Bassfishing mit Sound — was Rasseln und Co. bringen können
Wie Barsche hören – mit Sound an den Fisch!
Seit Jahren nutzen viele Hersteller von Angelködern die Erkenntnis, dass bestimmte Geräusche unter gewissen Umständen die Fische zum Anbiss animieren können. Rasseln im Inneren von Wobbler und anderer Kunstköder und auch die Vibration, die klassische Spinner oder die modernen Spinnerbaits verursachen, sollen Fische reizen, damit sie das tun, was der Angler am liebsten mag: Beissen. Einige Unternehmen der Angelindustrie wie Rage Tail, XCalibur, DUO, Livingston und Boing bringen diese Sounds auf ein neues Level. Mittlerweile kann man einzelne Rasseln kaufen und diese individuell am eigenen Köder anbauen. Doch für wen sind diese neuen Sound und Geräusche – für den Angler oder für den Barsch? In diesem Artikel geht es genau darum. Haben Schwarzbarsche Ohren? Wenn nicht, wie hören sie dann? Wie kann ich dies für den erfolgreichen Fang von Schwarzbarschen einsetzen und wann sind Köder ohne Geräuschentwicklung angesagt? Ein Bericht von Mark Bilbrey.
Die Wissenschaft lehrt uns, dass Schallwellen in einem Raum sind. Unser Ohr nimmt diese Wellen, die durch die Luft ihren Weg finden, auf. Die Wellen von Tönen und Geräuschen reisen aber auch durch das Wasser, ansonsten würde auch kein Echolot dieser Welt seinen Dienst erbringen. Ohne ein Medium, durch das die Wellen wandern können, gibt es auch keine Geräusche, im Weltall gibt es daher auch keinen Schall. Schall wandert mit ungefähr 343 Metern pro Sekunde durch die Luft, also ziemlich genau einem Kilometer in drei Sekunden. Im Wasser ist der Schall viel schneller: 1.484 Meter pro Sekunde! Laut einem der bekanntesten Pro-Angler aus den USA, Kevin VanDem, ist die größte Innovation in diesem Bereich die HydroWave Technologie. Dieses Medium erzeugt eine Fressstimulation bei den Forellenbarschen! Es erzeugt einen Schall, der einen Fressrausch zu Folge haben kann. Es imitiert ein Geräusch, das Fische glauben lässt, dass ganz in der Nähe ein großer Fressrausch von statten geht. Das hat eine ganz natürliche Reakton des Fisches zur Folge: Die eigene Beute vor dem Wettbewerben um den Beutefisch schützen und selber fressen.
Zurück zum Fisch: Wie hören Fische?
Schwarzbarsche („bass“ in den USA genannt) haben keine Ohren wie die Meschen, aber sie haben interne Ohren. Die Ohren der Fische befinden hinter dem Schädel. Außerdem haben Fische ein Organ, das kein Mensch hat: Das Seitenliniensystem, mit dem Fische Vibrationen und Schallwellen ihrer Umgebung wahrnehmen können. Auch Schwarz- und Forellenbarsche nutzen diese Organe um Beutefische oder auch Gefahren zu lokalisieren. Zwar haben auch die Sicht und auch Gerüche ihren Einfluss auf das Verhalten der Barsche, Schallwellen scheinen neben dem Lebensraum einen sehr großen Einfluss auf den Fisch zu haben.
Für den Menschen ist es Unterwasser kaum möglich, eine Geräuschquelle zu lokalisieren. Zwar hören wir auch unter der Wasseroberfläche, jedoch können wir die Quelle kaum orten, das Geräusch scheint aus allen Richtungen zu kommen. Barsche hingegen nehmen diese Schallwellen mit den inneren Ohren sowie dem Seitenlinienorgan auf und können anhand der Schallwellen feststellen, aus welcher Richtung das wahrgenommene Geräusch kommt. Auf diese Weise finden sie auch zu unserer Freude den rasselnden Wobbler, der durch das Gewässer gezogen wird. Wie der “Larmouth Bass” Schall wahrnehmen kann man sich als eine Mischung aus Geräusch und Berührung vorstellen. Das Organ „neuromast“ macht es möglich. Dieses Organ kann man sich als eine Ansammlung von kleinen Haaren vorstellen, die in einer Art Gelee befestigt sind, dieses Gelee ist auch als „cupala“ bekannt. Alle Fische haben dieses Organ, dass ständing mit dem Wasser in Kontakt ist. Schwarzbarsche haben zusätzlich noch „neuromasts“ an Stellen, die nicht mit dem Wasser in Kontakt kommen. Dieses Organ gibt dem Fisch die Information, woher die eben aufgenommene Schallwelle herkommt. Wo sich also die Beute oder die Gefahr versteckt.
Barschangeln: Mit Rasseln oder ohne — wann Geräusche helfen können und wann nicht
Geräuschentwicklung kann manchmal einer der wichtigsten Faktoren für eine Köderpräsentation sein. Rasseln werden inzwischen nicht nur für Wobbler wie Crank- oder Jerkbaits genutzt, sondern auch an bzw. in Jig-Köpfen oder Softbaits. Gerade nachts oder bei extrem wolkigem Wetter können diese kleinen Schallerzeuger wahre Wunder vollbringen. In den USA werden mittlerweile für alle Köderarten spezielle Rasseln verkauft, Rasseln für Gummifische, für Gummiwürmer und viele mehr. Eines haben sie alle gemeinsam: Sie sollen dem Köder einen speziellen Sound verpassen, damit der große Barsch im Wasser endlich den Köder nimmt. Aber es kann natürlich auch anders kommen – denn die Barsche lernen diese speziellen Geräusche zu interpretieren und verweigern dann den Köder, der solche Töne von sich gibt. Die Folge: Köderhersteller, die bisher ausschließlich Köder mit Rasseln und anderen Geräuschquellen angeboten haben, bieten nun auch „stille Köder“ an. Gerade bei klarem Wasser und sonnigem Wetter haben Köder ohne Geräuschentwicklung die Nase vorn. Die Wissenschaft gibt den Anglern und der Angelindustrie viel Wissen und Tipps um Fisch zu fangen, wir müssen es nur richtig einsetzen. Happy Fishing! Mark Bilbrey