Karpfen (Cyprinus carpio)
Der Karpfen
Der Karpfen gehört der Familie der Karpfenfische (Cyprinidae) an, in dessen Gruppe etwa 2.500 Arten vertreten sind. Aus Asien stammend ist der Karpfen schon seit dem Mittelalter ein wohlbekannter Speisefisch und wurde seit je her auch in Teichen gezüchtet. Ursache ist vornehmlich das christliche Speiseangebot, welches an bis zu 150 Tagen im Jahr den Verzehr von Fleisch untersagt, sowie die weitesgehend unkomplizierte Aufzucht, da der Karpfen mit niedrigem Sauerstoffgehalt, geringer Wassertiefe und geminderter Wasserqualität zurecht kommt.
Es werden heute fünf genetische Hauptvariationen klassifiziert: Spiegelkarpfen,
Schuppenkarpfen, Wildkarpfen, Lederkarpfen, Zeilkarpfen. Wobei der Wildkarpfen den Ursprung darstellt und sich sämtliche anderen Arten von ihm ableiten.
Karpfen: Form und Aussehen
Vergleicht man den Wildkarpfen (dessen Form einer Barbe ähnelt) mit seinen o. a. Artgenossen ist die genetische Manipulation durch den Menschen deutlich zu erkennen. Sämtliche Karpfenarten (bis auf den Wildkarpfen, teils auch Schuppenkarpfen) zeichnen sich durch einen hochrückigen Körperbau und dem so typischen Höcker hinter dem Kopf, der bei den gezüchteten Karpfen in den meisten Fällen vorhanden ist, aus. Die Form des Schuppenkarpfens kann zum einen dem länglichen Wildkarpfen ähneln (Fränkischer‑, oder Böhmischer Karpfen) oder auch der uns am bekanntesten, gedrungenen Körperform Aischgründer‑, oder Galizischer Karpfen). Bis auf den Wildkarpfen und den Schuppenkarpfen , die ein vollwertiges Schuppenkleid besitzen, verfügen die anderen Karpfenarten nur über vereinzelte Schuppenpartien, die auch das vornehmliche Erkennungsmerkmal der unterschiedlichen Karpfenarten ist. So hat der Lederkarpfen im Idealfall (nach Zuchtwillen) keine Schuppen, weist aber in vielen Fällen entlang der Rückenpartien einige Schuppen auf. Der Spiegelkarpfen hingegen hat im Vergleich zum Lederkarpfen, Schuppen an den Flossenansätzen sowie als auch Einzelschuppen an beliebigen Körperstellen. Der Zeilkarpfen unterscheidet sich von seinen ebenfalls fast nackten Artgenossen, dem Leder- und Spiegelkarpfen, durch vereinzelte Reihen („Zeilen“) von Schuppen entlang des Seitenlinienorgans. Allen Karpfen gemeinsam sind ihre vier Barteln, von denen jeweils zwei an Unter- und Oberlippe angeordnet sind. Auffällig ist, dass die unteren Barteln um ein vielfaches länger sind als die an der Oberlippe. Die Schlundzähne aller Karpfenarten liegt hinter den Kiemen auf den Knochen, wobei sich am Gaumen eine hornige Mahlplatte zum Zerkleinern der Nahrung befindet. Einzigartig unter den Weißfischen ist beim Karpfen die lange Rückenflosse, die über bis zu 26 stützende Strahlen verfügt. Die Brustflossen sind auffällig nah an den Kiemendeckeln, welche fast bis zu den Bauchflossen reichen. Die mächtige Schwanzflosse ist mittig am Körper angeordnet.
Aussehen wird maßgeblich durch den Lebensraum geprägt, je klarer das Wasser desto heller ist der Fisch, wobei der Rücken stets dunkler gefärbt ist als der Rest des Körpers. Die Farben des Rückens reichen von Schwarz bis blau(grün) und die Flanken sind bräunlichsilbern bis goldgelb und der Bauch weiß bis goldgelb.
Größe und Wachstum der Karpfen
Karpfen werden mit einer maximalen Größe von ca. 120 cm bis zu 35 KG schwer. Wobei diese Ausmaße nur den Schuppen- und Spiegelkarpfen vorbehalten sind. Die beste Wachstumsrate hat allerdings der Schuppenkarpfen (wissenschaftlich nachgewiesen) Zeilenkarpfen, Lederkarpfen und Wildkarpfen wachsen weitaus schlechter ab.
Der Karpfen und sein Lebenszyklus
In den Monaten Mai bis Juli, ab einer Wassertemperatur von 15°C, findet die Laichzeit der Karpfen statt. Bis zu 300.000 Eier/KG Körpermasse kann ein ausgewachsenes Karpfenweibchen ablegen. Die Eier sind ca. 1 mm groß und heften sich nach der Eiablage an Wasserpflanzen. Wie auch bei vielen anderen Fischarten ernähren sich die frisch geschlüpften Larven zunächst noch von ihren Dottersack, bis sie dann auf Kleinstlebewesen am Gewässergrund umsteigen. Ab einem Alter von ca. 4 Jahren ist das weibliche Tier geschlechtsreif. Das Männchen hingegen etwas ein Jahr früher.
Tipps zum Angeln auf Karpfen
Vornehmlich werden Karpfen mit den unten aufgeführten Methoden geangelt:
• Posenangeln
• Grundangeln mit Boilies
• Schwimmbrot an der Wasseroberfläche (hauptsächlich im Sommer)
Wann fängt man Karpfen?
Die Monate Mai bis September sind die Hauptmonate dem Karpfen mit Erfolg nachzustellen. Die besten Beisszeiten sind in den Morgenstunden, in der Abenddämmerung, sowie in der Nacht.
Womit werden Karpfen gefangen?
In der Regel verwenden Karpfenangler: Boilies, Maden, Mais, gekochte Kartoffeln, Würmer, Frolic (Hundefutter), Kichererbsen, aber auch Tigernüsse (auch als Erdmandel bekannt)
Der Karpfen ist ein Gewohnheitstier! So sucht der kampfstarke aber auch ebenso scheue Fisch Tag für Tag seine „vielversprechenden Futterstellen“ auf. Daher empfiehlt es sich ca. eine Woche vor dem geplanten „Ansitz“, täglich seinen Angelplatz aufzusuchen, zur selben Zeit anzufüttern, um somit seine Erfolgschancen auf einen erfolgreichen Angeltag zu steigern. Am Angeltag sollte dann nur noch verhaltend angefüttert werden.
Wo fängt man Karpfen?
Ein weicher Boden, sowie ausgeprägter Pflazenwuchs schätzt der Karpfen ebenso wie stehendes bis ruhiges Gewässer. Hin und wieder ist er auch im Strom anzufinden, dies ist aber eher die Ausnahme.
Mehr Artikel zum Thema: Angeln auf Karpfen