Passion makes No Border — Takatoshi Murase
Zweiter Europa Trip: Frankreich — Schweiz Sommer 2012
Hallo Leute! Mein letzter Artikel auf DAF.de ist schon eine Weile her, daher möchte ich Euch im folgenden Bericht von meinem zweiten Europa Trip nach Ostfrankreich bis Montreux und Genf berichten.
Zur Zeit ist es bei Euch in Deutschland offensichtlich genauso kalt wie bei uns in Japan, trotzdem sehe ich regelmäßig deutsche Angelkollegen die sich in die Kälte stellen und große Zander und Barsche fangen, Respekt. Dies motiviert mich zusätzlich ans Wasser zu gehen, auch wenn ich fürs erste mit dem Schreiben von Artikeln und den Vorbereitungen für meinen nächsten Trip beschäftigt bin.
Da es mehr oder weniger die einzige Möglichkeit ist Kontakte zu Anglern auf der ganzen aufzubauen und mit ihnen intensiv zu kommunizieren, startet ein Trip für mich meisten in einem bekannten sozialen Netzwerk. Arnaud aus Frankreich ist mittlerweile ein guter Freund von mir, mit dem ich seit über 2 Jahren Kontakt habe. Wir haben seit den Anfängen darüber gesprochen, dass ich ihn in Frankreich besuchen soll damit wir gemeinsam Angeln können. Im letzten Sommer war es endlich soweit, wir beschlossen am Lake Annecy und Leman (Genfersee) zu fischen. Das Timing war super, denn ein anderer Freund, Thomas aus Montreux, Schweiz, war auch in der Nähe. Ich beschloss auch ihn zu besuchen ohne vorher wieder nach Japan zu fliegen.
Pläne mit Leuten zu schmieden, die man vorher noch nie getroffen hat, ist allerdings nicht so einfach. Grundsätzlich habe ich allerdings ein Grundvertrauen in die Menschen, die meine Passion zum Angeln teilen und diesen Sport mindestens genauso lieben wie ich. Den Leuten zu vertrauen und mich so klar wie möglich auszudrücken ist, ist in meinen Augen sehr wichtig bevor man Trips ans andere Ende der Welt startet.
Kurz nachdem ich am Genfer Flughafen ankam, holte Arnaud mich ab. Wir verloren keine Zeit und fuhren direkt zu seinem Freund Jimmy nach Ostfrankreich, um dort zu Übernachten und andere Freunde zu treffen. Am Genfersee fischten wir einen Tag und am Lac d’Annecy 2 Tage. Nachdem ein weiterer junger Angelkollege, Yannis und sein Vater uns Gesellschaft leisteten, waren wir insgesamt 7 Leute, die sich auf 3 Boote verteilten. Der Genfersee war recht schwierig für mich und ich blieb Schneider. Bei Arnaud lief es besser und er könnte mehrere anständige Hechte landen. Auch wenn ich am diesem See das Nachsehen hatte, war es eine tolle Erfahrung für mich, da das Gewässer ganz anders ist als die Seen in Japan und den USA. Das Umfeld am See war traumhaft, ich konnte viele schöne Häuser und sogar Burgen bewundern.
Die Angeltechniken und ‑Strategien zum Hechtangeln sind recht neu für mich, da die Verhaltensweise sich vom Schwarzbarsch, meinem bevorzugtem Zielfisch, unterscheidet. Im tiefen Wasser angelten wir hauptsächlich mit Gummi am 20–30gr Jigkopf nah über dem Grund. Diese Methode ähnelt dem Fischen mit Spinnerbait auf Schwarzbarsch, den man häufig auch nah über dem Gras führt.
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Am Lac d’Annecy südlich von Genf lief es für mich nicht viel besser. Zum Glück konnte ich einen kleinen Hecht fangen und bewahrte mich so vor dem ‘Schneider’. Den zweiten Tag startete ich gleich mit einem Esox in den Morgenstunden und ließ mich natürlich hoffen noch einen besseren Fisch zu fangen, bevor ich den See am frühen Nachmittag wieder verlassen musste. Wir versuchten es an verschiedenen Stellen und überquerten fast den ganzen See. Die Zeit wurde knapp, doch in letzter Minute gab es noch eine richtig aggressive Hechtattacke. Ich drillte den Fisch vorsichtig aus und konnte ihn letztendlich sicher landen. Auch wenn das Angeln mit Freunden für mich Priorität hat, war ich natürlich sehr glücklich einen guten Hecht gefangen zu haben.
Als wir das Boot anlegten wartete Thomas bereits auf uns. Nach einem netten Gespräch verabschiedete ich mich von Arnaud und dem See, denn es war Zeit weiterzuziehen, um den zweiten Teil des Trips zu starten. Es ging in die wunderschöne Stadt Montreux. Noch hatte ich 1,5 Tage Zeit und freute mich auf die Zeit zusammen mit Thomas. Auf dem Weg zu ihm befischten wir einige Häfen, was mir sehr gut gefiel. Laut Thomas lauern die Hechte häufig genau zwischen den Booten und attackieren die Köder häufig sehr aggressiv. Leider war es mir nicht vergönnt dieses Schauspiel zu beobachten, aber wieder eine schöne und neue Erfahrung.
Am nächsten und letzten Tag des Trips ging es mit 2 Freunden aus dem Norden der Schweiz, Chris und Joel, wieder an den Genfersee. Wir trafen uns am Bahnhof und starteten kurz danach das Angeln. Wir schlenderten am See entlang und befischten das Ufer. Chris und Joel konnten einige kleine Barsche fangen, während sich an meinen Ködern nichts tat. An diesem Tag war es so heiß, dass ich mich fast in der Wüste wähnte. Trotzdem bevorzugte ich auch an diesem Tag das aktive Angeln und nicht das Ansitzen, mit dem ich als Kind begonnen habe. Beim Angeln selber konnte ich meinen Blick nur selten von dieser wunderschönen Umgebung lassen. Besonders das Château de Chillon faszinierte und beeindruckte mich.
Nach der Angelsession mit den Junganglern Chris und Joel, traf ich mich noch einmal mit Thomas’ Angelkumpel Nico, um es am Abend gezielt auf Barsch zu versuchen. Nico brachte mich zu seinem ’special spot’ und so konnte ich vor der Dämmerung noch ein paar Barsche fangen. Nach der letzten Session hatte ich mit meinen Brüdern ein fantastisches Abendessen in einem tollen Restaurant, ein Abend den ich in meinem ganzen Leben nicht mehr vergessen werde.
Jedes Mal wenn ich mich auf einen Angeltrip auf einen anderen Ort auf der Welt begebe, geht es für mich primär um Freundschaften. Es ist egal wo wir herkommen, wie wir aufwuchsen oder woran wir glauben etc. letztendlich geht es um eine gemeinsame Liebe die uns alle zusammenführt — dem Angeln! Egal mit wem ich angle, alle investieren soviel Liebe ins Detail, um den Zielfisch an den Haken zu bekommen, dass sie alles um sich herum vergessen, da ist Essen nur ein Beispiel. Es geht darum die Momente am Wasser aufzusaugen und jeden Moment zu genießen. Angeln ist universal, unlimitiert und kennt keine Grenzen. Zum aktuellen Zeitpunkt ist dies das wichtigste, was mich meine Reisen und die Treffen mit all dieses großartigen Leute gelernt habe. Meine Weltreise geht weiter!
Das ist für den Moment alles, vielen Dank dafür, dass Ihr Euch die Zeit genommen habt diesen Artikel zu lesen. Ich freue mich auf Eure Kommentare. Ich hoffe schon bald einen weiteren Beitrag mit Euch zu teilen, evtl. über meine Bass Erfahrungen.
Nebenbei, so wie es aussieht werde ich im Sommer nach Deutschland kommen und einige von meinen Angelfreunden besuchen. Habt einen fantastischen Tag, bis zum nächsten mal. ‘Petri!’
Auf meiner facebook Seite bleibt Ihr auf dem Laufenden, hier könnt Ihr auch gerne Eure Erfahrungen und Bilder teilen.
Passion makes No Boarder
Takatoshi
Tokyo, Japan
Unter folgendem Link findet Ihr ein Interview von Takatoshi.