Schwarz, — Barschangeln in der Nacht
Tipps von Marc Bilbrey für das Nachtangeln auf Barsch
Folgender Artikel wurde primär für das Angeln auf Schwarzbarsch geschrieben, viele von den nützlichen Tipps lassen sich jedoch auch auf das Angeln der heimischen Räuber wie Zander und Flußbarsch anwenden.
Nun, nachdem die Laichzeit der Barsche sich dem Ende neigt, steigen die Temperaturen und viele Angler werden zu nächtlichen Jägern, ebenso wie die Barsche. Beim Nachtangeln auf Barsch, sollte sich das Zielgebiet auf flache Kieselbänke erstrecken, dort wo auch tagsüber auf Barsch geangelt wird. Ebenfalls interessant sind steil abfallende Unterwasserkanten. Nachtangler beginnen meist mit dunklen Oberflächenködern, da diese den höchsten Kontrast unter dem Nachthimmel darstellen. Wie zum Beispiel „buzz baits“ und ein „classic jitterbug“.
Ein anderer erfolgversprechender Köder beim Nachtangeln auf Barsch, ist ein größer schwarzer Spinner mit „Colorado blades“ (lange Fäden), der viel Vibration und Geräusche erzeugt, was die Aufmerksamkeit der aggressiven Barsche auf sich zieht. Je weiter der Abend fortschreitet, sollten die Köder, vorzugsweise „Jigs“ und „plastic worms“, tiefer angeboten werden. Im folgenden Beitrag werde ich auf die unterschiedlichen Techniken für das Nachtangeln auf Barsch eingehen.
Barschangeln: Topwater-Köder im Sommer
Man bekommt Herzklopfen, wenn man das Gurgeln und Quietschen des Spinnerblattes eines „buzz baits“ hört, der immer näher auf einen zukommt. Allein der Gedanke, dass sich jede Sekunde ein Barsch auf den Topwater-Köder stürzen könnte, mit der Intension seine Beute zu töten, steigert das Herzklopfen. Die meisten Angler bevorzugen „top water baits“ wenn man sich gerade in einem Tiefdruckgebiet aufhält, da die Barsche dann meist oberflächennah rauben. Der „Buzz Bait“ ist ausgezeichnet in der Nacht zu fischen, wenn der Mond scheint, zudem können auch wahlweise die schwarzen Federn des Köders gegen farbige getauscht werden.
Der „Jitter Bug“ von Arbogast ist ein Klassiker für Dickbarsch nach Sonnenuntergang. Der Sommer „top water“ Köder ist über Jahrzehnte unverändert geblieben und zeichnet sich durch sein unverkennliches „gurgeln“ beim Einholen aus. Um wenigstens ein wenig zu verändern, fischen einige diesen Köder wie einen Popper, der dadurch das unverwechselbare Geräusch wie ein „struggling bait“ erzeugt. Diese Geräusch wirkt auf die Barsche wie der Glockenton zur Mahlzeit. Wenn man in der Nacht auf Barsch fischen will, sollte man auf jeden Fall ein paar dieser Köder dabei haben. Die größeren Köder eignen sich wenn die Barsche aktiv am rauben sind und die kleineren Köder eignen sich sehr gut, wenn es ein wenig ruhiger zugeht. Wenn man in der Nacht mit „top water“ Köder auf dicke Barsche fischt, sollten diese etwas langsamer geführt werden, als wenn man im Mittelwasser oder grundnah fischt.
Einer der beliebtesten Köder beim Barschangeln in der Nacht ist ein schwarzer Spinner. Zwei Spinnerblätter mit übergroßen „Colorado blade“ erzeugen beim Aufschlagen ein unverkennbares Geräusch, welche die Barsche nach Sonnenuntergang an den Köder lockt. Nochmal gesagt, der Köder sollte eine dunkle Farbe wie schwarz, lila oder dunkelblau haben, um produktiv Angriffe zu provozieren. Die Vibrationen und die Wasserverdrängung stimulieren das Seitenlinienorgan des Barsches. Die Vielseitigkeit des Köder ermöglich in schneller Zeit viel Wasserfläche abzufischen. Der Köder kann sowohl in oberen, mittleren, unterem Wasser als auch über den Boden rollend gefischt werden. Es muss aber bedacht werden, dass die Spinner mit den größen Spinnerblätter auch die Barsche aus tieferen Regionen an die Oberfläche locken. Um Spinner bodennah zu fischen, müssen die Blätter relativ klein sein und die Schnur aus Floucarbon, da diese Schnur keinen Auftrieb hat.
Nachtangeln mit Jigs
In einigen Nächten ist aber auch der Jig die erste Wahl des Nachtanglers. Die Fängigkeit ist in der Nacht tatsächlich besser als am Tag. Beim Fischen mit dem Jig im Unterholz oder an Felsen ist das „a“ und „o“ eine langsame Köderführung und vor allem die richtige Location. Kiesbänke und kleine Felsformationen sind optimal um Barsche in der Nacht zu täuschen. Eine andere Erfolgversprechende Methode ist das Bodennahe fischen mit Jig und Nachläufer. Große sperrige Nachläufer verdrängen mehr Wasser und werfen einen großen Schatten. Wenn der Barsch kurz nach der Laichzeit in einer schlechten Beißstimmung ist, sollte die weiter Köderführung verlangsamt werden.
Angeln mit Plastikwürmern
Die letzte erfolgsversprechende Methode um Barschen in der Nacht nachzustellen, ist das Angel mit weichen Plastikwürmern. Unübertroffen in der Einfachheit und sowohl von Anglern als auch Barschen bevorzugt, funktioniert diese Methode auch nach Jahren hervorragend. Egal was verwendet wird, sei es der Carolina Rig, Wacky Rig oder auch Texas Rig, diese Methode ist stets ein Garant für Barsch.
Übergröße Würmer in schwarz oder blau sind hervorragend für Dickbarsch in der Nacht. Da der Wurm weder viel Wasser verdrängt, noch Vibrationen auslöst um den Barsch zu locken, verwenden viele Angler zusätzlich noch Rasseln oder Lockstoffe wie Juiced Up Köder. Der Geschmacks- und Geruchssinn, ist der wichtigste des Barsche in der Nacht, wenn die Sicht und das Seitenlinienorgan nicht angesprochen werden. Wenn Ihr die weichen Plastikwürmer im dunkeln fischen, sollten Ihr eine auffällige Schnur, als auch eine feine Rute verwenden, um so die Attacken der Barsche besser zu erkennen. Die Anbisse in der Nacht können sehr spitz und schwer zu erkennen sein. Die Verwendung von Stand up Jigs mit fluoreszierenden UV Licht, geben zusätzlich noch den Vorteil auch die leichten Bisse visuell zu erkennen.
Viele Angler (sowie auch ich) fischen den Plastikwurm ein wenig zu schnell. In meinem Falle ist es die Macht der Gewohnheit vom Spinnangeln, um so viel Fläche wie möglich in kurzer Zeit zu befischen. Wie auch immer das Angeln mit Plastikwürmer erfordert eine langsame und konstante Köderführung. Um erfolgreich zu sein muss der Köder systematisch geführt werden. Ich habe gelernt, dass beim Angeln mit Plastikwurm weniger Bewegung mehr Erfolg bringt. Hierfür ist es hilfreich, wenn die Jigbewegung nur aus dem Handgelenk und nicht aus dem Arm kommt. Dabei verleiht man dem Köder kleine Sprünge, die den Fangerfolg steigern.
In der Regel sind die Nächte an Seen sehr ruhig. Da sind dann noch die Geräusche von anderen Anglern und das Licht von Häusern rund um den See. Für jemanden der das erste Mal in der Nacht angelt, ist das eine unfassbare Atmosphäre. In der Nacht sind natürlich auch alle Jet-Skis, Pontons und sonstige Störfaktoren aus dem Wasser, so dass der See sehr ruhig wird und die Jäger (Barsch und Angler) hervorkommen. Beim Fischen in der Nacht bekommt man auch keinen Sonnenbrand, allerdings gibt es Ungeziefer. Ihr solltet mal versuchen sich ein Trocknertuch in die Hemdtasche zu stecken – das hilf Wunder. Das ist vielleicht ein Angeltip, den Ihr noch nicht kanntet.
Happy Fishing! Euer Mark Bilbrey
Was meint Ihr, lassen sich die Tipps zum Schwarzbarschangeln 1 zu 1 auf unsere Flußbarsche anwenden? Schreibt Eure Meinung in die Kommentare.
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