Schleie (Tinca tinca)
Die Schleie
Die Schleie ist in fast ganz Europa, mit Ausnahme von Griechenland, Schottland und Nordskandinavien anzutreffen. Die Schleie lebt überwiegend in langsam fließenden und stehenden Gewässern. Wo sie sich bevorzugt in Grundnähe und zwischen Wasserpflanzen aufhält. Schleien sind sehr robust und verfügen über eine besondere Fähigkeit zur Hitze- und Kältestarre, die es ihnen ermöglicht, einen kurzzeitigen extremen Mangel an Sauerstoff zu überleben. Deswegen kommen Schleien sogar in Sümpfen, Mooren und kleinen Tümpeln vor.
Form und Aussehen der Schleie
Die Schleie ist am Körper oliv/grün gefärbt, der Bauch hingegen ist eher gelblich. Die kleinen Augen sind auffallend rötlich gefärbt. Sie hat eine feste und sehr schleimige Haut, die mit unzähligen kleinen Rundschuppen bedeckt ist. Das Maul ist endständig, vorstülpbar und hat zwei kleine Barteln. Die Schwanzflosse hat eine dicke Wurzel und schließt sehr geradlinig ab. Die Schleimhaut der Schleie hat die Eigenschaft, dass sie antibakteriell wirkt.
Die Schleie: Größe und Wachstum
Die durchschnittliche Größe liegt bei ca. 20–40cm, Schleien können aber unter sehr günstigen Umständen auch um die 65–70cm groß werden. Sie können ein Gewicht von etwa 8–10kg und ein Alter von ca. 15–20 Jahren erreichen.
Lebenszyklus der Schleien
Schleien laichen zwischen April und Juni. Die Schleien schließen sich vor dem Ablaichen zu größeren Schwärmen zusammen und suchen dann gemeinsam nach geeigneten Stelle zum Ablegen der Eier. Die Schleien-Rogner legen dann ca. 300.000–700.000 klebrige Eier an Wasserpflanzen und Kraut im sonnendurchfluteten, flachen Uferbereich ab. Die Larven schlüpfen nach ca. 4–6 Tagen und ernähren sich zunächst von ihren Dottersäcken. Danach beginnen sie Plankton und Kleinstlebewesen zu fressen, mit zunehmender Körpergröße und Alter stehen dann aber überwiegend kleine Insektenlarven, Schnecken, Muscheln, Würmer und Algen auf ihrem Speiseplan.
In der Küche spielt die Schleie eigentlich keine große Rolle, obwohl ihr Fleisch doch sehr schmackhaft ist.
Tipps zum Angeln auf Schleie
Die Schleie ist ein sehr vorsichtiger, misstrauischer Fisch. Deswegen sollte man besonders fein auf Schleien angeln, entweder mit einer feinen Posen- oder Grundmontage. Wichtig ist das der Köder auf Grund liegt und die Schleie ohne großen Widerstand mit den Köder abziehen kann. Schleien werden auch immer wieder als Beifang beim professionellen Karpfenangeln auf Boilies gefangen. Die besten Köder sind Würmer, Maden, Mais, Teig, Brot und Bolies. Man sollte sein Köder immer möglichst in der Nähe von Wasserpflanzen, Seerosenfeldern und Schilfgürteln auslegen. Oftmals ist ein gezieltes Anfüttern von Vorteil. Schleien machen sich bei ihrer Nahrungssuche sehr oft durch kleine, zur Oberfläche aufsteigende Blässchen aufmerksam. Die beste Fangzeit für Schleien ist zwischen April und Ende September. Sie beißen meistens in der Morgen- und Abenddämmerung, aber auch mitten am Tag sind gute Fänge möglich. In der Regel sind Schleien im Sommer am schwierigsten zu fangen und im Frühjahr am leichtesten, weil sie sich nach dem Winter erst mal voll fressen.