Anglerischer Rückblick 2013 — Teil 2
Angeln an der Ostsee 2013
Nach dem ersten Teil von Ollis Rückblick hier nun Teil 2:
Es stand fest, dass ich mein neues Schlauchboot in Kürze erhalten werde. Meine Wahl fiel auf ein Zeepter 420 mit Aluboden in dem für meine Zwecke reichlich Platz vorhanden ist. 80cm länger, 12cm breiter und eine optimalere Bugform geben viel mehr Platz zum angeln und mit der Familie auf der Ostsee herum zu tuckern. Und welche Farbe hat ein ordentliches Schlauchboot natürlich? Klar, ROT!
Ich finds schön und es hat eine super Signalfarbe auf dem Wasser. Im diesigen Trollinghalbjahr durchaus ein Sicherheitsfaktor. Als ich das Boot aus dem Karton holte und aufblies, war ich etwas erstaunt über die Dimensionen, es sollte doch nur 80cm länger sein. Es nahm meinen gesamten Carportplatz in Länge und Breite ein und das Gewicht war merklich höher als das meines alten Zodiac Bootes. Ein Kurzurlaub auf Fehmarn an der Ostküste auf dem Campingplatz Katharinenhof, zeigte dann das meine Wahl genau richtig war. Es sollte zum Plattfisch Löffeln nach Marienleuchte gehen. Wattis waren besorgt, mein Sohn Fynn war hibbelig nur das Wetter war sehr bescheiden. Aber wir mussten los. Vor Marienleuchte lief es gut, in kurzer Zeit fingen wir beide sechs schöne Platten, mein Kurzer entschneiderte mein neues Boot als erster mit einer schönen dicken Flunder. Aufgrund massiver Wetterverschlechterung musste ich aber leider abbrechen und bis zum Campingplatz war ich wirklich bis auf die Haut durchnässt, aber zufrieden.
Unseren Sommerurlaub verbrachten wir auch auf dem Campingplatz, dieses Mal hatten wir Glück mit dem Wetter, mitten in der Schönwetterzeit im Juli. Beim Pilken gab es dann an einem Tag einen echten Kracher: drei Dorsche zwischen 50–70cm, zusammen 1,8m Dorsch an einer Rute! Bereits beim Herablassen der Montage spürte ich einen kräftigen Schlag in der Rute. Sofort schloß ich die Bremse meiner Multirolle durch drehen der Kurbel, als sich die Rute nochmal stärker bog. Der Zug, den ich an der Rute mit einem silber/rotem 125gr Pilker mit vorgeschaltetem Oktopus Vorfach spürte, war so heftig, wie ich es noch nie erlebt habe.
Nach gut einer viertel Stunde hatte sich mein Gegner am anderen Ende der Schnur ausgepowert.
Ich hatte gut 30m Schnur draussen in einer Wassertiefe von ca. 19m.
An die Wasseroberfläche kam ein Fullhouse wie ich es nich nie erlebt habe.
Drei Dorsche mit 50, 60 und 70cm!
Der Große hatte offenbar zuerst den Pilker genommen, und die beiden anderen sind kurz darauf auf die Oktopusse eingestiegen und haben massiv Druck nach unten ausgeübt. Das Geschrei im Boot war riesengroß als ich alle nacheinander ins Boot gehoben bekam, zum Glück waren die Dorsche komplett ausgedrillt und gut gehakt. Zurück auf dem Campingplatz hätte ich beim Ausnehmen und Filetieren am Waschplatz fast Eintritt nehmen können, in kurzer Zeit standen gut 10–15 Personen um mich herum, die die großen Fische begutachten wollten, Kinder wollten mal die Zähne sehen, mal die Haut anfassen, Bayern fragten was das jetzt für Fische seien. Ich habe 6 schöne Portionen Dorschfilet absolut grätenfrei herausbekommen und vor Ort eingefroren. Da ich aber mittlerweile schon total untertrollt bin, musste ich es doch nochmal versuchen. Da ich ja wenigstens schleppfähiges Tackle dabei hatte aber im neuen Boot noch keine passenden Rutenhalter montiert habe, habe ich einfach 2 Ruten auf einer Sitzbank mit Gurten festgeschnallt. Trolling ist einfach meine Leidenschaft.
Das brachte noch einen verspäteten kleinen Hornie der aber wieder schwimmt. Den Rest lest ihr im nächsten Teil!
Tight Lines,
Euer Olli