Neuer PB beim Hechtangeln
Ich persönlich behaupte immer „Bei Regen beißen die Hechte gut“. Diese Aussage bereute ich am vergangenen Montag etwas, als Lasse mich zum Hechtangeln mitnehmen wollte. Das Wetter war sehr unbeständig, ich stand gerade zuhause in der Tür und die Frau wollte unbedingt noch einkaufen – ein recht unpassender Zeitpunkt. Nach einem kurzen hin und her, gab ich dann aber doch nach, erledigte meine Pflichten und wir starteten bei leichtem Regen in Richtung unseres Hausgewässers. Das Wochenende zuvor experimentierte ich bereits mit großen Gummifischen und entschied mich an diesem Tag für den Mega Shad von SPRO, in der Hoffnung meinen ersten Ü90+ in diesem Jahr an den Haken zu bekommen.
Am Gewässer angekommen, begann Lasse umgehend mit der geplanten Umrundung des Gewäsers, während ich noch nicht einmal in der Wathose war, und landete auch gleich den ersten 50er Hecht an diesem Tag. Wir gingen die Schilfkante entlang und steuerten den ersten guten Spot an, den wir wenig später ohne Fischkontakt wieder verließen. Ein weiterer Schilfgürtel folgte und Lasse hatte den zweiten halbstarken Hecht an der Angel, der sich beim Landen von alleine wieder verabschiedete. Mittlerweile hatte es aufgehört zu regnen und es folgte eine längere Durststrecke und einige sonst recht gute Spots ohne jeglichen Fischkontakt.
An der nächsten Stelle war ich dann an der Reihe und mein bisher, von den Hechten unbeachteter Gummifisch, konnte nun doch einen Interessenten finden. Er machte sich durch einen schönen Einschlag im Freiwasser bemerkbar und zog umgehend nach unten in die Tiefe. Der Anschlag hatte gesessen, ich hielt leicht gegen und – verdammt, Ausgeschlitzt! Nach gut zwei Stunden Angeln und einem verlorenen guten Fisch, war es nun erst mal Zeit für eine kurze Pause.
Frisch gestärkt machten wir uns wieder auf den Weg und es ging ein ganzes Stück weiter, an Schilfkanten und Bäumen vorbei, bis bei Lasse der dritte Hecht des Tages an der Angel hing. Dieser war um die 70cm und schon mal etwas größer als seine Vorgänger. Es begann wieder leicht zu regnen und wir kamen in eine flache Badebucht, von der aus man eine recht steile Kante mit Krautbank befischen kann, die allerdings nicht für ihre überragenden Fänge bekannt ist und die wir in der Regel nur selten befischen. Von Lasse war ein spöttisches „Es regnet wieder, jetzt muss es ja beißen“ zu hören und wir wateten los.
Kapitaler Hecht im Drill
Der Regen hörte wieder auf und nach etwa 20 Minuten war ich mit dem Befischen der Bucht so gut wie fertig und es folgten die letzten Würfe. Die Würfe gingen mitten ins Freiwasser und in Gedanken vertieft, realisierte ich den Biss erst, als ich schon angeschlagen hatte. Die Rute war krumm und auf der anderen Seite war etwas sehr schweres, was sich langsam in Bewegung setzte. Das dieser Hecht groß sein musste, war mir sofort bewusst und die Angst stieg in mir, dass dieser Fisch auch ausschlitzen könnte. Als wir ihn nach einer starken Flucht das erste Mal zu Gesicht bekamen war uns auch klar, dass dieser Hecht den Meter locker geknackt hat und er nicht in den Kescher passen würde. Nach zwei weiteren Fluchten starteten wir den ersten Landeversuch, der allerdings erfolglos blieb, da die Dame noch nicht kapitulieren wollte. Es folgten weitere Fluchten, bis wir sie dann endlich mit Kiemengriff und halb im Kescher als Unterstützung an Land bringen konnten.
Das Maßband wurde ausgerollt und endete bei 120cm – mein neuer PB-Hecht und ein unvergesslicher Moment in meinem Angelleben! Mit zitternden Beinen wurden noch schnell ein paar schnelle Fotos gemacht, bevor sie munter in die Freiheit schwamm und ich erneut an diesem Tag eine Pause brauchte. Was für ein Erlebnis – unbeschreiblich!
Petri in die Runde
Dennis Przykopp