Letztes Jahr im Herbst hatte Dennis mich bereits zweimal zum Hechtangeln auf einen kleinen See in Schleswig Holstein eingeladen. Beide Male konnten wir eine tolle Fischerei mit etlichen Hechten erleben. Das eine Mal habe ich zudem noch versehentlich einen 77cm großen, von außen gehakten Spiegelkarpfen gefangen. In den ersten Minuten des Drills hofften wir noch auf die 130cm Hechtoma, aber naja. Damals dachten wir noch, dass diese Aktion einmalig bleiben sollte, aber dazu später mehr…
Diesen Samstag sollte es dann wieder auf den See gehen. Da ich dieses Jahr noch nicht Hechtfischen war, war es für mich der Start in die Hechtsaison 2014. Ich habe mir für dieses Jahr vorgenommen, den Hechten ein wenig mehr Zeit zu widmen, da in dieser Fischerei im Vergleich zum Zanderangeln doch schon ein wenig mehr Adrenalin steckt. Allein die Bisse und Attacken der Hechte sind ein Traum! Als wir um 6 Uhr am See ankamen, war das komplette Gewässer mit dichtem Nebel bedeckt, teilweise konnte man keine 20 Meter weit gucken. Das hielt uns aber nicht davon ab den ersten Spot des Tages mit dem Ruderboot anzusteuern. Zunächst fischten wir einige Zeit ohne Kontakte wortwörtlich im Trüben. Doch dann kam Leben in die Sache. Zunächst gab es ein, zwei zarte Fehlattacken, ehe wir beide innerhalb kürzester Zeit einen Nachläufer hatten. Der eine Hecht blieb sogar noch zirka 10 Sekunden am Boot stehen, zupacken wollte er aber nicht, selbst die berüchtigte „Muskie 8“ konnte den müden Räuber nicht zum Biss animieren. Fisch war also da, aber irgendwie hatten sie noch keinen Bock richtig zuzupacken. Nun ging es zum nächsten Spot. Da wiederholte sich das gleiche nochmal, die ersten Würfe brachten gleich wieder Bisse und Nachläufer bis dann endlich der erste Hecht des Tages bei Dennis hängen blieb, mit guten 80cm auch gleich ein Vorzeigbarer.
Trotzdem wunderten wir uns, warum die Hechte so zaghaft zubissen. Bei den beiden anderen Touren bissen die Hechte richtig aggressiv, so dass das ein oder andere Mal die Maulsperre beim Entfernen des Köders zum Einsatz kommen musste. Lag es vielleicht an dem dichten Nebel? Wenn Ihr ähnliche Erfahrungen gemacht habt, oder vielleicht einen anderen Grund vermutet, könnt Ihr das ja gerne in die Kommentare schreiben. Kurze Zeit später war meine Rute krumm, aber so richtig und die Bremse fing sofort an zu kreischen. Der erste Gedanke galt natürlich wieder dem Überhecht, doch nach den Erfahrungen mit dem gehakten Spiegelkarpfen aus dem letzten Herbst, war hier ziemlich schnell klar, dass ich wohl wieder mal was Dickes gehakt haben muss. Und so kam dann auch nach einem harten Drill wiedermal ein richtig fetter Spiegler an die Oberfläche, welcher im Rücken gehakt war. Wir haben beide zuerst mit dem Kopf geschüttelt und später nur noch gelacht, wie kann man bloß zweimal hintereinander so ein Pech haben, echt unfassbar. Dennis befischt das Gewässer schon einige Jahre, aber sowas hat er noch nie erlebt oder von anderen Anglern gehört. Ein Messen ergab dann 82cm bei einem geschätzten Gewicht von deutlich über 10kg.
Weiter ging’s, der Zielfisch war schließlich der Hecht. Die Fehlbiss- und Nachläuferrate hielt sich leider immer noch ziemlich hoch, eigentlich hätten wir zu dem Zeitpunkt schon mindestens 10 bis 20 Fische im Boot haben müssen, aber selbst Farb- und Köderwechsel führten zu keiner Besserung. Langsam verzog sich der Nebel und wir steuerten den einen oder anderen neuen Spot an. Nun hatte ich auf einmal einen kleinen Lauf und konnte vier Hechte zwischen zirka 65 und 80cm fangen.
Nun hatte sich der Nebel komplett verzogen und die Sonne kam raus. Irgendwie schien das den Hechten gar nicht zu gefallen, denn nun wurden auch die Nachläufer und Fehlattacken schlagartig weniger. Wir fuhren immer wieder andere Spots an, um eine ziemlich große Fläche zu befischen, ein paar Bisse gab es dann doch noch, Dennis hatte sogar noch mal einen „guten“ Hecht im kurzen Drill, der aber wieder nicht hängen blieb. Nach einiger Zeit konnten wir beide aber noch einen Abschlusshecht fangen, ehe wir gegen 13 Uhr Feierabend machten.
Das war wieder mal ein toller Tag mit Dennis auf dem Wasser. Trotz der hohen Fehlbiss- und Nachläuferquote konnten wir einige schöne Hechte fangen und der Drill des Karpfens war ja auch ganz nett! Aber echt schon heftig, wenn man darüber nachdenkt, wie das Fischen gewesen wäre, wenn die ganzen Fehlbisse und Nachläufer gesessen hätten. Dann hätten wir uns im wahrsten Sinne des Satzes echt dumm und dusselig gefangen! Aber das lässt auf die nächsten Touren hoffen, das Gewässer hat auf jeden Fall riesen Potenzial.
Gruß in die Runde
Dennis