gewinnung von landwirtschaftlichen Flächen unternommen. Um neue Flächen zu gewinnen, wurden in vielen Gebieten abflusslose Senken durch Gräben oder Rohrleitungen miteinander verbunden und schließlich in ein Fließgewässer geleitet. 1803 kam Wismar an Mecklenburg zurück. Nach dem die Herzogtümer 1808 dem Rheinbund beitraten, wurden sie auf dem Wiener Kongress zu Großherzogtümern. 1913 wurde in Rostock die erste mechanische Kläranlage errichtet, bis zu diesem Zeitpunkt wurde das Wasser noch ungeklärt in die Warnow geleitet. Auch in anderen Städten begann im späten 19. Jh. die Modernisierung der öffentlichen Wasserversorgung und ‑entsorgung. 1871 erfolgte der Beitritt Mecklenburgs zum Deutschen Reich. In den 1920er Jahren wurden die ersten Wasserkraftwerke errichtet um den gestiegenen Strombedarf zu stillen. In der Zeit der Weimarer Republik, Anfang der 1930er Jahre, wurden Tonröhren für die Hauptentwässerungsgräben und windbetriebene Schöpfwerke zur Entwässerung neu angelegter Polder (eingedeichtes niedriges Gelände in der Nähe von Gewässern) benutzt. In dieser Zeit wurden auch Schutzdeiche an der Peene errichtet. Im Rahmen des Reichsarbeitsdienstes in der Zeit des Nationalismus, wurden weitere Flächen trockengelegt um sie für die Beweidung nutzbar zu machen. Es fand ebenso der Ausbau des Wegnetzes statt, um Nahrungsmittel schneller transportieren zu können, dafür wurden Brücken und weitere Kanäle angelegt. Im Jahr 1933 beseitigte die Novemberrevolution die mittelalterliche Verfassung. Die Vereinigung des Freistaates Mecklenburg-Schwerin mit Mecklenburg-Strelitz zum Land Mecklenburg wurde vollzogen. In Folge der sowjetischen Besatzung ab 1945, wurde Mecklenburg unter der Bezeichnung Mecklenburg-Vorpommern geführt, ab 1947 wieder als Mecklenburg. Die politische Neugliederung von 1952, teilte Mecklenburg in die Bezirke Rostock, Schwerin und Neubrandenburg. Der Höhepunkt der Entwässerungsbemühungen wurde nun erreicht. Jede kleinste Fläche der DDR sollte nutzbar gemacht werden, um den Ertrag soweit wie möglich zu steigern. Oberirdische Gräben wurden zu unterirdischen Drainagen umgewandelt, damit auch diese Flächen nutzbar waren. Das Nutzen von Düngemitteln war zwar nicht neu, doch gelangten ab dieser Zeit um ein vielfaches mehr Stoffe aus der Landwirtschaft durch die Entwässerungsvorgänge in die Gewässersysteme. Weitere Maßnahme war die Verkürzung von zum Teil nicht schiffbaren Flüssen wie der Recknitz sowie die Begradigung von Flussabschnitten der Warnow und der Sude. Im Verkürzten Teil der Recknitz wurden insgesamt 7 Wehre errichtet um den Wasserspiegel anzuheben. Nur einen kleinen Teil der wasserbaulichen Maßnahmen in Mecklenburg-Vorpommern machte der Bau von Talsperren aus, jedoch waren diese Eingriffe in die Natur besonders groß. Die Durchgängigkeit für Fische und Makrozoobenthos war und ist in diesen Bereichen teilweise bis heute noch unmöglich. Die Kläranlagen wurden aufgrund der wachsenden Bevölkerung erweitert. Es entstanden Oberhalb von Trinkwasserentnahmestellen erste biologische Kläranlagen, die aber als Schutz des Wasserspeichers und nicht dem Naturschutz dienen sollten. Am 22. Juli 1990, wurde die Neugründung des Landes Mecklenburg-Vorpommern in der Volkskammer der DDR im Verlauf der politischen Wende beschlossen. Sie wurde am 3. Oktober, dem Tag der deutschen Wiedervereinigung, vollzogen. Erst jetzt begann ein Umdenken in der weiteren Entwicklung der Gewässer.
Beispiel Erstbesiedlung: Tollensesee und Linde
Ein interessantes Beispiel für die Erstbesiedlung ist das Gebiet des Tollensesees durch die Redarier, einem westslawischen Stamm, nach der Völkerwanderungszeit (ab 600 n. Chr.). In dieser Zeit nutzen die Menschen die Linde, einem Zufluss zum Tollensesee, vor allem für den Fischfang. Im 12. Jahrhundert wurde die slawische Herrschaft durch Ostexpansion der Deutschen (Heinrich der Löwe) beendet. In Folge dessen wanderten im Antrieb der Landesfürsten und Kirchen und später der ritterlichen Grundherren immer mehr Deutsche Siedler in das Gebiet ein um Landwirtschaft zu betreiben. Die agrarische Bewegung führte zum Bau von Wassermühlen am Lauf der Linde und ihren Zuflüssen. Nach der Gründung der Stadt Neubrandenburg am 4. Januar 1248 per Stiftungsbrief durch den Markgraf Johann I. von Brandenburg, wurde um 1300 das Wasser der Linde (zu dieser Zeit auch Starger genannt) als Schutzgürtel in Kanälen um die Stadtmauern geleitet und mit Erdwällen befestigt. Als Wallgraben diente sie im Mittelalter als Verteidigungsanlage. In dieser Zeit trieb das Wasser der Linde viele wichtige Wassermühlen an, welche nach und nach durch Stürme und Brände zerstört wurden. In der Zeit des Dreißigjährigen Krieges flutete die Linde zudem die Bruchflächen im Süden und Westen der Stadt. Mit Einsetzen der Industrialisierung kam es zu erheblichen Abwanderungsströmen. Die Region blieb aber weiterhin agrarisch geprägt. Aktuell dient die Linde vor allem als Naherholungsgebiet
Einfluss auf die Natur
Kanäle, Querbauwerke und andere gewässerunverträgliche Anlagen
Der Bau von Kanälen und Wehren, vor allem auch der Mühlenwehre mit ihren Teichen, führten zu starken Veränderungen des Wasserspiegels vieler Großer Seen. Eine Folge der veränderten Wasserspiegel, war die beschleunigte Moorbildung. Querbauwerke wie Schleusen, Staue, Staustufen, Wehre und andere Regulierungsbauwerke, nehmen zudem einen großen Einfluss auf die biologische und morphodynamische Durchgängigkeit des Gewässer. Die Unterbrechung des Wasserflusses und der Aufstau verdrängt strömungsangepasste Arten und führt unweigerlich zu einem Verlust an Struktur- und Biodiversität. Außerdem führt die eingeschränkte Abfluss- und Grundwasserdynamik zu einem Verlust der Auenstandorte durch eine Absenkung des Grundwasserspiegels; zu einer Erhöhung der Sohlenerosion und einer Abnahme der Selbstreinigungskraft des Gewässers. Die Anlage von künstlichen Wasserwegen führte zu einer Zerschneidung terrestrischer Lebensräume. Dies führte wiederum zu Beeinträchtigungen von Lebensgemeinschaften sowie zur Ausbreitung gebietsfremder Arten.
Schifffahrt
Die direkte Beeinträchtigung durch die Binnenschifffahrt für die Natur, fällt wesentlich geringer aus als die Auswirkungen des Gewässerausbaus. Zu den möglichen Folgen für die Umwelt zählen Abgas- und Lärmbelastung; Toxizität von Betriebsstoffen; Schädigung von Organismen durch Schraubenantrieb; Resuspension von Sedimenten (Staubaufwirbelung); Einschleppen von Neozoen sowie Einflüsse durch Havarien.
Torfabbau und Rodungen
Ab dem Jahr 1750 im Zuge des wirtschaftlichen Aufschwungs nahm der Brennstoffbedarf auch in unserem Land stark zu. Um den rasch steigenden Bedarf zu stillen, wurden ganze Wälder gerodet, aber auch Moore durch schmale, mehr als 1 m tiefe Abflussgräben entwässert und der Torfabbau in großem Stil betrieben. Die Folgen waren schnell sichtbar. Durch die Entfernung der Vegetations- und Torfdecke wurde das Gesicht einmaliger Moorlandschaften für immer zerstört. Das teilweise Anschneiden des mineralischen Untergrundes hatte zur Folge, dass einerseits die Abdichtung nach unten zerstört und zum anderen der durch Nährstoffarmut gekennzeichnete Gewässerchemismus verändert wurde. Die einstige Wirkung der Moore als Senken (Filter und Akkumulationsleistung) im Landschaftsgefüge ging weitestgehend verloren. Als letzte nacheiszeitliche Urlandschaften leben in Hochmooren extrem angepasste seltene Tier- und Pflanzenarten, ihnen fehlen nun Rückzugsgebiete. Viele dieser Arten sind mittlerweile stark gefährdet (z.B. Kleine Moosjungfer — Leucorrhinia dubia) oder sogar vom Aussterben bedroht (z.B. Hochmoor-Laufkäfer — Carabus menetriesi).
Entwässerung und Begradigung
In flachen Regionen war die Entwässerung großflächig möglich und wurde intensiv betrieben um Ackerland und Weideflächen zu gewinnen. Auch Endmoränengebiete wurden stellenweise entwässert und Begradigungen durchgeführt, obwohl dort nur wenig nutzbare Flächen entstanden. Die Begradigungen dienten dem schnelleren Abfluss des Wassers aus flachen Gebieten, also zur Verbesserung des Anschlusses an die Vorflut, aber auch zur die Verkürzung von Schifffahrtswegen auf den größeren Flüssen. Eine daraus resultierende Auswirkung für die Natur ist der Verlust an natürlichen morphologischen Eigenschaften des Gewässers. Dieser Verlust hat wiederum die Vereinheitlichung der Gewässer – und Auenlebensgemeinschaften; Verlust an Biodiversität; Grundwasserspiegelsenkung mit Schädigung gewässernaher Auengebiete und die Entkoppelung des Systems Fließgewässer und Auen zur Folge. Eine große Gefahr für begradigte Fließgewässer ist starker Regen. Große Wassermengen erhöhen die Fließgeschwindigkeit, die Sohlschubspannung, den Strömungsdruck und der Erosion des Gewässers. Dies führt zum Verlust von Gewässerorganismen.
Kommunale Abwässer und andere Einleitungen
Die kommunale Abwasserentsorgung in Deutschland ist ein wichtiger Beitrag für den Gewässerschutz. Das dies nicht immer so war, zeigen immer noch sichtbare Auswirkungen auf die Natur. Der jahrzehntelange starke Eintrag von Nährstoffen, Schwermetallen und sauerstoffzehrenden Substanzen zeigt sich auch heute noch durch die Konzentrationen von Mikroverunreinigungen, welche die Umweltqualitätsnormen für den guten ökologischen und chemischen Zustand der Oberflächengewässer überschreiten. Auch heute gelangen noch Schadstoffe der Kläranlagen in den Wasserkreislauf. Dies passiert über die Restfrachten der Anlagen über die Kanalisation, die meist schwer abbaubare Substanzen enthalten. Für einen Großteil der Einleitungen ist die Industrie verantwortlich. Die wohl offensichtlichste Verschmutzung geschieht hier durch die direkte Einleitung giftiger Produktionsnebenstoffe, wie es erst vor kurzem an der Peene passierte. Ausgehend von der dort ansässigen Zuckerfabrik, floss eine Bioethanol (ein Nebenprodukt der Zuckerherstellung) durch eine undichte Abwasserleitung, ungehindert in das Flusssystem. Und richtete damit eine Naturkatastrophe an, die noch Jahrzehnte Auswirkung auf das Ökosystem haben wird. Auch Kommunen, die nicht selten Regenwasser in anliegende Gewässer leiten, haben ihren Anteil. Das Regenwasser ist zum Teil stark belastet. Die Abgase der Autos werden in der Luft herausgelöst und durch Niederschläge wieder zur Erde getragen. Nicht zuletzt trägt auch jeder Privathaushalt seinen Teil zur Verschmutzung der Gewässer bei. Der hohe Einsatz von Reinigungsmitteln und das falsche Entsorgen von Giftstoffen (z.B. Farben, Verdünnungsmittel, Altbatterien, Medikamente) sind dabei die Hauptursachen. Es entstehen langfristige Folgen, wie die Zunahme von eutrophen und hypertrophen Gewässer, also Gewässer mit einem hohen und übermäßigem Nährstoffgehalt. Dies hat wiederum zur Folge, dass ein starker Algenwuchs einsetzt. Die daraus resultierenden schlechten Lichtverhältnisse des Wassers, behindern den Vorgang der Photosynthese. Eine einsetzende Sauerstoffzerrung, die aus dem Abbau von abgestorbenen Pflanzenteilen hervorgeht, treibt das „Umkippen“ das Gewässers zusätzlich weiter voran. Die gesamte organische Masse verfault bei anaerobem Abbau (Abbau in Abwesenheit von Sauerstoff) unter Bildung von giftigen Stoffen (z.B. Methan, Schwefelwasserstoff, Ammoniak). Ist es erst mal soweit gekommen, setz ein Massensterben durch Erstickung oder einer Vergiftung fast aller Organismen im Gewässer ein. Mit der Zunahme der Grundwasserverseuchung, schwinden auch nach und nach die letzten sauberen Wasservorkommen auf der Erde. Die Einleitungen aus der Landwirtschaft und dem großen Einfluss der Agrarbetriebe auf die Fließgewässer wird nachfolgend erläutert.
Bebaute und versiegelte Flächen, Künstlicher Ufer- und Sohlenverbau
Die Besiedlung von Flächen, verändert die Oberfläche des gesamten Einzugsgebiets. Der Boden wird durch die Menschen, deren Fahrzeuge sowie Nutz- und Haustiere planiert, verdichtet oder gar versiegelt. Dies führt allmählich zu einer Beeinträchtigung des natürlichen Potentials der Selbstreinigung, insbesondere der Flora und Fauna, aber auch des Landschaftsbildes. Die Wasserentnahme aus dem Oberflächen- oder Grundwasser, führt unmittelbar oder mittelbar zur Reduzierung des Niedrigwasserabflusses der betroffenen Gewässer. Die Verdichtung des Bodens wirkt sich stark auf die Wasserdurchlässigkeit aus. Dies bewirkt eine verringerte Versickerung, Speicherung und Verdunstung des Wassers. Die Oberfläche vom Wasserkreislauf wird somit isoliert. Eine verringerte Wasserführung oder gar ein Trockenfallen, beeinträchtigt das natürliche Potential enorm. Außerdem ist mit einer Erhöhung der Gefahr durch häufigere und stärke Hochwasser zu rechnen. Eine größere Fließgeschwindigkeit der Gewässer und damit auch die Abflussbeschleunigung sind eine weitere Folge.
Intensive Landwirtschaft und andere unverträgliche Flächennutzung
Trotz des sinkenden Anteils der Landwirtschaft an der Wirtschaftsleistung, nimmt sie als größter Flächennutzer erheblichen Einfluss auf Böden, Gewässer, Luft, die Biodiversität und schließlich auch auf die Gesundheit des Menschen. Die landwirtschaftlichen Flächen sind aber auch der Lebensraum für eine Vielzahl von Tieren und Pflanzen, dienen als Speicher und Filter für Wasser und prägen das Landschaftsbild unseres Bundeslandes enorm. Doch der erhöhte Bedarf und der damit einhergehende Zwang zur Ertragssteigerung, führte zu eintönigen, ausgeräumten Agrarlandschaften, die mit schweren Maschinen intensiv bearbeitet werden. Als Auswirkungen ergeben sich daraus, eine zunehmende Verdichtung und die Unfruchtbarkeit des Bodens, was die Gefahr für Wasser- und Winderosion steigert. Ein weiteres Problem ist die intensive Stickstoffdüngung (organisch und mineralisch). Der Stickstoffüberschuss, ist eine Maßzahl für die Umweltbelastung mit Nährstoffen aus der Landwirtschaft. Die dadurch angestiegene Nitratbelastung des Grundwassers, ist mitverantwortlich für die Eutrophierung von Gewässern im Einzugsgebiet. Um auf dem unfruchtbaren Boden noch einen Ertrag einfahren zu können, greifen die Landwirte auf Mineraldünger (vor allem Phosphatdünger) zurück. Diese Art von Dünger, belastet genau wie Klärschlamm, die Fließgewässer besonders stark durch Schwermetalle (Blei, Cadmium, Zink, Kupfer, Arsen und Quecksilber). Die Düngemittel, wie auch der Klärschlamm, enthalten zudem oft Polycyclische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) und Polychlorierte Biphenyle (PCB). Diese haben eine Langzeitwirkung auf Pflanzen und Tiere. Die Pflanzen nehmen die Stoffe über ihre Wurzeln aus dem Boden auf. Die Tiere wiederum fressen die Pflanzen und trinken das angereicherte Wasser und nehmen so die Stoffe auf. In hohen Dosen können vor allem Quecksilber und Cadmium für Organismen toxisch wirken. Die intensive Güllewirtschaft, gekoppelt mit industriellen Düngemitteln, ergibt einen tödlichen Cocktail. Die wasserlöslichen Metalle, wirken für eine Vielzahl von aquatischen Organismen toxisch (durch eine Versauerung erhöht). Fällt der PH-Wert unter 5, sind Auswirkungen auf die Gewässerfauna zu erwarten. Das Leben der meisten Fischarten und Amphibien ist bei diesem PH-Wert, der oft mit einer hohen Aluminiumkonzentration einhergeht, stark bedroht. Eine andere ausschlaggebende Gefahr für die Fließgewässer ist der Abtrag der leichten Düngemittelauflagen bzw. des staubigem unfruchtbaren Ackerbodens durch Winderosion. Diese Staubwolke legt sich wie ein tödlicher Schleier über die Gewässer. Bei Standgewässern, aber auch bei sehr langsam fließenden Flüssen und Bächen kann dies sogar zum Umkippen führen. Die Wassererosion und damit einhergehende Verschleppung von im Boden gelösten Substanzen kann wiederum überall auftreten wo ein entsprechendes Gefälle vorhanden ist. Um die aus den ausgemergelten (mager) und ausgelaugten (erschöpft) Ackerböden erkämpfen Sprösslinge vor Schädlingen zu schützen, werden Pflanzenschutzmittel (Biozide) verwendet. Die Biozidenschwemmungen über Bodenteilchen, können sich nachteilig auf die Gewässervegetation bis zu einem flächigen Absterben auswirken. Es können sich fettlösliche Biozide in Organismen einlagern, womit die Gesundheit des Menschen beim Verzehr gefährdet werden kann. Die Pflanzenschutzmittel bauen sich nur sehr langsam ab, was zu einem langfristigen Problem führt. In der heutigen Zeit ist die Auswirkung der klimawirksamen Treibhausgase ebenfalls ein großes Thema. Der Ausstoß von z.B. Methan durch Vieh hat in den letzten Jahrzehnten immens an Volumen gewonnen.
Zurück zur Natur
Die politische Wende hin zur deutschen Einheit brachte auch eine Wende in der Zielstellung der Wasserwirtschaft im Gebiet der neuen Bundesländer. Nun stand die Entwicklung und Erhaltung naturnaher Fließgewässer im Vordergrund.
Im Rahmen des Nationalparkprogramms, noch während des politischen Umbruchs, wurden Großschutzgebiete eingerichtet, sechs davon liegen ganz oder zu einem großen Teil in Mecklenburg-Vorpommern. Ab diesem Zeitpunkt wurden umfangreiche Sanierungs- und Renaturierungsarbeiten in Feuchtgebieten und Mooren durchgeführt. Eine große Maßnahme war die Wiederherstellung der ökologischen Durchgängigkeit der Fließgewässer. Es wurden vor allem Wehre zurückgebaut. Dort wo dies nicht möglich war, wurden sogenannte Fischaufstiegsanlagen errichtet. Der Rückbau von begradigten Flüssen und Bächen wurde ebenfalls angestrebt. Am 22. Dezember 2000 trat die Richtlinie 2000/60/EG des Europäischen Parlaments und des Rates der Europäischen Union zur Schaffung eines Ordnungsrahmens für Maßnahmen der Gemeinschaft im Bereich der Wasserpolitik, kurz: Wasserrahmenrichtlinie (WRRL), in Kraft. Das gesteckte Ziel der Wasserwirtschaft Mecklenburg-Vorpommerns ist es bis 2015, spätestens bis 2027, die Gewässer in Mecklenburg-Vorpommern in einen guten Zustand zu bringen, der nur gering von einem natürlichen Zustand abweicht. Der „gute Zustand“ ist durch eine Reihe von Parametern festgelegt, welche die Struktur, die Ökologie und den chemischen Zustand betreffen und sich jeweils nach den natürlich vorkommenden Gewässers orientieren. Dieser Teil der Umsetzung der Richtlinie wurde innerhalb der Bewirtschaftungsvorplanungen durchgeführt und eine Reihe von Maßnahmen geplant, die teilweise bereits umgesetzt wurden, wie der Anschluss von Altarmen und die Renaturierung kleinerer Gewässer. Ein Umdenken in der Landwirtschaft wird ebenfalls angestrebt. Der große Einfluss der Agrarwirtschaft auf unsere Fließgewässer bringt auch eine große Verantwortung zum Erhalt und Schutz der natürlichen Ressourcen mit sich. Die Entwicklung in den letzten Jahren führt in unserem Bundesland nur sehr langsam zu einer umweltfreundlich gestalteten Landwirtschaft. Es gilt weiterhin negative Auswirkungen auf die Schutzgüter Boden, Luft, Wasser und Biodiversität zu vermeiden, Kulturlandschaften zu erhalten und gleichzeitig die regionale Entwicklung zu fördern. Um dies zu ermöglichen, werden Agrarbetriebe die sich freiwillig zum Schutz der Umwelt und zum Erhalt der der Landschaften verpflichten, von der EU finanziell unterstützt.
Aktueller Zustand der Fließgewässer
In den letzten Jahren wurden verschiedene Konzepte für die Umsetzung von Sanierungs- und Renaturierungsmaßnahmen der Fließgewässer erarbeitet. Diese wurden aber, in Betracht der Jahrzehnte andauernden Veränderungen, bisher nur in geringem Umfang umgesetzt. Ebenfalls wurden Bewirtschaftungspläne neu durchdacht. Aus den Fließgewässerstrukturgütekartierungen (FGSGK), im Zuge der Wasserrahmenrichtlinie, geht hervor, dass ein Großteil der Gewässer Mecklenburg-Vorpommerns den „guten ökologischen Zustand“ derzeit nicht erreichen. Im Jahr 2015 werden gerade mal 10 % der deutschen Fließgewässer in einem „guten“ oder „sehr guten“ ökologischen Zustand und 3 % in ein „gutes“ ökologisches Potential eingestuft. Schlechter steht es nur um die Küstengewässer, die den guten ökologischen Zustand nahezu überall verfehlen.
Die Fließgewässer Mecklenburg-Vorpommerns gehören weiterhin zu den artenreichsten Lebensräumen unseres Landes. Sie sind Heimat einer einzigartige Tier- und Pflanzenwelt, aber bieten auch vielfältige Nutzungsmöglichkeiten für den Menschen. Flüsse dienen zur Trinkwasser‑, aber auch zur Energiegewinnung und zur Kühlwasserentnahme. Sie wurden zum Schutz vor Hochwasser und für die Schifffahrt begradigt und eingedeicht. Zum Teil werden immer noch Abwässer in ihnen entsorgt. Die Auen (an Flüssen angrenzende, regelmäßig überschwemmte Flächen) sind bis heute von vielen Fließgewässern abgeschnitten oder gänzlich verbaut. Sie dienen zu einem großen Teil als landwirtschaftliche Nutzflächen, als Siedlungsgebiete und Verkehrsflächen. Die intensive Landwirtschaft hat trotz der Bemühungen diese umweltgerecht zu gestalten, weiterhin großen Einfluss auf die Gewässer. Seit dem Jahr 1992 werden in Mecklenburg-Vorpommern auch die Gewässerunterhaltungen und andere Maßnahmen der Gewässer 2. Ordnung von den aufgrund des Gesetzes über „Bildung von Gewässerverbänden“ neu gebildeten Wasser- und Bodenverbänden durchgeführt. Die Hochwassergefahr durch großflächige Versieglungen spielt in Mecklenburg-Vorpommern nur eine untergeordnete Rolle. Eingetretenen Problemen, wurde mit dem Bau von Hochwasserrückhaltebecken, Regenrückhaltebecken und Regenüberlaufbecken entgegen gewirkt, welche zur Lösung aber nur unvollkommen beitragen. Die flächendeckende Einführung von biologischen Kläranlagen wurde erst in den Jahren nach der Wende realisiert. Mittlerweile werden aber auch andere Reinigungsverfahren wie die Phosphorelimination eingesetzt. Unter diesem Verfahren versteht man in der Abwasserreinigung die Entfernung von Phosphorverbindungen aus Abwässern in Kläranlagen. Dies ist eine sehr wichtige Neuerung, da die Phosphorverbindungen in Gewässern als Düngemittel wirken und eine der Hauptursachen für die Eutrophierung sind.
Bereits seit Jahrzehnten werden Gewässer in Deutschland unter Hand behördlicher Überwachung auf ihre Nährstoff untersucht. Seit Mitte der 1970er Jahre liegen auch dem Landesamt für Umwelt, Naturschutz und Geologie (LUNG) vergleichbare Aufzeichnungen der Nährstoffkonzentrationen aus den Gewässersystemen Mecklenburg-Vorpommerns vor. Innerhalb von 35 Jahren konnten eine Vielzahl von Fließgewässern einer Zeitreihenanalyse und hinsichtlich Trends überprüft werden. Aus den 39 landesweit verteilten Fließgewässer-Trendmessstellen ergaben sich aufschlussreiche Datensätze. Eine Bewertung der Parameter Orthophosphat-Phosphor, Gesamt-Phosphor, Nitrat-Stickstoff, Ammonium-Stickstoff, Nitrit-Stickstoff und Gesamt-Stickstoffe erfolgte dabei anhand der chemischen Gewässergüteklassifikation der Länderarbeitsgemeinschaft Wasser (LAWA 1998).
In Zusammenarbeit mit den Mitarbeitern des Gewässerkundlichen Landesdienstes aus den Staatliche Ämter für Landwirtschaft und Umwelt (StÄLU) wurde zudem eine Ursachenanalyse für signifikante Belastungsänderungen durchgeführt. Die Ergebnisse erschienen in der Schriftenreihe des LUNG. Der wesentliche Teil der Ergebnisse ist nachfolgend zusammengefasst:
• „Von 1975 bis 1990 ist an den meisten Trendmessstellen ein Anstieg der Phosphat‑, Ammonium- und Nitritkonzentrationen festzustellen. Nach 1990 setzt für alle 3 Parameter ein deutlicher Konzentrationsrückgang ein, der auf einen abnehmenden Abwasseranfall, abwassertechnische Maßnahmen in (P‑Simultanfällung) und den Neubau von Kläranlagen mit weitergehender Abwasserbehandlung zurückzuführen ist.
• Die LAWA-Zielvorgabe (Güteklasse II) für die Parameter Orthophosphat und Nitrit wird an den meisten Messstellen in M‑V, für Ammonium an knapp der Hälfte der Messstellen seit Ende der 1990er Jahre eingehalten. Zielvorgabe-Überschreitungen treten noch in abflussarmen Gewässern auf und sind zumeist auf Abwassereinfluss aus kleineren Kläranlagen (< 10.000 EW) zurückzuführen.
• Für Nitrat-Stickstoff sind überwiegend keine Trends feststellbar. Die LAWAZielvorgabe von 2,5 mg/l Nitrat‑N wurde in den Fließgewässern des Landes im Durchschnitt der Jahre 2007–2010 nur an rd. 25 % der Messstellen eingehalten, wobei die Ergebnisse der chemischen Güteklassifikation in Abhängigkeit von den meteorologischen und hydrologischen Bedingungen sehr stark variieren. In nassen Jahren fällt das Ergebnis für Nitrat schlechter und in trockenen Jahren besser aus. Hervorzuheben ist die kontinuierliche Abnahme der Nitrat-Konzentrationen in den mecklenburgischen Flussabschnitten der Elbe. Im dichtbesiedelten Einzugsgebiet der Elbe ist diese positive Entwicklung in erster Linie auf den Neubau der Kläranlagen in den großen Städten an der Elbe bzw. deren Nebenflüssen (z.B. Dresden, Leipzig, Halle, Magdeburg) zurückzuführen. In keinem der mecklenburg-vorpommerschen Fließgewässer ist eine ähnlich deutliche Konzentrationsabnahme wie in der Elbe zu verzeichnen. Hier wurden bisher lediglich in naturnahen Gewässerabschnitten der Warnow und Nebel leicht rückläufige Trends nachgewiesen. Die Recknitz unterhalb des in den Jahren 1998–2001 renaturierten Flusstalmoores zeigt erst in den letzten Jahren einen leicht rückläufigen Trend der Nitrat-Konzentrationen.“
Im Rahmen der HELCOM (zwischenstaatliche Kommission zum Schutz der Meeresumwelt im Ostseeraum) werden seit Mitte der 1980er Jahre für die Belastungseinschätzung der Ostsee (Pollution Load Compilation — PLC), Nährstofffrachten für ausgewählte Ostseezuflüsse ermittelt. Es konnte rückwirkend bis 1978 für 10 Zuflüsse der Ostsee Mecklenburg-Vorpommerns Nährstofffrachten berechnet werden. Der wesentliche Teil der Ergebnisse ist nachfolgend zusammengefasst:
• „Die kumulativen und abflusskorrigierten Gesamt-P-Frachten aus den 10 überwachten Ostseezuflüssen sind zwischen Ende der 1980er Jahre und Anfang der 2000er Jahre um rund 60 % zurückgegangen. In den letzten Jahren sind relativ gleichbleibende PFrachten festzustellen mit zwischenjährlichen Schwankungen, die merklich durch das Abflussgeschehen bestimmt werden.
• Die Gesamt-N-Frachten zeigen eine sehr große Schwankungsbreite mit deutlich stärker ausgeprägter Abhängigkeit vom Abflussgeschehen. Eine Abnahme der abflusskorrigierten Gesamt-N-Fracht > 10 % ist mit rd. 12 % einzig für die Recknitz festgestellt worden.“
Die heutigen Projekte und Maßnahmen sind nur Mittel der Schadensbegrenzung. Ein großer Teil der ursprünglichen Biotope sowie zahlreiche Tier- und Pflanzenarten sind für immer verloren.
Literatur- und Quellenverzeichnis
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ABWASSERTECHNISCHE VEREINIGUNG: Richtlinien für die hydraulische Berechnung von Schmutz-. Regen- und Mischwasserkanälen in: ATV-Arbeitsblatt A 118., 1977. ISBN 3- 933707–61‑7
BUNDESMINISTERIUM FÜR RAUMORDNUNG, BAUWESEN UND STÄDTEBAU (BMBAU): Baulandbericht 1986, in: Schriftenreihe des BMBau 0.3.116, Bonn, 1986.
BUNDESMINISTERIUM FÜR RAUMORDNUNG, BAUWESEN UND STÄDTEBAU: Städtebauliche Lösungsansätze zur Verminderung der Bodenversiegelung als Beitrag zum Bodenschutz, Schriftenreihe Forschung, Heft Nr. 556, Bonn, 1988.
BUNDESMINISTER FÜR ERNÄHRUNG, LANDWIRTSCHAFTEN UND FORSTE: Verordnung über Anwendungsverbote für Pflanzenschutzmittel, Bundesgesetzblatt Nr. 37, 04.08.1988.
DÖHLER, H.: Vortrag über die Stickstoffemission im Zusammenhang mit der Güllewirtschaft, Tagung der Sektion Waldernährung, Wingst, 27. und 28.09.1988.
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