Angeln in Kuala Lumpur und Perth
Es traf mich wie ein Schlag mitten ins Gesicht, als ich den klimatisierten Flughafen gegen die schwüle, stickige Luft dort draußen eintauschte. Auf der Suche nach einem Taxi lief mir nach gefühlten 30 Sekunden der Schweiß in Strömen und ich konnte es nicht abwarten, in ein klimatisiertes Taxi einzusteigen. “Welcome to Malaysia!“ — der Taxifahrer war sehr nett und klärte mich über ein paar Dinge auf, die ich in Kuala Lumpur unbedingt beachten sollte. “Achte auf dein Geld, deinen Reisepass und deine Wertsachen, wenn du in der Stadt unterwegs bist. Fahre nie mit einem regulären Taxi, sondern nimm dir immer nur ein “Grab-Taxi”.
Schon am Flughafen hatte ich die Plakate gesehen, die vor korrupten Taxifahrern warnen, sowie die Werbung für das “Grab-Taxi”. Grab ist eine App, die dir anzeigt, wo verfügbare Fahrzeuge unterwegs sind, wann der Fahrer eintrifft und wie viel es kostet bis zum deinem Ziel. Man kennt den Fahrpreis vorher und es ist wirklich spottbillig! Ich wurde ziemlich schnell lauffaul, da es so unglaublich günstig, klimatisiert und zuverlässig war. Nach anderthalb Tagen Sightseeing besuchte ich dann mal wieder einen Angelladen, um mir Infos über das Angeln in Kuala Lumpur zu erhalten und um mir ein paar Köder zu besorgen.
Angelmöglichkeiten und Fische in Kuala Lumpur
Es gibt in Kuala Lumpur einige Angelmöglichkeiten, die allerdings weiter weg von der Stadt und dazu auch ziemlich kostspielig sind. Also nichts für die Low-Budget- Angelei. Man kann mit Guides einige Touren im “Dschungel“ auf Snakehead und Co. oder eine Deep-Sea-Fishing-Tour buchen. Ansonsten gibt es rund um Kuala Lumpur zahlreiche Fishing Ponds (Fishing Parks), Seen- und Teichanlagen, in denen man auf Catfish, Redtail Catfish, Pacu, Aligator Gar, Mekong Catfish, Walago, Sultan Fish, Siamese Carp und Co. angeln kann. Doch oft darf man nicht sein eigenes Ding machen. So präpariert beispielsweise ein Guide die Rute mit Teigkugeln und wirft sie für dich aus. Darauf hatte ich keine Lust. Ich wollte Spinnfischen und meine Zeit war sehr begrenzt. Ich hörte von einem Saltwater-Pond, ca. 40–60 Minuten außerhalb von Kuala Lumpur gelegen. Die Infos waren äußerst rar gesät und man fand auch nichts wirklich Erhellendes im Internet.
Loishvah, ein echt netter Typ, den ich bei einer Grab-Taxifahrt kennenlernte, half mir und telefonierte mit Hinz und Kunz auf Malya und fand schließlich heraus, wo der Jugra-Saltwaterpond liegt und wie man dort hin kommt. Loishvah weihte mich außerdem in die malayisches Küche ein und führte mich zu seinen Lieblingsrestaurants. Den Klassiker, Nasi Lemak, sollte man auf jeden Fall probiert haben. Nasi Lemak wird sowohl zum Frühstück, als auch zu allen anderen Tageszeiten verspeist. Wichtigste Zutat ist ein in Kokosmilch getränkter, gedämpfter Reis.
Am Tag meiner Abreise holte mich Loishvah morgens um 7 Uhr für einen kurzen Angeltrip am Saltwaterpound ab. Ca. 40 Min. außerhalb von Kuala Lumpur ist die Landschaft übersät mit tausenden Palmen, die für die Palmöl-Industrie gepflanzt wurden. Der Saltwaterpound entpuppte sich als riesige Teichlandschaft, gelegen an einem Brackwasser-Fluss, dem Sungai Langat, der die Ponds mit Salzwasser speist.
Der Jugra SW Pond ist einer der wenigen Angelparks, der Catch and Release erlaubt und Becken für Baramundi und Grouper hat. Ich montierte mir einen Gummifisch und rechnete natürlich damit, sofort einen Fisch ans Band zu bekommen. Doch dem war nicht so. Ich wechselte mehrmals Stelle und Köder, bis sich endlich der erste Fisch meinen Köder attackierte. Schnelle Fluchten und akrobatische Sprünge: Baramundis machen echt Spaß. Selbst wenn sie aus einem Teich kommen. Der richtige Köder war gefunden und ich fing vier weitere Fische, bevor ich zum Grouper-Pond wechselte. Der Grouper-Pond ist direkt nebenan und ich fischte den selben Gummifisch mit dem ich auch die Baras gefangen hatte. Bääam! Nach dem vierten Wurf hing schon der erste dran. Im Gegensatz zum Baramundi, mit seinen schnellen Fluchten, setzt der Groupper sein volles Gewicht ein und sucht die Nähe zum Grund. Es sind urig aussehende Fische, solide und kraftvoll.
Ich empfehle minimum 0,35mm — 0,45mm Fluoro-Carbon als Vorfach, das die Bürschchen mit ihren scharfen Zähnen ganz schön strapazieren können. Ich fischte eine Spinnrute mit 10–30gr. Wurfgewicht, die sich als perfekt für die Mittelklasse- Baras herausstellte. Eineinhalb Stunden Saltwater-Pond kosteten mich 30 Ringit, was etwa 6 Euro entspricht. Da kann man nicht meckern. Es war auf jeden Fall die Erfahrung wert und es ist eine super Empfehlung für einen Kurztrip. Vom Angelpond ging es dann direkt zum Flughafen und sechseinhalb Stunden später landete ich in Perth, Australien.
Tipps zum Angeln in Perth
Kalt und nass war es in Perth und ich tauschte noch am Flughafen meine kurze Hose gegen Jeans und DaF-Hoodie. Leider war das Glück nicht auf meiner Seite und Petrus gerade nicht in der Stadt. Wir hatten fast zwei Wochen lang Dauerregen und Sturm. Es gab nur drei Sonnentage, die ich natürlich zum Angeln nutzte. Es ging nichts außer Blowies, ziemlich dämliche Kugelfische, die meine Gummifische zerstörten und auffraßen.
Das war frustrierend, weil ich die Gewässer rund um Perth eigentlich ziemlich gut kenne. 2013 habe ich es beinahe täglich beangelt. Dank des Dauerregens stimmte der Salzwasser- gehalt im Fluss nicht, was die Jungs offensichtlich überhaupt nicht mochten. Trotzdem kann ich euch ein paar Tipps geben, falls es euch mal nach Perth verschlägt und ihr Bock bekommt auf Flatheads zu angeln. Alles was ihr braucht ist ein leichte Spinnrute, ein paar Gummiköder zwischen 3–10 cm und Jigköpfe zwischen 2–10g. Eine Barschkombo eignet sich hervorragend für die Angelei auf Flathead. Auch die Angelmethode ist ähnlich und die Jungs fressen das, was auch Barsche fressen: kleine Fische, Krebse und Würmer stehen ganz oben auf der Speisekarte.
Unterschiedlich zum Barschangeln ist nur die Wahl der Stelle, denn Flatheads halten sich am liebsten im sandigen, knietiefen Wasser auf. Kanten zu tieferem Wasser sind meist echte Hotspots. Wichtig ist, dass der Boden sandig ist, denn die Jungs tarnen sich im Sand und buddeln sich auch teilweise ein und sind so nur schwer zu erkennen für ihre Beute.
Incoming Tide (Flut) ist mit der beste Moment, um auf Flathead zu angeln. Die Flut spült jede Menge Nahrung in den Fluß und dann werden die Jungs aktiv. Auch wenn mein Stop in Australien nicht von nennenswerten Anglererfolgen gekrönt war, es war die Reise wert. Ich hatte eine tolle Zeit mit meinen Freunden.
Meine nächste Reise ging in eines der begehrtesten Länder für Fliegenfischer aus der ganzen Welt. Die Landschaft ist geprägt von endlos langen glasklaren Flüssen, schneebedeckten Bergen, aktiven Vulkanen, heißen Quellen und Regenwäldern. Bald mehr dazu.
Dustin
Hier meine weiteren Blogs zum Trip:
Wenn Ihr bestimmte Fragen rund um die Reise habt, dann nutzt einfach die Kommentarfunktion.
Dustin
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Servus, mein Name ist Nils und ich bin derzeit in Südostasien Reisen und bald auch in Malaysia.
Kannst du mir evtl den Standort von diesem Fishing Pond zukommen lassen?
Wäre echt mega nett!
Gruß Nils
Hey Nils, ich kann dir da nicht helfen. Schreib doch bitte mal Dustin Habener bei Instagram an. Der war vor Ort.
Gruß, Sören